Es werden diverse Arzneimittel zur Behandlung von Schlafstörungen eingesetzt. Grundsätzlich entscheidet der Arzt was er dir verschreibt und was nicht, dennoch an dieser Stelle ein kleiner Überblick:

Klassische Schlafmittel stammen aus der Gruppe der Benzodiazepine (z.B. Lorazepam, Flurazepam, Midazolam etc.) und Z-Drugs (Zolpidem und Zopiclon). Sie wirken hoch effektiv, haben nahe zu keine Nebenwirkungen, machen bei zu häufiger Anwendung jedoch schwer abhängig. Folglich dienen sie vor allem als Notfallmedikamente zur kurzzeitigen Anwendung.

Zur längerfristigen medikamentösen Behandlung von Schlafstörungen werden andere Arzneimittel eingesetzt. Diese wirken zwar etwas weniger zuverlässig und haben mehr Nebenwirkungen, doch machen sie nicht abhängig. Konkret macht man sich dabei primär die schlaffördenden Nebenwirkungen anderer Arzneimittelgruppen zu Nutze.

Antidepressiva:

  • Mirtazapin (wird sehr häufig verwendet)
  • Trazodon (in der Regel gut verträglich)
  • Doxepin
  • Trimipramin
  • Agomelatin
  • Amitriptylin (wird für diesen Zweck selten eingesetzt)

Antipsychotika:

  • Quetiapin (die nicht-retardierte Version wird sehr häufig verwendet)
  • Promethazin
  • Pipamperon
  • Melperon
  • Prothipendyl
  • Levomepromazin

H1-Antihistaminika:

  • Hydroxyzin
  • Diphenhydramin (schwächer aber nicht verschreibungspflichtig)
  • Doxylamin (schwächer aber nicht verschreibungspflichtig)

Orexinrezeptor-Antagonisten:

  • Daridorexant: Daridorexant ist ein verschreibungspflichtiges sehr neues und reines Schlafmittel welches in der Regel sehr gut verträglich ist, nicht abhängig macht und am darauffolgenden Morgen auch keinen Hang-Over verursacht. Problem: Es ist sehr teuer.
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Erst einige objektive Informationen, dann noch meine persönliche Erfahrung...

Objektiv

Escitalopram ist ein Antidepressivum aus der Gruppe der SSRI welches zur Behandlung von Depressionen, Angststörungen und Zwangserkrankungen zugelassen ist. Wie jedes Antidepressivum so muss auch Escitalopram täglich eingenommen werden und kann vor allem zu Beginn der Behandlung gewisse Nebenwirkungen verursachen. Eine antidepressive Wirkung ergibt sich nach ca. 2-4 Wochen, eine angstlösende nach etwa 3-5 Wochen und eine zwangslösende nach ca. 6-8 Wochen... sofern man auf das Medikament anspricht.

Lorazepam ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der Benzodiazepine welches primär als angstlösendes Beruhigungsmittel Anwendung findet. Benzodiazepine sind die einzigen Medikamente welche auf die Schnelle (nach ca. 20 Minuten) angstlösend wirken. Sie sind hoch effektiv, können einfach bei Bedarf eingenommen werden und haben nahe zu keine Nebenwirkungen (ausg. Müdigkeit). Das Problem ist jedoch, dass sämtliche Benzodiazepine bei zu häufiger Anwendung (nach ca. 4-8 Wochen) schwer abhängig machen.

Daraus ergibt sich für die Praxis, dass bei Angstzuständen in der Regel eine Behandlung mit einem SSRI oder SNRI Antidepressivum (wie Escitalopram) begonnen wird. Da diese Medikamente jedoch erst nach 3-5 Wochen angstlösend wirken werden in der Zwischenzeit Benzodiazepine (wie Lorazepam) als Notfallmedikamente eingesetzt. Sie sollten allerdings nur punktuell (also bei Bedarf bzw. in Situationen in welchen die Angstzustände unerträglich sind) und in möglichst niedrigen Dosen (in der Regel 1mg Lorazepam) eingenommen werden und dies nur so lange, bis ein anderes nicht suchterzeugendes Arzneimittel wirkt.

Das Problem ist, dass sowohl Depressionen als auch Angststörungen sehr häufig rezidivierend (also in immer wiederkehrenden Schüben) oder gar chronisch verlaufen. Medikamente wie Escitalopram unterdrücken im Idealfall nicht nur die akuten Symptome sondern dienen auch als Rezidivprophylaxe (Rückfallverhütung). Man nimmt diese Medikamente also präventiv dauerhaft ein um den Symptomen vorzubeugen. Setzt man sie ab ist es häufig leider nur eine Frage der Zeit bis sich die Krankheitsbeschwerden erneut bemerkbar machen.

Persönliche Erfahrung

Ich persönlich leide seit ich 17 bin unter schweren Panikattacken und Depressionen. In der Akutphase nahm ich bei Bedarf Lorazepam ein. Das Medikament wirkt extrem zuverlässig angstlösend. Ohne Lorazepam wäre ich bildlich gesprochen wohl durchgedreht. Aufgrund meiner Zurückhaltung was den Konsum angeht (ich nahm es nur in Situationen welche ich ohne Medikament unmöglich handhaben konnte) wurde ich auch nicht abhängig. Gleichzeitig wurde mir Sertralin verschrieben. Sertralin ist wie Escitalopram ein SSRI-Antidepressivum. Zu Beginn hatte ich einige unangenehme aber nicht gefährliche Nebenwirkungen zu beklagen welche allerdings nach einigen Wochen wieder verschwanden. Als Sertralin nach ca. 4 Wochen begann angstlösend zu wirken diente mir Lorazepam nur noch als Back-Up-Medikament welches ich faktisch nicht mehr einnahm. Als ich 4 Jahre lang völlig stabil war und es mir gut ging versuchte ich Sertralin das erste Mal abzusetzen. Ca. 2 Monate lief es gut, dann der Rückfall. Nach weiteren 4 Jahren völliger Stabilität der nächste Versuch. Diesmal ging es 3 Monate gut, dann erneut der Rückfall. Heute habe ich mich damit abgefunden, dass ich wohl für lange Zeit eine minimale Dosis Sertralin (25mg, entspricht etwa 5mg Escitalopram) nehmen muss.

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Nein. Beides sind Wirkstoffe aus der Gruppe der konventionellen niederpotenten Antipsychotika (Neuroleptika). Beide haben eine nur schwach ausgeprägte antipsychotische Wirkung und werden primär zur Sedierung verwendet.

Offizielle Indikation Levomepromazin:

  • Erregungs- und Unruhezustände bei psychotischen Erkrankungen
  • Aggressivität bei geistiger Beeinträchtigung
  • Manien (bipolare Störung I)
  • als Zusatzmedikament bei schweren chronischen Schmerzen

Offizielle Indikation Promethazin:

  • Psychiatrisch bedingte Erregungs- und Unruhezustände
  • Schlafstörungen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
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Gemäss einer offiziellen Mitteilung der Schweizer Arzneimittelbehörde "Swissmedic" in einem Fachjournal für Ärzte verlieren Medikamente in Tablettenform erst zwei Jahre nach ihrem Ablaufdatum an Wirkung (wenige Ausnahmen vorbehalten). In Deutschland dürften sich diese Werte nicht unterscheiden.

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Speed ist ein Szenenamen für den Wirkstoff Amphetamin. Amphetamin ist ein sogenannter Noradrenalin- und Dopamin-Releaser. Der Konsum von Amphetamin führt also dazu, dass erhöhte Mengen der körpereigenen Reserven der Botenstoffe Noradrenalin und Dopamin freigesetzt werden. Insbesondere die erhöhte Verfügbarkeit von Dopamin reduziert den Appetit massiv. Hinzu kommt, dass sich der Grundumsatz leicht erhöht (schnellerer Herzschlag etc.).

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Citalopram ist ein Antidepressivum aus der Gruppe der SSRI welches zur Behandlung von Depressionen und Angststörungen zugelassen ist. Wie jedes Antidepressivum so muss auch Citalopram täglich eingenommen werden um wirksam zu sein.

Wie bei allen Fertigarzneimitteln so wurden auch bei Citalopram im Rahmen der Zulassungsstudien die Nebenwirkungen systematisch ermittelt und in Häufigkeitskategorien unterteilt. In Bezug auf gewichtsverändernde Nebenwirkungen wurde folgende festgestellt...

  • Gewichtsabnahme ohne veränderten Appetit: häufig (1-10% aller Konsument*innen betroffen).
  • Gewichtsabnahme aufgrund von reduziertem Appetit: häufig (1-10%)
  • Gewichtszunahme ohne veränderten Appetit: gelegentlich (0.1-1%)
  • Gewichtszunahme aufgrund von erhöhtem Appetit: gelegentlich (0.1-1%)
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Quetiapin ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der atypischen Antipsychotika. Zugelassen ist es zur Behandlung schizophrener Psychosen, bipolarer Störungen und als Zusatzmedikament bei Depressionen. Ferner wirkt es stark schlaffördernd

Quetiapin hat diverse Wirkungen auf den Hirnstoffwechsel. Die antipsychotische und antimanische Wirkung geht primär auf einen Antagonismus an den D2-Rezeptoren (Dopamin) zurück. Ferner auf einen Antagonismus an den 5HT-2A-Rezeptoren (Serotonin). Die antidepressive Wirkung geht vor allem auf eine partialagonistische Wirkung an den 5HT-1A und die antagonistische Wirkung an den 5HT-2A-Rezeptoren (beide Serotonin) zurück. Für die schlaffördernde Wirkung von Quetiapin ist vor allem der Antagonismus an den H1-Rezeptoren (Histamin) verantwortlich. Der Konsum von Quetiapin führt also dazu, dass die Histamin 1 Rezeptoren (H1) blockiert werden was wiederum die Verfügbarkeit des aktivierenden Neurotransmitters Histamin reduziert.

Quetiapin wird in retardierter und nicht-retardierter Form angeboten. Zur Behandlung von Schlafstörungen wird vor allem die nicht-retardierte Form verwendet. Obwohl es auch bei der nicht-retardierten Form am darauf folgenden Morgen zu einem Hang-Over kommen kann ist dieser bei der retardierten Form garantiert und hält viel länger an.

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Zwischen Ritalin LA und Ritalin Adult gibt es keinen Unterschied. Sie können 1:1 ersetzt werden. Mehr braucht man dazu glaube ich nicht zu sagen... einfach die gleiche Dosis nehmen.

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Alprazolam (Xanax/Xanor/Tafil) ist ein Medikament aus der Gruppe der Benzodiazepine welches primär bei schweren psychiatrischen Angstzuständen Anwendung findet. Benzodiazepine sind die einzigen Arzneimittel welche auf dei Schnelle zuverlässig angstlösend wirken. Aufgrund des hohen Abhängigkeitspotenzials und der damit einher gehenden Toleranzentwicklung sollte eine Behandlung mit Benzodiazepinen so kurz und so niedrig dosiert wie möglich erfolgen.

In der Regel erfolgt die Einnahme nur bei Bedarf (in Notfällen). Die übliche Dosis Alprazolam liegt bei 0.5mg. 3mg/Tag ist zwar nicht die max. Tagesdosis aber dennoch enorm hoch.

Wie zeitnah sich bei Benzodiazepinen eine Abhängigkeit bildet hängt von unterschiedlichen Faktoren ab...

  • Persönliche Konstitution des Konsumenten: Es gibt nun mal Menschen welche anfälliger für Suchterkrankungen sind und solche die es weniger sind.
  • Medizinische Verwendung Vs. Missbrauch: Menschen welche Benzodiazepine aufgrund medizinischer Beschwerden nehmen müssen werden etwas weniger schnell abhängig also solche, welche diese Medikamente missbrauchen.
  • Häufigkeit der Einnahme: Je häufiger die Einnahme desto schneller wird man süchtig.
  • Höhe der Dosis: Je höher die Dosis, desto schneller die Suchtentwicklung.

Bei einer täglichen indikationsbezogenen Anwendung (aus medizinischen Gründen) einer Standartdosis Alprazolam (0.5-1.5mg) geht man nach ca. 4-8 Wochen von einer Abhängigkeit aus. Dies sind allerdings Durchschnittswerte. Im Einzelfall können sie stark variieren.

Zur längerfristigen medikamentösen Behandlung von Angststörungen werden andere nicht suchterzeugende Arzneimittel eingesetzt. Allen voran Antidepressiva aus der Gruppe der SSRI und SNRI. Ferner auch das trizyklische Antidepressivum Opipramol sowie das angstlösende Antiepileptikum Pregabalin.

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Speed ist ein Szenenname für den Wirkstoff Amphetamin. Amphetamin bzw. Dexamphetamin (Attentin) oder Lisdexamphetamin (Elvanse) wird tatsächlich als Medikament eingesetzt, allerdings nicht zur Behandlung von Depressionen sondern zur Behandlung von ADHS.

Zur Behandlung von Depressionen werden primär Antidepressiva verwendet, allen voran jene aus der Gruppe der SSRI und SNRI (z.B. Citalopram, Fluoxetin, Sertralin, Venlafaxin etc.). Aber auch sogenannte Mood-Stabilizer (wie Lithium oder Lamotrigin) sowie gewisse atypische Antipsychotika (wie Quetiapin oder Aripiprazol).

Amphetamin ist bei Depressionen nicht das Mittel der Wahl. Einerseits macht die Substanz bei regelmässiger Anwendung abhängig, anderseits kommt es zu einer Toleranzentwicklung. Fährt man die Dosis wieder runter sind Depressionen eine häufige Folgeerscheinung.

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Nein. Die Diagnose paranoide Schizophrenie ist kein Klacks und oft mit einem gewissen Leidensweg verbunden. Eine medizinische Behandlung ist unabdingbar. Diese erfolgt meist fast ausnahmslos Mittels einer Pharmakotherapie (Medikamente). Primär eingesetzt werden dazu Arzneimittel aus der Gruppe der atypischen Antipsychotika.

Im Bereich der atypischen Antipsychotika gab es in den vergangenen Jahren (anders als bei anderen Psychopharmaka-Gruppen) grosse Entwicklungsfortschritte. Im Vergleich zu den älteren konventionellen Antipsychotika wurden die Nebenwirkungen drastisch reduziert und die Medikamente gelten in der Regel als gut wirksam. Das heisst bei weitem nicht, dass atypische Antipsychotika keine Nebenwirkungen hätten, doch im Vergleich zum Stand vor 20 Jahren sind sie deutlich besser Verträglich.

Häufig eingesetzte Antipsychotika sind beispielsweise Aripiprazol, Quetiapin, und Cariprazin, ferner Olanzapin, Risperidon und Amisulprid.

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MDMA steht für 3.4-Methylendioxy-N-Methlyamphetamin und ist ein Amphetamin-Derviat dessen Konsum primär die erhöhte Freisetzung der körpereigenen Reserven des Neurotransmitter Serotonin veranlasst. Das ist der eigentliche Trip.

Die Wirkung von MDMA hängt -wie bei vielen psychoaktiven Substanzen- auch von der Verfassung der konsumierenden Person, dem Set und dem Setting ab. Richtige Bad-Trips sind jedoch selten. In sehr seltenen Fällen kann es zu psychotischen Symptomen mit paranoiden Wahnvorstellungen kommen.

Das Problem bei MDMA ist viel mehr, dass bei nachlassender Wirkung der Serotonin-Spiegel rapide abfällt und die körpereigenen Reserven nahe zu aufgebraucht sind. Dadurch kommt es häufig zu einem "Tief" in den Tagen nach dem Konsum. Meist besteht dieses Tief aus depressiven Verstimmungen und Antriebslosigkeit. Bei regelmässigem Konsum und dem Konsum durch Menschen mit einer entsprechenden Veranlagung können chronische Depressionen und Angststörungen entstehen.

Weitere objektive Informationen zu MDMA ohne Moralapostel hier.

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Atarax enthält den Wirkstoff Hydroxyzin und ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der H1-Antihistaminika welches zur Behandlung von Juckreiz und Angststörungen zugelassen ist. Ferner hat es auch eine schlaffördernde Wirkung.

Atarax (Hydroxyzin) ist nicht retardiert. Die Tablette kann also ohne weiteres gespalten, zerteilt oder pulverisiert werden. Hydroxyzin ist wasserlöslich und kann somit sowohl von den Mund- als auch von den Magenschleimhäuten aufgenommen werden. Welche Schleimhäute Hydroxyzin aufnehmen ist im Prinzip egal sofern die korrekte Dosis konsumiert wird.

Grundsätzlich wird Hydroxyzin heute bei Angststörungen eher selten eingesetzt. Die einzigen Medikamente welche auf die Schnelle angstlösend wirken sind Benzodiazepine (z.B. Alprazolam oder Lorazepam). Sie sind hoch effektiv, haben nahe zu keine Nebenwirkungen (ausg. Müdigkeit), machen jedoch bei zu häufiger Anwendung schwer abhängig.

Zur längerfristigen medikamentösen Behandlung von Angststörungen gelten Antidepressiva aus der Gruppe der SSRI und SNRI (z.B. Citalopram, Sertralin, Venlafaxin etc.) als die Mittel der Wahl. Diese wirken ebenfalls relativ zuverlässig, machen jedoch nicht abhängig. Dafür haben sie andere Nachteile: Antidepressiva müssen täglich eingenommen werden, wirken erst nach 2-5 Wochen und können vor allen zu Beginn der Behandlung zahlreiche Nebenwirkungen haben.

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Medikinet enthält den Wirkstoff Methylphenidat (MPH) und ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der Stimulanzien welches zur Behandlung von ADHS zugelassen ist. Genau genommen handelt es sich um ein Generikum von Ritalin.

  • Die Dosis von 40mg/Tag ist durchschnittlich. Bei den Meisten reicht sie aus, bei manchen aber auch nicht.
  • Elvanse enthält den Wirkstoff Lisdexampfetamin (LDX) und ist ebenfalls ein Medikament zur Behandlung von ADHS. Stark vereinfacht formuliert handelt es sich dabei um Amphetamin mit kontrollierter Wirkstofffreisetzung. LDX wirkt effektiver als MPH und hat in der Regel weniger Nebenwirkungen. Der Nachteil ist jedoch das höhere Abhängigkeitspotenzial sowie die damit einhergehende Toleranzentwicklung.
  • Kaffe trinken darfst du. Koffein kann jedoch gewisse Nebenwirkungen von MPH (Medikinet) verstärken. Es kann zu Zuständen von Nervosität und innerer Unruhe kommen.
  • Medikinet wird vor allem am Morgen eingenommen. In gewissen Fällen erfolgt eine zusätzliche Gabe Mittags. Diese verlängert die Wirkdauer, kann jedoch am Abend zu Schlafstörungen führen.
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Das Problem ist das Übliche: Fertigarzneimittel (wie Escitalopram) werden systematisch auf Wechselwirkungen mit anderen Fertigarzneimitteln sowie legal erhältlichen Substanzen (z.B. Alkohol) überprüft. Eine Überprüfung der Wechselwirkungen mit (in den meisten Staaten) illegalen Substanzen findet nicht statt. Folglich musst du dich auf die Erfahrungsberichte anderer User verlassen, welche jedoch die Kriterien einer medizinischen Studie nicht mal im Ansatz erfüllen.

Grundsätzlich hat Escitalopram eine Halbwertszeit von ca. 30 Stunden. Zudem ist es ein sogenanntes Spiegel-Medikamente das bei regelmässiger Einnahme weit über die 30 Stunden hinaus eine psychoaktive Wirkung hat. Der Tag Abstand bringt dir also nur beschränkt etwas.

Eine nochmals andere Frage ist, ob die Kiffen als solches gut tut. Denn Escitalopram wirst du nicht aus Spass verschrieben bekommen haben. Das Medikament wird zur Behandlung von Depressionen und Angststörungen eingesetzt. Cannabis kann diese Zustände potenziell (nicht garantiert) verschlimmern.

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Schlaftabletten ist ein Sammelbegriff für sämtliche Medikamente, welche zur Behandlung von Schlafstörungen eingesetzt werden. Diese stammen aus völlig unterschiedlichen chemischen Gruppen.

Als klassische Schlafmittel gelten Benzodiazepine und Z-Drugs. Sie sind in der Anlage III des BtmG aufgeführt. Diese Medikamente wirken sehr zuverlässig, machen jedoch bei zu häufiger Anwendung schwer abhängig.

Zur längerfristigen medikamentösen Behandlung von Schlafstörungen werden vor allem Arzneimittel eingesetzt welche nicht suchterzeugend wirken und auch nicht im BtmG verzeichnet sind. Beispiele:

  • Quetiapin (atypisches Antipsychotikum)
  • Levomepromazin (konventionelles niederpotentes Antipsychotikum)
  • Mirtazapin (tetrazyklisches Antidepressivum)
  • Trazodon (atypisches Antidepressivum)
  • Doxepin (trizyklisches Antidepressivum)
  • Promethazin (konventionelles niederpotentes Antipsychotikum)
  • Hydroxyzin (H1-Antihistaminikum)
  • und viele mehr...
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Wann treten Nebenwirkungen nach Medikament Einnahme auf?

Guten Mittag zusammen🙂

Ich nehme seit gestern Escitalopram in Tropfen Form aber sollte mit erst einem Tropfen starten was ich natürlich so getan habe. Ich habe jedoch jetzt schon ein paar Probleme und ich weiß nicht, ob das Nebenwirkungen sein können. Ich hätte erwartet, dass das ganze mindestens eine Woche auf sich warten lässt, da die positive Wirkungen ja auch erst nach mehreren Wochen auftreten sollten.

Ich weiß nun nicht, ob es mir einfach generell schlecht heute geht, oder Nebenwirkungen wirklich so früh auftreten. Ich schreibe hier einfach mal die Symptome rein:

  • Übelkeit 
  • Zittern
  • Schwäche 
  • Schlafstörungen 
  • Müdigkeit 
  • Geschmacksverlust

Meine Psychiaterin meinte schon, dass Übelkeit z.B. als Nebenwirkung auftreten kann, mehr hatte sie aber nicht erwähnt und die Packungsbeilage habe ich auch nicht gelesen weshalb ich nicht einschätzen kann, ob die anderen Symptome auch typische Nebenwirkungen von dem Medikament wären.

Diese Tropfen riechen und schmecken aber auch nach Desinfektionsmittel, so gesund hört es sich also echt nicht an. Ich habe auch ein bisschen Sorge, dass die Symptome schlimmer werden desto höher ich mit der Dosierung gehe da ich auf 20 Tropfen erhöhen soll.

ist das im Moment alles Kopf-Sache oder könnte das wirklich von dem Medikament kommen? Der Psychiater hat heute leider zu, sonst hätte ich angerufen😄 Ich hoffe hier einfach mal auf Hilfe🙂

Danke schonmal im Voraus!

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Escitalopram ist ein Antidepressivum aus der Gruppe der SSRI welches zur Behandlung von Depressionen, Angststörungen und Zwangserkrankungen zugelassen ist. Wie jedes Antidepressivum so muss auch Escitalopram täglich eingenommen werden und kann vor allem zu Beginn der Behandlung gewisse Nebenwirkungen verursachen. Die Nebenwirkungen treten in der Regel bereits ca. 1 Stunde nach der ersten Einnahme auf, sind in den ersten 4-8 Wochen stark ausgeprägt und gehen (bis auf wenige) anschliessend wieder zurück bzw. verschwinden ganz.

Wie bei allen Fertigarzneimitteln so wurden auch bei Escitalopram im Rahmen der Zulassungsstudien die Nebenwirkungen systematisch erhoben und in Häufigkeitskategorien unterteilt. Was deine konkret erwähnten Nebenwirkungen betrifft:

  • Übelkeit (sehr häufig, mehr als 10% aller Konsument*innen sind davon betroffen)
  • Zittern (häufig, 1-10%)
  • Schwäche (unklar, kann diverse Ursachen haben)
  • Schlafstörungen (häufig, 1-10%)
  • Müdigkeit (häufig, 1-10%)
  • Geschmacksverlust (gelegentlich, 0.1-1%)

Eine antidepressive Wirkung sollte sich nach ca. 2-4 Wochen entfalten, eine angstlösende nach etwa 3-5 Wochen und eine zwangslösende nach ca. 6-8 Wochen... sofern man auf das Medikament anspricht.

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Ich habe ein ADHS seit ich denken kann. Meine Eltern waren jedoch gegen Medikamente. Ich ging als Kind in eine Therapie. Diese half mir, doch immer wieder hatte ich die Symptome (Konzentrationsstörungen, Ablenkbarkeit, mangelnde Impulskontrolle, Hyperaktivität etc.) nicht im Griff.

Als ich dann mit weit über 20 das erste Mal Medikamente nahm erlebte ich fast ein Wunder. Bildlich gesprochen wurde das Chaos in meinem Kopf zu einer Datenautobahn. Ich konnte mich plötzlich gut und lange konzentrieren, zudem wurde ich innerlich völlig ruhig. Ich hatte meine Impulse im Griff und auch meine Hyperaktivität verschwand.

Zunächst bekam ich Methylphenidat (der Wirkstoff von Medikamenten wie Ritalin, Medikinet, Concerta etc.). Dieses half mir sehr gut gegen mein ADHS, hatte jedoch Nebenwirkungen die ich nicht im kauf nehmen wollte. Es verstärkte u.a. meine bereits vorhandenen Depressionen. Dann wurde ich auf Lisdexamfetamin (Elvanse) umgestellt. Das Medikament war noch effektiver und hatte erst noch weniger Nebenwirkungen. Das Problem bei Elvanse ist jedoch, dass man sich mit der Zeit daran gewöhnt (Toleranzentwicklung). Eine Restwirksamkeit bleibt jedoch bestehen.

Fakt ist: Bei ADHS ist eine medikamentöse Behandlung mit Abstand am effektivsten. Die Frage ist einfach, wie gut verträglich diese Medikamente sind.

Ich will keine Werbung machen, denn wenn es ohne Medikamente geht umso besser. Ab einer gewissen Intensität/Stärke des ADHS sind sie jedoch definitiv eine Option.

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Jein. Alprazolam ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der Benzodiazepine. Sämtliche Benzodiazepine wirken...

  • angstlösend
  • beruhigend
  • schlaffördernd
  • antiepileptisch

Je nach Wirkstoff ist die eine oder die andere Komponente stärker bzw. schwächer ausgeprägt. Bei Alprazolam steht die angstlösende Eigenschaft eindeutig im Vordergrund. Alprazolam wirkt schlaffördernd, doch deutlich schwächer als die meisten anderen Benzodiazepine. Deutlich häufiger diesbezüglich eingesetzt wird beispielsweise Lorazepam, obwohl auch dies nicht so stark schlaffördend wirkt wie die klassischen Hypnotika aus der Gruppe der Benzodiazepine. Klassische Hypnotika sind z.B. Midazolam, Flurazepam, Triazolam, Flunitrazepam etc.

Sämtliche Benzodiazepine machen bei zu häufiger Anwendung schwer körperlich und psychisch abhängig. Am schnellsten süchtig unter ihnen machen die klassischen Hypnotika.

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