Welche Medikamente gegen Schlafstörungen?

3 Antworten

Es werden diverse Arzneimittel zur Behandlung von Schlafstörungen eingesetzt. Grundsätzlich entscheidet der Arzt was er dir verschreibt und was nicht, dennoch an dieser Stelle ein kleiner Überblick:

Klassische Schlafmittel stammen aus der Gruppe der Benzodiazepine (z.B. Lorazepam, Flurazepam, Midazolam etc.) und Z-Drugs (Zolpidem und Zopiclon). Sie wirken hoch effektiv, haben nahe zu keine Nebenwirkungen, machen bei zu häufiger Anwendung jedoch schwer abhängig. Folglich dienen sie vor allem als Notfallmedikamente zur kurzzeitigen Anwendung.

Zur längerfristigen medikamentösen Behandlung von Schlafstörungen werden andere Arzneimittel eingesetzt. Diese wirken zwar etwas weniger zuverlässig und haben mehr Nebenwirkungen, doch machen sie nicht abhängig. Konkret macht man sich dabei primär die schlaffördenden Nebenwirkungen anderer Arzneimittelgruppen zu Nutze.

Antidepressiva:

  • Mirtazapin (wird sehr häufig verwendet)
  • Trazodon (in der Regel gut verträglich)
  • Doxepin
  • Trimipramin
  • Agomelatin
  • Amitriptylin (wird für diesen Zweck selten eingesetzt)

Antipsychotika:

  • Quetiapin (die nicht-retardierte Version wird sehr häufig verwendet)
  • Promethazin
  • Pipamperon
  • Melperon
  • Prothipendyl
  • Levomepromazin

H1-Antihistaminika:

  • Hydroxyzin
  • Diphenhydramin (schwächer aber nicht verschreibungspflichtig)
  • Doxylamin (schwächer aber nicht verschreibungspflichtig)

Orexinrezeptor-Antagonisten:

  • Daridorexant: Daridorexant ist ein verschreibungspflichtiges sehr neues und reines Schlafmittel welches in der Regel sehr gut verträglich ist, nicht abhängig macht und am darauffolgenden Morgen auch keinen Hang-Over verursacht. Problem: Es ist sehr teuer.

Hallo erdnaandre!

Welche Schlafstörungen: Schlaflosigkeit, Schlafapnoe, Ein- oder Durchschlafen, übermäßige Tagesmüdigkeit....?

Ist die Ursache bekannt, ob durch Stress, Angst, Depressionen, körperliche Erkrankungen oder ungesunde Schlafgewohnheiten?

Denn ohne Diagnose, keine Therapie !!

Viele Arzneimittel können auch rezeptfrei erworben werden. Beii Schlafstörungen werden H1-Rezeptor-Antagonisten wie Diphenhydramin Doxylamin, Cetirizin, Loratadin etc. eingesetzt. Sie haben weitaus weniger Nebenwirkungen als bei den Psychopharmaka.

Obwohl die meisten gut verträglich sind, sollten sie nur in Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden, ob das Medikament geeignet ist. Vor allem bei Vorerkrankungen kann die Einnahme ohne ärztlicher Absprache mit gesundheitlichen Risiken verbunden sein.

Rezeptpflichtige Schlafmittel enthaltenen Substanzen wie Benzodiazepine oder die ähnlich wirkenden sog. Z-Substanzen wie Zopiclon, Zolpidem oder Zaleplon. Diese wirken primär angstlösend, entkrampfend, muskelentspannend und dämpfend. Jedoch können diese auch zu vermindertem Antrieb, Benommenheit, Schwindel sowie zu einer allgemeinen emotionalen Abstumpfung führen. Außerdem besitzen diese Substanzen ein hohes Abhängigkeitspotential. Daher sollten diese nur kurzfristig und ausschließlich unter ärztlicher Aufsicht, eingenommen werden!

Die Psychopharmaka haben oft die allermeisten Nebenwirkungen als bei anderen gängigen Arzneien.

Der Arzt verschreibt normalerweise erst rezeptpflichtige Schlafmittel, wenn er es für notwendig hält. Ratsam ist die Anwendung solcher Medikamente generell erst dann, wenn alle anderen Maßnahmen wie z.B. Schlafhygiene, Heilpflanzen oder Schlafrestriktion ohne Erfolg waren.

Gruß Sarkasie 


erdnaandre 
Beitragsersteller
 02.10.2024, 07:21

Hi, danke! Mir wurde schon mehrmals Trimipramin verschrieben, was gut gegen die Einschlafstörung hilft. Allerdings hab ich beim Aufwachen nen Hangover. Ich antworte später ausführlicher, bin grad auf dem Sprung.

Dein Arzt kann Dir Neuroleptika in niedrigster Dosis verordnen, sie wirken schlaffördernd und schlafanstossend und nicht in niedriger Dosis antidepressiv, deswegen werden sie zum Schlafen verschrieben.

Da solltest Du fragen, ob das für Dich geeignet wäre.

Gute Besserung für Dich.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

erdnaandre 
Beitragsersteller
 02.10.2024, 03:23

Was sind denn Beispiele für Neuroleptika?