Wie hier schon von meinen Vorgängern ausreichend erklärt wurde, sind die Russlanddeutschen nicht erst in den Neunzigern eingeladen worden (meine ersten Verwandten kamen schon 1976, wir waren 1991 aus meiner großen weitverzweigten deutschen Verwandtschaft fast die letzten, die aus der Sowjetunion ausgereist sind), sondern hatten nach dem Bundesvertriebenengesetz schon viel früher das Recht nach Deutschland zu kommen, wurden aber nicht aus der Sowjetunion rausgelassen.

Um über die Familienzusammenführung hierher zu kommen, brauchte man Verwandte ersten Grades, und die hatte kaum jemand, nur die Deutschen aus der Ukraine, die unter deutsche Besatzung geraten, dann nach Deutschland geflüchtet, hier eingebürgert und 1945 wieder von den Sowjets zurück in die Sowjetunion verschleppt worden sind (wie zB. meine Großeltern), hatten manchmal welche, die sich der Deportation entziehen konnten, weil sie in eine der westlichen Besatzungszonen flüchteten. Oder die, die in der sibirischen Verbannung deutsche Kriegsgefangene geheiratet haben, solche Fälle hatten wir auch mehrere in der Familie. Die hatten dann einen Kontakt nach Deutschland, und mit viel Mühe und Not konnten sie schon früher raus.

Die meisten Wolgadeutschen hatten zum Beispiel gar keine Verbindung nach Deutschland, weil sie schon 1941 kompakt nach Kasachstan deportiert worden sind. Manche haben dann Schwarzmeerdeutsche geheiratet und könnten dann über deren Verwandten nach Deutschland, aber die meisten mussten bis 1989 warten.

Bei uns war das so, dass alle 2-3 Jahre Verwandte von uns ausgereist sind, die ersten, wie gesagt, 1976 im Jahr meiner Geburt, ich bin quasi damit aufgewachsen, dass auch wir irgendwann mal dran sein werden. Hat halt bei uns leider etwas länger gedauert.

Und eine deutsche Mentalität hatten wir auch dort schon und Deutsch haben wir auch dort schon gesprochen, nach Deutschland zu kommen war auch ein bisschen wie nach Hause kommen für mich. Ich dachte mir damals gleich: "Endlich normale Leute hier!" und: "Alter, die sind ja genauso doof wie ich!" 😁

Dass später stark gemischte und in die russische Kultur vollständig assimilierte Familien nachkamen, war fast nicht zu vermeiden. Die deutsche Oma durfte halt zu ihren Verwandten nach Deutschland und konnte so alle ihre halb- und vierteldeutschen Nachkommen samt ihrer nichtdeutscher Ehepartner mitnehmen. Familienzusammenführung heißt ja nicht, dass man gleich wieder Familien auseinander reißen soll. Das macht ja nun gar keinen Sinn.

Und Fachkräfte wurden damals nicht in dem Maße wie heute benötigt, es herrschte eher eine große Arbeitslosigkeit. Die Boomer standen noch voll im Saft und hätten durchaus noch eigene Kinder kriegen können, was viele allerdings nicht getan haben, außerdem wurde der Osten kurz zuvor an die Bundesrepublik angeschlossen, der demografische Wandel war also auch noch nicht so das Thema.

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Nein ist sie nicht

Als ehemaliger Sowjetbürger, dessen Familie die meisten der oben genannten Ereignisse erlebt, erlitten und oft nur mit knapper Mühe und Not überlebt hat (nicht alle, aber genug, um die nächste Generation zu zeugen), würde ich trotzdem ein klares Nein sagen.

Für ein anderes Urteil fehlen mir hier die empirischen Daten und Fakten und der Vergleich mit anderen Staaten beginnend mit altem Ägypten oder Rom. Und mein eigenes Empfinden meiner 15 Jahre in der Sowjetunion war durchaus positiv.

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Ich bin identifiziere mich als Deutscher bzw. Deutsche.

In meinem sowjetischen Pass hätte "deutsch" unter Nationalität gestanden, hätte ich da noch einen gekriegt, in meinem Ausweis steht "deutsch" unter Staatsangehörigkeit. Also was soll das Ganze? "Russlanddeutsch" ist nur ein dummer Behelfsbegriff, um Deutsche aus der ehemaligen Sowjetunion irgendwie zu bezeichnen. Deswegen heißt es auch oft: "sogenannte Russlanddeutsche".

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Fanden Deutsche die Massenmigration aus sowjetischen Gebieten in den 90ern genau so schlimm wie die muslimische und afrikanische Massenmigration seit 2015?

Ein User unter einer meiner Antworten meinte dass rechts eingestellte Biodeutsche damals in den 90ern genau so gegen die russisch sowjetische Massenmigration nach Deutschland waren wie heute die rechts eingestellten deutschen was die Massenmigration aus islamischen und afrikanischen Ländern angeht.

Stimmt das?

Ich meine ich kann mir das nur schwer vorstellen denn die Einwanderer die damals in dern 90ern zu uns gekommen sind, haben sich (viele) gut integriert, sie arbeiten und nehmen in der Kriminalstatistik sogar einen kleineren Anteil an Straftaten als biodeutsche. Außerdem waren unter ihnen auch viele ethnische Deutsche (Russlanddeutsche) dabei und einige ältere von ihnen konnten ja sogar noch deutsch. Außerdem sind ja die russischstammigen sowohl kulturell als aus genetisch viel näher an uns als muslimische Einwanderer aus afrikanischen oder islamischen Ländern.

Ich habe ehrlich gesagt total Verständnis dass viele gegen unkontrollierte Massenmigration aus islamischen und afrikanischen Ländern sind, da man ja die Folgen der Merkels Politik täglich in den Nachrichten beobachten kann.

Aber stimmt es wirklich dass es mit den russischstammigen Migranten auch so schlimm war in den 90ern wie jetzt bei uns seit 2015?

Wäre interessant Erfahrung zu lesen vorallem von Leuten die die sowjetisch russische Massenmigration und die afrikanischen islamische live miterlebt haben.

Ob rechts eingestellte Biodeutsche wirklich ähnlich darauf reagiert haben wie seit 2015? Und wurde Kohl (ich glaube er hat die russischstammigen zu uns geholt?) damals genau so gehasst von politisch Rechten wie jetzt Merkel?

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Klar Christinchen, unser Aussiedlerheim haben die Glatzen damals auch versucht abzufackeln. Ist denen nur nicht gelungen. Dabei waren nicht mal die Bullen da, wir haben es selbst geschafft zu verteidigen.

Und hier haben wollte uns auch niemand. Selbst die Linken haben gegen uns gewettert. Für sie waren wir "Stimmvieh" der CDU, die Helmut Kohl extra hierher geholt hat um seine Wahl zu gewinnen. Idioten, die das behaupten, gibt es immer noch, selbst hier im Forum.

Die ablehnende Haltung der Bevölkerung hat unsere Integration aber eher beschleunigt. Es gab halt sehr gute Gründe hier für die anderen unsichtbar zu werden. Und das haben wir auch weitgehend geschafft. Bei meinen Kindern würde das niemand mehr auch nur vermuten, und bei mir eigentlich auch nicht. Wobei, erst vor ein paar Tagen hat mir jemand im Vorbeigehen: "Halt die Fresse du scheiss Polacke!" zugerufen. Hat wohl meinen leichten Akzent gehört, konnte den aber nicht mehr richtig zuordnen, hat nur grob die Richtung erraten. Aber heute passiert mir sowas tatsächlich eher selten.

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Narzissten behandeln aber einen schlecht, oft ohne es selbst zu merken, weil es ihnen eben an Empathie fehlt oder auch einfach egal ist. Deswegen sind das keine besonders angenehmen Zeitgenossen, und ich gehe ihnen aus dem Weg.

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Einer von deinen vier Großeltern muss deutsch gewesen sein (wenn du genetisch zu 25% Nordwest-Europäer bist, wie du schreibst, ist das ein Hinweis darauf) und in Deutschland Verwandte gehabt haben, die hier einen Einreiseantrag gestellt haben, so kamen die meisten Russlanddeutschen nach Deutschland. Zudem müsste er dann auch seine deutsche Abstammung vorher nachgewiesen haben. Und vor hundert Jahren mal deutsche Vorfahren gehabt zu haben, hätte dafür definitiv nicht ausgereicht.

Alternativ wäre noch jüdischer Kontingentflüchtling möglich, Vertragsarbeiter oder Student. Hierher gekommen und geblieben und dann Familie nachgeholt.

Sonst fällt mir auch nichts mehr ein. Musst du selbst rausfinden, indem du deine Verwandten fragst.

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Ja, Europäer werden eher als Deutsche akzeptiert

Ja, die werden auch schon teilweise in der ersten Generation voll akzeptiert, wenn sie als Kinder früh genug nach Deutschland gekommen sind, dass sie die Sprache noch akzentfrei lernen konnten, weil rein optisch kaum ein Unterschied besteht. Da fragt doch keiner, wo du herkommst. Die Leute wundern sich eher, wenn sie dich zb. plötzlich Russisch reden hören, und sagen: sie hätten es nie vermutet, dass du auch einer bist.

Das ist natürlich bei Menschen, denen man ihren Migrationshintergrund eindeutig ansieht, anders.

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Moin Christina, es gibt keine explizit deutschen Gene, weil genetisch gesehen, sind wir alle sehr eng miteinander verwandt, da unsere Spezies durch mehrere sogenannte genetische Flaschenhalse durchgegangen ist. Der letzte war so eng, dass am Ende nur ein paar Dutzend Exemplare der Gattung Homo Sapiens überlebt haben. Von ihnen stammt die ganze Menschheit ab. Danach haben wir uns ein bisschen mit den Neandertalern gemischt, dann noch ein bisschen mit den Denisowa-Menschen (aber wirklich nur ein bisschen) und das war's. Deswegen schleppen wir auch so viele Erbkrankheiten mit uns rum. Du und ich, wir haben beide auch die Gene für dunkle Haut bei uns im Genom, genau so wie die Schwarzafrikaner Gene für weiße Haut besitzen. Nur sind sie bei uns jeweils nicht aktiv sondern "stillgelegt". Genauso verhält es sich mit den meisten anderen Genen.

Welche Gene aktiv oder passiv sind oder wie sie miteinander verknüpft sind, denn manchmal erfüllen mehrere Gene zusammen ganz andere Aufgaben als für sich alleine, entscheiden sogenannte genetische Marker. Sie sind individuell, verändern sich sogar im Laufe des Lebens und werden dann aber auch weitervererbt. Diese Marker bestimmen über dein Aussehen, zum Teil aber auch über deine Intelligenz, deinen Charakter, deine Gesundheit usw. in dem sie eben entsprechende Gene frei-, ab- oder zusammenschalten. Durch sie kann man zweifelsfrei per DNA-Test deine Identität festellen, oder deinen Verwandtschaftsgrad mit anderen Personen bestimmen. So kann man auch ungefähr bestimmen, aus welcher Gegend du stammst, weil dort immer noch die meisten Personen leben, die entfernt mit dir verwandt sind. Und Menschen, die aus derselben Gegend stammen, und dort schon seit Jahrtausenden ansässig sind, sind sich auch oft ein bisschen ähnlich, weil sie eben auch bis zu einem gewissen Grad alle miteinander verwandt sind.

Aber das hat alles nichts mit irgendwelchen Ethnien oder Nationalitäten zu tun. Die sind alle sehr viel später entstanden und verändern sich auch ständig. Die Deutschen gibt es in der heutigen Form zum Beispiel erst seit 150 Jahren. Die Gene verändern sich aber nicht so schnell.

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Nein, du bist keine Asiatin. Wenn du dort geboren wärst, oder zumindest die Staatsangehörigkeit von Kasachstan oder Usbekistan hättest, dann könnte man sagen, dass du zumindest rein geografisch gesehen eine Asiatin bist, aber so: russische, ukrainische eventuell weißrussische Wurzeln, in Deutschland geboren, da sehe ich nichts asiatisches mehr.

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Bleiben Russischsprachige oftmals privat unter sich?

Mein Thema soll nicht in Vorurteile oder Stereotype abgleiten, aber es gibt einen Aspekt , über den ich schon länger nachdenke und grübele, und mich würden die Erfahrungen anderer interessieren - gerne auch, wie sich Russischsprachige (egal, ob in Deutschland geboren oder zugezogen) selbst sehen.

Mein Eindruck ist, dass viele Russischsprachige in einer Art 'unsichtbaren russischen Blase leben', d.h., einerseits sehr, sehr gut integriert sind, oftmals die Sprache perfekt beherrschen, hier studiert haben, ihre Berufe ausüben, etc., gleichzeitig aber in ihrem Privatleben stark unter sich bleiben, d.h. der Freundeskreis besteht hauptsächlich ebenfalls aus Russischsprachigen, im Privatleben wird hauptsächlich Russisch gesprochen, und hinsichtlich dieser Punkte erscheint es teilweise nahezu wie eine Parallelgesellschaft.

Aufgefallen ist mir dies, weil ich einige Jahre in einer Beziehung mit einer gebürtigen Ukrainerin war, die ursprünglich vor mehr als 10 Jahren als Au-Pair nach Deutschland kam. Ich war ihr einziger deutscher Freund (sowohl in partnerschaftlicher als auch engerer freundschaftlicher Hinsicht). Ihre gesamte Freizeit verbrachte sie nahezu ausschließlich mit Personen, die ebenfalls russischsprachig waren.

Die Erfahrung mit ihr ist natürlich erst einmal statistisch gesehen nicht relevant. In ihrem Bekanntenkreis allerdings erschien dies ebenfalls so. Es war wie eine kleine, abgeschottete Welt, die nur aus Russischsprachigen besteht. Mit Facebookseiten, Instagram- und Telegramkanälen auf Russisch. Im Prinzip alles Russisch und auf Russisch. Sie zog zeitweise in eine andere Stadt für eine Arbeitsstelle. Ta-daa, die Kollegen sind russischsprachig, die Gründer des Unternehmens auch…

Ich habe im Laufe der Jahre angefangen, die Sprache zu lernen (bis unteres B2-Niveau), weil es mich interessierte und ich die Kultur besser verstehen wollte. Und trotzdem kam ich mir nie wirklich inkludiert vor. Nicht, weil Personen nicht nett, 'normal' oder freundlich gewesen wären. Alle waren im Prinzip normal und freundlich. Aber auf eine gewisse Art auch undurchdringbar. Weil es als Nicht-Russisch-Muttersprachler eben auch Details gibt, die man sprachlich, humoristisch oder kulturell / mentalitätsmäßig nicht oder nicht sofort verstehen oder nachvollziehen kann. Und an so einem Punkt würde ich persönlich versuchen, die Person zu integrieren, d.h. Brücken zu bauen, nicht einfach in der Gruppe weiter munter auf Russisch zu schnattern.
Ich kam mir irgendwann ehrlich gesagt vor wie ein Fremder in 'meinem eigenen' Land. Meine Freundin tauchte ein in 'ihre' Welt, und für sie war alles prima. Und ich fing an mich zu fühlen wie das fünfte Rad am Wagen. Und super einsam.

Wir haben uns schlussendlich (aus verschiedenen Gründen) getrennt. Jeder Partner danach - russischsprachig. Und ich frage mich, gab es überhaupt die Möglichkeit, dass ich das jemals hätte wirklich durchdringen können?

Mich würde interessieren, wie sehen Eure Erfahrungen diesbezüglich aus? An die Russischsprachigen, wie ist das bei Euch? Ist Euer Freundeskreis ähnlich aufgebaut wie oben beschrieben, oder habt Ihr viele enge deutsche Freunde? Fühlt Ihr Euch zeitweise in der beschriebenen unsichtbaren Blase?

Vielen Dank und viele Grüße!

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Ich spreche kaum noch Russisch im Alltag, auch in meiner sehr großen, weitverzweigten russlanddeutschen Verwandtschaft tut das kaum noch jemand. Die jüngeren, die damals als Kinder herkamen ( und die jetzt auch schon alle ü40 sind) können das gar nicht mehr richtig. Aber es stimmt schon, die "Russaken" (so nennen wir stark russifizierte Russlanddeutsche mitsamt nichtdeutschem Anhang) bleiben meist unter sich. Dann gibt es noch eine große russischsprachige jüdische Community hier. Die machen auch ihr Ding. Und dann natürlich noch alle möglichen Leute, die hier nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion von überall her aus den Ex-Republiken angespült wurden. Das Russische ist halt das alles verbindende Element. Wenn ich einen litauischen Bildhauer-Freund hier in seinem Atelier besuche und aus den Boxen Viktor Zoi oder Zwuki Mu dröhnen, dann ist es für mich auch ein bisschen wie nach Hause kommen. Wir reden schon längst Deutsch miteinander, so gut Russisch kann er auch nicht mehr. Aber die Musik bleibt als Erinnerung an die Zeit, wo wir beide gleichzeitig aber an verschiedenen Enden des Riesenreichs groß geworden sind.

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Man kann an der Körperhaltung, an der Stellung der Füße, an Gestik und Mimik relativ schnell erkennen, ob die Person an dir interessiert ist, ob sie von dir gelangweilt ist, oder dich gar richtig doof findet und das sogar dann, wenn sie mit aller Macht das versucht zu verbergen. Und natürlich wenn die Person in dich verliebt ist, merkt man das auch.

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Meinung des Tages: Wie bewertet Ihr das „Pro-Auto-Programm“ der FDP?

Irgendwie kennen es vermutlich die meisten – überfüllte Städte, unübersichtliche Verkehrslage, Stau und viele Nerven, die quasi blank auf der Straße liegen. Eigentlich wird überwiegend gefordert, besonders den Autoverkehr in Innenstädten zu minimieren, etwa um die Umwelt zu entlasten, aber auch, damit ÖPNV, Fußgänger und Fahrradfahrer ungehinderter dort durchkommen. Die FDP allerdings schlägt nun das Gegenteil davon vor. 

Die gegenteilige Verkehrspolitik 

Die FDP spricht sich für mehr Autos in den Innenstädten aus. Dafür soll es dann aber weniger Fußgängerzonen und Fahrradstraßen geben. Damit fordern sie das exakte Gegenteil von dem, was die Grünen vorschlagen. 

Parken soll wieder kostenlos werden und außerdem steht eine bundesweite „Park-Flatrate“ zur Debatte, die dann ähnlich funktionieren soll wie das Deutschlandticket. 

Außerdem fordert die FDP grüne Ampelwellen, sodass der Verkehr nicht ins Stocken gerät.

Generell erklärt die FDP ihr Vorhaben damit, dass „keine ideologische Mobilitätspolitik“ (FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai) gewollt ist. Weiter führt er aus, dass es keine gute und schlechte Form der Mobilität gäbe. Dem stimmt auch Brandenburgs FDP-Chef Zyon Braun zu, welcher mehr „Wahlfreiheit in der Mobilität“ fordert und unterstreicht, dass die FDP bei dem „Kulturkampf gegen das Auto“ nicht mitmachen würde. 

Scharfe Kritik von den Grünen

Da es sich beim Vorschlag der FDP um ein Kontrastprogramm zu den Grünen handelt, wundert es nicht, dass letztere davon alles andere als begeistert sind. 

Andreas Audretsch (Fraktionsvize) und Stefan Gelbhaar (verkehrspolitischer Sprecher) bezeichneten die Pläne als „nicht sinnvoll“ und „billigen Einseiter“. 

Auch der Oberbürgermeister von Hannover, Belit Onay (ebenfalls bei Die Grünen) warnt vor dem Irrglauben, der hier durch die Pläne der FDP deutlich zum Vorschein kommt. Er argumentiert, dass durch mehr Verkehr in den Innenstädten keinesfalls auch mehr wirtschaftliche Stärke dorthin kommen würde. Denn: Die Geschäfte in den Innenstädten seien von Relevanz, müssten gegen die Konkurrenz des Online-Handels bestehen. Das sei, so der Grünen-Politiker, aber nur möglich, wenn die Leute sich dort auch gerne aufhalten. Mehr Parkflächen und Durchgangsverkehr würden das nicht begünstigen. 

Die FDP streitet übrigens ab, dass es sich beim Reiz-Thema um einen erneuten Versuch handeln könnte, die Grünen und die SPD in der Ampel gegen sich aufzubringen.

Unsere Fragen an Euch:

  • Was haltet Ihr von dem Vorschlag der FDP?
  • Wäre mehr Verkehr in den Innenstädten sinnvoll? 
  • Sollten etwa Schanigärten (bewirtete Flächen, die Teile einer Fahrbahn versperren können, vor allem in Österreich und Süddeutschland) wieder weichen müssen, um das Autofahren wieder attraktiver zu gestalten? 
  • Ist die Innenstadt für Euch, beispielsweise zum Einkaufen, derzeit ein attraktives Ziel? Falls ja, weshalb, falls nein, warum nicht?
  • Fahrt Ihr selbst lieber mit dem Auto oder dem ÖPNV in die Innenstadt?
  • Seht Ihr auch einen „Kulturkampf“ gegen das Auto in der aktuellen Politik oder stimmt Ihr eher der Ansicht zu, dass das Reizthema von der FDP gezielt genutzt wird, um Unruhe zu stiften und möglicherweise mehr Wählerstimmen zu ergattern?
  • Wünscht Ihr euch komplett autofreie Zonen in den Innenstädten?
  • Seid Ihr zufrieden mit dem Rad- und ÖPNV-Netz in Eurer Stadt/Gemeinde?

Wir freuen uns auf Eure Antworten!

Viele Grüße
Euer gutefrage Team

Quellen: https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/fdp-autos-innenstaedte-kritik-100.html
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/fdp-pro-auto-plan-100.html

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In einer Stadt wie Hannover bin ich ausschließlich mit dem Fahrrad unterwegs. Bei fast jedem Wetter. Bei Stecken bis 15 km in eine Richtung denke ich erst gar nicht an ein anderes Verkehrsmittel. Kann ich jedem wärmstens empfehlen, hält fit und gesund!

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Nun, ich habe wesentlich länger gebraucht, um 6500€ für ein Bild zu bekommen.

Für einen Zweijährigen ist es sehr gut, ich hoffe, die Eltern helfen nicht heimlich nach, um das später so aussehen zu lassen, als hätte das Kind das ganz allein gemacht.

Leon Löwentraut hat wohl auch so angefangen und daraus hat sich eine veritable Künstlerkarriere entwickelt.

Vielleicht aber entdeckt der kleine bald doch Lego und Playmobil für sich, dann kann die Wunderkind-Karriere genau so schnell wieder vorbei sein.

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Ja, die Gene für die dunkle Hautfarbe tragen wir immer noch in uns. Die Frage ist nur, wie schnell sie sich durchsetzen? Bei kleineren Populationen setzen sie sich normalerweise schneller durch als bei großen, aber es können sich auch Erbkrankheiten sehr schnell durchsetzen. Das wussten auch schon Steinzeitmenschen, deswegen ließen sie keine Gelegenheit aus, ihre Gene zu tauschen, wenn sie mal auf ihren Streifzügen durchs Gelände auf eine völlig fremde Gruppe von Menschen trafen. Es wäre also sehr unklug von den deutschen Familien sich so gar nicht mit anderen zu mischen, es könnte auch passieren, dass sie nach etlichen Generationen einfach nur aussterben.

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Wie geht ihr mit der Hypersexualisierung im Internet um?

Ich bin so unendlich traurig wie sich das Internet entwickelt hat in Sachen Sex, Schönheit und Liebe.
Und ich versuche mir die ganze Zeit einzubilden, dass ich jetzt einfach älter geworden bin und mir eher anderen Content angucke, aber nein. Das stimmt so nicht. Das Internet ist einfach objektiv schlimmer geworden.

Früher hab ich einfach meine Lieblingsyoutuber geguckt und dann auf Instagram ihre Seiten ausgecheckt. Heute ist mein Insta Feed oder dieses Reels irgendwie einfach nur noch voller schöner Frauen und billigem Content, weil das nun mal so reicht. TikTok musste ich sogar löschen, weil, egal wie viele Accounts ich gemacht habe, mir der Algorithmus einfach nur nichtsaussagende Videos mit übertrieben schönen Frauen in die FYP gespült hat. Meine YouTube Startseite ist auch voller make up tutorials von so super Topmodels… Ich mein, damals hab ich halt das selbe geguckt, aber halt von Bibi und nicht von so Frauen, die aussehen wie Topmodels…

Allgemein interessiert mich das alles nicht so. Und wenn ich Sachen von mir selber poste hab ich immer so das Gefühl der Angst, dass ich irgendwie übertrieben krass oder sexy aussehen muss. Weil alles es halt so machen. Gefühlt alle Mädchen aus meiner Stadt deren Instagram sind überhaupt nicht über ihr Leben und ihre Hobbies sondern einfach nur wie schön sie aussehen, und die Kurven da und die Pose hier.

Ist doch traurig, oder?

“Broadcast yourself“ wirkt tot.

Wie geht ihr mit dieser digitalen Hypersexualisierung um?

Könnt ihr mein Denken nachvollziehen?

Habt ihr noch weitere Gedanken oder Beispiele, die ihr gerne teilen wollt?

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Dein Leben, deine Interessen, dein Algorithmus! Ich bekomme bei YouTube auf der Startseite überwiegend Bushcraft-Content vorgesetzt und jetzt zunehmend aber auch Videos, wo wilde Tiere dumme Touris angreifen und auch dabei noch von denen gefilmt werden.

Bei Insta, wo mir knapp 15 000 Leute folgen, bekomme ich fast nur Kunst zu sehen, aber das ist auch quasi mein Business-Account, einen anderen habe ich nicht.

Und dann hatte ich mal Tumblr, wo mir auf mehreren Kanälen insgesamt so knapp ne halbe Million Leute folgte (aber Tumblr war auch bekannt für viele Bots und Fake-Accounts, und da ich mehrere Blogs hatte, folgten mir auch bestimmt viele doppelt). Das hat Spaß gemacht, aber das ist auch schon 10 Jahre her und gehört sozusagen ins mittlere Internet-Steinzeitalter.

So ist jeder sozusagen in seiner eigenen Bubble gefangen. Du kriegst Schminktutorials von Möchtegern-Topmodels geboten, ich Grizzlybären, die ihren Speiseplan mit dummen, westlichen Touristen erweitern wollen. So ist das Leben.

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In Deutschland natürlich die Wiedervereinigung 1990, mit dem Fall der Mauer war es ja nicht getan.

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