Historisch betrachtet entstand die älteste bedeutende Kirchenspaltung anläßlich des Konzils von Chalcedon 451, das zum Schisma zwischen der Reichskirche (später orthodoxe und römisch-katholische Kirche ) und altorientalischen Kirchen führte. In den folgenden Jahrhunderten vertiefte sich in der Reichskirche die Entfremdung zwischen der östlichen und westlichen Tradition bis zum definitiven Bruch ("Morgenländisches Schisma", meist auf 1054 datiert).
Die westliche Tradition erfuhr dann durch die Reformation des 16. Jahrhunderts eine neue tiefgreifende Spaltung. Die reformatorische Bewegung führte zu mehreren parallelen Kirchenbildungen, von denen sich im weiteren Verlauf immer neue Gruppierungen lösten. So entstanden unter anderem die Wiedertäufer (Mennoniten), reformierte, anglikanische und lutherische Kirchen. Während sich von den Anglikanern im 17. Jahrhundert die Quäker und im 18. Jahrhundert die Methodisten abspalteten, gingen aus den reformierten Kirchen nach 1600 die Baptisten hervor. Daraus spaltete sich 1816 die Adventsbewegung ab, aus der heraus 1881 die Zeugen Jehovas entstanden.
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