Ich erinnere mich noch ganz genau an die Zeit als Zeugen Jehovas lehrten, Armageddon käme zu ihren Lebzeiten. Das war sogar Gesprächsthema an den Türen. Wenn der Wohnungsinhaber fragte, wann denn Armageddon kommt, antworteten die Zeugen, dass es bald so weit sein würde. Auf Nachfrage, woher sie das denn so genau wüssten, erwähnte man, dass die Generation die die Geschehnisse ab 1914 aktiv erlebt hätten, nicht sterben würde, bis Armageddon kommt.

Allerdings haben gleich mehrere Generationen von Zeugen Jehovas feststellen müssen, dass sie sich einer Illusion hingegeben haben. Bestürzt erlebten sie den Tod ihrer Großeltern, ihrer eigenen Eltern und ihren eigenen Alterungsprozess wobei ihnen doch immer wieder gesagt wurde, dass sie nie alt werden würden.

Anfang des neuen Jahrhunderts kam allerdings eine Wende. Man konzentrierte sich mehr auf soziale Aspekte als auf die Nähe von Armageddon. Man gründete Familien, investierte vermehrt in die Altersvorsorge und in die eigene Ausbildung und Weiterbildung.

Wie sieht man also heute die Nähe zu Armageddon?