Tatsächlich gibt es Mindestanforderungen. Für eine Approbation in Deutschland ist mindestens ein Sprachniveau auf Level B2 erforderlich sowie eine Fachsprachprüfung auf Level C1. Neben den sprachlichen Kenntnissen muss die Gleichwertigkeit der Ausbildung bewiesen werden.

Tatsächlich muss ich dir aber recht geben - trotz all dieser Regularien kommt es leider viel zu oft vor, dass man sich fragt, wie bestimmte Menschen die Sprachprüfungen schaffen konnten. Ich persönlich halte dieses Problem aktuell für eines der größten in der Ärzteschaft. Denn die fachliche Kompetenz ist egal, so lange man nicht verstehen kann, welches Problem die Patienten haben. In großen Kliniken mag es sich alles mich gut verteilen, es gibt relativ viele Ärzte, die sich gegenseitig unterstützen können. In kleinen Kliniken kann man Pech haben, wenn der eine Arzt, der nachts da ist leider ein schlechtes Sprachvermögen hat. Gerade in Patientengesprächen und Krisensituationen ist das schlecht. Glücklicherweise erlebe ich die meisten Kollwgwn als durchaus motiviert, schnell bessere Sprachkenntnisse zu erwerben...

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Sys = systemischer Wert, das ist der obere Blutdruckwert.

Dia = diastolischer Wert, das ist der untere Wert.

Pulse/min = Puls pro Minute, also wie oft das Herz in der Minute schlägt.

Deine Werte sind sämtlich normal

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Adrenalin wird typischerweise bei schwerster Kreislaufschädigung genutzt (dann auf Intensivstation per dauerhafter Injektion über einen Zentralvenenkatheter), zum Inhalieren bei schwerer Obstruktion (also z.B. Asthma oder COPD) und bei Anaphylaxien. Seltener und nicht unbedingt nach Leitlinie nutzt man notfallmäßig geringe Dosen, um den Blutdruck oder insbesondere die Herzfrequenz zu stabilisieren. Dies hauptsächlich in der Notfallmedizin. Zum wach werden nach Narkose wird Adrenalin nicht verwendet.

Im OP mag es ähnlich sein wie in der Notfallmedizin. Vielleicht war deine Herzfrequenz etwas niedrig. Aber ich könnte mir vorstellen, dass dir vielleicht kein Adrenalin sondern Noradrenalin gegeben wurde? Denn das würde Sinn ergeben. In Narkose sind oft die Blutdruckwerte niedrig und man muss ab und an nachhelfen. Etliche Kliniken nutzen da dann Noradrenalin und das klingt ja fast genauso wie Adrenalin... wäre das denkbar?

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Um das Studium zum Physician Assistant beginnen zu können, benötigst du entweder ein Abitur oder eine abgeschlossene dreijährige Ausbildung (meist mit Berufserfahrung) in einem medizinischen Beruf.

Damit erlaubt dir der Rettungssanitäter allein leider keinen Zugang zum Studium. Ein Abitur wäre natürlich eine Alternative, falls du das hast.

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Naja, ich denke, was man persönlich davon hält ist irgendwie nicht so wirklich relevant... das xABCDE ist inzwischen als absoluter Standard anerkannt und international etabliert. Es ist nachweislich für den Patienten und sein Outcome wichtig, dass es so gemacht wird. Insofern, ob ich es nun doof finde oder gut - es ist auf jeden Fall sinnvoll und für den Patienten wichtig, also wird es so gemacht... oder?

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Tatsächlich nein. Viele meinen das. Wenn man mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus kommt, dann ist das einzige, was schnell passiert, dass der Rettungsdienst eine Übergabe an das Krankenhauspersonal macht, dafür nimmt sich das Personal auch Zeit. Aber nur weil die schon wissen, was man hat, wird man nicht sofort auch behandelt.

Die Behandlung erfolgt nach Dringlichkeit, die das Personal der Notaufnahme mittels Triage festlegt. Die Angaben des Rettungsdienstes helfen dabei - Und können sogar eher zu LÄNGEREN Wartezeiten führen.

Also, das Märchen von der schnelleren Behandlung, wenn man mit dem Rettungsdienst kommt, hält sich zwar tapfer, stimmt aber nicht. Also bitte nicht anrufen, wenn du schneller dran kommen willst ... der einzige Effekt sind unnötige Kosten, die für einen Rettungswagen locker bei 500 Euro liegen...

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Anderes

In den USA gibt es keine GESETZLICHE Krankenversicherung, wie in Deutschland. Also eine auf Solidaritätsprinzip beruhende Versicherung für alle. Statt dessen muss man PRIVAT in eine Krankenversicherung investieren. Wer das nicht tut, hat in der Tat das Risiko, dass er absolut jede Behandlung in den USA privat und direkt im Krankenhaus bezahlen muss. Wer dagegen eine Kasse hat, kann wie auch in Deutschland über die Kasse abrechnen, wobei in den USA jeder vertraglich das Ausmaß seines Versicherungsschutzes selbst festlegen kann.

Leider ist die große Schwäche des amerikanischen Systems, dass eben genau die, welche das Gesundheitssyste, oft in Anspruch nehmen, nämlich sozial schwache Menschen mit wenig finanziellem Spielraum, die sich eine Krankenversicherung schlicht nicht leisten können, eben leider auch oft die Rechnungen der Krankenhäuser nicht zahlen können... Es gibt staatliche Hilfen und Krankenversicherungen, die über Jobs laufen, aber 45 Millionen Amerikaner können sich aus wirtschaftlichen Gründen nicht krankenversichern und sehen im Zweifel echt alt aus

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Leider hat man bei einer medizinischen Behandlung keinen Anspruch darauf, dass alles gut geht. Es gibt immer das Risiko, dass eine Behandlung nicht den gewünschten erfolg bringt. Wenn du einen Maler beauftragst, eine Wand zu streichen (als ganz blöder Vergleich) und dir gefällt das hinterher dann nicht, dann hast du auch Pech gehabt. Auch beim Arzt bezahlst du dafür, dass er den Job so gut er kann erledigt. Aber wenn dir das Ergebnis nicht gefällt ist es leider nur "Pech" - und keine Abzocke.

"Privatzahler" bedeutet, es zahlt nciht die private Kasse, sondern ihr selber? Gibt es keine Versicherung, die einspringt?

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wie so oft in der Medizin lautet die Antwort "es kommt darauf an".

Tatsächlich ergibt es Sinn, den Elektolytstatus zu kennen sowie die Funktionsparameter wichtiger Organe. Es ist aber durchaus statthaft zu sagen "es wird schon ok sein", wenn der Patient gut zurecht ist. Jungen Menschen ohne Vorerkrankungen kann man in der Regel eine gute Organfunktion unterstellen und dann braucht man auch kein Labor. Tatsächlich machen wir das auch in der Klinik zunehmend so, dass insbesondere jungen Menschen ohne körperliche Vorerkrankungen und ohne auffällige Anamnese bei kleineren OPs kein Blut mehr abgenommen wird. Bei anamnestischen Auffälligkeiten (also "Luftnot bei zwei Etagen Treppesteigen" oder "häufiges unerklärliches spontanes Nasenbluten" als Beispiele) würde man dann den Verdacht auf Herzinsuffizienz oder einer Blutgerinnungsstörung nachgehen. Wenn aber alles tiptop ist, braucht man das heutezutage nicht zwingend.

Und so wäre es bei dir vermutlich auch. Eine Zahn-OP hat ein geringes operatives Risiko, wenn dein Risiko für eine Narkose durch fehlende körperliche Vorerkrankungen auch gering ist, dann braucht es keine Blutabnahme. Wenn entsprechend der Anästhesist aus dieser Überlegung heraus sagt, du musst die Werte nicht mitbringen, kann man das ruhig glauben.

Klar - es gibt den einen Fall unter tausenden, bei dem dann doch was kritisches unerwartetes auffallen kann. Eine ausgeprägte Anämie, ein absoluter Mangel an Blutplättchen, eine Nierenfunktionsstörung. Aber diese Fälle sind einfach unglaublich selten. Und wenn wir mal ehrlich sind - es kann auch bei den meisten auffälligen Werten eine Narkose gemacht werden. Hier oder da würde man anders optimieren, natürlich. Aber wir reden bei einem sich gesund fühlenden Menschen nicht von kriegsentscheidenden Dingen. Von daher ist das Risiko, selbst wenn man denn dann nun z.B. eine leichte Nierenfunktionsstörung übersehen würde, nicht wirklich groß, dass es kritisch wird dadurch.

Also: ja, bei kleineren OPs von jungen, körperlich gesunden Menschen kann man gut auf das labor verzichten, ohne dass es das Risiko für Komplikationen relevant erhöht.

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Vielen Dank, dass du dich für Blutspenden interessierst. Das ist super!

Blut spenden kann im Prinzip jeder ab 18 Jahren un dmit mehr als 50 kg Körpergewicht, DIe Gewichtsbegrenzung besteht, da bei einer Blutspende 250 ml Blut abgenommen werden, was bei so zarten Menschen zu viel ist. Weniger kann man aber nicht abnehmen, da aus einer Spende auch eine Blutkonserve mit roten Blutkörperchen wird, und die müssen immer in etwa die selbe Menge beinhalten.

Neben Volljährigkeit und Körpergewicht sind noch ein paar andere Aspekte zu beachten, die einen vom Blutspenden ausschließen können, z.B. bestimmte Medikamente oder Erkrankungen, besonders Infektionene wie HIV oder Hepatitis, aber auch Herzschwäche oder Krebserkrankungen. Dinge wie bestimmte sexuelle Praktiken oder Reisen in Länder mit hohem Infektionsrisiko können dazu führen, dass man für eine Weile von der Blutspende zurückgestellt wird. All diese Dinge sind aber variabel und von Fall zu Fall anders. Entsprechend lässt sich hier keine ganz klare Aussage machen. Das entscheidet dann jeweils der Arzt im Blutspendezentrum.

Technisch wird bei einer Blutspende wie schon angedeutet mittels einer Nadel in einer passenden Vene, in der Regel in der Ellenbeuge, ein Viertelliter Blut entnommen. Man liegt in einem bequemen Sessel, es piekst einmal und dann liegt man da eben für eine gewisse Zeit, bis das Blut entnommen ist. das geht mal schneller, mal langsamer, aber in der Regel sollte nach spätestens einer halben Stunde alles erledigt sein. Man wird angehalten, gut zu essen und zu trinken, denn die Entnahme des Blutes ist für den Körper durchaus eine relevante Belastung. Das entnommene Blut wird vom Körper innerhalb weniger Wochen nachproduziert. Um dem Körper diese Erholung auch zu gönnen, muss man zwischen zwei Spenden einen gewissen Abstand einhalten.

Vor der ersten Blutspende wirst du ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt führen, der mit dir gemeinsam klärt, ob bei dir etwas gegen Blutspenden spricht oder nicht. Falls nein, wirst du direkt deine erste Blutspende abgeben können. Diese wird allerdings noch nicht direkt für die Verwendung am Patienten freigegeben, sondern erst einmal auf Herz und Nieren geprüft. Alle möglichen Infekte und Besonderheiten werden gecheckt, damit man wirklich sicher sein kann, dass da nicht doch noch was zu finden ist, was du selbst vielleicht noch gar nicht kennst.

Dein Leben kannst du vor der ersten Spende ganz normal führen, inklusive rauchen. Du musst auch keinen besonderen Termin für eine Erstspende machen. Du gehst einfach aus deinem normalen Leben da hin, machst das Gespräch, die Untersuchung und die erste Spende und die nehmen dich an die Hand und leiten dich da durch.

Weitere Informationen findest du z.B. hier

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Also, ein Messwert ist immer erst mal nur das. Ein Messwert. Natürlich wäre eine Sättigung von 84% gefährlich. Allerdings würde bei einem gesunden Menschen mit einer normalen Lunge ein solcher Wert vermutlich etwas auslösen. Möglicherweise Luftnot, mit Sicherheit ein starker Leistungsabfall, blaue Lippen und Fingerspitzen, eventuell Brustschmerzen oder andere Muskelbeschwerden. Fehlt all das, du fühlst dich total normal und das einzig komische ist dieser neidrig angegebene Wert, ist die Chance hoch, dass es sich lediglich um eine falsche Messung handelt (und da gibt es gerade bei Pulsoxymetrie nun wirklich genug Quellen für Fehler).

Also: Wenn es dir total normal geht und nur ab und zu dabei mal so eine Messung auftaucht - Nimm es zur Kenntnis. Es wird sich vermutlich um einen Gerätefehler handeln. Geht es die tatsächlich schlecht, wenn so ein Wert auftaucht, womöglich längerfristig, dann kann da natürlich was hinter stecken. Entsprechend sollte dann ein Arzt aufgesucht werden. Aber bitte - und das bleue ich auch immer unseren Azubis ein - lass den Technikglauben. Ein Wert ist nur ein Wert und erst, wenn es zu dem Wert auch ein Problem am Patienten gibt, dann muss man handeln.

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Mir ist keine Variante bekannt, über eine Hilfsorganisation oder die Feuerwehr an Medizinstudienplätze zu kommen. Nicht nur in Sachsen nicht 😄

Die Ausbildung zum Notfallsanitäter (der übrigens in der Regel mit NFS abgekürzt wird (NS ist politisch nicht gut vertretbar) machen viele Medizin-Interessierte auf dem Weg zum Studium. Die Ausbildung dauert drei Jahre. Meines Wissens nach senkt die Ausbildung allerdings nicht generell den Zeugnisschnitt für die zentrale Vergabe, das geht z.B. eher mit dem TMS, dem "Medizinertest". Die Ausbildung zum NFS wirkt sich aber auf die Platzvergabe nach Eignung, die sogenannte Eignungsquote aus. Hierüber werden 10% der Plätze vergeben. Wie genau sich die Ausbildung auswirkt, kann ich dir leider nicht beantworten. Die Mehrzahl der Plätze wird über Direktbewerbungen vergeben. Deine Motivation etc sind da auch entscheidend wie auch die Noten. Da ich hierüber nichts sagen kann, da zu meiner Zeit Direktbewerbungen die Seltenheit waren, müsstest du dich hierzu an die Studienberatung wenden.

Die Studienzeit verkürzt eine Ausbildung übrigens auf keinen Fall. Lediglich gewisse Praktika können anerkannt werden. Ansonsten haben die beiden Werdegang (abgesehen von teilweisen Inhalten) organisatorisch wenig miteinander zu tun und das eine erleichtert nicht das andere

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Eine Impfung wegen Blutgruppen wäre mir nicht bekannt. Und das einzige was es im Rahmen von Schwangerschaften und Geburten gibt, ist die Anti-D-Prophylaxe.

Diese muss man geben, wenn die Mutter Rhesus (Rh) negativ ist, das Kind aber Rhesus positiv. Kommt es nach Entbindung der ersten Schwangerschaft in dieser Konstellation zum Kontakt des Blutes des Kindes mit dem der Mutter, erkennt das Immunsystem der Mutter das kindliche Blut als fremd und entwickelt dagegen Antikörper. Kommt es bei einer weiteren Schwangerschaft mit der gleichen Konstellation bei der Geburt zum Kontakt des Blutes von Mutter und Kind, so können die in der Mutter befindlichen Antikörper das Kind und sein Blut angreifen und dort schweren Schaden anrichten (Morbus hämolyticus neonatorum).

Um das zu verhindern, wird bei jedem Kind der Rhesusfaktor festgestellt und sollte dieser positiv sein, während die Mutter Rhesus negativ ist, wird die Anti-D-Prophylaxe durchgeführt. Dabei handelt es sich um Antikörper gegen den Rhesusfaktor, die der Mutter gespritzt werden und die alle Blutzellen des Kindes mit positiven Rhesusfaktor angreifen und wegfangen. Dadurch wird verhindert, dass die Mutter selber Antikörper bildet, mit der dann weitere Schwangerschaften Probleme haben könnten.

Diese Anti-D-Prophylaxe wird nach der Geburt gegeben, da auch die Blutgruppe des Kindes in der Regel erst nach der Geburt festgestellt wird. Andere "Impfungen" der Mutter in Bezug auf Blutgruppen gibt es soweit mir das bekannt ist nicht.

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Warum interessiert sich keiner für die extrem hohe Krebsrate in der Bevölkerung?

Überall wo man nur hört, leidet jemand an Krebs. Die Anzahl dabei ist so extrem hoch, das es absolut nicht normal sein kann. Vor 15 Jahren als Jugendlicher war das definitiv noch nicht so.

Bei uns sind alles Reihenhäuser. Eine Frau, 2 Häuser rechts, ist schon vor vielen Jahren an Krebs gestorben. Die Nachbarin links, leidet an Krebs und hat sie soweit ich weiß überstanden. 3 Häuser links, hat ein Mann ebenfalls Krebs sowie. Beide Elternteile meines einzigen Freundes, haben über die letzten Jahre hinweg Krebs bekommen. In Meiner Familie die recht groß ist hat meine Tante Krebs und aus der väterlichen Seite mein Onkel der allerdings gutartig ist und entfernt wurde.

Man hört von Freunden, Familie und Bekannten, das in ihrer Umgebung viele Leute an Krebs gestorben sind, immer noch leiden, oder es überstanden haben.

Ich kann das in Worten nicht fassen, so geschockt bin ich darüber die ganze Zeit. Das kann nicht sein, das gefühlt die Hälfte der Bevölkerung an Krebs leidet und man dieses Problem ignoriert. Irgendwas muss dahinter stecken. Doch es wird sich einfach nicht darum gekümmert. Das ist so absurd. Ich kann meine Wut darüber nicht ausdrücken

Was ebenfalls noch katastrophal ist, ist die Krebsvorsorge. MRT´s werden erst in der letzten Sekunde gemacht wenn es schon sehr akut ist. Das ist einfach Fakt!. Die Krebsvorsorge sollte massiv intensiviert werden, indem jeder, alle 1-2 Jahre einen MRT Scan bekommt.

Ich z.B. habe sehr viele Muttermale am ganzen Körper und wollte das genau untersuchen lassen. Man sagte mir das die Muttermal Kontrolle erst ab 35 Jahren kostenlos ist und man das aus eigner Tasche zahlen müsse, was sehr teuer ist. Das kann es einfach nicht sein. Leute die kein Geld haben sollen einfach sterben so will es die Bundesregierung haben weil sie nichts dagegen tun. Genau wie mit den MRT Scans, die man solange hinauszögert bis es zu spät ist. Das Gesundheitswesen will sich nicht ändern und die Menschen stattdessen ihren Schicksal überlassen. Das ist absolut Menschenverachtend so etwas.

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Deine Beobachtung ist richtig und falsch zugleich.

Ja, Krebs ist eine sehr häufige Erkrankung, wenn man mal alle Tumoren zusammenfasst. Tatsächlich ist es so, dass einer von vier Menschen, also ein Viertel aller Menschen, irgendwann im Laufe seines Lebens einen Tumor entwickelt. Aber ist das jetzt wirklich so viel häufiger als früher? Sicherlich gibt es heute etliche Umwelteinflüsse mehr, die früher vielleicht nicht so waren, die die Entstehung von Tumoren günstigen. Ionisierende Strahlung ist da ein Beispiel, es gibt sehr viele Röntgenuntersuchungen, Flugreisen und ähnliches. Auch ist noch nicht restlos geklärt ob das Kühlwasser von Atomkraftwerken, Strahlungen elektrischer Geräte oder ähnliches nicht doch in irgendeiner Weise zur vermehrten Entstehung von Krebs beitragen könnten. Eine riesige Rolle spielen diese Dinge mit Sicherheit nicht, aber wer weiß.

Was tatsächlich deinen Eindruck aber am allermeisten verstärkt, sind andere Effekte. Das wichtigste: krebs ist eine Krankheit des hohen Lebensalters. Je länger ein Mensch lebt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass irgendwann mal eine seiner Zellen bösartig wird und ein Krebsgeschwür daraus entsteht. Da die Menschen nun immer älter werden im Vergleich zu früher, fallen auch natürlich immer mehr Krebserkrankungen auf. Früher wären die Leute an einem Herzversagen gestorben, heute werden sie 15 Jahre älter und haben alle Zeit der Welt, um ein Tumor zu entwickeln. Und die zweite große Ursache dafür, dass aktuell so viele Krebserkrankungen "auf dem Markt" sind: die Vorsorge funktioniert immer besser. Es werden heute in Screenings sehr viele Tumoren gefunden, die früher überhaupt nicht aufgefallen wären. Und wenn man diese beiden Effekte noch in Kombination setzt, dann wird es noch deutlicher. Stell dir vor, ein heute 60 jähriger entwickelt einen Darmkrebs, der in einer Vorsorgeuntersuchung (ab dem 55 lebensjahr) entdeckt wird. Früher wäre dieser Mensch vielleicht mit 70 Jahren gestorben, ohne dass man seinen Krebs entdeckt hätte. Stirbt er heute mit 70 Jahren, hätte man den Krebs trotzdem entdeckt. Wahrscheinlich stirbt aber erst mit 85, in der Zeit kann er neben dem Darmkrebs tatsächlich noch einen Hautkrebs entwickeln, den er früher nicht entwickelt hätte, weil er schon tot gewesen wäre. Du verstehst?

Also zusammengefasst, Menschen werden immer älter, die Diagnostik wird immer besser und vielleicht werden Tumoren insgesamt aufgrund unserer Lebensbedingungen auch häufiger. Rauchen, Ernährung, Alkohol und so weiter spielen ja auch eine entscheidende Rolle in der Entstehung extrem vieler Krebsarten.

Das, was du an Diagnostik allerdings forderst, ergibt wenig Sinn. Große Studien haben ja belegt, in welchem Alter Tumoren am häufigsten auftreten und wie man sie am besten finden kann. Manche Tumoren kann man auch überhaupt nicht finden. Man hat also eine gewisse Kosten-Nutzen-Abwägung getroffen, hier aber ein gutes Maß entwickelt, um die meisten gängigen Tumoren frühzeitig aufzuspüren. Natürlich gibt es immer Abweichler, besonders junge Patienten die total untypisch einen bestimmten Tumor entwickeln oder ein so seltener Tumor, dass er nur in einem von einer Millionen Fällen auftritt. Man kann nicht alles finden und die Idee, jeden Menschen der Bundesrepublik zweimal im Jahr durch ein ganzkörper MRT zu schicken, wäre schlichtweg nicht leistbar. So viele MRT kann man gar nicht bauen und betreiben. Das System wie wir es haben ist schon gut und die Vorsorge, welche die gesetzliche Kasse bezahlt, reicht in aller Regel voll aus.

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Es gibt für viele Wirkstoffe einen Gewöhnungseffekt, ja. Die gleiche Dosis eine Mesikaments wirkt dann mit der Zeitnimmer schlechter. Der Körper verstärkt die Abbau-Mechanismen oder regelt die Rezeptoren für das Medikament in Zahl oder Wmpfindlichkeut runter. Daher werden bestimmte Medikamente ab und an mal umgestellt - oder eben in der Dosis erhöht. Im Falle der Schmerzmittel ist dieser Effekt insbesondere bei den Opiaten, also starken Schmerzmitteln sehr ausgeprägt. Andere Medikamente sind sehr viel weniger betroffen, im Falle der Schmerzmittel z.B. die NSAR, also sowas wie Ibuprofen oder Diclofenac.

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Ja, die T-Wellen scheinen in diesen Uhr-EKGs immer etwas hoch, was aber an der Ableitung liegt (die Uhr ist ja nur am linken Handgelenk, also eine unipolare Ableitung). Da kann man beim besten Willen nichts schlimmes draus sehen. Diese EKGs taugen wenn nur zur Rhythmusanalyse, aber da tatsächlich ganz gut. Zur Diagnose der Erregungsausbreitung oder -rückbildung taugen sie nicht. Und dein Rhythmus ist nach der Uhr durchaus in Ordnung 🙃

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Grundsätzlich muss man natürlich vorsichtig sein, denn niemand von uns hier war in der Situation dabei und kann alles genau nachvollziehen.

Aber: tatsächlich gilt die Schweigepflicht nicht erst ab Volljährigkeit, sondern ist mit der Einsichtsfähigkeut und Reife gekoppelt. Eine 17jährige ist als ausreichend geistig reif einzuordnen, um die meisten sie betreffenden Dinge gut einschätzen zu können. Das bedeutet, dass insbesondere bei einer expliziten Bitte einer Patientin, einem Erziehungsberechtigten nichts von der Situation zu erzählen, die Ärztin beim Fehlen von anderslautenden Gründen tatsächlich dazu verpflichtet wäre, dem Elternteil auch wirklich nichts zu sagen. Klar, man muss dann klären warum die Minderjährige das so möchte - ist es einfach nur, weil man sich nicht gut versteht oder muss die Patientin womöglich irgendwelche Repressalien zu Hause befürchten? Gerade im gynäkologischen Setting ist das ausgesprochen sensibel und erfordert von den Ärzten eine extreme Fürsorge ihrem Patienten gegenüber. Letzten Endes ist es aber fast egal, warum die Patientin das nicht will - sie will es eben nicht. Die einzige Ausnahme, die Schweigepflicht bei Minderjährigen zu brechen (neben fehlender geistiger Reife) wäre, wenn es für die Fürsorge für die Patienten notwendig ist. Sprich liegen bei den Patienten selbstschädigende Verhaltensweisen oder ähnliches vor, wogegen die Eltern Vorgehen müssten im Sinne ihrer elterlichen Fürsorge, dann muss die Schweigepflicht gebrochen werden im Sinne des Patienten (und dann MUSS sie gebrochen werden).

Auf deinen geschilderten Fall bezogen, ist die Sache vermeindlich recht klar: die Ärztin hat erheblich falsch gehandelt. 1. muss unter keinerlei Umständen ein Erziehungsberechtigter bei einer Untersuchung dabei zu sein, wenn die Patientin das nicht will. Das hat neben der Schweigepflicht auch noch mit Anstand zu tun. Zweitens muss die Erziehungsberechtigte nicht zwingend informiert werden, erst recht nicht, wenn die Patientin es nicht will. Ausnahmen gibt es nur dann, wenn es für das Wohl der minderjährigen Patientin erforderlich ist.

Man muss beachten, dass es für kannst du nicht immer leicht ist. Wenn man nicht sagt, macht man sich angreifbar, weil man eventuell wichtige Informationen nicht weitergegeben hat, sagt man was, unterläuft man eventuell die Schweigepflicht. Fakt ist, dass die Eltern meistens die mächtigeren sind-sie sind die, die die Anwälte anrufen, sich bei der Klinikleitung beschweren und so weiter. Und schlussendlich ist es für einen Arzt immer einfacher, die Informationen über den Minderjährigen Patienten an dessen Eltern weiterzugeben, da in 95% der Fälle da keinen Konflikt besteht und man sich in den restlichen Fällen vermutlich damit herausreden kann, dass es für das Wohl des Kindes in diesem Moment die richtige Entscheidung war. Denn auch wenn das nicht stimmt, so ist es in dem Moment (so kann man sich jedenfalls rausreden) immer eine Einzelfallentscheidung und da kann man sich ja mal vertun. Schlussendlich ist dieses Verhalten aber einfach nicht richtig. Gerade in sensiblen Bereichen wie der Gynäkologie darf sowas eigentlich nicht passieren. Dies aber wie gesagt vor dem Hintergrund dessen, dass wir die genaue Situation nicht kennen, die Patienten nicht kennen, die Eltern nicht kennen und auch nicht wissen, wie wer mit wem geredet hat die rechtlichen Grundlagen habe ich dir hier erzählt.

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Damit hast du nicht wirklich Faktoren, die eine erhöhte Krebswahrscheinlichkeit bedingen.

Familiäre Vorbelastung wäre noch interessant. Es gibt Krebsarten, bei denen eine genetische Prädisposition besteht (z.B. bestimmte Brustkrebs-Arten). Wenn also.eine familiäre Häufung vorliegt, wäre das Risiko für diese Art Tumor auch bei dir erhöht. Von deinem Lebensstil her aber wohl eher nicht. Ich gehe dabei mal davon aus, dass du nicht im Übermaß Chemikalien, Sonnenlicht und irgendwelchen anderen Strahlungsformen ausgesetzt bist.

Wenn keine familiäre Vorbelastung besteht, hast du lediglich das allgemeine Risiko...

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Das kann je nach OP, die gemacht werden soll, durchaus ein Problem sein. Entsprechend empfiehlt sich, direkt am Montag Rücksprache zu halten, nicht erst am OP -Tag (wegen der Planung). Der Chirurg wird hier in letzter Instanz entscheiden, daher eher da anrufen. Dem Anästhesisten ist das ziemlich egal.

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Hier könnten wir natürlich ganze Bibliotheken füllen mit Text... also, wie du schon selber festgestellt hast, ist das Hauptgeschäft der Internisten nicht das gleiche wie der Chirurgen. Die einen operieren, die anderen behandeln Funktionsstörungen der Organsysteme. Entsprechend sind Chirurgen häufiger im OP zu finden, Internisten eher weniger, dafür gibt es bei denen Funktionsdiagnostik (Endoskopie, Herzkatheter).

Die Arbeit auf den Stationen hingegen ist relativ ähnlich. Es werden Angehörigengespräche geführt, Telefonate mit den Hausärzten, es werden Briefe geschrieben, Medikamente verordnet. Natürlich gibt es Unterschiede, so ist auf den internistischen Stationen eine medikamentöse Einstellung verschiedener Krankheiten häufiger als bei den Chirurgen, während dort so etwas wie Verbandwechsel und Schmerztherapie häufiger sind.

Während das Wissen eines Chirurgen hauptsächlich auf die Besonderheiten seines Fachs konzentriert ist, sprich die Anatomie des Menschen die Lage von Blutgefäßen, Nerven und Muskeln, Blutgerinnung und so weiter sowie die gesamten operativen Techniken, hat der Internist eine wesentlich breitere Ausbildung im Bereich der Krankheiten der Organe. Manche Internisten sind sogar auf ein einziges Organsystem spezialisiert, wie die Kardiologen oder die Nephrologen. Natürlich gibt es auch auf ein spezielles System spezialisierte Chirurgen, beispielsweise sind Neurochirurgen auf Gehirn und Wirbelsäule spezialisiert, Herzchirurgen auf... na, kannst du es raten? Wobei, die machen oft auch Gefäße und Lunge mit. Spezialisierungen gibt es also überall. Aber noch mal, Chirurgen können alles operieren, Internisten wissen von allen Organen die Funktionsweisen und sind prädestiniert dafür, diese mittels medikamentöser Therapien wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Grundlagen des jeweils anderen kann natürlich jeder, auch ein Internist kann eine kleine Wunde nähen und ein Chirurg kann einem Patienten mit Bluthochdruck ein Medikament dagegen geben.

Dass ein Internist von seiner Ausbildung im Privatleben mehr hat, denke ich schon. Die üblichen alltagserkrankungen sind ja in der Regel internistische Erkrankungen. Außerdem sind Internisten wie Allgemeinmediziner und Anästhesisten auch mit ihrem Wissen so breit aufgestellt dass sie zu allem irgendwie etwas dazu sagen können. Sich selbst behandeln wird ein Internist wahrscheinlich aber trotzdem nicht, da ist man doch immer noch auf die Meinung eines Außenstehenden angewiesen sowie natürlich diverse Untersuchungen, die man an sich selber immer etwas schlecht machen kann.

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