Entzug gestartet und Arzt verweigert Medikament?

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Einen Entzug so ganz locker und leicht wird es nicht geben. Entzug von was auch immer. Das habe ich selber durchgemacht, auch von Tavor.

Wenn dein Wille da ist, vom Tavor weg zu kommen...musst du auch bereit sein, gewisse Entzugsreaktionen deines Körpers auch auszuhalten. Sterben tut man davon nicht.

Du bist in der Klinik und alle haben ein Auge auf Dich und passen auf. Ein Spaziergang oder Zuckerschlecken ist ein Entzug nie.

Wenn es für zu schlimm und unerträglich ist, melde dich beim Pflegepersonal.

In der Klinik sind sie oftmals nicht zimperlich mit einem und setzen mitunter auch etwas recht schnell etwas ab.

Dauert ein Klinikaufenthalt *zu lange*....gibt es auch Probleme mit der Krankenkasse, wegen der Kosten.

editiert/bearbeitet: Was ist deine genaue Diagnose dabei? Sei doch mal ehrlich.

Du sagst was von Depressionen....deine anderen Fragen lassen jedoch etwas anderes vermuten:

Zitat: Dann fing der Amtsarzt an zu reden, ich wäre "unberechenbar" und deswegen liege eine Eigen und Fremdgefährdung vor. 

https://www.gutefrage.net/frage/was-ist-eine-vollstaendige-nicht-mehr-vorhandene-realitaetswahrnehmung

https://www.gutefrage.net/frage/was-passiert-wenn-mein-betreuer-eine-zwangsunterbringung-beantragt-waehrend-ich-in-der-entzugsklinik-bin

Es gäbe wohl Möglichkeiten einen Entzug zu erleichtern....aber easy going wäre es dann trotzdem nicht.

Halte durch und sei tapfer...es wird wieder besser...aber Geduld musst du mit dir selber schon haben. 🤗

Das endet doch tödlich

Unsinn.

Mit dem regelmäßigen Missbrauch von nur 4 mg / tägl. bist du noch mega weit von tödlich entfernt.

Von 4 mg auf 2 mg ist zwar ein **großer** Schritt, ohne aber deine Anamnese und deinen allgemeinen Gesundheitszustand zu kennen lässt sich die Entscheidung des Arztes aus der Ferne definitiv nicht beurteilen.

4 mg Tavor täglich ist ein Klacks. Keine Angst, der Arzt hat es nicht "einfach" auf 2 mg gesetzt. Es muss halt allmählich auf Null reduziert werden, und das ist "Ausschleichen". Das Dumme an Benzos ist halt, dass man sie nicht substituieren kann. Üblicherweise werden Benzodiazepine beim Entzug von z.B. Alkoholentzug eingesetzt, um die körperlichen Entzugserscheinungen zu dämpfen, um den Patienten ruhigzustellen, zu entspannen. Da Benzos genau das bewirken, ist es kontraproduktiv, Benzos mit Benzos zu "behandeln".

Evtl. könnte Haloperidol erstmal helfen, aber das macht einen zum sabbernden Zombie und muss natürlich auch ausgeschlichen werden. Das kenne ich von meinem Alkoholentzug. Das willst du nicht!

Während meines Entzugs (Alkohol) habe ich eine Benzo-Abhängige kennengelernt. Sie hat am meisten von uns allen (THC, Alkohol, Koks, Heroin) gelitten. Sie war völlig durch den Wind. Nach 4 Wochen Therapie ging es ihr wieder besser.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hi MissyCooper,

super, dass du den Schritt gemacht hast!

Wie dir viele hier schon sagten: Die Reduzierung ist zwar krass, aber gefährdet deine Gesundheit nicht.

Wende dich an das Personal, wenns dir sehr schlecht geht und fordere Unterstützung ein! Es ist immer der beste Weg, da offen zu sein - auch bzgl. deiner Ängste. Nur dann kann das Personal auch reagieren.

Ich wünsch dir viel Erfolg und hoffe, du wirst die Zeit gut überstehen und danach gestärkt raus gehen!

Noch eine kurze Info zu mir: Ich gehöre zu einem Team professioneller Sozialarbeiter*innen, die aufsuchend im Netz unterwegs sind. Dabei versuchen wir User*innen unterstützend und beratend zur Seite zu stehen, im Besonderen zum Thema Sucht und Konsum. Unser Angebot ist selbstverständlich kostenfrei und anonym.

Meld dich gerne, wenn du weitere Fragen hast!

LG
Hannah vom DigiStreet-Team der Drogenhilfe Schwaben gGmbH

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Mitarbeiter*innen bei der Drogenhilfe Schwaben

Nun, eine Dosisreduktion nennt sich wohl "ausschleichen" und ist nicht unüblich im Entzug. Auch der zunächst versuchte Verzicht auf andere Medikamente scheint mir nicht unüblich. Womit will man auch substituieren? Da schafft man sich doch die nächste Baustelle. Dementsprechend macht es Sinn, so lange es aushaltbar ist, die Dosis immer weiter zu reduzieren und auszuschleichen und das unter im Optimalfall begleitender Therapie o.ä.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Anästhesist und Notfallmediziner