Zehenschleifen Hinterhuf Pferd?
Hallo,
ich suche Erfahrungswerte beim Zehenschleifen von Pferden mit den Hinterhufen.
Jungpferd 3 Jahre alt macht das seit ca. 4 Wochen. Tierarzt war da, hat nur mehr Bewegung verordnet und feste Muskulatur ausgemacht. Er hat zudem oft Blähungen und Kotwasser. Blutbild wurde auch gemacht, erhöhte Leberwerte, sowie Zink und Kupfermangel welches wir therapieren. Hufschmied kommt in 2 Wochen und ein Osteo Termin steht auch im Dezember an. Mir lässt das allerdings keine Ruhe. Er zeigt es vor allem im Freilauf. Er wird bisher nur an der Doppellonge gearbeitet, ebenso wie andere Bodenarbeit und Spaziergen gehen. Hatte das jemand schon mal bei einem Jungpferd? Es tritt vor allem auf der vermeintlich steiferen Seite rechts auf.
Viele Grüße und freue mich über einen Austausch.
wie lange schon aus der fohlenherde raus und wie lange wird schon longiert? was wird gefüttert? haltungsform und -art, rasse, wüchsigkeit, wer sind die grosseltern? bild?
Ab 2 Jahren war zur Körvorbereitung. Also auch ab da longiert. Hatte aber bei mir eine Weidepause und jetzt im Spätsommer langsam wieder angefangenOldenburger, im Moment 1,70 groß
2 Antworten
Zur Sicherheit auf PSSM testen lassen und unbedingt Osteo ans Pferd. Oft ist sowas "nur" eine Blockade, im blödesten Fall steckt auch mal mehr dahinter.
Interessant wäre noch, wie das Pferd gefüttert und gehalten wird...?
Offenstall ist prima, kommt das Pferd in der Herde gut klar und hat auch ein paar Spielkameraden (wichtig für junge Pferde!), die Heuqualität- und auch menge passt (bei einem WB gut 2 - 2,5 kg/100 kg Körpergewicht/24h, gerade im Winter. Pony, Isländer, Haflinger,... entsprechend etwas weniger), keine Fresspausen >4h? Mineralfutter empfehle ich dir das hier https://www.iwest.de/shop/mineralien/magnostar teuer aber sehr gut. Dort kannst du auch prinzipiell eine Futterberatung machen lassen, gerade beim jungen Pferd im Wachstum ist gute Fütterung essentiell und Blähungen und Kotwasser sollten echt nicht sein. Das Pferd ist entwurmt?
Mit dem Wort "entwurmt" bin ich vorsichtig, denn insbesondere bei Jungpferden, wo auch Spulwurm noch ein Thema ist, wird zu häufig keine Wirksamkeitskontrolle über Probe vorher, Probe nachher durchgeführt und wir kennen zu viele Resistenzen. Wenn man nur "entwurmt" schreibt, gehen viele davon aus, dass Wurmkur rein schieben ausreichend ist. Wenn aufgrund falscher Wirkstoffwahl (nur, weil ein Parasit mit auf dem Beipackzettel vermerkt ist, ist der Wirkstoff noch lange nicht der beste für die vorliegenden Parasiten und Umgebungsbedingungen) oder Resistenzen nicht wirksam, ist es das jedoch definitiv nicht.
Naja, war ja grad erst ein TA dran - der diese Frage hfftl ebenfalls gestellt hat mit dem nötigen Fachwissen als Hintergrund... und wenn man ein Jungpferd hat sollte das Thema Wurmkur, Fohlenwürmer etc. wohlbekannt sein... sind ja nicht gerade wenige schon dran verstorben.
Ich kenne nur ganz wenige Tierärzte, die bezüglich Parasitologie einen guten Kenntnisstand haben. Einige von denen praktizieren gar nicht mehr, sondern sind nur noch in Sachen Parasitologie unterwegs. Die anderen geben sehr zweifelhaften Rat und setzen die Wirkstoffe eher resistenzfördernd ein.
Zum Thema Entwurmung könnte es tatsächlich ein guter Hinweis von dir und Baroque sein. Er hatte immer mal wieder Probleme mit Kleine Strongyliden. Wir haben dieses Jahr schon mit der equest und ivermectin behandelt. Alles über den Tierarzt. Kotproben hatte ich eingesendet und die waren komischerweise negativ. Jetzt im November hatte er auch wieder welche... In der Herde verträgt er sich gut mit allen, Fresspausen sind defn. nicht länger als 4 Stunden.
Zum Thema Entwurmung möchte ich dir ein nettes kleines BUch ans Herz legen:
Es geht weit weniger um die ZSE selbst, 3/4 des Buches betrifft allgemeine Informationen zu den verschiedenen Endparasiten und Wirkstoffen.
Ein Abschlurfen der Zehe hinten ist nicht normal in dem Alter, da hast du recht.
Kann aber verschiedene Ursachen haben: Begonnen von fester Muskulatur, schlechte Bewegungsabläufe, nicht ausreichendes Training, schlechte Hufbearbeitung, bis zum zu schwerwiegenderen Erkrankungen wie Arthrose (darunter ist sowas auch typisch für Spat), Shivering oder ähnlichem.
Manchmal kann es auch einfach "nur" am Boden liegen - auf Sand schlurft sich die Zehe unfassbar schnell ab, auf festen Böden liegt sowas dann eher am Schlurfen selbst.
Dass es bei euch rechts gravierender ist, spricht aus meiner Sicht eher für die Schiefe des Pferdes, was mit 3 ja auch völlig normal ist.
Ebenso kann es auch schlichtweg sein, dass das Training den Körper da gerade überfordert und im Wachstum stört.
Er steht im Offenstall und bekommt im Moment mehrmals über den Tag verteilt Heu (Eigenregie Stall) 1 kg Hafer und Mineralfutter. Allerdings scheint er durch den Mangel auf das nicht gut anzusprechen. Da suche ich gerade nach einer Alternative. Einzig ist das die Koppelzeit jetzt seit Oktober reduziert wurde.. Bewegt wird er 3-4 mal pro Woche.