Falsche Hufstellung, Fehlstellung?
Ich habe gestern ein Pferd gesehen, dessen Hinterhufe, wie auf dem Bild eingezeichnet, von hinten gesehen wie nach außen ab-/plattgetreten aussahen. Der Teil unter dem Ballen schien mir außerdem viel zu kurz.
Richtig kann diese Hufstellung ja keinesfalls sein. Ist das bei dem Pferd ein immenser Hufschmied-Fehler, bzw. wie wirkt sich eine solche Fehlstellung der Hufe auf die Knochen des Pferdes aus? Die Vorderhufe sahen normal aus, gelaufen ist das Pferd auch ganz normal soweit ich das beurteilen kann. Eisen hatte es keine drauf. lg XDiva :)
5 Antworten
Natürlich können falsch angebrachte Hufeisen oder schlechte Hufstellung erhebliche Schäden hervor rufen, es ist immer schwierig als Aussenstehender darüber zu diskutieren, weil eine schlechte Hufstellung auch angeboren sein kann!
Wenn, wie Du schreibst, das Pfred anber einen guten Gang hatte, solltest Du Dir nicht allzu grosse Sorgen machen, ausser, du kannst es mal auf Zeit beobachten und wenn Du es für nötig findest, mal mit dem Besitzer reden, der kann Dir vllt. erklären, warum es so ist bei seinem Pferd.
Fehlstellungen bei Hufen haben sehr schwere Folgen bei Pferden und wenn sie dann noch geritten werden, kann es noch schlimmer werden, so, dass das Pferd auch Schmerzen hat!
Ich bin allerdings kein Pferdeprofi, aber mein Vater hatte immer Pferde und er hat sehr darauf geachtet, dass sie gut und perfekt stehen, mit guten Hufen!
L.G.Elizza
Herzlichen Dank fürs Sternchen, freut mich natürlich, wenn mein Beitrag hilfreich war! L.G.Elizza
Die miesten Pferde haben eine solche Stellung, wie von dir oben beschrieben.
Eine solche Fehlstellung, kann auch vererbbar gewesen sein. Allerdings können erbliche Fehlstellungen durch den Schmied mit der Zeit korrigiert werde, natürlich solange es noch ein Fohlen ist.
In dem Fall kann es durchaus möglich sein, dass die Hufpflege mal falsch durchgeführt wurde.
Leichte Fehlstellungen sind nicht so schlimm, wie du siehst läuft das Pferd ja selber recht gut. Die sind, sofern es keine extremen Fehlstellungen sind, nicht weiter schlimm. Bei extremeren Fällen, kann das Pferd zb nicht gut springen, oder Turniere gehen.
Dennoch ist es gut, Pferde, die leichte Fehlstellungen haben, Gamaschen rauf zu tun oder hinten, Streichkappen.
Das kann viele Ursachen haben, entweder es wurde in der Vergangenheit die Hufpflege versäumt oder das Pferd hatte damals noch viel schlimmere Hufe und ist jetzt auf dem Weg der Besserung. Je nach Pferd, kann so etwas sehr lange dauern, wenn die Hufe sich zu schnell abnutzen und das Hufwachstum sehr langsam ist. Es gibt auch Pferderassen, wo diese Fehlstellungen rassetypisch sind, ist zwar auch dort nicht ok, aber eine Korrektur kann hier Jahre dauern.
Auwei! Wieder eine miserable Leistung eines Hufbearbeiters. Manche schwören auf solche "Tellerhufe", erklären ihren Kunden, dass je größer der Huf, desto mehr Last kann er abtragen. Allerdings sieht man bei solchen Hufen, wenn man den Beschlag abnimmt, sollten sie welchen haben, oder eben mal genau unten hinsieht, wo der Dreck zum Glück noch die Fugen zu macht, wie schlimm es für den Huf ist: Die Hufwand löst sich ab und damit muss das Pferd auf der Sohle laufen. Geht man mit einem solchen Pferd raus auf Schotterwege, wird das spätestens nach einer Stunde über Schmerzen klagen.
Man nagelt dann einen Beschlag drauf, weil das Pferd ohne ja jammert, dass ihm die Füße weh tun anstatt dem Abhilfe zu verschaffen.
Dass ein gutes Bewegungsbild auf weichem Boden vielleicht noch vorliegt, ist kein Freibrief für solchen Pfusch! Und es ist schon so, dass 90% der Pferde schlechte Hufe und entsprechende Bewegungsstörungen haben. Man hat sich so dran gewöhnt, dass man die Bewegungen mit solchen Hufen als gut beurteilt, weil man ja andere Pferde auch nicht besser laufen sieht.
Keinesfalls sollte ein solcher Huf beschlagen werden, das wäre ein Todesurteil für das Pferd. Vielleicht erst in 15 Jahren und nicht sofort, aber es geht mit ziemlicher Sicherheit der Weg direkt zu viel schlimmerem als einer äußerlich veränderten Hufkapsel. Das Hufbein wird bei einem solchen Huf nicht mehr in seiner Originallage sein, was die tiefe Beugesehne überlastet und je nachdem, wie trainiert das Pferd ist, wird es das länger durchhalten oder weniger lang. Wären es die Vorderbeine, käme es sehr viel schneller zur Überlastung als bei den Hinterbeinen.
Durch die schlechte Lastübertratung, weil die Hufwand mit dem eigentlichen Tragrand nicht tragen kann, wird es, wenn das Pferd noch lang genug lebt und weiterhin so katastrophal bearbeitet wird, zum Hufbeindruchbruch kommen.
Ein Korrekturbeschlag heißt zwar so, ist aber kein solcher, ist nur ein Verschleierungsbeschlag, weil er den Huf nicht dazu bringen kann, wieder in die korrekte Stellung zu wachsen, sondern eigentlich nur den Huf so schlecht, wie er ist, für den Bewegungsapparat besser hin stellt. Der wächst aber weiter in diese schlechte Richtung, weil die Lastverhältnisse ihm das vorgeben und so wird das Problem immer größer. Mein Pferd kam mit so einer Katastrophe zu mir ... und nach vielem Gerede vom Schmied und eigener Weiterbildung, weil die Hufe eben immer schlechter wurden, je mehr die Schmiede korrigierten (und ich war zuletzt bei dem Schmied, dem die Uniklinik die Pferde anvertraut, also nicht beim schlechtesten der Welt!) habe ich zu einer Huforthopädin gewechselt. Seitdem haben wir keine Hufprobleme mehr. Natürlich braucht die enorme Fehlstellung mehrmals durchwachsen, bis die Kraftverhältnisse wieder stimmen, aber es wird immer besser. Mein Pferd hatte das Glück, dass die Folgen der Fehlstellungen noch nicht im Huf angekommen waren. Wir haben den Huf geröngt (was jeder gute Bearbeiter vor Übernahme tut, um Probleme nicht zu verschlimmern) und innen ist er noch top - puh, Glück gehabt! Jetzt müssen wir eben sehen, dass die Hornkapsel so hin wächst, dass die innen noch vorliegende gute Gesundheit nicht gestört wird. Es ist ein Wettlauf mit der Zeit, wenn man endlich gut bearbeitet.
Macht nix, vom Stern werden ja auch Pferde nicht gesund, sondern eher davon, dass immer mehr Menschen immer mehr Wissen erlangen ;-) Ich hab den Beitrag erst jetzt gesehen. Bei sehr dichter Auftragslage muss ich immer wieder ein paar GF-freie Tage machen, um meine eigenen beruflichen Aufträge abzuwickeln.
Na ja, Du hast ein Pferd gesehen, dessen Besitzer am Schmied spart - denn solche Auswüchse sind auf zu lange Abstände der Schmiedtermine zurückzuführen bzw. darauf, dass auf einen Korrekturbeschlag verzichtet wird.
Und klar hat JEDE Fehlstellung Auswirkungen auf die Gesundheit und Belastbarkeit eines Pferdes, denn ohne gesunde Hufe kein gesunder Bewegungsablauf.
Früher Verschleiß ist die Folge.
Schade dass du nicht schon früher geantwortet hast, dein Beitrag hätte/hat mir sehr weitergeholfen, leider ist das Sternchen schon vergeben :/