Tierhalteranzeige Pferd?
Was wäre so der Ablauf wenn ich anonym einen Tierhalter anzeige der sein Pferd nicht wirklich behandeln lässt?
Kommt da der Amtstierarzt auf den Hof?
Es ist schon immer wieder ein Tierarzt da... aber es werden so lange andere Tierärzte gerufen, bis einer gefunden wird der die "richtige" Meinung vertritt und das aktuelle Problem mit Essig und Globuli behandeln würde. Vernünftige Medikamente werden nur gegeben, wenn das Pferd wirklich schon sehr hohes Fieber oder dergleichen hat.
Es geht um einen mittlerweile 17 jährigen ungarischen Warmblut Wallach der mittlerweile seit 3 Jahren durchgängig Kotwasser hat, mehrere Hufabszesse, öfter mal gestürzt ist und sich dabei verletzt hat und gerade aktuell hat er Phlegmone diagnostiziert bekommen.
Er hat keinen Beschlag und mittlerweile den 3. oder 4. Barhufbearbeiter da die aber immer nur gerade so lange bleiben dürfen, bis sie sagen, es geht so wirklich nicht weiter...dann kommt der nächste dran. Ein Hinterhuf hat einen Riss einmal komplett bis ins Hufbett. Strahlfäule ist auch seit Jahren da und wird zwar brav gewaschen...aber nur mit nutzlosem wie Tee oder Essig.
Ich kann dem Tier langsam nicht mehr beim Sterben zuschauen, möchte aber auch kein Drama im Stall provozieren.
7 Antworten
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ich glaube nicht, dass da etwas fruchten würde. Auch, wenns nicht dein Weg ist, wird ja was gemacht.
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Da bin ich durchaus bei dir - allerdings wird eine Anzeige halt nicht fruchten, eben weil sich ja gekümmert wird. Würde da nun niemand mehr gerufen, würde gar nichts gemacht werden, dann wäre sowas möglich. Aber es wird ja was gemacht. Obs fruchtet, spielt dabei erstmal keine größere Rolle, würde ich sagen. Auch, wenns hart ist.
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Das Zauberwort ist, die Behandlung muss dem wissenschaftlichen Stand entsprechen. Ausreichend und wirksam sein!
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Bei einigen der Themen oben könnte ein TA ohnehin nichts machen. Da müsste die Haltung/Fütterung verändert werden.
Über welchen Zeitraum, in dem diese Dinge passiert sind reden wir denn? Alles innerhalb eines Jahres oder über z.B. 5 Jahre?
Warum ist das Pferd mehrfach gestürzt?
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Das Pferd steht jetzt das 4. Jahr hier, in der Zeit kommt es laufend zu gesundheitlichen Problemen.
Ja, die Haltung müsste grundlegend geändert werden. Das Pferd ist einfach nicht für einen Offenstall in einer gemischten Herde geeignet. Er hat wahnsinnigen Stress wenn mal eine "seiner" Stuten raus geholt wird oder er gar weiter als 3 Meter weg von ihnen soll. Er bekommt auch im Winter kaum zusätzliches Fell und weil er so schlecht bemuskelt ist, friert er leicht.
Das Pferd ist mehrfach gestürzt, weil einen fetten Heubauch bekommen hat und dazu kaum noch Muskeln hat. Sein "Training" besteht darin, dreimal die Woche ins Roundpen geführt zu werden und dort 10 Minuten joggen zu dürfen. Läuft er länger, kann er am nächsten Tag nicht mehr auf allen Beinen stehen weil wieder irgendwas angeschwollen ist. Wenn er dann doch mal auf unserer unebenen Koppel los rennt (üblicherweise wenn einer eine Stute raus holt) dann zerbröselt es ihn schon mal.
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Ich nehme an, die Besitzer sind guten Argumenten gegenüber nicht zugänglich?
Was ja häufiger hilft, ist die Ankündigung, dass das Pferd für alle Zeiten unreitbar sein wird, wenn man so weiter macht. Da wacht der ein oder andere schonmal auf.
Vielleicht gibt es auch jemanden (kompetentes), der sich gerne um das Pferd kümmern würde? Das könnte man den Besitzern vielleicht auch vorschlagen. Immer mit Betonung auf die Vorteile, die es für SIE hätte.
Ggf. könnte man den Amtsveterinär aktivieren, wenn das Pferd mal besonders schlecht aussieht. Ansonsten machen die nicht viel, weil es einfach so viele Pferde gibt, die nicht gut aussehen. Oder wenn sie was machen, werden keine ausreichenden Nachkontrollen durchgeführt. Schwierig.
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Ich nehme an, die Besitzer sind guten Argumenten gegenüber nicht zugänglich?
Nein. Egal wie man auf sie einredet sie glaubt nur, was sie glauben will.
dass das Pferd für alle Zeiten unreitbar sein wird,
Nutzlos. Sie kann nicht reiten und nachdem sie schon vom Boden aus Angst vor ihrem Pferd hat, wird sie auch nicht geneigt sein es irgendwann mal zu lernen.
Vielleicht gibt es auch jemanden (kompetentes), der sich gerne um das Pferd kümmern würde?
Gibt es und wurde auch schon so gemacht. Eine Freundin hat das Pferd gut ein Jahr unter ihre Fittiche genommen, gepflegt, Hufschuhe besorgt und sorgsam wieder trainiert bis es sogar soweit war dass man sich Minutenweise mal wieder drauf setzten konnte. Beim ersten Versuch dann an der Koppel entlang zu reiten ist er dann durchgedreht und gestürzt sodass Reiterin und Pferd verletzt waren und ein Hufschuh verloren gegangen ist. Deshalb hat er jetzt keine mehr und es werden auch keine neuen angeschafft. Und die Pflegerin darf auch nicht mehr ans Pferd.
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Ok, ich verstehe.
Bei den ängstlichen Typen hilft es manchmal, wenn man sich mit ihnen anfreundet, und sie quasi mitreißt ("Ich mache mal wieder einen Termin mit meiner tollen Trainerin. Seit ich die habe, habe ich keine Angst mehr mit meinem Pferd umzugehen. Sie hat mir genau gezeigt, was ich machen muss").
Also wenn ihr noch jemanden "Unverbrauchten" in petto habt, könntet ihr sowas noch versuchen.
Gut wäre ja offensichtlich auch, wenn sie zu einem anständigen Stall mit gepflegten Weiden wechseln würde, aber das sieht die Besitzerin wahrscheinlich auch nicht ein. Bzw. riskiert man bei so einem Pferd auch, dass es nach einem Stallwechsel richtig krank wird.
Schwierig.
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Trainer? Stallwechsel? Das kostet ja GELD. Sie sagt es nie, aber alles was sie ablehnt läuft immer wieder aufs Geld raus.
Und mir glaubt sie ja sowieso nix mehr weil ich ihr schon gesagt, hab, dass sie das Pferd in Zeitlupe umbringt.
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Man könnte anbieten, ihr die Tricks, die man bei der Trainerin gelernt hat, zu zeigen (gratis). Aber das schwierige bei solchen Typen ist meist, dass sie sich gleich kritisiert und angegriffen fühlen, und sofort zumachen. Ist ja nicht so, dass ich immer Erfolg hätte mit solchen Methoden... Manchmal redet man einfach gegen eine Wand. Manchmal tut sich aber auch unverhofft eine Gelegenheit auf, z.B. wenn so jemand aus irgendwelchen Gründen das Pferd abgeben muss. Dann muss aber auch jemand da sein, der diese Gelegenheit nutzen will, sonst landet es schnell in der Wurst.
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Alles eine Frage der Beweisführung! Ist diese ausreichend, wird ein Amtstierarzt, sich die Unterlagen der behandelnden Tierärzte kommen lassen und diese mit dem allgemeinen Erscheinungsbild abgleichen. Entspricht die Behandlung nicht dem Stand der Wissenschaft, wird er Maßnahmen einleiten.
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Das heißt, mitschreiben wann was auftritt und wann welcher Tierarzt da ist?
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Kotwasser kann der Tierarzt quasi nur mit Futterkohle behandeln, da müsste die Ursache durch den Tierhalter herausgefunden und abgestellt werden, bzw. über Zusätze im Futter kann man das regulieren. Das müsste der Tierhalter aber wollen und so wie du den beschreibst, ist ihm das egal... Leider!
Das nächste, was mir selbst sehr stinkt, ist der Fakt, dass das Tier ja quasi noch lebt und damit ist für die meisten Ämter der Rest egal. Lebt, frisst, scheißt, atmet, steht... passt doch. Leider ist es oftmals eben nicht in Ordnung, aber da kann man kaum ansetzen, so lange das Tier grundversorgt ist.
Deine Bemühungen in allen Ehren, aber viel wirst du da nicht machen können, noch nicht. Erst wenn das Tier wirklich kurz vorm Tod steht, greifen die meisten Amts-TAs ein.
Als ich noch Einsteller war, hatten wir ein Pferd am Hof, dem ist durch einen Tumor der halbe Schädel gefühlt weg gegammelt, und erst als das Tier schon regelrecht nach Tod und Verwesung gerochen hat, wurde es vom Tierarzt Not-Euthanasiert.
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Du hast keine Chance. In einem Land, in dem völlig wirkungslose und wirkstofffreie Mittel in Apotheken verkauft und sogar empfohlen werden, sind Tiere und Kinder der Scharlatanerie hilflos ausgeliefert. Das Gesetz schützt die Scharlatane sogar.
Ich bin die Letze, die was gegen Naturheilmittel und dergleichen hat... aber wenns über so einen langen Zeitraum nichts bringt, dann sollte man sich da eben schon Gedanken machen und auch irgendwann mal einschreiten!