Wo steht die Zeitschrift "Der Spiegel" politisch?
6 Antworten
Mitte-links-liberal
Im Vergleich zu früher ist Der Spiegel aber extrem populistisch geworden, von der Gestaltung und den Überschriften her. Ob es daran liegt, dass sie den gleichen Chefredakteur haben wie die BILD...? Ich empfehle, sofern man sich in diesem mitte-links-liberalen Spektrum wiederfindet, als Alternative eher die Süddeutsche Zeitung oder Frankfurter Rundschau als Tageszeitung oder Die Zeit als Wochenzeitung. Warum? Mehr Sachlichkeit, weniger Populismus.
Dass Der Spiegel "links" oder sogar "linksextrem" sein soll, wie hier einige schreiben, ist Unsinn. Klassische linke Zeitungen sind z.B. die taz, Der Freitag, die ak oder die Junge Welt.
LG
Danke für die Korrektur. Meine Anmerkung bezog sich auf Nikolaus Blome, der von 2011 bis 2013 stellvertretender Chefredakteur bei der BILD war, dann Teil der Chefredaktion des Spiegels wurde, inzwischen aber (das war mir entgangen) wieder zurück an seinem alten Arbeitsplatz bei der BILD ist.
Ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Aufmachung des Spiegels nach wie vor der BILD ähnelt.
Nun, wenn man sich alleine mal die Titelblätter und Überschriften des Spiegels anschaut, dann haben die eine sehr große Ähnlichkeit mit denen der BILD. Es wird die Stimmung der Bevölkerung aufgefangen und mit markigen Bildmontagen und entsprechend provokanten Überschriften die Situation dramatisiert. Beispiele gefällig?
http://www.taz.de/blogs/wp-inst/wp-content/blogs.dir/11/files/2007/03/Spiegel-Islamisierung.jpg
https://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/image/title/SPC/2003/2/300
Auch auf Facebook postet der Spiegel in überproportionaler Häufigkeit Beiträge, die sich um solche Streitthemen drehen: Islam, Erdogan, Flüchtlinge usw. Eben solche Themen, welche für besonders viele Klicks und Wortgefechte in den Kommentarleisten sorgen.
Mitte-links, wobei teilweise(u.a. Kolumne Jan Fleischhauer) Beiträge zu lesen sind, die rechts der Mitte angesiedelt sind. Also mitte-links mit Meinungspluralismus(den man seltsamerweise nur bei eher linken Zeitungen findet; z.B. bei der Welt oder der faz gibt es keinen)
Wie kommst Du darauf, dass es bei der "Welt" und der FAZ keinen Meinungspluralismus geben würde?
Weil eigentlich in allen Meinungsbeiträgen eine ähnliche politische Richtung vertreten wird. D.h. eigentlich vertreten alle Meinungsbeiträge Ansichten, die rechts der Mitte platziert sind. Linke Meinungen gibt es nicht.
Weil die Welt für Bildleser, die keine Analphabeten mehr sind, gemacht wird. Also eher ins populistische bzw.rechts der Mitte-Lager gehört.
Deshalb schreiben dort auch Sahra Wagenknecht (LINKE) und Heiko Maas (SPD):
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/gastbeitrag-vom-tod-europaeischer-werte-11732949.html
http://www.faz.net/aktuell/politik/fluechtlingskrise/gastbeitrag-von-justizminister-heiko-maas-14041595.html
Ich vermute Du hast die FAZ kaum gelesen.
"Bild"-Leser sind also Analphabeten? Wieder was gelernt...
Gastbeiträge sind nicht das, was ich gemeint habe. Ich meine regelmäßige Autoren, wie Fleischhauer.
Liberal würde ich mal sagen. Früher zu Zeiten von F.J. Strauß war er fortschrittlicher, war ausgesprochen linksliberal, doch jetzt entdecke ich viel Beliebigkeit, viel Prinzipienlosigkeit.
Seit vielen Jahren bürgerlicher Mainstream für die gebildete Schicht. Die ungebildete und rechtspopulistisch emotional aufgeladene Bevölkerung glaubt immer noch an die vor 40 Jahren bestehende provozierende, kritische und “linke“ Zeitung.
Es gibt da keinen politisch klar einzuordnende Standpunkt. Die klar linken Zeiten sind lange vorbei.
Bitte? Wie kommst du denn auf den Stuss.
https://de.wikipedia.org/wiki/Klaus\_Brinkb%C3%A4umer