Ich bin dagegen,weil...

... es dem Großteil der 16-Jährigen noch an der nötigen Bildung, Reife und dem Weitblick mangelt und sie somit noch nicht eine solche Verantwortung tragen können. Dies festzustellen ist nicht herablassend, sondern eine schlichte Tatsache. Jeder von uns war mal 16 und ich bin froh, dass jeder (mich eingeschlossen) in diesem Alter noch nicht zur Wahl antreten durfte.

Ja, es gibt Leute, die sagen: Aber es gibt doch so viele Erwachsene, die auch total ungebildet und naiv sind. Das stimmt und das ist schlimm genug. Dennoch ist Erwachsenen im Kern dann doch mehr Weitblick zuzutrauen als dem durchschnittlichen 16-Jährigen und wenn man einmal eine Umfrage zu politischen Grundkenntnissen machen würde, dann würden Erwachsene definitiv auch besser abschneiden. Das ist auch keine Schande, sondern ganz normal.

Stell dir den deutschen Bundestag wie ein Krankenhaus vor, in dem dein Opa im Sterben liegt - du würdest nicht wollen, dass ein junger total unerfahrener Praktikant die lebensentscheidende Operation durchführt, oder? Genau so ist es mit Deutschland und den 16-jährigen Bürgern, die über den nächsten Bundeskanzler entscheiden.

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Als Jugendlicher war ich noch unschlüssig. Manchmal glaubte ich an Gott und manchmal nicht.

Irgendwann habe ich mich wirklich tief in dieses Thema eingelesen und Argumente von Gläubigen mit Argumenten von Agnostikern und Atheisten verglichen. Die Argumente der Agnostiker und Atheisten haben mich schlichtweg mehr überzeugt.

Ich kann heute nicht mit Sicherheit sagen, dass es keinen Gott gibt, eben weil es unmöglich ist, dies zu beweisen. Aber für mich steht fest, dass es 1.) deutlich wahrscheinlicher ist, dass Gott nicht existiert und 2.) Religionen ganz sicher nichts mit Gott zu tun haben (sollte er eben doch existieren).

Ich denke - und das meine ich wirklich nicht böse - dass Muslime wie du nicht wirklich in der Lage sind, sich unvoreingenommen und ergebnisoffen mit dieser Frage zu beschäftigen, weil euch von klein an der Glaube so tief eindoktriniert wurde.

LG

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Da die meisten Kommentare hier sehr negativ formuliert sind, möchte ich das, was hier schon gesagt wurde, einmal anders ausdrücken:

Anders als in Westdeutschland, wo die Kirchen politisch und gesellschaftlich über eine große Macht verfügten und Privilegien genossen haben, war der Säkularismus in der DDR nicht nur ein Lippenbekenntnis, sondern wurde tatsächlich auch umgesetzt. Wie andere schon schrieben, war Marx (auf den man sich in der DDR ideologisch berief) ein großer Religionskritiker. Somit wurden ostdeutsche Kinder, anders als die westdeutschen, keiner religiösen Gehirnwäsche unterzogen.

Man sieht an der von dir oben eingeblendeten Statistik deutlich, dass überall da, wo die Kirchen nicht ihre (unrechtmäßigen) Machtstrukturen und Privilegien hatten bzw. haben, es mehr nicht-religiöse Menschen gibt. Tschechien beispielsweise hat eine ähnlich sozialistische Vergangenheit und Frankreich ist im Gegensatz zu Deutschland laut Verfassung ein laizistischer Staat.

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Meine Sichtweise als Deutscher:

Ich finde orientalische Frauen, egal ob türkisch, arabisch, persisch oder afghanisch, einfach vom Aussehen her total schön. Dunkle Haare, dunkle Augen, dicke Augenbrauen, gebräunter Teint... Noch dazu tragen sie oft schöne Namen, die "geheimnisvoll" klingen.

Was Verschleierungen betrifft: Es gibt auch Mädels und Frauen mit Kopftuch, die ich trotzdem sehr hübsch finde. Aber das Kopftuch impliziert für mich halt, dass sie entweder ein konservatives Bild vom Islam hat und/oder dass ihre Familie sehr konservativ ist. Da weiß ich dann eben, dass ich als Deutscher wohl keine Chance hätte und es sowieso nicht passen würde, so von den Ansichten und Werten her.

Zur Offenheit mit der Sexualität: Interessanterweise ändert es nichts daran, dass ich trotzdem total auf diesen Frauentyp stehe, aber ja, das nervt irgendwie schon. Ich will nicht als Mann ständig das Gefühl haben, mich für meine Sexualität rechtfertigen müssen. Für mich ist Sexualität nichts schlimmes, dämonisches oder zu tabuisierendes, sondern etwas ganz natürliches und wunderbares. Wenn ich eine Freundin habe, klar will ich dann auch mit ihr Sex haben. Denn auf welche Weise könnte man Vertrauen, Nähe, Intimität und Liebe stärker ausleben als nackt nebeneinander zu sein, ineinander einzudringen, miteinander zu verschmilzen... okay, wenn das mit der Jungfräulichkeit eine Grenze für sie ist, ist das die eine Sache. Aber zumindest Streicheln, Küssen, Lecken sollte schon möglich sein. Das gehört für mich einfach bei einer Liebesbeziehung dazu.

Insgesamt habe ich aber leider viele negative Erfahrungen mit orientalischen Frauen gemacht, egal ob in Clubs, Bars oder sonst wo. Mir wurde schon öfter gesagt "Deutsche date ich generell nicht" oder "Deutscher und Türkin, ne passt einfach nicht". Ich finde das schade, wenn ich alleine aufgrund meiner Nationalität/Kultur/Religion abgelehnt werde... wenn man mir nicht mal die Chance gibt, mich als Mensch zu präsentieren. Irgendwo ist das ja schon Rassismus. Laut Statistik heiraten z.B. nur 3% aller Deutschtürken einen Deutschen oder eine Deutsche. Ich habe das Gefühl, als ob eine Beziehung mit einem Deutschen in der Realität von einer orientalischen Frau gar nicht vorkommt.. dass sie es nicht mal in Erwägung zieht; diesen Gedanken gar nicht denkt... auf der Straße nur auf Südländer achtet... vielleicht, weil sie so aufwachsen, dass in ihrer Familie/ihrem Umfeld nur Beziehungen/Ehen mit "Gleichkulturellen" zu sehen sind und sie daraus intuitiv das Denken entwickeln, sie müssten es auch tun. Die sind dann so getriggert, dass sie seit dem Grundschulalter nur auf türkische/arabische Jungs und so achten und deswegen wohl auch in erster Linie auf diesen Männertyp stehen. Oft machen die Familien bestimmt auch Druck und verbieten schlichtweg eine Beziehung zu einem Deutschen. Das sehe ich vor allem bei Flüchtlingsmädels. Syrerinnen oder Afghaninnen scheinen Deutsche mit blauen Augen wohl sehr hübsch und exotisch zu finden, aber am Ende steht dann fast immer die eigene Familie im Weg. (War selber mal kurz mit einer Syrerin zusammen und es war sehr kompliziert.) Ich könnte mir vorstellen, dass viele sich nicht mal trauen würden, ihren Eltern diese Frage überhaupt zu stellen. Einen Unterschied sehe ich bei den Iranern. Die sind größtenteils sehr westlich eingestellt und bei Iranerinnen habe ich noch nie "Deutschenfeindlichkeit" festgestellt. Wenn ich mal ab und zu in Düsseldorf bin (wo bekanntlich ja ne große persische Community lebt), sehe ich auch öfter mal Deutsche händchen-haltend mit ner Orientalin. Ich gebe denen dann High Fives, weil ich solche seltenen Beziehungen total feiere und finde, es muss dringend einen Tabubruch geben ;-)

Wie siehst du das denn als orientalische Frau?

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Ich kann mit der FAZ persönlich nicht viel anfangen und finde, dass sie ihrem guten Image nicht gerecht wird. Mir ist sie eindeutig zu konservativ und zu wirtschaftsliberal, ständig kommen im Meinungsteil bzw. in den Gastbeitragen irgendwelche Wirtschaftsakteure oder CDU-Politiker zu Wort. Da fehlt ganz eindeutig die kritische Perspektive auf z.B. das Wachstumsdogma.

Die ZEIT halte ich da für weitaus differenzierter; dort werden häufig unterschiedliche Perspektiven präsentiert.

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War Che Guevara ein Held oder Mörder?

Wieso muss es immer nur schwarz und weiß geben? Wie so oft liegt auch in diesem Fall die Wahrheit irgendwo in der Mitte.

Che Guevara wuchs in einer wohlhabenden Familie in einem guten Viertel in Argentinien auf. Während seines Medizinstudiums machte er eine Reise durch Südamerika zusammen mit seinem Freund Alberto Granado. Die Reise prägte ihn sehr, sie zeigte ihm ein Leben mit all dem Elend abseits des gutsituierten Viertels, in dem er seine ersten 20 Lebensjahre verbracht hatte. Seine Eindrücke kann man in seinem Reisetagebuch nachlesen und gut nachvollziehen. Es gibt auch einen preisgekrönten und sehr sehenswerten Film darüber, "Die Reise des jungen Che". https://www.youtube.com/watch?v=9Z6CUc7U1Sc

Später lernte er Fidel Castro kennen. Castro hatte ein enormes Charisma, war redegewandt und extrem überzeugend. Zudem hatte er klare Ideale und den starken Wunsch nach Gerechtigkeit, genau wie Guevara. Aus diesem Grund imponierte er Guevara sehr, dieser fühlte sich inspiriert von Castro und blickte zu ihm auf.

So kam es dann, dass die beiden zu einem unzertrennlichen Team wurden - der philosophische nachdenkliche und eher stille Guevara und der redegewandte charismatische Castro.

Ja, Che Guevara entwickelte während seiner Revolution eine gewisse Kaltblütigkeit und war am Ende imstande, ohne mit der Wimper zu zucken einen Menschen umzubringen. (Das hätte der junge Che, der einst seine Reise machte, nicht gekonnt.) Er hatte sein großes Endziel vor Augen und war von seinem humanistischen Ideal angetrieben. Ich denke, damit rechtfertigte er sich solche Akte. Er tötete nicht gerne, aber er hielt es für notwendig, um seine Ziele durchzusetzen.

Che Guevara ist weder ein übermenschlicher Held gewesen noch war er ein "böser Tyrann". Er war ein Mensch mit starken Überzeugungen und seine Überzeugungen, seine Absichten waren zweifellos gut. Die Mittel, die er dazu anwendete sowie das Resultat, das am Ende dabei herauskam, kann man natürlich kritisch infrage stellen.

Wenn dich Che Guevara sehr interessiert, kann ich dir empfehlen, dir den Film "Die Reise des jungen Che" anzuschauen (ja, es ist natürlich ein Film und keine Doku, aber man kann dadurch sehr gut seine "politische Sozialisation" als junger Student nachvollziehen). Auch könnte dir das Buch "Mein Bruder Che" von Juan Martín Guevara weiterhelfen. Es ist ein bisschen trocken zu lesen, aber man erfährt sehr viele persönliche Sachen von Che und seinen Gedanken. Sein Bruder hat mit diesem Buch versucht, den Mythos um Che ein bisschen gerade zu rücken, also eben abseits von diesem Heldenstatus oder dem Tyrannen-Image ein sachliches und differenziertes Bild vom Menschen Che Guevara zu zeichnen.

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Am Wörtchen "Kapitalismus" scheiden sich die Geister. Bis zu welchem Grad sozialer Regulierungen ist eine "soziale Marktwirtschaft" noch "Kapitalismus", ab wo kann man sie als "demokratischen Sozialismus" betiteln? Das ist im Endeffekt Haarspalterei.

Fakt ist, dass das in Deutschland vorhandene Wirtschaftssystem zwar offiziell als "soziale Marktwirtschaft" bezeichnet wird. Jedoch kann von "sozial" eigentlich nicht wirklich die Rede sein. Seit Jahrzehnten nimmt die Zahl der Deregulierungen und Privatisierungen zu.

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"Pulischitsch" ist die korrekte kroatische Aussprache. Ich finde, die sollte man auch verwenden, schließlich kommt der Nachname aus dem Kroatischen. Auf diesen Namen wurden auch sein Vater und sein Großvater gerufen. Es ist halt ein Name und den irgendwie "einzudeutschen" oder zu "amerikanisieren" finde ich total bescheuert. Dass sich Amerikaner vielleicht mit der Aussprache schwer tun, wenn sie den Namen nur lesen, ist ja nicht schlimm. Aber mit ein bisschen Recherche, Nachfragen und Mühe kriegt man die korrekte Aussprache schon raus. Einfach arrogant "Pulisick" zu sagen, empfinde ich als befremdlich. Zu Zinédine Zidane sagt ja auch keiner "Tsidahne". (Wobei es sicher auch englischsprachige Leute gibt, die ein "Sidän" daraus machen).

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Als Deutscher (22 J.) kann ich nur sagen, dass ich Türkinnen sehr hübsch finde! Ich stehe auf dunkle Haare und dunkle Augen und viele Türkinnen achten auch sehr auf ihren Style. Besonders gut sieht es meiner Meinung nach aus, wenn sie dann noch orientalischen Schmuck tragen. Oder im Sommer auch mal ein Kleid bzw. generell bunte Farben.

Schade finde ich es, dass sich immer mehr Türkinnen ihre Nasen "schönheits"-operieren lassen. Nasen, die einen "Hocker" haben oder etwas länger sind, werden dann zu irgendeinem europäischen Ideal zurechtgeschneidert, oft zu einer "Stupsnase". Das ist wirklich traurig, weil ich gerade diese "orientalischen Nasen" sehr attraktiv finde und sie passen halt auch einfach in so ein südländisches Gesicht und geben ihm dann den typisch türkischen Touch. Natürlich bleibt es jedem selbst überlassen und es ist ja auch irgendwo ein gutes Zeichen, dass viele Türkinnen die Freiheit haben, sich zu einer "Schönheits"-OP zu entscheiden. Aber naja, vielleicht sollte man es ihnen einfach mal öfter sagen, dass sie mit ihren natürlichen Nasen wirklich hübsch sind :D

Ansonsten kann ich aus eigener Erfahrung nur sagen, dass man leider als deutscher Mann eher schlechte Karten bei türkischen Mädels hat. Viele trauen sich nicht, den ehrlichen Grund offen auszusprechen, aber am Ende ist es schon so, dass man oft alleine aufgrund seiner Nationalität/Kultur/Religion abgelehnt wird. Sicher spielt auch die Angst vor der strengen Familie eine Rolle, aber ich hatte oft das Gefühl, viele haben sich noch nie mit dem Gedanken beschäftigt, sich mit einem Deutschen einzulassen. Weil man solche Beziehungen so selten sieht vielleicht, keine Ahnung.

Ich würde mir wünschen, dass es mehr deutsch-türkische Pärchen geben würde, damit eines Tages junge Türkinnen nicht mehr in eine Gesellschaft reinwachsen, in der man nur Türkinnen sieht, die mit Türken zusammen sind. Weil deswegen entwickelt sich von klein an wahrscheinlich dieser Gedanke "Ich darf mir nur einen Türken aussuchen" und dadurch dann auch dieser eingeschränkte Blickwinkel, bei dem auf Deutsche überhaupt nicht geachtet wird.

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Informationen zu Fidel Castros Lebenslauf findest du sehr wohl im Internet, sei nicht so faul ;-) Deine Eltern hatten es noch nicht so leicht und konnten einfach googlen, die mussten noch in die Bibliothek latschen und dort ein Fachbuch ausleihen... Also nimm dir die paar Minuten Zeit und lies dir nen entsprechenden Text durch und schreib in Stichpunkten die wichtigen Infos ab.

Bei den Argumenten helfe ich dir gerne ein bisschen: Natürlich ist Castro weder ein Held noch ein Tyrann gewesen. Sondern irgendwas dazwischen... ein ambitionierter Politiker und Revolutionär, dessen Ideen in der Praxis leider nicht immer so gut funktionierten, wie er sie in seinen Reden verkündete.

Was für Castro spricht:

  • Er hat Kuba vom Diktator Fulgencio Batista befreit.
  • Er stand mit viel Leidenschaft und Charisma für eine Welt, in der es keine Ausbeutung, Armut und Ungerechtigkeit gibt. Durch sein Charisma konnte er seinen Traum auf viele Menschen übertragen und ganz Lateinamerika ein neues Selbstbewusstsein geben.
  • Er hat es geschafft, 638 (!!!!) geplante Mordanschläge auf ihn zu überleben und hält damit einen alleinigen Weltrekord inne.
  • Er hat es geschafft, das kleine Kuba trotz politischer Isolation und Wirtschaftssanktionen der USA zu dem Land mit der niedrigsten Analphabetenquote und der besten medizinischen Versorgung ganz Lateinamerikas zu machen.
  • Er gehörte zu den wenigen Politikern seiner Zeit, die selbst auch das vorgelebt haben, was sie predigten. Castro lebte in einfachen Verhältnissen, ohne viel Luxus oder Besitz.

Was gegen Castro spricht:

  • Während seiner Revolution kamen viele Menschen ums Leben, Inhaftierte wurden teilweise skrupellos exekutiert.
  • Castros Staat war gewissermaßen autoritär; aus der kubanischen Presse durfte es z.B. kaum Kritik an ihm geben.
  • Nicht jeder Kubaner ist zufrieden mit dem Sozialismus von Castro gewesen, denn natürlich gab es auf Kuba nicht den gleichen materiellen Überfluss und damit verbundenen Konsumrausch wie in den USA oder Europa.
  • Dass Castro als "Tyrann" bezeichnet wird, liegt daran, dass er Sozialist war und sich die USA zum Erzfeind gemacht hat. Die USA sind der mächtigste Staat der Welt und der Repräsentant Nr.1 des kapitalistischen Wirtschaftssystems. Der Todfeind der USA ist der Sozialismus, deswegen versuchen sie, mit ihrer Macht jedes sozialistische System irgendwie zum Einsturz zu bringen. (Am allerstärksten mischen sie sich in Lateinamerika ein, sogar jetzt im Moment in den Wahlkampf in Mexiko.) Die CIA hat mit diversen Attentaten versucht, Castro zu töten, was jedoch nicht gelang. Verstehst du? Weil Castro einer der schärfsten Kritiker der USA war, haben die Amerikaner wiederum alles in ihrer Macht stehende versucht, Castro irgendwie zu diffamieren: üble Gerüchte über seine Person verbreiten, ihn als Tyrannen stilisieren, seinem Land wirtschaftlich zu schaden, ihn zu töten....

https://www.youtube.com/watch?v=hQtgE7h_cNM

Hör dir Castro selbst an; hier ist ein Ausschnitt seiner Rede vor der UNO 1979, und entscheide, ob er ein Tyrann ist.

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Ja, natürlich ist Waffenexport super. Davon profitiert schließlich unsere Wirtschaft! Arbeitsplätze und die sprudelnden Gewinne des Exports. Denn Wirtschaftswachstum geht ja über alles, Wirtschaftswachstum ist ein Selbstzweck, das Allzweckmittel gegen alle politischen Probleme. Anders kann es nicht sein, schließlich sagen das alle Mainstream-Ökonomen, der Wirtschaftsteil in der FAZ und ich hab das noch in guter Erinnerung, damals mit Helmut Kohl und so, das deutsche Wirtschaftswunder... jaaa, geht's der Wirtschaft gut, geht's uns allen gut.

Sprach der Neoliberale, der Marktgläubige, der ich nicht bin. ;-)

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Hm. Selbstverständlich habe ich mich mit dieser Frage als politisch interessierter Mensch schon beschäftigt. Eine wirklich gefestigte Meinung habe ich aber offen gestanden nicht.

Es spricht natürlich für einen eigenen Kurdenstaat, dass die Kurden die größte staatenlose Bevölkerungsgruppe sind und zumindest in der Türkei Repressalien unterworfen sind, sowohl politisch als auch vor allem gesellschaftlich (wie das in Syrien und dem Irak aussieht, weiß ich nicht). Warum also nicht einen eigenen Staat, der endlich ein willkommenes Zuhause für diese Menschen ist, in der sie voll und ganz ihre eigene Kultur und Sprache ausleben können und ihre eigenen Interessen vertreten werden?

Dagegen spricht aus meiner Sicht, dass zum einen der Nahe Osten nun wirklich kein stabiles Gebiet ist, um einen neuen Staat aufzubauen. Weder Syrien und der Irak, erst recht nicht die Türkei würde den Kurden ein Kurdistan gewähren und viele weitere Staaten würden ein solches Land nicht anerkennen. Und selbst wenn, würde Kurdistan wahrscheinlich eine neue Zielscheibe werden für Stellvertreterkriege der Großmächte (Saudi-Arabien, Iran, USA, Russland, EU) bzw. es würden radikalislamische Strömungen versuchen, den frischen "Embryo-Staat" zu einem Gottesstaat zu machen. Zudem sind die Kurden als Volk auch nicht so geschlossen, wie es oft den Anschein hat. Medial präsent ist die linkspolitisch orientierte Fraktion der Kurden, durch natürlich die PKK und YPG sowie die HDP in der Türkei. Man darf aber nicht vergessen, dass es auch einen sehr konservativen Bevölkerungsteil gibt, der in feudalen Strukturen lebt. Somit könnten auch innerkurdische Konflikte, die ohnehin schon existieren, hochgepuscht werden (man kann sich ja denken, auf welche Seite sich in etwa Saudi-Arabien oder gegensätzlich Russland stellen würde).

Da kann man sich dann also durchaus die Frage stellen, ob ein neuer Staat Kurdistan nicht im Endeffekt mehr Konflikte in die Welt tragen würde, als er beseitigt. Über Dominoeffekte auf der Welt (insbesondere im Gaza-Konflikt oder auch Spanien) haben wir dabei noch gar nicht gesprochen.

Fazit: Auch wenn ich jeden Kurden verstehen kann, der sich einen eigenen Staat wünscht, allem voran solche, die persönliche Unterdrückung erleben, bin ich tendenziell eher gegen ein unabhängiges Kurdistan. Wie bereits gesagt, habe ich dazu aber keine feste Meinung, die ich laut auf der Straße verkünden würde. Da müsste ein Expertenrat aus Historikern, Politikwissenschaftlern, Wirtschaftswissenschaftlern und Soziologen ran, der die Sache gründlich analysiert.

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Ich denke, verlieben kann man sich theoretisch in viele Personen. Nicht gleichzeitig in verschiedene, aber in Zeitabständen. Dazu muss man einer Person begegnen, die einen sofort in den Bann zieht, weil sie z.B. so schön aussieht (so geht es uns Männern, wir achten stark auf das Aussehen) oder so eine süße Art hat, zu reden, sich zu verhalten, zu kichern. Ich mag es, wenn Frauen diese feminine Energie haben, wenn sie emotional, wibbelig, neckisch, unbeschwert sind. Neulich hatte ich so eine Situation, da saßen zwei Frauen in einem Café, beide waren hübsch. Vom reinen physischen Aussehen her war die rechte noch hübscher als die linke, sie hatte ein schöneres Gesicht und auch ihre Körperformen waren attraktiver. Aber als ich die beiden eine Weile beobachtet habe, fand ich die linke ganz ohne Zweifel interessanter. Während die rechte sehr "stumpf" wirkte, also irgendwie verhalten, gehemmt, als hätte sie einen "Stock im A*sch", also energetisch tot... sie saß steif und hölzern auf dem Stuhl, ihr Gesicht war meist ausdruckslos... Die Linke war genau das Gegenteil, sie hat laut und herzlich gelacht, ihre Gestik und Mimik hat ständig gewechselt, sie wirkte warm und emotional. Ich wusste sofort, wen von beiden ich lieber kennenlernen wollte. Also habe ich mich zu ihnen gesetzt, mich für die unangenehme Situation, in die ich die beiden brachte, entschuldigt und mich vorgestellt. Leider hatte die Linke einen Freund. Den Versuch war's aber auf jeden Fall wert, sonst hätte ich mich sicher für den Rest des Abends geärgert.

War das nun schon "Verliebt-Sein"? Nicht wirklich. Also kommt noch hinzu, dass man der Person öfter, also regelmäßig begegnet. Wenn man z.B. weiß, die Person steigt immer dienstags um 17:00 in diesen Zug, die Kellnerin arbeitet immer mittwochs um 19:00 in der Eisdiele usw. Dann fängt das Gehirn an, uns abhängig zu machen. Wir warten sehnsüchtig auf das Wiedersehen, wir steigern uns in die Situation hinein, wir werden nervös und hoffen selbst interessant zu wirken, wir stellen die Person auf ein Podest und ignorieren ihre Ecken und Kanten, während wir nur die Schokoladenseite sehen. Und so weiter. Ich glaube, wenn man sich in diesem Zustand befindet, dann kann man von klassischer "Verliebtheit" reden.

Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal richtig verliebt war. Ich duchdenke alles zu viel, sodass ich oft auch wieder zu viele Zweifel bekomme oder die Dinge zu rational betrachte, dadurch kann dann der "magische Zauber" des Verliebtseins natürlich ein Stück weit zerstört werden. Aber ich kann Dir sagen, wann ich zum ersten Mal verliebt war: In der dritten Klasse, zwei Jahre lang, bis zum Wechsel auf die weiterführende Schule.

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Das Fairtrade-Siegel ist auf vielen Produkten verschiedener Marken zu finden. Man darf es, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, schon auf dem Produkt abbilden lassen, wenn nur 15% der Zutaten fair gehandelt sind.

GEPA wiederum ist ein Unternehmen, welches ausschließlich Fairtrade-Produkte verkauft. Die unternehmenseigenen Mindeststandarts von GEPA sind strenger als die, die für das Fairtrade-Siegel erforderlich sind.

Ich würde von daher immer empfehlen, im Zweifel Produkte von GEPA zu kaufen. Das Fairtrade-Siegel ist natürlich besser als gar keines, aber Du kannst Dir das in etwa vorstellen wie mit Bio-Produkten aus dem Supermarkt: "REWE Bio" gibt es ja beispielsweise oder "BioBio" von Netto. Da werden Mindestkriterien erfüllt, die gerade eben dazu ausreichen, so ein Bio-Siegel abdrucken zu dürfen. Diese Produkte sind dann natürlich besser als die konventionellen von z.B. Ja! (um beim Beispiel von REWE zu bleiben), aber eben kein Vergleich zum Biofleisch vom Bio-Bauernhof. Genau so ist das mit Fairtrade. Es ist schön, dass die Leute für so etwas sensibilisiert werden und dass solche Siegel auch in Supermärkten vermehrt vorkommen, aber die Mindeststandarts dafür sind sehr niedrig. Für einen wirklich fairen Welthandel müssten die Kriterien noch angehoben werden und vor allem bräuchte es auf politischer Ebene drastische Änderungen. Also in etwa gesetzliche Menschenrechtsvorschriften für deutsche Unternehmen im Ausland oder eine Absage an diverse Freihandelsabkommen wie TTIP, CETA, TiSA, EPAS und wie sie nicht alle heißen.

Hier ein Interview zum Thema mit Prof. Dr. Stephan Lessenich, könnte Dich sicher interessieren: www.sueddeutsche.de/kultur/soziologe-stephan-lessenich-im-gespraech-wer-fuer-unseren-konsum-zahlt-1.3215858

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Gegenfrage: Gibt es überhaupt die objektive Wahrheit? Ich behaupte, dass man jeden (politischen) Sachverhalt von einem anderen Blickwinkel aus betrachten kann und je nach Betrachtung kommt dann am Ende auch ein anderes Gesamtbild heraus. Die meisten Zeitungen in Deutschland verbreiten ja nicht absichtlich Lügen, aber sie gewichten die jeweiligen Themen auf verschiedene Weise bzw. analysieren sie von unterschiedlichen Standpunkten aus.

Ein kleines Beispiel: Wenn es um irgendwelche Freihandelsabkommen geht oder darum, dass die deutsche Wirtschaft wieder einmal eine Produktionssteigerung verzeichnet hat - dann wird die wirtschaftsliberale FAZ oder Die Welt das sicherlich vom "Volkswirtschafts-Nutzen-Standpunkt" aus betrachten und deshalb als positiv darstellen. Dies ist ein Standpunkt, ein Blickwinkel, den man auf die Sache haben kann. Linksgerichtete Zeitungen wie in etwa die taz oder Der Freitag setzen andere Prioritäten und beleuchten das gleiche Thema vom "Gemeinwohl-Menschenrechts-Umweltschutz-Standpunkt". Hier finden dann vielleicht eher die problematischen Seiten der Medallie Erwähnung, also dass von den Freihandelsabkommen in erster Linie Konzerne profitieren, dass Arbeiter der Dritte-Welt-Länder ausgebeutet werden, dass Umweltstandarts durch Schiedsgerichte umgangen werden können usw.

Du merkst also, die jeweilige politische Ausrichtung der Zeitung ist ausschlaggebend dafür, von welchem Blickwinkel ein Thema beleuchtet wird bzw. welche Themen überhaupt in welcher Häufigkeit und Artikelgröße Erwähnung finden. Und natürlich, von welchen Politikern/öffentliche Personen Gastbeiträge abgedruckt werden (in der FAZ wirst du deutlich mehr Beiträge von CDU-Leuten oder Bankern finden als in der WAZ oder FR, wo wiederum häufiger SPD-Leute oder Gewerkschaftler zu Wort kommen) und was für Kommentare die Redakteure im Meinungs-Teil schreiben.

Von daher kann man nicht per se sagen, diese Zeitung ist besser als diese. Es hilft einem am meisten, wenn man bescheid weiß, welche politische Ausrichtung die jeweilige Zeitung hat. Dann ist man nicht manipulierbar und kann sich selbst eine eigene Meinung bilden. Du musst halt Prioritäten für dich setzen. Welche Werte sind dir am wichtigsten? Und dann würde ich mich über eine Zeitung informieren, die diesen Werten entspricht, weil die politischen Themen dann natürlich von diesen Werten ausgehend betrachtet werden.

Für mich sind globale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie ganz zentrale Werte. Ich wünsche mir eine Welt, in der es einen gerechten Welthandel gibt und keine Ausbeutung der reichen Staaten des Nordens gegenüber der ärmeren Südhälfte. In der die parlamentarischen Demokratien über die Veränderungen der Welt bestimmen und nicht die immer mächtiger werdenen Großkonzerne, die ihre Steuern nicht bezahlen. Ich wünsche mir, dass sich die ärmeren Länder entwickeln können und ausländische Militäreingriffe sowie Waffenexporte gestoppt werden, damit es endlich weniger Kriege gibt. Ich wünsche mir ein ökologisches Wirtschaftssystem, das nicht durch grenzenloses Wachstum und den damit verbundenen steigenden Konsum immer mehr Umweltschäden produziert. Auf nationaler Ebene wünsche ich mir, dass Bedingungen geschaffen werden, unter denen die Menschen glücklicher werden. Weniger Konsum und Materielles, weniger Gegeneinander und Konkurrezkampf - mehr soziale Kontakte, mehr Miteinander, mehr Solidarität, mehr Toleranz.

Weil mir diese Dinge wichtiger sind als der egoistische nationale Wirtschaftsnutzen (und damit verbunden z.B. Steuererleichterungen, die die soziale Ungleichheit vorantreiben, noch mehr Macht für Konzerne durch Deregulierungen, Einflussvergrößerung von Lobbyisten...), kaufe ich mir keine FAZ oder Die Welt, weil die mir eben nur die Vorzüge des Wirtschaftswachstums und freien Marktes präsentieren. Aber das sind natürlich nur meine persönlichen Werte, wenn deine anders sind, dann ist auch das legitim.


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Mitte-links-liberal

Im Vergleich zu früher ist Der Spiegel aber extrem populistisch geworden, von der Gestaltung und den Überschriften her. Ob es daran liegt, dass sie den gleichen Chefredakteur haben wie die BILD...? Ich empfehle, sofern man sich in diesem mitte-links-liberalen Spektrum wiederfindet, als Alternative eher die Süddeutsche Zeitung oder Frankfurter Rundschau als Tageszeitung oder Die Zeit als Wochenzeitung. Warum? Mehr Sachlichkeit, weniger Populismus.

Dass Der Spiegel "links" oder sogar "linksextrem" sein soll, wie hier einige schreiben, ist Unsinn. Klassische linke Zeitungen sind z.B. die taz, Der Freitag, die ak oder die Junge Welt.

LG

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Wurde der Kommunismus jemals richtig umgesetzt?

Nein, weil er mit den Mitteln, mit denen er versucht wurde zu erzwingen, nicht entstehen kann.

Zunächst einmal lautet die Frage natürlich: Was genau ist überhaupt Kommunismus? Weil jeder Mensch nun mal eine andere Sicht auf die Welt hat, gibt es hierzu unterschiedliche Auffassungen. Im Wesentlichen kann man sich hier aber auf die Schriften von Marx und Engels beziehen, die quasi so etwas wie die Gründerväter des Kommunismus sind. Deren Werke kannst Du Dir im Original durchlesen, da Du das vermutlich aber nicht tun wirst, kannst Du Dir auch dieses kleine Video anschauen, das den Begriff ganz gut auf den Punkt gebracht definiert:

https://youtube.com/watch?v=XqfQZIoqM0A
Wenn Du also die Frage, was Kommunismus ist geklärt hast, dann beantwortet sich die Frage, ob es in Russland oder China Kommunismus gegeben hat oder gibt, von selbst: Nein, natürlich nicht. Weder das politische System noch die gesellschaftliche Ordnung entsprachen dem, was Marx und Engels als "Kommunismus" bezeichneten.

Immerhin kann man manchen Politikern (wie z.B. Che Guevara) zugute halten, dass sie aufrichtig versucht haben, den Sozialismus bzw. Kommunismus einzuführen, auch wenn sie dabei nur mäßigen bis gar keinen Erfolg hatten. Andere Politiker wiederum haben diesen Begriff nur als Etikett benutzt und sich im Prinzip nur um die eigene Macht und die persönliche Bereicherung gekümmert - also eigentlich im radikalen Widerspruch zu den Werten des Kommunismus gehandelt.

Schlussendlich bleibt es eine philosophische Frage, ob der Kommunismus jemals existieren wird und ob es überhaupt möglich ist, ihn zu realisieren. Ich persönlich glaube, dass drei Hauptgründe dafür sorgen, dass ein solches System zum momentanen Zeitpunkt nicht entstehen kann: Erstens unterliegen alle politischen Prozesse der globalisierten Wirtschaft, es kann also nicht mal eben ein Staat den Rest der Welt ignorieren und fröhlich sein eigenes Ding machen. In einem kapitalistischen Umfeld hat eine sozialistische bzw. kommunistische Wirtschaftsordnung leider einen erheblichen Wettbewerbsnachteil. Logisch, denn wenn es darum geht, welche Wirtschaftsform produktiver ist, dann gewinnt natürlich die, der jedes Mittel dazu recht ist, die also keine Rücksicht auf Menschenrechte, Tierrechte und Umweltschutz nimmt. Zweitens lässt sich der Mensch bzw. die Gesellschaft, in der er lebt, nicht mal eben so mit politischer Willkür zurechtformen. Gewaltsame Revolutionen und ein repressiver Staat, der seine Bürger gegen ihren Willen zu etwas zwingt (selbst wenn es gute Dinge sind), können sich weder auf Dauer halten noch ein Umdenken in der Gesellschaft bewirken. Die Leute müssen sich aus eigenem Willen nach solchen Werten verhalten, und das ist ein ziemlich langer Prozess. Drittens benötigt man für grundlegende Veränderungen auch die entsprechenden Handlungsmöglichkeiten. Leider ist es so, dass Geld = Macht bedeutet und natürlich haben die meisten reichen einflussreichen Privatpersonen und Konzerne kein Interesse an so etwas wie Kommunismus. Also funktionieren Monopolkonzerne nach kapitalistischen Strukturen, Parteispenden gehen an kapitalistische Parteien, Lobbyisten drücken kapitalistische Interessen durch und Meinungsforschungsinstitute (z.B. Bertelsmann) und Medienkonzerne (z.B. Springer) propagieren die kapitalistische Weltanschauung.

Ich bin trotzdem ein Optimist, wenn es darum geht, ob unsere Gesellschaft zukünftig sozial gerechter und ökologischer wird. Step by step werden sich die Einsichten festsetzen. Schon heute findet auf Nachfrage niemand Ausbeutung, Massentierhaltung oder Umweltverschmutzung gut. Das Wachstumsdogma wird langsam angezweifelt. Viele junge Leute haben den Drang, sich irgendwie zu engagieren und die Welt besser zu machen. Viele merken, dass das kapitalistische System nicht zu Glück, sondern zu Egoismus, Stress, Druck und Überforderung führt. Gegen TTIP sind große Mengen auf die Straße gegangen und konnten das Abkommen zumindest vorübergehend auf Eis legen. Der Fukushima-Skandal konnte mit einem Schlag quasi bundesweit für die Einsicht sorgen, dass die AKWs stillgelegt werden müssen. Vergleichen wir das einmal mit der Finanzkrise: Ein zweites Mal wird Deutschland eine solche Krise nicht so gut abschirmen können. Und früher oder später wird so ein Finanzcrash definitiv nochmal kommen. Vielleicht wird sich dann die Einsicht durchsetzen, dass anders gewirtschaftet werden muss. Klar wird es in den nächsten Jahrzehnten keinen Kommunismus in Deutschland geben. Aber die Karten werden neu gemischt, es stehen viele Veränderungen bevor, alleine schon durch die digitale Revolution und Überlegungen rund um ein bedingungsloses Grundeinkommen. Wahrscheinlich werden wir nie den originalen marxschen Kommunismus haben, schon gar nicht unter diesem Namen, denn der Begriff ist längst tot. Aber eine Gesellschaft, in der es u.a. weniger autoritäre Strukturen, eine geringere Schneide zwischen arm und reich und einen größeren Sinn für Soziales statt für Materielles gibt... eines Tages, warum nicht? Arbeiten wir dran!

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Klar wählen auch Atheisten die CDU. Wie andere Nutzer schon schrieben, wird die CDU vor allem deshalb gewählt, weil die Menschen Angela Merkel vertrauen (also stärker vertrauen als den anderen Spitzenkandidaten) und weil sie die CDU für ihre wirtschaftsfreundliche Politik und ihren Wertekonservatismus schätzen.

Alles in allem betrachtet, steht die CDU "christlichen Werten" gegenüber ziemlich im Widerspruch. Wenn es um soziale Gerechtigkeit geht, um Umweltschutz oder um Menschenrechte, dann ist die CDU ein Weltmeister darin, sich taubstumm zu stellen. Stattdessen werden die Interessen von Wirtschaftslobbyisten bedient. Zwar gibt sich die CDU dafür aus, eine "Volkspartei" zu sein, doch in Wirklichkeit profitieren nur die Unternehmer und die Reichen in Deutschland von der Politik dieser Partei. Ausbeutung, Korruption, ungerechte Gewinnverteilung, Umweltzerstörung - das alles hat die CDU mit ihrer neoliberalen Politik zu verantworten. Mit "christlichen Werten" hat das nichts zu tun. Da macht man sich auch nicht glaubwürdiger, wenn man Homosexuellen keine kirchliche Ehe gestatten möchte.

Kein Wunder, dass diverse Kirchenverbände, vor allem die evangelischen, die sich über den Wert des Humanismus definieren, eher linkspolitisch eingestellt sind. Sie stehen in Partnerschaft mit Organisationen wie ATTAC und stellen politische Forderungen, die eher deckungsgleich sind mit denen von den Grünen oder der Linkspartei. Und der Papst höchstpersönlich hat den Kapitalismus in seinem über 200 Seiten langen Werk "Diese Wirtschaft tötet" als eines der Hauptprobleme des 21. Jahrhunderts bezeichnet. Wie soll da eine Partei, dessen Kanzlerin eine der Hauptfiguren des globalen Kapitalismus ist, christlich sein? Oder um es mit den Worten Willy Brandts zu sagen: "Sozialisten können Christen sein - Christen müssen Sozialisten sein."


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