Wieso kritisieren viele Leute, dass Fremdgehen/ehebruch in Islamischen Länder strafrechtlich verfolgt wird, obwohl die gleichzeitig gegen fremdgehen sind?

15 Antworten

Weil Menschen kein Eigentum sind.

Auch der Ehepartner nicht. Würde man Ehebruch oder Fremdgehen bestrafen, würde das aber Eigentum an Menschen voraussetzen, andernfalls man gar kein Recht (auch zur Bestrafung) an dem jeweils anderen hat.

Dennoch ist Ehebruch oder Fremdgehen ein Vertrauensbruch, weshalb er zwar gesellschaftlich verpönt, aber nicht bestraft wird.

Hass ist übrigens in fast allen Religionen verpönt und auch die Bestrafung Sache von Gott und nicht der Menschen.

Abschließend erlaube mir noch darauf hinzuweisen, dass gerade in den moslimischen Ländern es meißt nur die Frau ist, die bestraft wird und ganz selten mal der Mann. Zum Fremdgehen gehören aber beide.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Insiderwissen

Ganz einfach: Fremdgehen/ Ehebruch ist unmoralisch und unethisch. Es ist aber kein gesellschaftlicher Schaden. Daher rechtlich nicht relevant.

Es ist in keinem Maßstab einem Fremdgeher "im Namen des Volkes" eine Freiheits- oder Geldstrafe aufzubrummen, oder noch schlimmer körperliche Züchtigungen zu verordnen.

Fremdgehen klärt man innerhalb der Beziehung und es ist Strafe genug, dass sie danach wieder Single sind.

Lügen wird shcließlich auch nicht bestraft, und es ist auch unethisch. Oder Unpünktlichkeit.

Moralische Wertevorstellung haben eben nur bedingt etwas mit Gesetzen zu tun.


fischtowndaddy  26.02.2020, 06:21
Ganz einfach: Fremdgehen/ Ehebruch ist unmoralisch und unethisch. 

Nach Deinen ethischen und moralischen Wertvorstellungen vielleicht. Diese gelten allein für Dich und sind nicht der Maßstab für irgendeine Gruppe. Das solltest Du vielleicht noch dazu schreiben. Denn in erster Linie ist das Fremdgehen ganz einfach nur ein sexueller Akt. Man könnte ihn auch Geschlechtsverkehr nennen. Daran ist überhaupt gar nichts unmoralisch oder unethisch.

0
Buhujo  25.02.2020, 21:30

Moral ist in jeder Kultur. Aber Moral ist nicht eindeutig. Es kann da höchst Gegensätzliches empfunden werden.

Und es sei hier ruhig gesagt, der Mensch ist nur bedingt monogam.

Allein die Erkenntnis dass rund 10% aller Kinder Kuckuckskinder sind belegt dies eindrucksvoll.

0
kayo1548  25.02.2020, 21:39
@Buhujo

" Aber Moral ist nicht eindeutig"

Das ist wahr

"Und es sei hier ruhig gesagt, der Mensch ist nur bedingt monogam."

Auch das ist richtig: Wenn man uns z.b. mit artverwandten Primaten vergleicht wird man feststellen, dass der Mensch da irendwo zwischen monogam und polygam sitzt, ABER: Wir Menschen sind durchaus in der Lage unser Verhalten zu hinterfragen und dementsprechend zu handeln.

Wenn wir mit dem Fremdgehen anderen Menschen Schaden zufügen, so empfinde ich das als falsch und negativ.

Wenn man natürlich in einer offenen Beziehung lebt, in der der Partner damit einverstanden ist, dann ist das natürlich eine andere Sache.

0
Buhujo  25.02.2020, 21:45
@kayo1548

Das muss jeder mit sich selber abmachen.

Die Gründe sind da vielfältig. Und Aussenstehende wissen immer alles besser und ganz genau.😉

0
kayo1548  25.02.2020, 21:56
@Buhujo

"Das muss jeder mit sich selber abmachen."

Letztendlich schon, das stimmt

"Die Gründe sind da vielfältig."

Mag sein, für mich selber gibt es da aber keine Rechtfertigung anderen dahingehend Schaden zuzufügen. Wenn Ich in einer Beziehung bin, die mich nicht erfüllt, verlasse ich diese. Und fremdzugehen um dem anderen bewusst weh zu tun halte ich für kindisch.

Es mag nun Ausrutscher in z.b. emotionalen Lagen geben, das kann sein. Aber auch das rechfertigt das meiner Meinung nach nicht, auch wenn natürlich jedem mal ein Fehler passieren kann.

Das ist natürlich meine Meinung dazu. Kann letzendlich jeder für sich entscheiden, wie er das machen wird und inwiefern das dann langfristig funktionieren kann hängt natürlich vom Partner ab.

0
Buhujo  25.02.2020, 22:15
@kayo1548

Genau. Und es hängt auch ganz wesentlich davon ab ob der/ die es schafft es nicht an die Öffentlichkeit zu bringen.

Denn es ist oft nur gekränkte Eitelkeit die eine sonst gut funktionierende Beziehung beenden würde.

0
kayo1548  25.02.2020, 22:22
@Buhujo

Kann im Einzelfall sein. Die Frage ist halt, ist man nur gekränkt für den Moment oder hat man jegliches Vertrauen verloren? Das lässt sich pauschal nicht beantworten und hängt von der Person an sich ab.

Manches davon kann man auch wieder gemeinsam erarbeiten (wenn man es möchte), manches nicht.

0
Buhujo  25.02.2020, 23:00
@kayo1548

Kann keiner wissen. Darum immer nach der Devise

Was er/ sie nicht weiß macht ihn/ sie nicht heiß.

0
Zicke52  25.02.2020, 23:19
@kayo1548

"Und fremdzugehen um dem anderen bewusst weh zu tun"

Das dürfte wohl in den seltensten Fällen der Grund für das Fremdgehen sein!

"Wenn ich in einer Beziehung bin, die mich nicht erfüllt, verlasse ich diese"

Das ist zwar ehrlich, aber glaubst du, das tut dem Verlassenen nicht weh?

Die Wahrheit ist nun mal, dass man Liebe nicht per Gesetz verordnen kann. Und Treue, die man unter Strafandrohung erzwingt, ist nichts wert.

0
kayo1548  25.02.2020, 23:42
@Zicke52

"Das dürfte wohl in den seltensten Fällen der Grund für das Fremdgehen sein! "

Naja, sooo selten kommt das nicht vor. Natürlich ist dieses wehtun dann mitunter auch nur auf den Moment bezogen, zum Beispiel man hat Streit zu Hause, fährt weg und besucht eine Prostituierte.

" aber glaubst du, das tut dem Verlassenen nicht weh?"

Sicher, aber es ist doch die bessere Alternative als jemandem mitunter jahrelang etwas vorzumachen, ihn zu betrügten und zu belügen, denn damit ist niemandem geholfen.

Ideal ist das sicher auch nicht, aber die Realität kennt keine Perfektion

"Die Wahrheit ist nun mal, dass man Liebe nicht per Gesetz verordnen kann. Und Treue, die man unter Strafandrohung erzwingt, ist nichts wert.

"

Stimme ich dir uneingeschränkt zu: Weder wäre das erfolgsversprechend noch ist das etwas, das meiner Rechtsauffassung nach durch den Staat reglementiert werden sollte.

1
Zicke52  26.02.2020, 00:07
@kayo1548

Ich meinte, der Grund für das Fremdgehen ist üblicherweise nicht, dass man dem anderen wehtun will, darum versucht man seinen Seitensprung ja auch zu verbergen. Wollte man dem anderen wehtun, würde man es ihm brühwarm erzählen.

In Ausnahmefällen kann das natürlich der Fall sein, dann handelt es sich aber meist um eine rächende Retourkutsche: "Du hast mich mit deiner Sekretärin betrogen, jetzt habe ich mit deinem Kumpel geschlafen, damit du merkst, wie es sich anfühlt, betrogen zu werden."

0
atzef  25.02.2020, 21:25

Amen.

0

Einerseits stinkt es den meisten, betrogen zu werden. Andererseits wollen sie aber keinen auf den Sack kriegen, falls sie selber mal ,,schwach" werden. So erklärt sich das zwiespältige und inkonsequente Verhältnis unserer Gesellschaft zum Fremdgehen. Die Krux ist aber, dass ausgerechnet unsere Gesellschaft Fehlverhalten nur mit handfesten Verboten unterbinden kann.

Es ist nichts, was man strafrechtlich verfolgen sollte.

Es ist vielen Leuten wichtig, dass einvernehmlicher Sex eine Privatsache bleibt. Man kann gegen Fremdgehen sein, aber trotzdem nicht wollen, dass der Staat sich einmischt. Stattdessen sollten die Leute selbst in ihrem Privatleben die richtige Entscheidung treffen.

Schockierend ist aber besonders die Härte der Strafe für Ehebruch in manchen islamischen Ländern, bis hin zur Todesstrafe. Die meiste Kritik wendet sich gegen solche Extremfälle.