wie wird Pferd entspannter wenn man reitet?

10 Antworten

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Wie die Experten ja bereits gesagt haben, es ist auch Charakterabhängig. Jedes Pferd ist anders. Dein Pferd kann man eben leichter ablenken und es ist etwas verspannt aber es ist eben ein Lebewesen und kein Sportgerät, was immer super funktioniert.

Wenn dein Pferd beim Reiten abgelenkt ist, versuche die Aufmerksamkeit auf dich zu ziehen, zb durch Stimme, leichte Impulse oder durch einen Zug am Zügel. Das hilft bei mir zumindest meistens :)

Es ist gut, dass dein Pferd vom Boden aus entspannt ist, da das ja auch die Grundlage fürs Reiten sein kann. Du könntest auch ähnliche Bodenarbeitsübungen mit deinem Pferd machen, nur dass du auf dem Pferd draufsitzt. So lernt dein Pferd, dass Reiten genau so entspannt sein kann wie die Bodenarbeit.

Ich hoffe ich konnte dir helfen:)

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich kenne mich in vielen Bereichen aus.

Ladenhut  10.06.2024, 15:35

Vielleicht müsste das Pferd mal zur Ruhe kommen können? Wenn da 10 verschiedene Leute dran rumdoktern, jeder wieder irgendwie anders, und dann auch noch mit der Einstellung, dass "der Gaul dich nur verarscht", fährt ein Pferd mit entsprechendem Charakter wohl kaum runter.

Das wichtigste ist Sicherheit geben. Das funktioniert ja anscheinend schon gut, wenn sie dich sieht. Kannst du nicht deine Stimme "mit nach oben nehmen"? Also beruhigend mit ihr reden, während du aufsteigst, so dass du zwar optisch verschwindest, aber akustisch bei ihr bleibst? Das wird nicht sofort klappen, aber vielleicht bekommt sie irgendwann zusammen, dass du mit deiner Stimme verbunden bist, und deshalb auch da bist, wenn sie dich nicht sieht.

Als nächstes müsste man natürlich daran arbeiten, dass sie nicht so fixiert auf dich ist, sondern sich auch mal von anderen führen lässt. Aber dieser Schritt ist ja derzeit noch nicht aktuell.

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Inkognito-Nutzer   10.06.2024, 15:20

Ja danke :) ich versuche es ja. Die Notlösung die ich noch parat hätte, wären Leckerlies. Sobald ich dieses "tsts" Geräusch mache, ist sie immer sofort bei mir und schaut zu mir, weils da Leckerlies gibt.
Vielleicht sollt ich das vom Sattel aus auch probieren :)

Ansonsten wie gesagt, wenn sie sich so reinsteigert, dann hilft Stimme und Zügelimpuls in gewisser Weise auch nicht mehr.

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Aylamanolo  10.06.2024, 18:32
@Inkognito-Beitragsersteller

Ansonsten wie gesagt, wenn sie sich so reinsteigert, dann hilft Stimme und Zügelimpuls in gewisser Weise auch nicht mehr.

das muss das Pferd ja auch erst mal lange lernen.

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Urlewas  10.06.2024, 19:48
@Inkognito-Beitragsersteller

Da sehe ich etwas, was mit Teil der Problemursache sein wird: handorientiertes Reiten. Der erste und wichtigste Impuls kommt vom Schenkel. Der Zügel begrenzt lediglich die Reaktion auf den Schenkel. Kommt beides nicht durch, können Stimme und Gerte ergänzend wirken. (Gerte in dieser Situation keinesfalls strafend, sondern nur, um Aufmerksamkeit zu erzeugen!)

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Statt 7 Dilettanten EINEN vernünftigen Reitlehrer, und es wird besser! Allerdings weiß ich ja auch nicht, was du erwartest - ich reite im Gelände grundsätzlich nur sehr zuverlässige Pferde. Aber ich achte dennoch darauf, wann und wo ich reite - eine derartige Situation, wie du sie da beschreibst, wüßte ich von vorne herein zu vermeiden. Als ich mal eine Reitbeteiligung nahe dem Bahnhof hatte, bin ich immer mit Jugendlichen zusammen geritten, die die Fahrpläne im Kopf oder auf dem Handy hatten.

Mit dem „vom Boden mit in den Sattel“ nehmen, das klappt auch nur bedingt. Ich habe schon Pferde geritten, die waren unterm Sattel super, und absteigen wäre keine gute Idee gewesen, weil sie einen über den Haufen gerannt hätten. Und auf der anderen Seite kann’s du Bodenarbeit machen bis zum Umfallen, und es nützt dir im Sattel überhaupt nichts, wenn da oben deine Hilfen nicht genauso klar und konsequent schlüssig sind wie deine Körpersprache am Boden. Die „Hand in den Sattel Methode“ klappt nur, wenn du dementsprechend gut reiten kannst, und nie unsicher wirst.

So schließt sich der Kreis: allein ein guter Reitlehrer kann dir helfen, das guckige Pferd m Griff zu behalten. Das ist natürlich sein Charakter, der wird sich nicht ändern. Hat aber nichts mit der Rasse zu tun. Egal; ein guckiges Pferd wird immer auf deine konsequente Führung angewiesen bleiben.

Ich reite zur Zeit auch ein solches Pferd. Es hat in der 40er Halle sage und schreibe 3 Gruselecken, und ist, wenn ich alleine in der Halle bin zudem sehr umgebungsorientiert, will besonders jetzt im Sommer immer im Blick haben, was sich jenseits der Hallentür so tut. Da hilft nur konsequent beschäftigen, und konsequent zumindest einigermaßen das Einhalten der Linien einfordern. Das Pferd so zu beschäftigen, dass es keine Zeit hat, zu viel rum zu schauen, wird weder durch übermäßige „Sanftheit“ noch durch Strafe funktionieren. Grade dieses Pferd reite ich nie mit Gerte. Ich über mich darin, entsprechend der Ausbildungscala des Reiters, immer mehr Technik und Gefühl zu entwickeln. Das, was sich in der Halle erarbeite, klappt dann auch im Gelände - wobei ich mich wie gesagt nie in eine derartige Gefahr im Straßenverkehr begeben würde. Erst recht nicht mit einem solchen „Pulverfaß“ unterm Sattel.

Zusätzlich zu gutem Unterricht helfen mir auch gute Lehrvideos.


Inkognito-Nutzer   10.06.2024, 16:06

Naja Pulverfass ist übertrieben gesagt. Sie ist noch nie durchgegangen oderso, sie wird wie gesagt nur nervös und schnauft extrem aber weggelaufen ist sie noch nie. Sie ist auch eher Team stehen bleiben und sich unsichtbarstellen (nicht bewegen) anstatt Team weglaufen aber sie ist halt dabei trotzdem immer total nervös und das beunruhigt mich. Tatsächlich machen ihr Mähdräscher, Lastwägen usw. normal nichts aus. Was sie dann eher hochstachelt sind zb Hühner, Fasane, Feldhasen, Regenschirme, Kinderwägen usw. Also eher kleinere Dinge.

Und manchmal starrt sie auch nervös in die Leere weil sie meint, dort irgendwas zu sehen. Das ist in der Halle noch viel schlimmer als im Gelände.

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Urlewas  10.06.2024, 16:48
@Inkognito-Beitragsersteller

Durchgegangen ist mir „mein“ Pferd auch noch nie. Das tat es aber schon öfter mit Reitern, die das Mittelmaß nicht fanden , wenn man ihnen sagt , dass sie das Pferd nicht durch ziehen regulieren könnten. Aber mit zu wenig Verbindung ist das Pferd dann auch verunsichert; „alleingelassen“.

Das a und o, egal welche Ausprägung und Auswirkungen die Ablenkbarkeit des Pferdes hat, ist, dass du die Hinterhand deines Pferdes jederzeit dort hin verschieben kannst, wo du es brauchst, und dass du die stete, aber nie starre Zügelverbindung aufrechterhältst, stets zum Nachgeben bereit, aber nie schlackernd. Die Reaktion zu entwickeln, in Schrecksituationen Gehorsam einzufordern, dabei auch mal sehr deutlich, ohne grob zu werden. Wenn das Pferd sich in der Schrecksituation von dir allein gelassen fühlt, weil du es mit deinen Hilfen nicht gut einrahmst, bleibt es ängstlich sich selbst überlassen in der Situation. Wirkst du jedoch zu stark ein oder strafst es womöglich sogar, sieht es sich bestätigt in seiner Ansicht, dass hier fürchterliche Dinge im Gange sind.

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Inkognito-Nutzer   10.06.2024, 16:53
@Urlewas

danke, für den Ansatz! Ich werd das beim nächsten Reiten in der Halle gleich üben!

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Urlewas  10.06.2024, 19:20
@Inkognito-Beitragsersteller

Es freut mich, wenn ich dir (und deinem Pferd 😉) helfen kann. Das Erlernen korrekter Seitengänge hilft mir sehr. Mein Reitlehrer sagt immer : „wer das Schulterherein richtig beherrscht, beherrscht das ganze Pferd.“ und beim Abfragen der Lektion bekommt man die Aufmerksamkeit. Unabhängig davon, ob man in der Reithalle oder an einer Schafherde vorbei reitet. Wenn man gelernt hat, Schulter und Hinterhand getrennt voneinander zu bewegen, und aber mit der jeweiligen inneren Hand leicht zu bleiben, ist das Pferd aufmerksamer „beim Reiter“.

Ziemlich vieles an „Handwerkszeug“, um das Pferd an den Hilfen zu behalten bzw. zu kriegen, habe ich auch auf YouTube bei Wolfgang Rust gefunden zum Thema „guckige Pferde“.

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Inkognito-Nutzer   11.06.2024, 06:56
@Urlewas

Seitengänge sind kein Problem aber ich schätze mal von richtig korrektem Schulterherein bin ich noch weit entfernt 😅

Ja, Wolfgang Rust finde ich auch sehr lehrreich, da konnt ich mir auch schon einiges mitnehmen :)
Mien Pferd ist halt irgendwie wirklich sehr speziell und total anders als die meisten anderen Pferde

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Urlewas  11.06.2024, 07:18
@Inkognito-Beitragsersteller

Das widerspricht sich. Du meinst wahrscheinlich Schenkelweichen. Ob selbst dieses hast du möglicherweise mit deinen „Hau drauf - Reitlehrern“ nicht korrekt gelernt…

Korrektes Reiten ist jedenfalls für jedes Pferd gut. Egal, wie speziell es ist.

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Hjalti  11.06.2024, 08:21
@Inkognito-Beitragsersteller
Mien Pferd ist halt irgendwie wirklich sehr speziell und total anders als die meisten anderen Pferde

Das ist es nur, weil du es dazu machst. Hallo... 6 Trainer, 3 Bereiter, du selbst... und scheinbar weiß keiner so genau, was er da eigentlich macht. Da werden schon weniger sensible Tiere zum Nervenbündel. Bring als erstes da mal Ruhe rein und versuch mal, deinen Kopf zuhause zu lassen. Entspann dich. Es muss nichts von jz auf gleich funktionieren, vermittle doch deinem Pferd einfach mal, dass es gut so ist, wie es ist! Auch, wenn es mal glotzt, nervös wird, stehen bleibt... Und nicht, dass du dich ständig über seine Befindlichkeiten hinwegsetzt, unzufrieden und unsicher bist. Zu gutem Reiten gehört vornehmlich auch, dass der Reiter an sich selbst arbeitet, sich auch mental auf das Pferd einstellen kann. Reduziere deine Trainer auf höchstens 2 - echte Pferdemenschen, kompentent, erfahren, planvoll, langfristig. Und du arbeite an dir, deiner Einstellung - mehr Ruhe, mehr innere Gelassenheit, mehr Struktur!

Überlege dir, wie du es deinem Pferd leichter machen kannst - dazu gehört auch das Nachdenken über die Haltungsform. ZB raus aus der Box oder von einer unruhigen, zu großen / gemischen Herde in was kleineres, gleichgeschlechtliches bewirkt bei so vielen Pferde bereits eine 180°C Wende im Verhalten. Und letztlich - es ist keine Schande, sich einzugestehen, dass es dann evtl. auch mit genau diesem Pferd einfach nicht matcht. Irgendwann hast du vllt alles versucht und es klappt trotzdem nicht, dann ist es nur fair, das Pferd an jmd abzugeben, der besser klar kommt und dir was für dich passenderes zu suchen.

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Inkognito-Nutzer   11.06.2024, 09:20
@Urlewas

das Schenkelweichen bzw. Seitengänge hab ich mit der sanften erlernt, das war aber auch die, die in brenzligen Situationen sagt "versuch sie abzulenken und zwar sanft". Erklären kann sie gut usw. aber in Spezialsituationen bringt das dann eben nichts, da sie auf sanft nicht mehr reagiert wenn auf einmal Auto Gehupe oder sonst was vorkommt.

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Inkognito-Nutzer   11.06.2024, 09:24
@Hjalti

Ja ich versuchs. Letzte Woche mal war ich total ruhig und entspannt und was mir auch enorm geholfen hat (und auch dem Pferd) lachen. Einfach fröhlich sein und lachen, auch wenns gespielt ist. Da wird das Pferd tatsächlich auch gleich viel entspannter.

Ich hab eben aussortiert mit Pro und Contra-Listen und hab mich vorerst für 2 entschieden, mit denen ich es weiter versuchen möchte. Den anderen werde ich in aller Ruhe mal schreiben bzw. sie anrufen, dass es für mich nicht mehr passt.
Außerdem werd ich dem Pferd mehr Ruhetage gönnen. Ich mach aktuell fast jeden Tag was, da kommt sie nie so wirklcih zur Ruhe. Ich werd zwischendurch einfach mal komplett freie Tage einbauen, wo sie einfach nur Pferd sein darf und ich sie nicht mal aus der Herde rausholen.
2-3 freie Wochentage. Nicht hintereinander sondern immer zwischendurch mal.
Die Haltung passt. Sie steht im Aktivstall und versteht sich sehr gut mit den anderen Pferden. Sie war früher Boxenpferd aber das tat ihr nicht gut. Hab Stall gewechselt da sie im vorherigen Stall nur in der Box stand, obwohl mir erzählt wurde "ach die kommt eh raus". Tat sie aber nicht weils genieselt hat oder heiß war oder Sonstiges. Daher nun Aktivstall und seitdem gehts ihr viel besser.

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Inkognito-Nutzer   11.06.2024, 09:28
@Hjalti

Und was das Verkaufen angeht, ich glaube trotzdem dass ich für das Pferd relativ gut geeignet bin, vor allem da ich bisher miterlebt hab, dass niemand wirklich mit ihr zurecht kam. Ich hab sie ja doch schon ein paar Jahre und wir konnten eine gute Bindung aufbauen. Alle fremden kamen bisher nicht so wirklich mit ihr klar, weil die Chemie nicht gepasst hat und mal ehrlich? Wer kauft denn so ein Pferd bzw. will es geschenkt, wenn es ein Problempferd ist?
Wir haben ein Verkaufspferd bei uns im Stall, das ist wirklich gut ausgebildet in der Dressur und ein Verlasspferd. Platz vor Preis und dennoch kauft es niemand. Wenn dieses Pferd schon niemand kauft, wer kauft dann ein Nervenbündel mit flachen Gängen und hohem Blutanteil?

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Hjalti  11.06.2024, 09:53
@Inkognito-Beitragsersteller

Was vielen Reitern, gerade in der Halle, gerade mit nervösen Pferden gut hilft, ist Musik ins Ohr. Natürlich nur so, dass du nebenbei noch mitbekommst, was um dich herum los ist oder ggf auch nur auf einem Ohr - aber vielen hilft das auf dem Weg zur Entspannung und vor allem weg von dieser vorauseilenden Aufmerksamkeit --> ich hör was, was ist das, gleich glotzt das Pferd wieder, gleich gehts wieder los, gleich macht die wieder,...

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Inkognito-Nutzer   11.06.2024, 09:55
@Hjalti

Ja tatsächlich hilft eben auch Singen und Selbstgespräche helfen auch. Mit mir selbst Rumalbern und dabei lachen.
Werde von ein paar Leuten ausm Stall schon damit aufgezogen, dass sie mich immer reden, lachen und singen hören, obwohl ich allein in der Halle bin 😂

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Urlewas  11.06.2024, 13:47
@Inkognito-Beitragsersteller

Bin inzwischen auch drauf gekommen, dass das Radio, das in vielen Reithallen läuft, weil es den Reitern sonst zu langweilig wäre, sondern das es tatsächlich eine gewisse Beruhigung für die Pferde bringt.

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Inkognito-Nutzer   12.06.2024, 07:42
@Urlewas

Hey @Urlewas, ich hab gestern deinen Tipp umgesetzt mit HH und VH getrennt voneinander kontrollieren. Als sie Richtung nachhause wieder schneller und nervöser wurde, bin ich tatsächlich Schulterherein geritten und es hat so gut funktioniert. Sie hat auf einmal abgeschnaubt, war in angenehmen Tempo und ging dann ruhig und entspannt weiter. Sobald sie sich aufgeplustert hat, ging ich sofort wieder ins Schulterherein und es hat soo gut funktioniert. Danke für deinen tollen Tipp! Konnte ihr so tatsächlich viel Nervosität und Spannung nehmen (und singen und reden zwischendurch war auch mega hilfreich) 🥰

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Urlewas  12.06.2024, 08:55
@Inkognito-Beitragsersteller

Freut mich! Schulterherein wird ja nicht umsonst auch als „Aspirin der Reiterei“ bezeichnet. 😉

Das reden, noch mehr singen, hat doppelte Wirkung: nicht nur, dass das Pferd akustisch beeinflusst wird, sondern die dadurch entstehende Atemaktivität wird auch die Körperspannung des Reiters optimiert. Ich hatte mal eine Reitkammeradin, der das Singen oder Geschichten erzählen wohl nicht so lag. Sie begann immer, wenn das Pferd spannig wurde, immer wieder laut bis 4 zu zählen, bis die Situation sich beruhigt hatte. Gut, dass ich durch dich daran erinnert werde. Muß ich auf meinem bodenscheuen heißen Ofen auch mal probieren 🙂‍↕️

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Inkognito-Nutzer   12.06.2024, 09:07
@Urlewas

Ich wurde gestern von 2 Fußgänger, die uns von hinten überholt haben total komisch angesehen. Ich hab die beiden nicht kommen sehen und führte extreme Selbstgespräche - gab mir selbst sogar Antworten auf meine eigenen gestellten Fragen - so als würden sich 2 Personen miteinander unterhalten und dann auch noch mit total hochgestochenem Hochdeutsch, obwohl wir bei uns Dialekt sprechen. Als die beiden dann vorbei gingen, starrten die mich total komisch an und sie überholten mich dann (sie sind gejoggt) und ich hörte wie sie zu ihm sagte "Deshalb sind alle Pferdemädchen so komisch. Mit wem redet die denn? Mit dem Gaul?"
Das war mir irgendwie peinlich aber mir hats dennoch geholfen mein Pferd entspannt zu bekommen😂

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Urlewas  12.06.2024, 09:18
@Inkognito-Beitragsersteller

Und das heutzutage? Wo doch überall Leute zu sehen sind, die mit einem kaum sichtbaren Knopf im Ohr telefonieren. Aber egal. Mir fällt immer so schnell garnichts ein. Und ständiges hoho und brrr kann dem Pferd auch auffallen, dass es immer in solchen Situationen kommt. Den Takt vorzählen wird für mich effektiver sein. Aber führe du nur deine Selbstgespräche fort - wenn die Paasanten möchten, können sich sich ja daran beteiligen 😂😂😂

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Warum nimmt man Unterricht bei gleich 5 - 6 Trainern...?! Normal reicht ein guter oder meinetwegen noch zwei für verschiedene Disziplinen aber dann ist auch gut. Scheinen ja auch alle hochqualifiziert wenn sie immer noch dem Bart-bis-nach-Ägypten-Mantra nachhängen, dass ein Pferd einen Menschen verarscht und draufhauen irgendwas besser macht... auch ein "sanft ablenken" ist nicht zielführend. Wie denn, wenn das Pferd nicht mehr zuhört. DAS scheint ja das Hauptproblem, dass du ihm nicht genug Sicherheit bietest und es sich entschließt, selbst zu entscheiden.

Ein nervöses Pferd, vor allem eines, welches schon am Limit ist zum Anhalten zu zwingen, kannst du knicken. Das fängt dir mit solchen Aktionen irgendwann an mit Steigen, Rückwärts,... dann wird es erst recht gefährlich. Mit so einem Pferd geht man auch nicht raus, ehe es nicht zuverlässig an den Hilfen steht. Klar spielt das Temperament und der Charakter mit rein, aber zu 90% liegt es an mangelnder Rittigkeit. Bodenarbeit ist super, hilft aber auch nur bis zu einem gewissen Grad.

Vllt solltest du mal überlegen, in Beritt zu investieren, damit da eine bessere Grundlage geschaffen wird und sowohl das Pferd als auch du neuen Input bekommt und nicht in euren alten Mustern gefangen seid. Die scheinbar auch keiner der 5 - 6 Trainerprofis durchbrechen konnte...

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Inkognito-Nutzer   10.06.2024, 15:17

Sie hat 3 mal wöchentlich Beritt. Mittlerweile schon die dritte Bereiterin die ich versuche und ich werd das dennoch beenden und mir wieder ne andere suchen. Das ist auch eine "hau drauf" Bereiterin. Vielleicht find ich mal ne Gute...Hoffentlich.
wie würdest du in folgender Situation reagieren: du reitest zb in der Halle, Pferd sieht draußen was und wird nervös, bleibt stehen, schnaubt nervös, spannt sich an, tänzelt auf der Stelle?

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Hjalti  10.06.2024, 16:57
@Inkognito-Beitragsersteller

Kommt aufs Pferd an. Manchen hilft es, wenn sie einen Moment gucken dürfen, manche brauchen Beschäftigung, damit es gar nicht soweit kommt. Vllt ist auch nötig, mal über Fütterung und Haltung nach zu denken.

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Aylamanolo  10.06.2024, 18:30
@Inkognito-Beitragsersteller

jedenfalls würde ich so ein Pferd niemals festhalten, das steigert nur die Spannigkeit. Ich würde das Pferd vermutlich anhalten und sagen: "reg dich ab, ist ja gut, ist nicht gefährlich." und dann weit weg von der Gefahr wegreiten und mich ihr dann ganz langsam nähern.

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StRiW  10.06.2024, 18:48
@Aylamanolo
jedenfalls würde ich so ein Pferd niemals festhalten,

Du musst teilweise, weil sonst die Tier auf der Straße landen, Leute etc., anderes Leute Eigentum zerstören und oder gefährden.

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Keks37  10.06.2024, 19:29
@Inkognito-Beitragsersteller

Das Pferd ist verdorben, ehe du richtig zu arbeiten anfängst. Fünf bis sechs Trainer und gleichzeitig die dritte Bereiterin? Kind, spar dir das Geld und such dir EINEN kompetenten Fachmann und nicht 100. Das Pferd ist sonst nur völlig verritten und stumpf am Ende.

Vielleicht liegt seine Schreckhaftigkeit auch an den ständig wechselnden Personen?

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Inkognito-Nutzer   11.06.2024, 06:52
@Keks37

Nicht ZUSÄTZLICH Bereiterin. Eine der Trainer ist die Bereiterin aber ich bin eh am Überlegen eben auch höchstens 2 Trainer zu reduzieren bzw. bin tatsächlich schon am Aussortieren mit Pro und Contra-Liste

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Aylamanolo  11.06.2024, 09:38
@StRiW

Solche Pferde gehören nicht an belebte Straßen. Darum reite ich mit einem Pferd nie unmittelbar an eine belebte Straße ran, sondern halte es mindestens 10 Meter davor an. Dann hat man im Fall der Krise meist noch Zeit, vernünftig zu reagieren.

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Ich hab auch so einen Schreckhasen. Wir warn am Samstag auf unserem Lieblings-Extreme-Trail. Zuerst haben wir die Aufgaben vom Boden aus gemacht und sind dann geritten und was soll ich sagen? Vom Boden klappte zum Beispiel das Platteau problemlos, aber als dann der Mensch im Sattel saß, ging es nicht mehr. Meine RB ist zuerst geritten. Sie hat min. 5 Minuten mit viel Ruhr und Überzeugung ihn auf's Platteau bekommen. Und plötzlich war es kein Problem mehr. Dreimal von jeder Seite wiederholt und schon ging er rauf und runter, als hätte er nie etwas anderes getan.

Es ist einfach manchmal eine Charakterfrage. Da hilft dann auch kein Magnesium, sondern einfach konsequentes üben von "Gefahren"situationen wie oben beschrieben.

Magnesium kannst du trotzdem mal versuchen. Ich kann das Triple von pharmahorse empfehlen, das hat alle Magnesiumarten, die man benötigt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigenes Pferd

Urlewas  10.06.2024, 19:40

Wobei ich mir der Gabe von Mineralien vorsichtig wäre. Besser vorher entsprechendes Blutbilder machen lassen.

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Die Trainer sagen alle nur "hau drauf. die verarscht dich"

Bei solchen Trainern muss es schief gehen. Ein Trainer, der mir weismachen will, dass mein Pferd mich verarscht, würde von mir sofort gefeuert. Pferde, Tiere, verarschen nicht! Das unterstellt ihnen nämlich ein absichtlich (hinter)listiges Verhalten, und wer dem Pferd so etwas unterstellt, ist auch geneigt, das Pferd hart zu behandeln.

Tut mir leid, aber bisher scheinst du nur schlechten Unterricht bekommen zu haben. -wenn du kämpfst und viel in der Hand hast, ist das schon der Anfang vom Ende. Die Reitlehrer, die du bisher hattest, taugen nichts!!!

Mein erstes Pferd, ein sehr temperamentvoller Vollblutaraber, wurde zu 100% lebensgefährlich, wenn man ihn festhielt. Dann sah man ins offene Grab und zwar im Bruchteil einer Sekunde war er von Null auf 100.000.

Dieses Pferd hat mir unendlich viel beigebracht, nämlich im Krisenfalle loszulassen,niemals festzuhalten.

Ich habe mal spaßeshalber den Warmblüter eines Bekannten geritten, der auf Schlaufern ging, und dessen Maul hart zugebunden war. Der Bekannte sagte, dass das Pferd extrem schreckhaft wäre und durchgehen würde. Natürlich habe ich es nur in der Halle probiert, lebensmüde bin ich ja nicht. Jedenfalls ritt ich ihn ein paar Runden mit fast hingegebenem Zügel und das Pferd machte nichts. Ich bat dann den Bekannten, ob er die Schlaufer mal abmontieren könnte. Das machte er mit bedenklicher Miene. Es passierte nichts. Und dann ließ ich auch das Reithalfter weiter stellen, es passierte nichts, DAs Pferd fand mein loslassendes Reiten sichtlich angenehm. Alle Pferde mögen das übrigens! Egal ob Kaltblut oder Vollblut.

Das Loslassen ist seit meinem ersten Araber mir in Fleisch und Blut wie ein Reflex übergegangen. Ich weiß noch, wie ich mit der Nachfolgerin meines ersten Arabers, natürlich auch eine Araberin . ich kann nur Araber - Reitstunde hatte. Ja, sie war ein schreckhaftes Pferd und ich hatte auf dem Außenplatz Unterricht. Da parkte an der Stirnseite des Platzes ein Mann sein Auto und drei bellende Hunde schossen aus dem Auto. Im Bruchteil einer Sekunde war ich leichten Sitz, Hand weg, Schenkel weg, Kreuz weg.. meine Stute zuckte kurz, lief dann aber im Takt weiter. Meine RL war allerdings etwas ungehalten, weil ich das Pferd erst mal von den Dressurhilfen weggebracht hatte, wo sie gerade vorher so schön lief. Aber gegen meine Reflexe: Krise? Loslassen!!! konnte ich nichts machen. Wollte ich auch nicht.

Wie gesagt, du hältst dein Pferd in der Krise fest und das macht alles nur viel schlimmer. Du verspannst das Pferd und das ist das Schlimmste, was du machen kannst. Übrigens hat der Blutanteil bei deinem Pferd keine Bedeutung. Es gibt keine Pferde, die mehr Blut haben als Araber! Was allerdings stimmt, ist, dass Blutpferde das Festhalten überhaupt nicht leiden können. Das freilich macht sie verrückt.

Wir waren zb letzte Woche in ner ziemlich brenzligen Situation. Waren Ausreiten und an uns fuhr ein riesen Autobus vorbei

Nimm´s mir nicht übel, aber mit einem nicht sicheren und entspannten Pferd macht man so was nicht!!! Ich habe meine Stute als quasi rohes Pferd bekommen, und bin sofort ausgeritten, Im leichten Sitz, versteht sich. Aber bevor ich belebte Straßen überquerte, habe ich es jahrelang über diese Straßen geführt. Um gelassen auch in schwierigen Situationen zu bleiben, muss man das mit dem Pferd erst mal üben, lange üben, Schritt für Schritt vom Leichten zum Schweren. Du hast dein Pferd aber bei dem Ausritt mit dem Bus sofort mit dem Schweren konfrontiert und dann gekämpft. Solche Sitationen kosten dich aber das Vertrauen des Pferdes.

ja, um möglichst viel zu lernen nehme ich bei ca. 5-6 verschiedenen Trainern Unterricht und sie alle sagen das gleiche

Tja, dann hast du immer die falschen, unfähigen Trainer ausgesucht. Gute Trainer sind allerdings leider auch sehr selten.

Bleib bei der einen netten Trainerin. Aber erwarte nicht, dass du sofort Erfolg hast. Dein Pferd vertraut dir nicht, und der beste Trainer der WElt kann das fehlende Vertrauen nicht in einer Woche herstellen. Vertrauen muss wachsen und das dauert. Denk immer daran; jede harte Behandlung, die das Pferd spannig macht, schädigt das Vertrauen des Pferdes in dich

Hol dir bitte nicht 5 Trainer. Das ist absurd. Nimm einen, der dich und das Pferd richtig anleitet.


Inkognito-Nutzer   11.06.2024, 06:55

Ja komischerweise funktioniert das halt wenn die Bereiterin reitet und mal streng zu ihr ist, dann ist sie danach gleich viel braver und aufmerksamer und schnaubt auf einmal ab und lässt auf einmal den Rücken los usw.

Manchmal muss man eben zumindest ein bisschen festhalten, denn wie bereits unten ein User erwähnt hat, muss man auch anderes Eigentum schützen

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Urlewas  10.06.2024, 20:02

Richtig!✅

In der Deutschen Reitlehre ist die Rede von der STETS ZUM NACHGEBEN BEREITEN HAND. Anscheinend wird dieser Satz von unzähligen Reitern, leider sogar auch Ausbildern, komplett ignoriert.
Wenn man sich Videos von Lehrgängen wirklich renommierten Koryphäen ansieht, hör man sie ziemlich oft rufen: „Hand weg! Hand weg!! Hand weg!!! noch wegger…Lass das Pferd gehen!“

Die Verbindung dabei aufrecht zu erhalten, ist meines Erachtens kein Fehler. Aber immer WEICH und nachgebend.

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