Möchte meine beim Händler gekaufte Problenstute umtauschen?
Hallo habe vor 2 Monaten meine 11 jährige Stute beim Händler gekauft. Gesund mit etwas langem Rücken, womit man aber mit viel Bodenarbeit arbeiten kann. In der Hüfte hat sie einen Gebäudemangel, aber damit kann man auch arbeiten. Das Problem liegt im Charakter. War damals dreimal Probereiten und sogar ausreiten, Pferd lieb kein Problem. Im Stall stellt sixh sich jetzt als ultra nervös heraus. Schnappt nach anderen Pferden, rennt mich panisch um, beim Spazieren gehen ist sie nur am Hin und her hibbeln, reiten in der Halle mit anderen Pferden geht gar nicht, da geht sie panisch im Kreis und schnaubt wie eine irre. Ausreiten geht gar nicht. In der Box tritt sie beim Futter geben gegen die Wand und hat die halbe Box zerdeppert. Dann sollte man sich von ihr wirklich fern halten und die Stallbesitzer sund langsam auch sauer Letztens hat sie eine Freundin von mir, die sie kennt, beim Hufeauskratzen getreten, was sie beim mir bisher aber nicht getan hat. Ich mache viel Bodenarbeit mit ihr - bzw. versuche es, da sie wohl vorher geschlagen wurde, kann ich mit ihr nur durch die Halle schleichen, denn sie hat panische Angst vor der Gerte als stelllende Hilfe und tritt aus. Longieren geht gar nicht. Mein Problem ist weniger, dass man daran nicht arbeiten kann, als dass ich mir als Pferd einen Partner für Ausritte und entspanntes miteinander gesucht habe - eben wie sie beim Händler war. Meine Natural Horsemanship Trainerin hat mir nun ehrlich gesagt, dass ein entspanntes Ausreiten bei ihr so wahrscheinlich nie möglich sein wird, da sie generell zu nervös von Typ her ist. Zudem kann ich mit ihr auf dem Platz auch kein Unterricht machen, da dies ohne brutales Zurückhalten nicht möglich ist. Das geht nur, wenn ich allein in der Halle bin. Es fällt mir, schwer das zu sagen, aber unter diesen Voraussetzungen möchte ich das Pferd nicht behalten, da es mir um das entspannte Miteinander geht und die nervöse Stute und ich da auch mit viel Arbeit wahrscheinlich nie hinkommen, da ihre Geschichte zu krass ist. Ich würde sie daher gerne zum Händler zurückgeben, innerhalb der dreimonatigen Umtauschfrist. Meine Frage ist nun, hat jemand Erfahrung damit? Ich möchte nicht nochmal auf den Händler hereinfallen... worauf muss ich achten? Das Pferd muss nichts tolles können oder bestens ausgebildet sein, der Grundcharakter sollte nur stabil sein. Ich bin ein bisschen verzweifelt, da es mir um die Stute total leid tut, aber ich nun weiß, dass ich auch mit viel Arbeit und Geduld wahrscheinlich das, was ich mir gewünscht habe, nie erreichen werde und nicht für die nächsten 15 Jahre nur spät abends, wenn keiner mehr da ist mit ihr arbeiten kann, mit ihr arbeiten will und kann.
9 Antworten
du brauchst eine reitbeteiligung auf einem gut ausgebildeten pferd. und danach solltest du suchen.
nach deinen berichten langen die kenntnisse noch nicht aus, ein pferd zu stabilisieren. du bist unsicher. du hast eine zu grosse erwartungshaltung.
hand aufs herz: warum hast du ausgerechnet DIESES pferd gekauft? weil es die gewünschten eigenschaften hat - oder weil es zu dir passt?
zu langer rücken plus hüftproblem? so ein pferd würde ich stehen lassen.
ich würde das pferd kaufen, dass zu mir passt. und erwarten würde ich von ihm erst mal gar nichts. ICH muss ihm vermitteln, dass es in der neuen umgebung sicher ist. ICH muss ihm ruhe und beständigkeit vermitteln - und ICH muss ihm notfalls auch zeigen, wo der bartel den most holt.
warum ich kein pferd mit diesem gebäudefehler kaufen würde? ganz einfach - es gibt eine sehr kompetente pferdefrau namens linda tellington jones - und die masst es sich an, die pferdecharaktere nach gebäudetypen und körperausstrahlung einzuteilen. und es gab einen pferdemenschen namens schwark.... (naja, er war gar kein pferdemensch an sich), der äusserst aufschlussreiche dinge über den zusammenhang von interieur und exterieur bei pferden geschrieben hat.
aber wo du die stute jetzt schon zwei monate am hacken hast - präsentiere du dich. übernimm deine aufgabe als bezugsperson für das pferd. und erwarte nicht, dass das pferd... naja - das ross spiegelt DICH wieder. im moment sieht es so aus, als würdest du mit dem nächsten pferd wieder das gleiche problem haben. du musst darauf achten, wie das pferd auf dich reagiert. der erste moment entscheidet. so kann ich wirklich nur raten, das pferd wieder abzugeben, bei einer ordentlichen reitbeteiligung noch mal gründlich zu trainieren und erfahrungen zu sammeln und den sprung zum eigenen pferd in 2-3 jahren noch einmal zu wagen.
ich weiss nicht, was in deinem kaufvertrag steht... aber vermutlich bist du in der zwickmühle, dass du ein anderes pferd nehmen musst, wenn du dieses zurückgibst.
ach ja - es gibt keine problempferde. grundsätzlich nicht. es gibt pferde, mit denen du klarkommst und welche mit denen du nicht klarkommst. aber ein pferd IST nie ein problem.
ach ja - sieh dich, solltest du die stute behalten - oder sie auch tauschen - nach einem männlichen trainer um.
Ob du das Pferd zurück geben kannst, kann ich dir nicht sagen. Da musst du dich mit dem Verkäufer kurzschließen und schauen, was in deinem Kaufvertrag steht bezüglich Rückgabe oder ob er es auf Kulanz zurück nehmen kann.
Die nächsten Fragen wären, warum man sich ein Pferd mit Gebäudefehler und eines mit einer "krassen" Vorgeschichte antut, wenn man nicht weiß was da unter Umständen alles auf einen zu kommen kann.
Was deine RL angeht, würde ich mir noch eine zweite und dritte Meinung einholen, da es meines Erachtens keine Problempferde gibt sondern nur Problemmenschen, die das Pferd nicht verstehen oder etwas falsch interpretieren.
Der nächste Punkt bist du (ist nicht persönlich gemeint, da ich weder dich noch dein Pferd kenne). Das Pferd war nach deinen Angaben zuerst ruhig und soweit auch brav, nun ist es hibbelig, schlägt die Box zusammen, tritt aus (No Go!) und ist nervös, das ist für 11-jährige Pferde eher unnormal.
Ich würde dem Pferd etwas mehr Ruhe gönnen in Form einer entspannten Besitzerin, die sich souverän dieser Herausforderung annimmt. Sie ist 8 Wochen bei dir und hat sich zum Negativen verändert. Ebenso bist du jetzt gefordert:
Leg deine innere Unruhe, deine Angst und das "das schaff ich sowieso nicht-Denken" schnellstmöglich ab. Dein Pferd merkt das und du kannst ihr so keine Sicherheit und Ruhe vermitteln.
Sollte dies nicht möglich sein, brauchst du eine/n fähige/n Reitlehrer/in, der/die dir und deinem Pferd hilft miteinander zu kommunizieren.
Es ist der anstrengende, schwierige Weg, der sich lohnt für beide.
Ich möchte nicht nochmal auf den Händler hereinfallen... worauf muss ich achten?
Darauf, dass man Pferde nicht beim Händler kauft.. denn wenn du das Pferd zurückgeben kannst (falls das überhaupt geht!), musst du das nächste ebenfalls von ihm kaufen..
Ansonsten schließe ich mich ponyfliege und NanaHu an.
Ich denke auch, dass du noch nicht gefestigt und erfahren genug bist, um einem eigenen Pferd Sicherheit und Ruhe zu vermitteln.
Die Probleme, die du beschreibst, sind alle samt gut lösbar und auch einen "nervösen Charakter" kann man super in den Griff bekommen - mit dem richtigen Besitzer.
Ich glaube, du solltest das Pferd zurückgeben und noch mehr Erfahrungen sammeln, Kurse belegen usw und es dann noch mal versuchen.
Nun Händler sind nie eine gute Idee...Ich habe meine Hafi Stute durch Kontakte erworben.Da eine Freundin von mir beim Pferdezuchtverband ist und viele Züchter persönlich kennt und diese mir dann auch einen entsprechend guten Preis gemacht haben..
ich hab fürmiene durchgeknallte isistsute 4 (in Worten Vier) Jahre gebraucht,bis wir uns endlich geeinigt hatten, daß ich eben einen heißen Ofen hab und das beste drauß machen muß. Wie seiht es mit der Fütterung aus? kann mann da was machen, damit sie nicht so aufdreht: also viel STROH, ausreichend Heu, KEINE Heulage, KEIN Krippenfutter. und kauf Dir sow ie ich damals ne große Flasche Baldrian - für DICH und ggf auch für sie (oder gib ihr Notfalltropfen o.ä.). Gewöhne sie in aller Ruhe an eine ruhiges Pferd, mit dem Du dann später zusammen arbeiten kannst (hat bei mir gut geholfen - soweit das bei einem Turbopony eben geht ;-)) Falls Du sie zurück gibst, erearte finanzielle Einbußen bzw ein schlechteres oder teureres Tauschpferd. Ich fürchte übrigens, daß Du Dir genau das richtige Pferd gekauft hast, da es Dir genau das beibringen will, was Dir noch fehlt - auch da rede ich aus Erfahrung (s.o. 4 Jahre...) aber vielleicht findest Du nauch einen Trainer, der Dir und der Stute helfen kann beim zusammenwachsen - ich hatte meine "verrückte Ziege" bis zu ihrem Tod mit 30 Jahren diesen Sommer...