Wie schwer ist das Abitur für jemanden, der schnell abgelenkt ist?

9 Antworten

Bei vorhandener Intelligenz, die aufgrund leichter Ablenkbarkeit nicht ausgeschöpft werden kann, sollten Eltern und Lehrkräfte immer hellhörig werden in Richtung AD(H)S! Da mal eine Runde Profis schauen zu lassen, ob was in der Richtung vorliegt, schadet absolut nicht, kann aber extrem nützlich sein, wenn sich der Verdacht bestätigt. Unbehandelte AD(H)S ist nämlich keineswegs nur das Problem des Umfelds, "was einfach nur nicht mit dem aktiven Kind klarkommt", sondern auch extrem frustrierend, belastend und übel für das Kind selbst! Und wenn doch nichts ist, weiß man auch das wirklich sicher.

Ansonsten bin ich eigentlich eher dafür, dass man Kinder, deren Gymnasialempfehlung eher grenzwertig ist, lieber erst einmal auf die Realschule schickt. Dort feiern sie Erfolge, haben gute Noten und glänzen, was ihnen Motivation und Selbstwert gibt. Auf dem Gymnasium hingegen sind genau das die Kinder, die sich massiv anstrengen müssen, um zumindest irgendwo im Mittelfeld zu bleiben. Und das ist auch wieder was sehr frustrierendes, demotivierendes, wenn harte Arbeit gerade mal dafür sorgt, dass man nicht negativ auffällt, aber eben auch noch lange nicht positiv...

Unser Schulsystem ist inzwischen wirklich durchlässig genug. Ein bisschen sollte man darauf achten, dass die Fächerauswahl an der Realschule einem späteren Übergang in die gymnasiale Oberstufe nicht im Weg steht (z. B. eine zweite Fremdsprache). Aber ansonsten spricht nichts dagegen, erst mal die mittlere Reife zu machen und dann weiterzusehen, ob es in eine Ausbildung oder doch noch ans Gymnasium in Richtung Abitur geht.

Bin ehrlich finde das Abitur schwerer als eine Ausbildung. Denn bei Ausbildung sind auch drauf ausgelegt das Hauptschüler es machen können. Um Oberstufe abi zu gehen braucht man ein Realabschluss mit Q vermerk das aufwändiger wäre. Problem wenn er sich maximal 30min konzentrieren kann wird das schwierig bei Klausuren. Grade bei Abiturklausuren gehen bei leistungskurs glaub ca. 255min. Jeder kann sagen das Abitur einfach wäre. Dennoch ist bei mir Oberstufe Abitur am ende 20-30% die abgebrochen haben. Daher würde ich zu einer Ausbildung raten und später kann man abitur auf einer Abendschule nachholen. Meine Abizeit fand ich schlecht da viele kumpels abgebrochen haben und ich mir vieles selbst beibringen musste.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Dreamdrummer  30.03.2022, 21:23

Es gibt auch viele Ausbildungsberufe, die als Mindestvoraussetzung den Realschulabschluss haben.

Jeffey376  30.03.2022, 22:09
@Dreamdrummer

Ein Realabschluss, trotzdem brauchst du für die Oberstufe ein Realabschluss mit Q-vermerk. Und das nicht ohne Grund. Und den Q-vermerk bekommt man nicht einfach so. Mein Kumpel konnte trotz Realabschluss nicht in der Oberstufe weil er den Q-vermerk nicht hatte.

Dreamdrummer  31.03.2022, 10:35
@Jeffey376

Bei uns braucht man im Realabschluss für die Oberstufe in den drei Hauptfächern Mathe, Deutsch, Englisch einen Schnitt von 3,0 oder besser. Der Q-Vermerk ist so gesehen eigentlich immer zu schaffen, wenn man sich nicht komplett blöd anstellt.

Richtig ! Möglichst früh in völlig überflüssige PANIK verfallen !

ABI:

KURZ: Nachdem ich 42 Jahre lang ganze Schüler-Generationen zum Abitur (Deutsch / Sport) geführt habe, kann ich - zumindest für DEUTSCH - nur immer und immer wieder predigen: Schüler/innen lernen für ihr Abi viiieeel zu viel !

Sie fangen viel zu früh an mit dem "Pauken", machen sich viel zu früh Sorgen um NICHTS....

Das, was meine Abiturienten vor dem Abi für die Prüfung (sowohl schriftlich als auch mündlich) lernten, ließe sich in KEIN ERSTSEMESTER "packen" !!

FAZIT: Ruhig Blut - UND: weniger lernen und noch weniger verrückt machen !!

Good luck in einigen Jahren !!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

In der 8. Klasse kann man das noch gar nicht sagen. Da sind die meisten Schülerinnen und Schüler mitten in der Pubertät. Bis zum Abitur - selbst bis zur Oberstufe - ändert sich da noch recht viel. Teilweise auch was die Aufmerksamkeitsspanne angeht.

Dein Bruder soll das Abitur versuchen, wenn er es möchte bzw. wenn er später einen Job ergreifen möchte, für den das Abitur notwendig ist. Die Eltern müssen und sollten das nicht entscheiden, denn dein Bruder ist der, der unter Umständen die Oberstufe macht und das Abitur schreibt, nicht deine Eltern.

Wenn er noch nicht weiß, was er später machen möchte, wäre es vielleicht sinnvoll das Abitur zu versuchen, denn damit hat man die meisten Möglichkeiten und vor allem noch 2 1/2 Jahre mehr Bedenkzeit. Aber zwingt ihn zu nichts, das würde ohnehin nichts bringen.

Das hängt ganz davon ab wie dein Bruder veranlagt ist zu lernen. Für mich zum Beispiel ist es wichtig mich über einen längeren Zeitraum mit dem was ich lernen möchte zu beschäftigen. Der Vorteil ist, dass es bei mir dann lange im Gedächtnis bleibt. Der Nachteil ist, dass es sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Wenn dein Bruder Spaß daran hat zu lernen, dann kann er sich definitiv auch mit dem Abitur beschäftigen. Jedoch braucht man in der heutigen Zeit kein Abitur um erfolgreich zu sein. Ich denke du solltest deinen Bruder einfach fragen was er machen möchte und wenn er sich noch nichts vorstellen kann, dann sollte er wohl die einfachere Variante wählen. Wie seht ihr das?