"Wie rechtfertigen unterschiedliche islamische Interpretationen Krieg und Brutalität gegenüber Heiden und Ungläubigen?

5 Antworten

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Im Islam ist das "Wie du mir, so ich dir" Prinzip stark verbreitet. Darüber hinaus kann die Reaktion von Muslimen auf Fehlverhalten anderer (vorwiegend nicht Muslime) in 3 Kategorien eingeteilt werden.

  1. Du machst nichts und schaust weg -> schlecht.
  2. Du erhebst deine Stimme und versuchst es zu unterbinden -> gut
  3. Du unternimmst aktiv etwas, indem du deinen Körper verwendest -> am besten

Das Fehlverhalten kann bereits dann eskalieren, wenn Allah swt und Muhammad saw beleidigt oder durch den Schmutz gezogen werden.

Ob die Heiden oder andere Ungläube eins davon gemacht haben, kann ich dir nicht sagen. Ich gehe aber stark davon aus.

Nichtsdestotrotz sind die meisten Muslime friedfertig, solange man sich gegenseitig mit Respekt behandelt und die Ansichten akzeptiert.

Dafür empfehle ich dir diesen Film auf YouTube, um zu sehen, um welche Heiden es ging und in welchem Kontext er seine Gültigkeit hatte.

Langer Film, aber erzählt die Geschichte wie alles passierte.

https://www.youtube.com/watch?v=EzT1khvM_Wk&t=3s

Kurze Antwort ohne den Fim:

Der Prophet Mohammed und die Muslime wurden von den Heiden aus Mekka vertrieben, außerhalb Mekkas verfolgt und ständig ermordet.

Dieser Vers steht nur in diesem Kontext.

Mohammed selbst eroberte die Arabische Halbinsel, vertrieb Juden und einen Stamm ließ er wegen vermeintlichen Hochverrats niedermetzeln:

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Im Jahr 624 kam es dann in der Schlacht von Badr zur ersten direkten kriegerischen Auseinandersetzung mit den Quraisch. Da die Schlacht nicht in Medina stattfand, glaubten die Juden an eine Rechtmäßigkeit ihrer neutralen Haltung. Mohamed sah das anders. Er folgte der Devise: Wer nicht mit uns ist, ist gegen uns. Nach seinem Sieg gegen die Mekkaner in der Schlacht von Badr nahm sich Mohamed vor, einen jüdischen Stamm nach dem anderen aus Medina zu vertreiben. (...)
Durch den Abzug seiner Gegner konnte Mohammed erneut keine materiellen Gewinne erzielen. Also musste eine neue Schlacht inszeniert werden. Mohamed warf dem dritten jüdischen Stamm von Medina, Banu Quraiza, Hochverrat vor. Einige Männer jenes Stammes sollen Kontakt zu Mohameds Feinden aus Mekka gehabt haben, mit dem Ziel, ihnen den Zugang zu Medina zu erleichtern. Manche islamische Quellen behaupten, die Juden hätten die Allianz gegen Mohamed selbst geschmiedet, nachdem Mohamed die ersten zwei jüdischen Stämme aus Medina vertrieben hatte. Wie bei den Erzählungen zuvor gibt es auch hier nur die islamische Version der Geschichte, keine andere Quellen: Wie schon in den beiden vorangegangenen Fällen belagerte Mohamed auch die Quraiza vier Wochen lang, bis alle sich ergaben. Das Urteil fiel diesmal aber viel härter aus: Alle Männer des Stammes mussten enthauptet werden, alle Frauen und Kinder wurden versklavt. Zwar verkündete nicht Mohamed persönlich das Urteil, sondern einer seiner Anhänger aus Medina, doch er segnete es nicht nur ab, sondern teilte mit, der Erzengel Gabriel habe es ihm diktiert. Der Prophet ließ viele Gräber ausheben und war bei den Hinrichtungen anwesend. Manche Quellen sprechen von 400 Männern, die an diesem Tag ermordet wurden. In anderen ist sogar die Rede von 900. Interessanterweise reduziert sich in späteren Quellen die Zahl der getöteten Juden auf vierzig. Je mehr sich die Islamgelehrten von der Zeit des Propheten entfernten, desto peinlicher wurde ihnen diese Geschichte offenbar. Denn wie hätte ein Prophet, den der Koran als "Barmherzigkeit" für die gesamte Menschheit beschreibt, an einem einzigen Tag so viele wehrlose Kriegsgefangene umbringen können? Nur Dschihadisten haben kein Problem damit, den Propheten als Massenmörder zu sehen, denn für sie verdienen alle Ungläubigen den Tod. Eine Haltung, die sich auch im Koran wiederfindet. (...)
Viele liberale Muslime finden es schwierig, diese Massenhinrichtungen zu rechtfertigen, zumal es unmöglich ist, dass ein gesamter Stamm an einer Verschwörung teilnimmt und dafür eine kollektive Strafe verdient.

Quelle: Mohamed von Hamed Abdel-Samad, Originalausgabe Oktober 2015, Seite 190-192   

Nachdem die Arabische Halbinsel erobert wurde, wurde Vers 9,29 offenbart:

In Sure 9:29 [17] findet sich schließlich eine direkte Aufforderung zum Kampf gegen die Ungläubigen unter den Ahl al-kitāb: „Kämpft gegen diejenigen von denen, denen das Buch gegeben wurde, die nicht an Gott und den Jüngsten Tag glauben, die das, was Gott und sein Gesandter verboten haben, nicht verbieten, und nicht der wahren Religion angehören, bis sie erniedrigt die  Dschizya aus der Hand entrichten.“ Der Kampf gegen diese Gruppe unter den Ahl al-kitāb wird damit begründet, dass diese sich „ihre Gelehrten und Mönche sowie Christus, den Sohn der Maria, an Gottes Statt zu Herren genommen haben“, obwohl ihnen befohlen wurde, nur einem Gott zu dienen (Sure 9:31). Islamische Rechtsgelehrte haben später aus diesem Vers abgeleitet, dass in dem Fall, dass die Ahl al-kitāb die Dschizya zahlten, es nicht mehr erlaubt war, diese weiter zu bekämpfen. [18]

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Ahl_al-kit%C4%81b#Kampf_gegen_die_ungl%C3%A4ubigen_Ahl_al-kit%C4%81b_und_Einf%C3%BChrung_der_Dschizya

Andersdenkende sollen also unterworfen werden.

 - (Islam, Christentum, Gott)

Gar nicht. Sonst wären 2 Milliarden Menschen Terroristen. Der Koran strebt für Frieden und Gerechtigkeit und befiehlt bloß gegen diejenigen zu kämpfen, die gegen euch kämpfen.


GandalfAwA  10.07.2024, 17:49

Finde ich echt super, dass Du den Koran und Islam in Frieden und Gerechtigkeit auslebst, wenn es alle Menschen so täten, auch die Christen und auch die Juden, gäbe es all die Kriege und Feindschaften nicht. 😊💖🙏

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Kaliver232  10.07.2024, 17:51
@GandalfAwA

Ja… finde es schade, dass wir einfach nicht in Frieden zusammen leben können. Hier auf gutefrage gibt es zig Leute, die finden, dass der Islam oder Koran zum Terror aufruft, obwohl doch jeder Moslem hier, das Gegenteil behauptet. Die Sichtweise wird aber nicht akzeptiert.

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GandalfAwA  10.07.2024, 18:01
@Kaliver232

Ja, es ist leider schwer ... und die Religion ist ja einem jeden SEIN persönliches 🙏 HEILIGTUM 🙏 , von daher kochen die Emotionen sehr schnell hoch. 💖😥

Ich finde es grundverkehrt, wenn Christen oder Juden gegen Islam sticheln, oder umgekehrt diese gegen Christen / Juden sticheln.

Klar jeder glaubt dass seine Religion die Wahrheit ist - das können wir leider nicht ändern.

Ich wünsche mir eine Welt wo jeder seinen Glauben treu sein kann und jeder den Glauben des anderen akzeptiert. Nur so kann man Frieden halten. Wir alle müssen ein bisschen GEDULD haben... 😊🙏💖

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PS: Wegen Terror usw: Ja, Negativbeispiele gibt es, aber nicht nur im Islam, auch in anderen Religionen ... das Christentum im Mittelalter mit den Kreuzzügen war damals weitaus schlimmer, so ehrlich muss man sein.... 🙏💖

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Ich bin immer für jeden einzelnen froh, und dankbar, der nach Frieden strebt und das ist es auch was der HERR, Gott, Allah wirklich von uns will. 🙌💖

(Ich hoffe es ist alles in Ordnung wie ich mich ausgedrückt habe) 🙏

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GandalfAwA  10.07.2024, 20:37
@GandalfAwA

PS: Und DANKE DIR Kaliver, Deine offenen Worte und Dein offenes Herz - auch in dem andren Dialog, haben mich sehr berührt.... 💖🙏

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