Verurteilung als Sünde?

5 Antworten

Es ist eine große Sünde, falls das Gegenüber ein Muslim ist.

Im „Sahih Al-Bukhary“ (6104) und Muslim (60) wurde von ˈAbdullah Ibn ˈUmar berichtet, dass der Prophet -Allahs Segen und Frieden auf ihm- sagte: „Wenn ein Mann seinen Bruder des Unglaubens bezichtigt (sprich vom Islam ausschließt), so trifft es auf einen von ihnen beiden zu.“ Und in der Version bei Muslim heißt es: „Es ist entweder so wie er es sagte, oder es kehrt zu ihm zurück.“

In dem Hadith heißt es quasi, dass dann derjenige der einen Muslim zu einem Ungläubigen erklärt, obwohl er Muslim ist, selber zum Ungläubigen wird.

Es gibt aber Meinungsverschiedenheiten, ob das Wortwörtlich zu nehmen ist oder ob der Prophet s.a.w diesen Wortlaut so gewählt hat, damit die Menschen verstehen, wie groß die Sünde ist und derjenige der es tut, trotzdem Muslim bleibt.

Darum ist der Takfir (Jemanden zum Ungläubigen zu erklären) auch eine sehr gefährliche Angelegenheit und viele in der heutigen Zeit gehen viel zu locker damit um. Möge Allah s.w.t unsere Ummah rechtleiten!

ABER was auch viele Falsch machen ist es zu sagen "Man darf niemals Takfir machen", "Du darfst zu niemandem Ungläubig sagen".

Denn, wenn eine Person offensichtlichen Kufr begeht, zum beispiel sagt, dass Demokratie besser ist als die Sharia, und somit Allah widerspricht und weiß, dass er Allah widerspricht (Sehr wichtig!), dann ist dieser zu 100% ein Ungläubiger und du musst ihn das dann auch sagen und ihr Aufklären, damit er bereut und wieder Muslim wird.

Es gibt einige Aspekte, welche selbst so einen Kufr entschuldigen, wie Unwissenheit, legitime Meinungsverschiedenheit und Zwang, aber Ich will nicht noch tiefer in die Materie.

Das was ich sagen möchte ist, dass man nicht zu den Takfiris gehören, welche jeden zum Ungläubigen erklären, aber auch nicht offensichtlichen Kufr ignorieren sollte.

Die sicherere Entscheidung wäre aber immer sich vom Takfir fern zu halten.

Imam Abu Hanifa rhm. sagte (ungefährer Wortlaut):

"Ich erkläre lieber 1000 Nicht-Muslime, zu Muslime, als 1 Muslim zum Nicht-Muslim"

Erkläre deinem Freund die Gefahren das Takfir.

Wenn ich raten müsste, ging es bei eurem Gespräch um das Wählen.

Bei diesen Themen gibt es Meinungsverschiedenheiten. Er als Laie sollte da auf keinen Fall Takfir auf jemanden sprechen!

Wallahu Alem, falls ich einen Fehler gemacht habe, so bitte korrigiert mich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Muslime 🕋

Yux26me 
Beitragsersteller
 01.06.2023, 20:56

Vielen Dank, das war sehr hilfreich. Wie schon erwähnt handelte es sich um die Wahlen und ich war natürlich sehr aufgebracht als ich als ungläubig betitelt wurde.

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BuildYourMind  01.06.2023, 21:05
@Yux26me

Wie gesagt, bei diesem Thema gibt es Meinungsverschiedenheiten. Es gibt viele Prediger in Deutschland die der Meinung sind, dass man Ungläubig wird, falls man in einem demokratischen Land wählt. Darum gibt es auch viele Brüder die einfach jeden zum Kafir erklären, ohne die wichtigen Hintergrund Infos zu wissen.

Das passiert gerade wegen TikTok etc. sehr viel, da dort immer kurze Ausschnitte von etwas gezeigt werden und ein Thema versucht wird in 30 sek - 2 Min zu erklären, obwohl diese Themen sehr komplex sind und Stunden brauchen um diese nur Ansatzweise zu erklären.

Möge Allah s.w.t unsere Ummah rechtleiten!

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BuildYourMind  01.06.2023, 21:11
@Yux26me

Bruder kleine Nasiha :D

Nach einer Du'a sollte man "Amin" sagen. In sha Allah muss man sagen zum Beispiel wenn man etwas über die Zukunft sagt, wie zbsp: "Wir sehen uns Morgen In sha Allah" oder "Ich werde mir ein Haus kaufen In sha Allah"

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Ja, das ist eine Sünde. KEIN MENSCH darf einen anderen als ungläubig betiteln, soweit der andere es nicht explizit so sagt. Und man darf niemanden für irgendetwas verurteilen. Beides Sünden.


BuildYourMind  01.06.2023, 20:19

Falsch. Wenn jemand offensichtlichen Kufr begeht, sollte/muss man ihn ungläubig nennen.

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Ja das ist es. Im Islam hast du als Moslem nicht das Recht über jemand zu urteilen. Du darfst streiten aber kein Urteil fällen. Es sei der Grund des Streites hat direkte Auswirkung auf deine Religion und ihre Ausübung. Politische auch Religiöse Meinungsverschiedenheit sind keine Gründe.


Mehmetx99  20.10.2023, 21:19

‚Umar ibn Khattaab – radiy Allaahu ‚anhu – berichtete:

„Wahrlich, Menschen wurden zur Lebenszeit des Propheten – sallaa Allaahu ‚alaihi wa sallam – nach durch die Wahiy (Offenbarung) beurteilt. Und wahrlich, die Offenbarung ist gestoppt. Und nun beurteilen wir euch nachdem, was uns an euren Taten sichtbar ist. Und wer uns Gutes zeigt, dem trauen wir und dem wenden wir uns zu. Und was er im Geheimen tut, geht uns nichts an, denn Allaah wird ihn dafür zur Rechenschaft ziehen. Aber wer uns Schlechtes zeigt, dem trauen wir nicht und dem glauben wir nicht, auch wenn er sagt, dass seine Absicht gut ist.“

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MaxIpsum  20.10.2023, 22:54
@Mehmetx99
Du darfst streiten aber kein Urteil fällen. Es sei der Grund des Streites hat direkte Auswirkung auf deine Religion und ihre Ausübung.
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Ansichten sind ja keine Taten. Deine Frage muss anders gestellt werden.


Yux26me 
Beitragsersteller
 01.06.2023, 16:29

Stimmt. Mir wurde heute einfach gesagt, dass ich Kufr begehen würde, weil ich nicht die gleichen Meinungen wie die Person vertrete.

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Highner64  01.06.2023, 16:25

Danke für das Danke

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Ja, wenn er selber nicht gesagt hat dass er ungläubig ist, darfst du es zu ihm auch nicht sagen.