Wie kann man Hundebegegnungen trainieren?
Hallo, seit längerem habe ich ein Problem mit meinem Hund. Ich hoffe ihr habt in diesem Bereich Erfahrung und könnt mir helfen.
Folgende Situation :
Mein Hund und ich gehen ganz entspannt spazieren. Und auf einmal sehen wir einen Hund. Meiner zieht wie wild, beachtet mich nicht und ist aufeinmal wie ausgewechselt.
Wie kann man dieses Problem beheben? Ich wünsche mir, dass er entspannt weiterläuft, mich anguckt und fragt, ob er zu dem anderen Hund hindarf und nicht, dass er die Entscheidung trifft, zum Hund zu "gehen".
Ablenkung, Leckerlies, Guck-Kommandos, Ruhe und Straßenseite wechseln helfen nicht.
Alter: 1 Jahr 1 Monat
Geschlecht: männlich
Rasse: Labrador und engl. Bulldogge Mix.
Unkastriert
Aus der Pubertät raus
Vielen Dank im Voraus.
5 Antworten
Wenn du mit 1 Jahr so viele Methoden durch hast, hast du nichts ordentlich versucht und v.a. keine Rücksicht auf die Pubertät genommen, bei der eben viel schlecht und durchwachsen funktioniert.
Und mit 1 Jahr ist der noch nicht aus der Pubertät raus, das dauert noch bis Ende des Jahres, bis du da echte Veränderungen merkst.
Also komibinier das was du gemacht hast, schauen üben + Distanz und üb.
Nach meiner über 30 Jahren Erfahrung sind es Hunde die diese Reaktion zeigen, die von Anfang an viel zu wenig mit anderen Hunden Kontakt haben dürfen.
Kommt ein Hund oft genug zum Spielen und Kontakt haben mit anderen Hunden, hat man auch kein Problem seinen Hund einmal an anderen vorbei zu führen.
Die zunehmende Unsitte jeden Kontakt für den Hund zu regeln, hilft dem Hund gar nicht.
Hunde die aufeinander zu gehen haben schon längst Kontakt miteinander aufgenommen bevor die Hundeführer überhaupt wahrgenommen haben, dass die Hunde bereits kommunizieren. Dann mischt man sich ein, lässt den Hund sich hin setzen, bevor man den Hund frei lässt und schon hat man ihn aufgeladen.etc.. Oder lässt sie gar nicht Kontakt aufnehmen und schon hat man einen verkorksten Hund.
Wir suchen sehr oft Freilaufgebiete auf wo es viele Hunde gibt. Da können Hunde ganz frei Kontakte aufnehmen wie sie wollen. Ohne ständig von ihren Hundeführern gestört zu werden.
Es ist wie mit Kindern auf dem Spielplatz, Sozialverhalten lernen Kinder untereinander ohne das ständige Einmischen der Mütter am besten.
Und ja gelegentlich schubst mal einer den anderen oder ein Kind wirft mit Sand, gelegentlich wird mal eins gehauen oder haut selber. Mehr passiert allermeistens nicht.
Aggression sieht man fremden Hunden in der Regel gut an, da lässt man Kontakte natürlich nicht zu. Da Blocke ich auch mal einen fremden Hund.
Hunde unter einer Glasglocke aufwachsen und halten zu wollen lässt ihn seelisch und sozial verkrüppeln. In meinen Augen ist das die moderne Form der Tierquälerei.
In der Praxis halte ich das so:
Kommt mir ein frei laufender Hund entgegen und meiner ist auch frei, lass ich die Hunde ihren Kontakt regeln.
Ist meiner noch an der Leine, mache ich ihn kommentarlos im Gehen frei.
Will ich aus einem Grund nicht, dass die Hunde Kontakt haben, aus welchem Grund auch immer, signalisiere ich dem anderen Hundebesitzer, dass der Kontakt im Moment nicht geht.
Sind beide Hunde an der Leine, kommuniziere ich das mit dem anderen Hundehalter, ob die Hunde zusammen kommen dürfen.
Läuft mein Hund frei und ich will aus welchen Gründen auch immer, kein Kontakt der Hunde, nehme ich meinen Hund zu mir und halte deutlich die Leine in die Höhe, und zeige damit, dass ich meinen Hund anleine. Ich bitte also den anderen Hundehalter seinen Hund bei sich zu behalten.
Grundsätzlich wird mein Hund angeleint oder im Fuss gehalten, wenn ein anderer angeleinter Hund entgegen kommt.
Die Variante die Hunde immer erst ins Sitz zu nehmen bevor man sie frei lässt, lädt die Hunde auf und man riskiert so viel eher, dass die Hunde aufeinander los gehen.
Wir hatten so viele Hundespielstunden bei einer Hundespielgruppe, haben über diverse Apps mehrere Personen mit deren Hunden getroffen, um die Hunde rennen und spielen zu lassen (ohne Leine). Also denke ich mal, dass das nicht an fehlenden Treffen liegt.
Mit 13 Monaten ist dein Hund mitten drin in der Pubertät.
Am Besten hilft bei Hundebegegnungen Abstand zum anderen Hund und ein Alternativverhalten vom Hund einfordern, dass er in der Situation zeigen kann. Wenn es für deinen Hund zu schwierig ist dich anzugucken dann z.B. ein Anstupsen deiner Hand.
Falls er zur Hundeschule geht kannst den/die Trainer*in fragen. Ansonsten kannst du ihm, sobald ein Hund sich ankündigt, ein Leckerli anbieten.
Leckerlies lehnt er bei einer Begegnung ab und er geht nicht zur Hundeschule
Also mit 1 Jahr und 1 Monat ist Dein Hund noch lange nicht aus der Pubertät raus und somit auch nicht erwachsen, weder mental noch körperlich.
Will er zu jedem Hund und was macht er dann wenn er da angekommen ist?
Er schnuppert und versucht dann und will spielen.