Wie kamen die Türken nach Berlin?

5 Antworten

Die türkischen Gastarbeiter kamen ausschließlich nach Westberlin. Deswegen sind die größten türkischen Communities heute in den Westberliner Bezirken Wedding, Kreuzberg und Neukölln.

Nach Ostberlin sind damals vor allem viele vietnamesische Gastarbeiter gekommen.

Die Türken lebten früher natürlich ausschließlich in Westberlin und entweder fuhren sie über die Transitstrecke durch die DDR, wie alle Wessis, oder sie landeten direkt in Tegel mit dem Flugzeug. Die meisten kamen ja als Gastarbeiter.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter

guenterhalt  31.05.2024, 16:16

Oder in Tempelhof.

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vanOoijen  31.05.2024, 16:19
@guenterhalt

Die Ersten sicher eher dort. Oder tatsächlich mit dem Zug, aber ich glaube damit kamen eher die Italiener noch früher. Die waren ja die ersten Gastarbeiter, dann Griechen, Jugoslawen und Türken zuletzt.

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guenterhalt  31.05.2024, 16:27
@vanOoijen

Tegel wurde erst 1974 eröffnet. Bis dahin gab es in Westberlin nur Tempelhof. Das war nervig, denn die flogen direkt über meine Arbeitsstelle in Treptow.

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vanOoijen  31.05.2024, 16:36
@guenterhalt

Als ich 1999/2001 in Berlin wohnte gab es Tempelhof ja auch noch, aber ich bin immer nur von Tegel geflogen. Kollegen von mir schwärmten von Tempelhof, aber von da gingen damals schon nur noch wenige Flüge. Nach Finnland sind Kollegen von mir damals einmal von Tempelhof geflogen. War eine finnische Firma.Ich aber immer nur nach Düsseldorf und die Flieger gingen nur ab Tegel. So habe ich Tempelhof nie erlebt. Der Landeanflug muss schön gewesen sein.

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guenterhalt  31.05.2024, 16:41
@vanOoijen

Als ich dann selbst nach 1990 in Tempelhof gearbeitet habe, flogen nur noch kleine Maschinen.

Einmal bis Wien mit einer Cessna, da sitzt man direkt neben dem Piloten. Fallschirme wurden nicht ausgeteilt.

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vanOoijen  31.05.2024, 16:47
@guenterhalt

Na also größer als eine Cessna muss der Flieger nach Finnland doch wohl gewesen sein.

Oder die zwei Kollegen aus dem mittleren Management haben mir verschwiegen dass der Finne, der Geschäftsführer für Deutschland war nicht nur in Finnland ein Haus mit eigenem See hatte, sondern auch noch ein Privatflugzeug in Tempelhof. Unmöglich ist das nicht.

Jedenfalls war ich leider nie auf diesem Flughafen.

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Die Türken kamen auf verschiedene Weisen nach Berlin und Ost Berlin

  • Türkische Staatsbürger konnten grundsätzlich mit einem gültigen Pass in die DDR einreisen. Allerdings brauchten sie in der Regel eine Aufenthalts- oder Arbeitsgenehmigung, um dort wohnen und arbeiten zu können.
  • Insgesamt gab es nur eine relativ kleine Zahl türkischer Staatsbürger in Ostberlin und der DDR im Vergleich zu anderen Ausländergruppen. Die meisten Türken lebten zu dieser Zeit in Westdeutschland.
  • Für Tages-Visa- mit Zwangsumtausch hatte die DDR auch nichts zu bieten.
  • Sie kamen wenn überhaupt über den Bhf. Friedrichstraße von West Berlin nach Ost Berlin.
  • Gastarbeiterabkommen: In den 1960er und 1970er Jahren schloss die Bundesrepublik Deutschland Anwerbeabkommen mit der Türkei ab. Viele türkische Gastarbeiter zogen daraufhin nach Berlin und anderen deutschen Städten, um dort zu arbeiten.
  • Flucht und Asyl: Seit den 1980er Jahren kamen auch viele türkische Staatsbürger als Flüchtlinge oder Asylsuchende nach Berlin, insbesondere aufgrund politischer Verfolgung in der Türkei.
  • Familienzusammenführung: Durch Heiraten und das Nachziehen von Familienangehörigen wuchs die türkische Community in Berlin stetig an.
  • Studium und Arbeitsmigration: Viele junge Türken kamen zum studieren oder um in Berlin zu arbeiten.

Nunuhueper  31.05.2024, 18:00

Nach dem Mauerbau kamen keine türkischen Gastarbeiter in die DDR.

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Udavu  31.05.2024, 18:08
@Nunuhueper

Das stimmt; schließlich wollten sich die türkischen Staatsangehörigen mit der Migration verbessern und nicht verschlechtern.

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Nunuhueper  31.05.2024, 18:17
@Udavu

Die Regierenden der DDR nahmen nur Arbeitswillige, mit denen sie eng befreundet waren oder sich an ihnen finanziell bereichern konnten. Zum Beispiel "halfen" Italiener beim Stahlofenausbau in Brandenburg an der Havel in den 70 -er Jahren.

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Nunuhueper  31.05.2024, 18:21
@Udavu

Stimmt, das Volkseigentum wurde vom Staat ausgebeutet.

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Udavu  31.05.2024, 18:23
@Nunuhueper

Jeder Kommunist ist Kapitalist wenn niemand hinsieht. Die "Wandlitzer WG" hatten eine eigene Müllabfuhr vom MfS, weil man dort ausschließlich Westwaren konsumierte.

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Skyler0003  31.05.2024, 19:00
@Udavu
Ja die DDR war ein Ausbeuter-Staat.

Außer man war ein hohes Tier, dann hatte man ein Leben im Paradies.

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zetra  01.06.2024, 16:41
@Udavu

Eine armselige Siedlung, ein Pool für denn ganzen Komplex, somit ist dort kein Luxus gefrönt worden sondern es ist eine Sicherheitsmaßnahme gewesen, diesen Block dort hinzustellen.

Das sehe ich als Ironie hier von Luxus zu sprechen.

https://www.youtube.com/watch?v=J71msJp6f1o

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Udavu  01.06.2024, 17:00
@zetra

In der Waldsiedlung Wandlitz wohnten die Partei-Bonzen die mit ihren Volvo 240 und Eskorte nach berlin brausten. Man hatte eine eigene Müllabfuhr die von MfS Mitarbeitern betrieben wurde, damit niemand mitbekommt, das man Westwaren konsumierte,

Waldsiedlung Wandlitz - Wo die DDR-Elite wohnte

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HolgieXX  01.06.2024, 17:06
@zetra
ein Pool für denn ganzen Komplex

Das dürfte dann wohl ein Pool mehr als im Rest vom "Arbeiter und Bauern Paradies".

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MrBlackAdder  01.06.2024, 17:10
@zetra

Und der Supermarkt mit Weinen aus Frankreich und Obst vom Westberliner Fruchtmarkt waren die reine Askese?

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zetra  01.06.2024, 17:23
@Udavu

Es kann ja wegen der Berufsehre nichts anderes zu erwarten sein, aber ich setze einmal voraus, das Luxus eine ganz andere Größenordnung ist, die sehr wohl bekannt ist.

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Arlecchino  01.06.2024, 18:11
@zetra
das Luxus eine ganz andere Größenordnung ist

Nun, jemand, für den schon „dass” mit Doppel-S ein Luxus ist, der mag das so sehen.

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zetra  01.06.2024, 18:39
@Arlecchino

Willst du stänkern, nach dem Motte, ich weiß was?

Ist dir bekannt das englische Computer, das nicht anderes hatten.

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Arlecchino  01.06.2024, 18:42
@zetra
Willst du stänkern, nach dem Motte, ich weiß was?

Nein, Stänkern ist nicht meine Absicht.

Ist dir bekannt das englische Computer, das nicht anderes hatten.

Warum kann man zweimal aufs „T” drücken, aber nicht zweimal aufs „S”?

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zetra  01.06.2024, 18:54
@Arlecchino

Weil ich nach Jahren, jetzt erst einen DEUTSCHEN habe. Drücken ist bei mir auf der Toilette angesagt, ansonsten sollte dich das überhaupt nicht interessieren.

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Arlecchino  01.06.2024, 20:24
@zetra
Drücken ist bei mir auf der Toilette angesagt, ansonsten sollte dich das überhaupt nicht interessieren.

Nur „ansonsten”? Es interessiert mich weder, was auf Deiner Toilette angesagt ist, noch ansonsten.

Mich interessiert auch nicht auf welcher Art Computer Du welche Tasten einfach oder doppelt betätigst - wie auch immer. Aber es könnte Dich ja interessieren, denn das betrifft Dich, um so mehr, als Du es hier öffentlich machst.

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zetra  06.06.2024, 14:58
@Nunuhueper

In der DDR selbst wohnten nur ein paar Dutzend Türken. Die waren keine Gastarbeiter, sondern Funktionäre. Etliche gehörten der in der Türkei verbotenen „Türkischen Kommunistischen Partei“ an und wurden in der DDR gefördert

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zetra  01.06.2024, 17:40

Türken und Ostberlin, da ist wohl etwas schief gelaufen. In den 30 Jahren die ich in Berlin arbeitete ist mir kein einziger Türke, außer in der Botschaft, aufgefallen.

Die Türkei und die DDR nahmen am 1. Juni 1974 diplomatische Beziehungen auf. Die Botschaft befand sich in der Schadowstraße 6 im Stadtbezirk Mitte in Ost-Berlin in einem vom DDR-Architekten Roland Korn entworfenen Gebäude, in dem auch andere ausländische Vertretungen untergebracht waren.

Diese Problem kam allerdings dann nach1989 hoch.

https://www.euractiv.de/section/wahlen-und-macht/news/braute-beiderseits-der-mauer/

Türkische Botschaft in Berlin - Wikipedia

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Das sind diese aus dem Westen. Berlin wurde früher immer subventioniert weil es eine Insel war. Weniger Steuern, keine Wehrpflicht, billige Wohnungen. Das hat die Menschen angelockt.


Es gab 3 Wege nach West-Berlin. Die standen allen offen, auch den Türken. Von der Transitstrecke durfte aber niemand abweichen, wenn er kein Visum für die DDR hatte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – 1972 in Berlin geboren und bis heute hier wohnhaft