Wie ist eure Meinung zu Greta Thunberg?
Sie spaltet die Gemüter. Die einen verehren sie, die anderen verachten sie. Es scheint kaum ein Dazwischen zu geben.
Das Problem ist sicher auch ihr schwarz-weiß-Denken. Es gibt natürlich nicht nur “Gut“ oder “böse“. Die Welt ist wesentlich komplexer.
Jedoch hat Greta Thunberg eine Welle in Bewegung gesetzt. Die Politik kann die FFF-Demos nicht ignorieren.
Wie seht ihr das? Wie steht ihr zu den Demos bzw. Greta Thunberg?
34 Antworten
Wie steht ihr zu Greta Thunberg?
- Greta Thunberg polarisiert die Menschen. Sie wird von vielen bewundert und verehrt, von anderen diskreditiert oder sogar gehasst.
- Unstreitig ist: Greta Thunberg hat einen Schneeball ins Rollen gebracht, der zur Lawine wurde. Aus ihrer kleinen "eine-Person-Demo" in Schweden wurde im Nullkommanichts eine internationale Bewegung. "Fridays for Future" ist mittlerweile in 180 von insgesamt 193 Staaten weltweit aktiv: https://www.fridaysforfuture.org/events/list
- Egal ob man Greta Thunberg verehrt oder hasst: Die Lawine, die durch ihren Schneeball entstanden ist, stellt einen ungeheuren Erfolg dar. Und nicht nur das: Etwas Vergleichbares hat es weltweit noch nie gegeben.
- Meine persönliche Haltung zu Greta Thunberg: Ich mag sie. Ich habe hohen Respekt für ihre Initiative und alles, was daraus entstanden ist - vor allem, dass heute für sehr viel mehr Menschen als noch vor einem Jahr "Klima" ein wirklich wichtiges Thema wurde. Und: Ich mag Greta Thunberg umso mehr, wenn ich beispielsweise lese, worüber hier berichtet wird: https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_86274890/hass-auf-greta-thunberg-niemand-darf-auf-mitgefuehl-hoffen.html
Wie steht ihr zu den Demos?
Ich bin Lehrer an einer Gesamtschule und kenne deshalb natürlich sehr viele Schüler, die bei "Fridays For Future" aktiv sind.
Ich mache die gleiche Beobachtung, die auch meine Kolleginnen und Kollegen machen: Nicht alle, aber fast alle FFF-Aktivisten sind überdurchschnittlich gut in ihren schulischen Leistungen und sehr überzeugt von ihrem Anliegen. Hierfür engagieren sie sich teilweise auch privat, indem sie beispielsweise in der "Grünen Jugend", beim BUND, in der Greenpeace-Jugendorganisation oder in der Jugendpresse (https://jugendpresse.de/) engagieren, wo sie mit eigenen Veröffentlichungen für ihr Anliegen werben.
Selbstverständlich gibt es auch an unserer Schule einige "Trittbrettfahrer" unter den Schülern. Das ändert aber nichts daran, dass die überwältigende Mehrheit der jungen Klimaaktivisten auf meine Kollegen und mich in ihrem Engagement absolut überzeugend wirken.
Vor allem aber: Es ist sehr gut, dass unsere Schülerinnen und Schüler so aktiv sind, obwohl sie dafür oft (und besonders in sozialen Netzwerken) Kopfschütteln und Verachtung, Häme und Spott ernten. Warum? Bisher wurde der Jugend gern vorgeworfen, nur noch mit Smartphone und Gorilla-Arm im Sessel zu sitzen und online zu sein. Jetzt tun sie tatsächlich im realen Leben etwas - und dies ist gewissen Leuten (gerade auch unter den älteren Erwachsenen) teilweise auch wieder nicht recht.
Ich als Lehrer sehe es so:
Kein theoretisches Lernkonzept kann ein so beispielhaftes Lernprojekt in Punkto Zivilcourage und zivilgesellschaftlichem Engagement ersetzen, wie die an den Freitagsdemos beteiligten Schüler es sehr konkret praktizieren. Sie riskieren damit in schulrechtlicher Hinsicht einiges, nehmen mögliche juristische Konsequenzen jedoch zu Gunsten ihres Engagements in Kauf und haben letztendlich in sehr kurzer Zeit allerhand bewirkt - zum Beispiel, dass das Thema "Klima" heute sehr viel mehr Menschen (auch Politiker) auf dem Schirm haben, als es vor Beginn von "Fridays For Future" der Fall war. Die Ergebnisse der Europawahl und der bremischen Landtagswahl, aber auch der in mehreren deutschen Städten inzwischen ausgerufene Klimanotstand sprechen in diesem Zusammenhang für sich.
Wie Manuel J. Hartung, renommierter Kommentator der "Zeit", zutreffend am 6. März 2019 in der Print-Ausgabe pointiert hat:
Der Bildungsauftrag von Schulen erschöpft sich längst nicht mehr darin, Formeln zu pauken oder das Futur II zu bilden. Es reicht nicht, Kompetenzen zu erwerben. Schüler müssen erfahren, wie es ist, selbst etwas zu erreichen und sich in die Gesellschaft einzubringen; Selbstwirksamkeit und Teilhabe nennen das Bildungsforscher. Zu beidem gehört, Widerspruch zu üben; sich mit – ja, bisweilen übertriebenem – moralischem Rigorismus Gehör zu verschaffen, weil einem dann jemand zuhört; und die Konsequenzen zu tragen, wenn man sich für ein legitimes Ziel über starre Regeln hinwegsetzt.
https://www.zeit.de/2019/11/fridays-for-future-schulstreik-klimawandel-eltern-schueler
Und was den oft erhobenen Vorwurf betrifft, die Schüler würden nur demonstrieren, seien aber nicht bereit, ihren eigenen Lebensstil im Interesse der Umwelt und des Klimas zu ändern: Dieser Vorwurf greift nicht und ist in Wahrheit ein unbegründetes Vorurteil. Es ist mittlerweile widerlegt durch diverse wissenschaftliche Studien, die sich mit "Fridays for Future" befassen. So haben beispielsweise Wissenschaftler aus neun europäischen Ländern untersucht, inwieweit "Fridays For Future"-Aktivisten bereit und imstande sind, in Punkto "Umwelt" bei sich selbst anzufangen. In der Bundesrepublik gaben dazu insgesamt 1.341 FFF-Aktivisten Auskunft. Gesamtzahl der Befragten in Schweden, Großbritannien, den Niederlanden, Belgien, Polen, der Schweiz, Österreich, Italien und Deutschland: 11.912 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 13 bis 20 Jahren.
https://www.klimareporter.de/protest/klimastreiker-fangen-bei-sich-an
Textauszug:
Forschungsgruppen aus neun europäischen Ländern haben sich jetzt genauer angeschaut, wer die jungen Klimaaktivisten eigentlich sind und was sie antreibt. "Es wird viel über die Protestierenden spekuliert", sagt Dieter Rucht vom Institut für Protest- und Bewegungsforschung (IPB), das die deutsche Teilstudie durchführte. "Wir wollten wissen, was ist – und damit auch die Diskussion versachlichen." 80 Prozent (der in acht europäischen Ländern befragten FFF-Aktivisten) sagten, sie kaufen "gezielt Produkte aus politischen oder ökologischen Gründen", 70 Prozent bemühen sich, weniger zu konsumieren, fast genauso viele stellen ihre Ernährung um. Immerhin fast 40 Prozent haben schon auf Flugreisen verzichtet, um etwas fürs Klima zu tun.
Unabhängig von meinen eigenen Beobachtungen und den Ergebnissen der genannten Studie plädiere ich als Lehrer dafür, den jungen Klimaaktivisten statt ständiger Häme Wohlwollen entgegenzubringen. Dazu gehört auch das Recht der Jugend, Fehler machen zu dürfen. Dieses Recht sollte umso selbstverständlicher sein, als wir heutigen Erwachsenen ebenfalls Fehler gemacht haben, während wir selbst noch zu den Jugendlichen zählten.
Hier ist das sehr schön pointiert:
Liebe SchülerInnen, lasst Euch nicht entmutigen. Ihr mögt nicht alles wissen und auch Ihr macht Fehler, aber wir hatten schon 20, 30 oder mehr Jahre Zeit und machen genauso viele Fehler und wählen seit Ewigkeiten Parteien, die gar nichts wissen wollen. Ihr frustriert viele Menschen, weil Ihr ein Symbol für deren eigenes Versagen seid. Zudem liegen die meisten Eurer Kritiker längst im Grab, wenn die Folgen Euch oder Eure Kinder richtig hart treffen, von denen solltet Ihr Euch nun wirklich nichts sagen lassen. Ach ja, und Ihr müsst auch nicht über Nacht vegan, flugfrei und autolos werden. Nur die Richtung, die sollte es schon sein, wenn Ihr mit Euren Kindern mal Kopenhagen ohne Taucherausrüstung besuchen wollt.
Da hat sich der Herr Lehrer aber ins Zeug gelegt. Hätte ich nicht besser sagen können. Allerdings bezweifle ich, dass sich mit den Demos der Klimawandel aufhalten lässt. Wir sind einfach zu viele Menschen auf der Erde.
Keine Sorge - die Demos finden regional statt. Auch ihre Bewaffnung bzw. Nichtbewaffnung werden nicht in Betracht gezogen. Deine Vision ist schmidtwürdig.
Gut gebrüllt Löwe!
Es ist allerdings ein Unterschied, ob man zur Demo geht oder sein Verhalten ändert. Wir müssen tatsächlich unser Verhalten (unbequem) ändern, wenn wir es ernst meinen. Das wird teuer und wenig kuschelig.
Solange unsere Wirtschaft auf Wachstum basiert,
solange unser Konsumverhalten auf Verbrauch basiert,
solange wir unsere Ressourcen nur ausbeuten wird sich nichts ändern.
Es ist absurd, Plastiktüten in der BRD zu verbieten und auf Jute oder Papier umzusteigen, was wesentlich mehr Energie benötigt. Es ist auch unlogisch hierzulande "ökologisch" korrekt elektrisch zu fahren, wenn der Strom aus dem Ausland (Atomstrom) kommt oder durch Kohlekraftwerke erzeugt werden muss und für die Rohstoffe der Akkumulatoren die Ökosysteme der Ursprungsländer zerstört werden. Es ist auch pervers, wenn wir hier Soja-Produkte konsumieren, obwohl das Zeug auf zerstörtem Urwaldboden wächst. Damit wird Umweltzerstörung nur exportiert.
Was wir brauchen ist die weltweite Umstellung auf Kreislaufwirtschaft. Wie soll das gelingen, wenn wir nicht einmal jetzt vernünftig (!) miteinander umgehen können...
Es wird also dauern. Bekanntlich macht Kleinvieh auch Mist, also muss man eben Geduld haben und langsam darauf zuarbeiten.
Nett formuliert - der ganze "Zirkus" könnte aber auch außerhalb des Unterrrichtes stattfinden, um wirklich glaubhaft zu wirken, Herr Lehrer!
Nein das wäre wie ein Streik in der Freizeit - ohne Wirkung
Der Widersinn liegt bereits in der Wortklauberei!
Es geht nicht um Schulreformen, sondern ums Weltklima!
Eben um Weltklima und da kann man nichts erreichen wenn man in der Freizeit unterwegs ist
FFF hätte dann nie diese Aufmerksamkeit
...wie z.B. die Ostermärsche oder die Kundgebugnen zum 1. Mai!?!
Sie scheinen nicht nicht allzulange auf diesem Planeten zu leben?
Da gibt es dann noch die Streiks im Flugbereich zur besser vergüteten Verschlechterung der Luft usw.
Würden Greta und Konsorten Ihre Auftritte auf den Rollfeldern praktizieren, wäre da wohl viel gewonnen!
Wenn FFF keine regel brechen würde, dann würde sich keiner dafür interessieren
Wenn die verführten Schulkinder sich später mal mit Zeugnisssen, die hohe Fehlstunden belegen, bei einem Arbeitgeber bewerben möchten, könnte der verfehlte Zeitaufwand recht unangenehm aufstoßen.
Die bezahlten "Führer" solcher Aktivitäten werden zeitweilig gefeiert; die willfährig eingespantnen Mitläufer hingegen tragen die Folgen so oder so!
Was bringt einen das wenn man nicht mehr auf dehm planeten leben kann
Derezti lebt man hier recht gut und komfortabel!
Wer weiß schon, wann der nächste Komet hier einschlägt oder ein gewltiger Krieg und für ein neues Gleichgewicht sorgt.
Es gibt manche Leute, die sich einfach furchtbar wichtig nehmen.
Sie bringt Menschen auf jeden Fall dazu über ein sehr wichtiges Thema zu reden und sich drüber Gedanken zu machen. Ich persönlich finde das gut.
Ich verehre sie nicht und verachte sie auch nicht. Sie steht zu ihren Ansichten und will etwas änders das ist auch okay. Allerdings gibt es auch Forderungen die politisch nicht einfach so durchführbar sind. Klima oder Umweltschutz sind wichtig aber nicht alles ist einfach so durchführbar und manches ist auch Augenwischerei. Elektroautos zb sind nicht umweltfreundlicher als Diesel. Die Herstellung der Akkus zb braucht sehr viele Rohstoffe und ist auch in der Entsorgung ein Problem. Und es gibt auch einige ander Sachen die der Umwelt schaden und über die nie gesprochen wird. Zb Kerzen, Immer das neuste Handy, Aluminum, Palmöl. Lebensmittelverschwendung, zu oft Kleidung kaufen, zu hoher Fleischkonsum, Rauchen Schiffe, Jedenfall in den Nachrichten nicht. An all diesen Dingen kann man als Endverbraucher etwas ändern zb eben nicht immer das neuste Handy wollen nicht immer Kleidung kaufen die man eh nie trägt, Keine Kaffeekapseln mit Aluminium kaufen, auf Kreuzfahrten vernichten etwas weniger Fleisch essen nicht so viele Lebensmittel entsorgen, weniger Kerzen verwenden und einige andere Sachen. Klima und Umweltschutz sind wichtig ja und sie hat einen Stein ins Rollen gebracht das ist gut aber wenn muss jeder selber zumindest Kleinigkeiten tun . Man muss nicht spenden oder auf wirklich alles verzichten aber man muss auch nicht immer das neuste Handy haben oder jeden Monat shoppen gehen .
Ich weiss dass es nur ein Tippfehler ist, musste aber «Auf Kreuzfahrten vernichten« herzlichst lachen. Danke dafür :)
Greta Thunberg hat die Umweltbewegung nicht erfunden, aber sie hat für sich im Kleinen Initiative gezeigt und ist dann durch das Medienecho zufällig zur Frontfrau der Bewegung geworden. Das hat sie sich nicht ausgesucht, aber sie hat sich dieser durchaus unangenehmen Arbeit gestellt. Dass eine 15jährige in einer Fremdsprache Pressekonferenzen abhält, nötigt mir Respekt ab.
Statt Greta Thunberg könnte da auch jede andere Schülerin oder jeder andere Schüler stehen. Aber ich finde, sie ist eine gute Besetzung ihrer Position. Mir ist sie durchaus sympathisch. Und mit jedem menschenfeindlichen, geifernden Hater stehe ich noch mehr hinter ihr :o)
Greta Thunberg hat die Umweltbewegung nicht erfunden,
...
aber hinter Ihr steht ein sehr cleveres Team von Agitatoren, die an der Kampagne verdienen!
Greta Thunberg polarisiert die Menschen weltweit. Die einen lieben sie, die anderen hassen die Intitiatorin von Fridays for Future. Niemand bezweifelt aber, dass sie hochprofessionell für ihre Sache kämpft. Doch wie macht sie das, und wer ist das Team hinter der Klimaikone?
Sie polarisiert, denn sie klingt in ihren "schwarz/weiß" Aussagen im Prinzip nichtssagend
Sätze wie: „Unser Haus brennt“ oder „Ich will, dass ihr in Panik geratet“, sind typische Greta-Sätze.
Reisen und Auftritte werden gesteuert.
Fast immer an ihrer Seite ist ihr Vater Svante Thunberg, ein schwedischer Schauspieler. Er begleitete sie bei all ihren Reisen, wie zum Weltwirtschaftsforum nach Davos und zuletzt auch bei der Fahrt über den Atlantik mit einem Segelschiff. Dorthin wurden Greta und ihr Vater von dem deutschen Segelprofi Boris Herrmann gebracht.
Ebenfalls an der Seite der Klimaaktivistin sei ein „langjähriger Freund der Familie“.
Weiterhin wird Thunberg von „Climate Nexus“ und „GSCC“ unterstützt, zwei Firmen, die sich auf PR im Bereich Klimaschutz spezialisiert haben. Sie helfen, die Vielzahl von Einladungen, Interview- und Medienanfragen zu bewältigen. Die Firmen arbeiten angeblich umsonst für Thunberg, keinesfalls aber für sich!
Ah, also ist der Hype um Gretas Thunberg eine fiese Verschwörung, mit denen diese fiesen von dir genannten Großkonzerne Geld z.B. auf Kosten harmloser Energieunternehmen (RWE und co.) oder unserer armen Automobilindustrie generieren wollen?
Fies vor allem, dass hinter Greta Leute stecken, die sie unterstützen, während die Lobbyisten der Industrie immer ehrenamtlich oder am Existenzminimum operieren müssen, und das völlig ohne Unterstützung durch Manpower.
Die Geschäfte werden auf der anderen Seite gemacht, auf Kosten der Umwelt und der Menschheit. Und weil das Einsparen von CO2 unbequem ist, laufen die Dümmsten unserer Bevölkerung den Klimaleugnern und der AFD hinterher, die den menschengemachten Klimawandel gleichsam leugnet.
Ich halte mich da lieber an unsere Wissenschaft.
Die Message ist wichtig und richtig. Aber die Umsetzung da haperts. Es kann nicht in ihrem und der der Umwelt sein dass lediglich neue Steuern oder und alte Steuern erhöht werden. Unter dem Deckmantel Klimaschutz werden wir verarscht und geschröpft und viele Schafe beklatschen das auch noch. An sich ist Klima und Umweltschutz richtig und wichtig aber an der Umsetzung haperts eben gewaltig.
"Etwas Vergleichbares hat es Weltweit noch nie gegeben.
Doch, die Kinderkreuzzüge wo im Frühsommer des Jahres 1212 Tausende von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen aus Deutschland und Frankreich unter der Leitung von visionären Knaben zu einem unbewaffneten Kreuzzug ins Heilige Land aufbrachen.