Welpen, Hündin, Rüde. Sollte man oder eher nicht?

6 Antworten

Ja, das ist vermehren. Jeder, der nicht unter dem VDH züchtet (international FCI), vermehrt. Selbst wenn man die Welpen an Freunden/Familienmitgliedern unterbringt.

Deine Bekannte sollte sich überlegen, dass jeder Welpe, den sie produziert eventuell verhindert, dass ein Hund aus einem Tierheim (denn auch dort werden Welpen abgegeben) oder ein Tierschutzhund ein Zuhause findet. Nette, unkomplizierte, junge Hunde verbringen weiterhin Zeit in einem Tierheim. Menschen, die überfordert mit ihrem Hund sind können ihn nicht im Tierheim abgeben, weil dort zu viele Hunde sind.

Außerdem ist mein Eindruck bei diesen Würfen, dass dann auch jemand einen Welpen aufnimmt, weil die Hündin eines Familienmitglieds gerade Welpen hat, bei dem sonst kein Hund einziehen würde. Die Folge ist, dass die Person sich nicht über die Charaktereigenschaften der Rasse informiert hat oder grundsätzlich nicht ausreichend Zeit für einen Hund hat. Diese Hunde landen eventuell auch im Tierheim. Ein Züchter fühlt sich ein ganzes Hundeleben lang für seine ehemaligen Welpen verantwortlich und nimmt den Hund wieder zurück, egal wie alt er ist und egal welche Probleme er mitbringt. Wäre deine Bekannte dazu auch bereit, um ihrem ehemaligen Welpen das Tierheim zu ersparen? Auch wenn der Hund gebissen und ernsthaft verletzt hat? Denn so verhalten sich Züchter.

Weiterhin wird irgendein Welpenkäufer nach kurzer Zeit mit dem Welpen überfordert sein weil die Person sich das Zusammenleben mit einem Welpen anders vorgestellt hat. Das passiert auch Züchtern. Nimmt deine Bekannte den Welpen dann zurück wenn jemand nach einer Woche heulend anruft? Denn so verhalten sich Züchter.

Was ist wenn Rüde oder Hündin eine Erbkrankheit vererben, die teure OPs zur Folge hat? Diesen Welpen kann deine Bekannte nicht vermitteln.

Natürlich ist es vermehren. Es ist sinnloses vermehren. Zudem nur weil beide hunde gesund sind es nicht heißt das sie zusammen passen.

Was weiß sie über den Stammbaum beider Hunde? Wie weit zurück? Welche Erbkrankheiten liegen in der Familie die auch mal ein oder zwei Generationen überspringen können, wie die Genetik der beiden ist und was daraus entstehen kann wenn sie nicht zusammen passt usw?

Seriöse Züchter werden streng überwacht und machen viel mehr als nur ein paar gesundheits Tests.


Panzerknacke396 
Beitragsersteller
 05.06.2024, 10:25

Kann dir alles gar nicht so beantworten. Kenne mich wie gesagt gar nicht mit Hunden aus. Aber danke für deine Nchricht! Ich wered sie mal darüber fragen

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Hi,

Das der Wunsch da ist versteh ich sogar, jeder Hundehalter ist von sein Hund überzeugt und da liegt es oft nahe im Serienproduktion zu gehen. Kenn das selber das auch Verwandte, die nie Hunde wollten sagen "oh so ein Hund hätten wir auch gerne", denn die gehen vom gut erzogenen Hund aus, der vor ihnen steht . Ob der Wunsch ein eigenen Hund so zu Formen auch wirklich da ist halte ich persönlich für fraglich. Denn meine hab ich natürlich nicht abgegeben und die betroffenen Verwandten haben sich auch 15 Jahre später kein Hund gekauft. Wäre deswegen schon skeptisch ob der Plan aufgeht die Hunde in der Familie zu verteilen, komm selbst aus einer Grossfamilie die wirklich Tierlieb ist aber auch hier könnte man keine 5-6 Welpen unterbringen.

Was ich zu bedenken geben will ist das man hier vorher die Stammbäume prüfen sollte, grad wenn es 2 reinrassige Hunde der gleichen Rasse sind ist die Wahrscheinlichkeit das untereinander verwandt sind recht hoch.

Und wichtig würde ich finden sich intensiv einzulesen was passiert wenn alles schief geht, sprich zu schauen wie läuft die Geburt ab, welche Komplikationen können entstehen. Wie man Welpen mit der Hand aufzieht, spricht an die Flasche gewöhnt, den Magen aktiviert und den Darm ausstreicht. Welche Kosten auf ein zukommen, wer genug Zeit hat um das umzusetzen. Dafür gibt es Fachliteratur zu kaufen mit der man sich dann echt intensiv auseinander setzen sollte.


Goodnight  05.06.2024, 15:09

Selbst das reicht nicht.
Von Welpenaufzucht haben solche Leute kein seriöses Fachwissen.

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jww28  05.06.2024, 15:39
@Goodnight

In der regel nicht, kann man aber evtl durch kosten ausgleichen wenn man sich ein guten Tierarzt ranzieht und im Falle des Falles auch ein tierrettungsdienst beanspruchen kann. Und auch kosten zahlen kann die man nicht unbedingt erwartet.

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Goodnight  05.06.2024, 20:04
@jww28

Tierärzte und Rettungsdienste haben in der Regel keine Ahnung von Hundezucht, wenn sie nicht gerade selber Züchter sind.

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jww28  06.06.2024, 09:03
@Goodnight

Also zum Studium des Tierarztes gehört auch Reproduktionsmedizin. Die physiologischen Vorgänge sind also bekannt, hinzu ist ein Tierarzt auch in der Lage operativ die Welpen zu holen falls was schief geht, auch kann er allgemein beraten 🤷‍♀️ das nun natürlich Kein Experte für Genforschung ist setz ich ebenfalls voraus, das ist etwas womit sich Züchter auseinandersetzen müssen. Der Tierrettungsdienst kann hier als Transport zum Tierarzt fungieren falls keiner da ist der die Hündin mit ihren Welpen schnell zum Tierarzt bringen kann.

Bin selber auch nicht von den Vorhaben überzeugt, aber mir sind Leute die sich intensiv einlesen, es tierärztlich betreuen lassen und es wirklich wollen tausendmal lieber als Massenproduzenten oder halbherzige Züchter 🤷‍♀️ hab nun selber im Bekanntenkreis gesehen das auch das mit den VDH nicht immer ein Garant ist ein sozialisierten Hund zu bekommen, denn der Junghund von 6 Monate (!) kannte defakto nur Garten und ausschließlich Muttertier und Geschwister, der ist genauso ängstlich wie die Hunde die aus dem Ausland hier ankommen. 🤷‍♀️ hinzu kam das dieser Züchter zuviele Welpen hatte und so nicht alle los wurde oder Individuell betreuen konnte.

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Goodnight  06.06.2024, 09:27
@jww28

Tierärzte sind sehr natürlich sehr wohl in der Lage, tragende Hündinnen und Welpen medizinisch richtig zu versorgen. Von Zuchtreglement und seriöser Welpenaufzucht haben sie aber keine Ahnung, das ist nicht ihr Wissensgebiet. Ausser der Tierarzt ist selber Züchter, das weiss ich von Tierärzten und eigener Erfahrung selber! Da sind also eindeutig die FCI anerkannten Züchter die Fachleute.

Anbei bemerkt sind es weniger die Stammbäume, die man kontrollieren und miteinander abstimmen, muss sondern die Zuchtzulassungen, die auf den Stammbäumen vermerkt sind.

Natürlich sind Hunde die im Wurf bis 6 Monate unter sich ist eine Katastrophe..

Darauf gibt es nur eine Antwort, verdammt nochmal lasst die Finger von unseriöser Welpenpoduktion, als Vermehrer wie auch als Hundekäufer!

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jww28  06.06.2024, 10:42
@Goodnight

Ist nicht mein Hund, hatte für eine andere Zucht plädiert oder fürs tierheim 🤷‍♀️ der Hund ist aber vom VDH mit den richtigen Papieren und Stammbaum. Nur halt das man auch hier auf die passenden Züchter achten sollte 😊 kam nun als Land und Gartenei in die Stadt ohne Garten 🤷‍♀️ so richtig fassen mag ich es auch nicht, hab aber die Papiere schon kontrolliert weil ich tatsächlich dachte das der vom Vermehrer kommt. Hat aber tatsächlich seine Richtigkeit.

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Ganz klar, wenn die Elterntiere keine FCI Zuchtzulassung haben und die, die die Hunde verpaaren lassen wollen keine FCI Züchterausbildung und FCI geprüfte Zuchtstätte haben, ist das reiner Egoismus, unseriös und respektlos gegenüber dem Tierschutzgedanken. Es ist somit unter aller Kanone.

Was glaubst du warum Hunde aus seriöser Zucht kosten, was sie nun mal kosten?

Bis eine seriöse FCI anerkannten Zucht mit einer Hündin starten kann belaufen sich die Kosten ohne den Kaufpreis der Hündin gegen 20 000.-

Jede Zuchtzulassung für jeden Hund ob für den Zuchtrüden oder Zuchthündin belaufen sich die Kosten zur Zuchtzulassung mit allen Untersuchungen und Wesenstest bei manchen Rassen, wie dem Golden Retrievern bzw. allen Retrievern auf rund 2000.- Allein schon das Röntgen in tiefer Intubationsnarkose und Auswerten der Bilder offizieller Fachstellen, kostet 1000.-

Ist also sehr unrealistisch, dass deine Bekannte alle nötigen Voruntersuchungen gemacht und finanziert hat, um nur einmal einen Wurf zu haben und in der Familie zu verteilen..

Laufend ca. alle 2 Jahre sind Gesundheitstests je nach Rasse obligatorisch.

Dann kommen für jeden Wurf erhebliche Tierarzt Kosten für die Untersuchungen der Mutterhündin sowie die regelmässigen Untersuchungen der Welpen evtl. auch für einen Kaiserschnitt dazu. Dann kommen die Kosten für Wurfkontrollen, regelmässige Untersuchungen, Impfungen und das Entwurmen (alle 2 Wochen, bis zur Abgabe der Welpen).

Seriöse Zucht muss man sich erst einmal leisten können, bevor man an einen Verdienst in der Höhe eines Taschengeldes denken kann. Wenn man die Arbeitsstunden rechnet, die die Aufzucht eines Wurfes rechnet, ginge jeder von uns für nicht zur Arbeit.

Der Tag des Züchters beginnt morgens um 6h und endet vielleicht um 22h. Der Wurf darf nicht mehr als 4h am Tag allein gelassen werden.

Eine Zuchthündin darf höchstens 5 Würfe bis zum 8. Lebensjahr haben. Zwischen jedem Wurf muss ein Jahr Pause liegen. Es kommt also eher nicht zu 5 Würfen einer Hündin.

Für mich gehört das Vermehren von Hunden ohne FCI Zuchtzulassung aus Tierschutzgründen verboten und hart bestraft.

Ebenso gehören für mich Leute die sich Hunde von Vermehrern kaufen, ebenso hart bestraft.

Die Einfuhr von Hunden ohne FCI Hunde Stammbaum gehört ebenso verboten und bestraft.

Nur so kann man das Hundeelend endlich verhindern.

Was deine Bekannte also tun will, halte ich für absolut verwerflich.


Pingulini  05.06.2024, 16:45

Ich kenne das bei unserem Rassezuchtverein so, dass da sogar rund um die Uhr alle zwei Stunden jemand bei den neugeborenen Welpen kontrolliert und der Züchter sogar die ersten Wochen daneben schläft. Ansonsten gibt es sperrfristen ab 7 Welpen, 14 Monate denke ich, wenn die Hündin kurz vor Ablauf läufig wird, war es das für 2 Jahre mit den Welpen. Aber alles in allem, wie du bereits sehr gut schilderst, ist es ein enormer Aufwand. Nicht zu vergessen eine angemessene Sozialisierung in den ersten Wochen. Nur im Zwinger sitzen können die Welpen schließlich auch nicht.

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Goodnight  05.06.2024, 19:42
@Pingulini

Bei den frisch geborenen Welpen schläft der Züchter sicher bei den Welpen.

Dass der Züchter in den ersten 3 Wochen den Wurf 4h alleine lässt kommt wohl auch nicht vor.

Das genaue Zuchtreglement kann man beim Rasse Club / FCI nachlesen.

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Das hat gar nichts damit zu tun, an wen die Welpen verkauft werden. Da geht es darum, dass es durchaus Sinn macht im entsprechenden Rasseclub zu züchten, ein Züchterseminar zu machen und sich vom Zuchtwart beraten zu lassen. An die elterntiere werden verschiedene Anforderungen gestellt, bei Arbeitsrassen z.b gewisse Ausbildungskennzeichen, von der Gesundheitlichen Überprüfung und der Wesensfestigkeit ganz zu schweigen. Da geht es auch nicht darum, dass die Hündin einfach mal Welpen bekommt und groß zieht, sondern darum, dass die Welpen auch schon vorab angemessen sozialisiert werden und nicht bis zur Abgabe im Zwinger sitzen und nichts mitbekommen. Da geht es auch darum, die Welpen z.b beim säugen schon im Blick zu haben, wo man vielleicht noch zufüttern muss etc., da geht es auch darum, die Welpen nicht einfach in den Garten zu schmeißen und sich selbst zu überlassen, nein, da muss alles Welpensicher sein, die dürfen auch nicht überfordert werden, die sollten genug Schlaf bekommen und eine rund um die Uhr Betreuung. Jetzt kann man natürlich sagen, dass so ein Aufwand früher auch nicht betrieben wurde, aber da war es halt auch egal, ob da welche eingehen. Je nach Rasse kann es generell Komplikationen alleine schon bei der Geburt geben, französische Bulldoggen z.b schaffen kaum noch eine natürlich Geburt. Da muss man dann auch dabei sitzen (bei allen Rassen) und wissen was man tut, wann man den Tierarzt braucht oder anderweitig einschreiten muss. Ein Zuchtwart im Verein klärt halt dazu auch auf. Deshalb macht das ja auch Sinn, im Rasseverein zu züchten, da es da halt wirklich um das tierwohl geht und man im Notfall oder bei Unklarheiten erfahrene Ansprechpartner hat.