Welche Lösung für den Mangel an Azubis?
Ich weiß, dass wir ein demographisches Wandel haben. Aber immerhin gibt es ein Kind oder 2 die eine Ausbildung machen könnten.
Es gibt nun unterschiedliche Gründe warum kaum Leute eine Ausbildung machen wollen.
- Keine soziale Anerkennung
- Körperlich anstrengend
- Schwaches monetäres Entgelt
- U.v.m
Ich bin der Meinung, dass 40% der Gewichtenteilung der Entscheidung auf Punkt 3 liegt.
Ich bin mir sicher, dass wir eine soziale Anerkennung zeigen müssen, nicht sollen sondern müssen.
Aber die Entgelte der Facharbeiter aus finanzieller Sicht stemmen die Lebenshaltungskosten sehr schwer, dazu kombiniert mit der harten Arbeit, die geleistet werden muss, entwickelt sich sicherlich ein emotionaler Zustand der dem Mensch ein Gefühl Ungerechtigkeit gibt, insbesonders wenn er den Anwalt, Arzt, ITler oder Jurist sieht. Sauber, schöner Duft, schicke Klamotten und ein gutes Auto und eine eigene Immobilie, egal wie groß.
16 Stimmen
7 Antworten
Alles andere wäre extrem schäbig.
Du sprichst nur vom Handwerk?
Ausbildungen gibt es aber auch im kaufmännischen Bereich. Das ist von der Tätigkeit nicht so anders, als im IT Bereich oder als Jurist usw. Im IT Bereich gibt es z.B. die Ausbildung zum Fachinformatiker. Aber ich verstehe worauf Du hinaus willst.
Ich habe keinen Punkt ausgewählt, da ich meine Aussage darin nicht wieder finde. Eines der Hauptprobleme ist, dass selbst die Betriebe, die gerne einen Azubi hätten, diesen nicht gut behandeln. Noch immer haben wir in Deutschland die Mentalität: "Lehrjahre sind keine Herrenjahre". Also ob ein Geselle plötzlich von "Herrenjahren" sprechen könnte, wenn die Ausbildung absolviert worden ist. Diese Mentalität ist aber weit verbreitet, selbst unter den Arbeitskollegen, und nicht selten gibt es im Handwerk auch Gesellen, die meinen sie müssten mit dem Azubi herumspringen, wie es ihnen passt. Der Respekt fehlt also dem Betrieb und deren Mitarbeitern. Das ist ein sehr großer Faktor und der wird immer missachtet. Ist ja auch einfacher, denn mit dieser Einstellung, kann man immre nach unten treten und muss sich selbst nicht verändern.
Fachkräfte werden gebraucht, aber es wird immer nur geheult und gejammert. Was bietet denn so ein Ausbildungsbetrieb einem jungen Menschen? Wie ich oben schon erwähnt habe, bietet der Betrieb schon mal wenig Respekt vor dem Azubi. Das wird aber weiter geführt: Der Umgangston ist im Handwerk nicht immer besonders höflich. Da meint der Chef seinen Emotionen freien Lauf lassen zu dürfen und wird nicht selten auch persönlich. Warum sollte man sich das als junger Mensch antun, wenn man doch die Wahl hat, einen besseren Platz für sich zu finden?
Das Entgeld kommt dann noch dazu, aber: Die Betriebe, die vermeintlich meinen, dass Azubi´s keine Lust hätten, weil diese die Arbeit scheuen, sollten sich erst einmal überlegen, was sie als Ausbildungsbetrieb zu bieten haben, und ob ihr Betrieb sich wirklich von anderen Betrieben abhebt, und ob der Betrieb auch den nötigen Respekt den jungen Berufsanfängern entgegenbringen kann.
Ich bin der Meinung, dass 40% der Gewichtenteilung der Entscheidung auf Punkt 3 liegt.
hm glaube ich nicht. In meiner Erfahrung haben Leute eher nach der Realschule direkt eine Ausbildung als wasauchimmer-mechaniker oder so gemacht, weil sie dann Geld verdienen und nicht abitur, studium usw durchziehen müssen um DANN geld zu verdienen.
In dem alter in dem man sich da entscheidet denkt man eher kurzfristig über sowas denke ich
Ich bin mir sicher, dass wir eine soziale Anerkennung zeigen müssen, nicht sollen sondern müssen.
das sollte man grundsätzlich mehr vor allen berufen die gesellschaftlich nicht geachtet sind. Müllabfuhr, Putzkraft, Pflegekraft, ...
Aber die Entgelte der Facharbeiter aus finanzieller Sicht stemmen die Lebenshaltungskosten sehr schwer, dazu kombiniert mit der harten Arbeit, die geleistet werden muss, entwickelt sich sicherlich ein emotionaler Zustand der dem Mensch ein Gefühl Ungerechtigkeit gibt, insbesonders wenn er den Anwalt, Arzt, ITler oder Jurist sieht. Sauber, schöner Duft, schicke Klamotten und ein gutes Auto und eine eigene Immobilie, egal wie groß.
ich glaub was bei dir noch als großer Punkt fehlt ist der Zustand von handwerklichen Betrieben. Wie oft ich in den letzen jahren irgendwelche krassen sachen gehört haben. Im jahr 2022 akzeptiert keiner mehr scheiße behandelt zu werden weil "lehrjahre keine herrenjahre sind", junge Leute haben keinen bock mehr sich ausbeuten zu lassen.
Das wird vom Handwerk immer vergessen. Ich habe zb einen Gestaltungsberuf gelernt (auch ausbildung) und da gibt es mehr als genug nachwuchs. Es ist das Handwerk, nicht die Ausbildung an sich, auf die Leute weniger lust haben.
Und ich glaube eben zum großteil weil das tendenziell eher die betriebe mit veralteten einstellungen zu Ausbildung und Machtverhältnissen sind, als jetzt zb eine junge, hippe Werbeagentur.
Ah und natürlich soziale Berufe. Die hab ich ganz weggelassen.
Da ist es natürlich die Belastung (körperlich sowie seelisch) + unfassbar schlechte Bezahlung + viele viele Stunden
Das hält 90% davon ab. Die die übrig bleiben wollen halt wirklich einfach sehr menschen helfen denke ich, alle anderen die auch nur ein bisschen an sich denken wären wahnsinnig solche berufe zu wählen solange nicht wenigstens das Gehalt den Rest ausgleicht.
Ist das einzige was sinnvoll anhand deiner Auswahlmöglichkeiten erscheint.
Dad Problem sind vorallem Ausbildungen in sozialen Bereich oder Handwerk.
Das sind alles sehr harte Jobs, oft unflexible Arbeitszeiten und lange Arbeitstage, manchmal auch am Wochenende oder wenn andere Urlaub haben. Und gefährlich noch dazu, + hohe Verantwortung.
Das sind die Jobs die halt auch oft schlecht bezahlt sind, kein Wunder dass die niemand machen will 🤷.
Das entspricht genau meinem Gedanken :-)