Du sprichst nur vom Handwerk?
Ausbildungen gibt es aber auch im kaufmännischen Bereich. Das ist von der Tätigkeit nicht so anders, als im IT Bereich oder als Jurist usw. Im IT Bereich gibt es z.B. die Ausbildung zum Fachinformatiker. Aber ich verstehe worauf Du hinaus willst.
Ich habe keinen Punkt ausgewählt, da ich meine Aussage darin nicht wieder finde. Eines der Hauptprobleme ist, dass selbst die Betriebe, die gerne einen Azubi hätten, diesen nicht gut behandeln. Noch immer haben wir in Deutschland die Mentalität: "Lehrjahre sind keine Herrenjahre". Also ob ein Geselle plötzlich von "Herrenjahren" sprechen könnte, wenn die Ausbildung absolviert worden ist. Diese Mentalität ist aber weit verbreitet, selbst unter den Arbeitskollegen, und nicht selten gibt es im Handwerk auch Gesellen, die meinen sie müssten mit dem Azubi herumspringen, wie es ihnen passt. Der Respekt fehlt also dem Betrieb und deren Mitarbeitern. Das ist ein sehr großer Faktor und der wird immer missachtet. Ist ja auch einfacher, denn mit dieser Einstellung, kann man immre nach unten treten und muss sich selbst nicht verändern.
Fachkräfte werden gebraucht, aber es wird immer nur geheult und gejammert. Was bietet denn so ein Ausbildungsbetrieb einem jungen Menschen? Wie ich oben schon erwähnt habe, bietet der Betrieb schon mal wenig Respekt vor dem Azubi. Das wird aber weiter geführt: Der Umgangston ist im Handwerk nicht immer besonders höflich. Da meint der Chef seinen Emotionen freien Lauf lassen zu dürfen und wird nicht selten auch persönlich. Warum sollte man sich das als junger Mensch antun, wenn man doch die Wahl hat, einen besseren Platz für sich zu finden?
Das Entgeld kommt dann noch dazu, aber: Die Betriebe, die vermeintlich meinen, dass Azubi´s keine Lust hätten, weil diese die Arbeit scheuen, sollten sich erst einmal überlegen, was sie als Ausbildungsbetrieb zu bieten haben, und ob ihr Betrieb sich wirklich von anderen Betrieben abhebt, und ob der Betrieb auch den nötigen Respekt den jungen Berufsanfängern entgegenbringen kann.