Altersheim gegen Altersarmut?

13 Antworten

Es gibt gute Pflegeheime, die kosten aber entsprechend und nicht so gut.

Du verlierst in einem Pflegeheim große Teile deiner Freiheit.

Der Zeitplan entschiedet wann es Essen gibt, nicht dein Appetit und du kannst nur Essen was gerade auf dem Speiseplan steht also ggf. die Wahl zwischen nur 2 Gerichten pro Tag, die du ggf. nicht magst aber kaum noch "Taschengeld" hast, um dir anderes zu kaufen.

Du willst gerne lange schlafen, ja blöd dann gibt es aber kein Frühstück mehr und wenn dann Pflege dran ist, weckt man dich einfach.

Gerade in den günstigeren Heimen herrscht oft stärkerer Personalmangel, da wird auf individuelle Wünsche oft keine Rücksicht genommen.

Je nach Heim hat man ggf. auch nur ein kleines Zimmer, was man evtl. sogar noch mit einer weiteren Person teilen muss. Du hast also ggf. nicht mal im Zimmer deine Ruhe, in dem Heim wo meine Oma war passte zudem nur ihr Sessel rein, keine anderen persönlichen Möbelstücke. Und selbst der nur gerade so mit ach und krach, andere Möbel durfte man nicht tauschen, nicht mal die hässlichen und ungemütlichen zwei Stühle am Mini-Tisch. Aber dafür war dort der Rest wirklich super, das hat aber auch entsprechend gekostet.

Ich habe bei Verwandten Zimmer erlebt, die hatten nicht mal einen Fernsehanschluss. Platz für ein Bücherregal war auch nicht, man könne die im Gemeinschaftssaal nutzen. Aber da darf dann auch jeder ran, eigene Bücher die man mag und geren öfter liest, schwierig. In Wände bohren (bzw. bohren lassen) für ein Hängeregal verboten.

Ohne passenden Pflegegrad wirst du zudem vermutlich gar nicht erst rein kommen, denn oft sind die Wartelisten lang.

Ich habe auch wirklich gute Heime erlebt, mit nettem Personal, einem Personalschlüssel (durch gute Bezahlung) der auch mal Zeit für Gespräche ließ, letzeres Essen mit mindestens 4 Gerichten pro Tag zur Auswahl und vielen Freizeitangebote (auch für stark demente, also je nach dem wie fit die Leute noch waren verschiedene). Das hatte trotz höchstem Pflegegrad aber auch seinen Preis als eigene Zuzahlung, das hätte kein Sozialamt übernommen sondern die Person in ein billigeres gesteckt.

Zuerst mal. Ein Altersheim muss niemanden aufnehmen. Das ist faktisch falsch.

Erstens ist ein Altersheim Teuer. Ja je nach Pglegegrad bekommt man Zuschüsse von der Pflegekasse aber das ist nun mal nicht die Welt. Dennoch zahlen die Leute noch 1000 - 3000 oder mehr, selbst.

Oder sie zahlen den ganzen Aufenthalt selbst, also mehrere Tausend Euro.

Leider ist der Nachteil das es natürlich gewisse Vorgaben und Einschränkungen gibt. Es gibt meist nur wenig Auswahl beim Essen, es gibt wenig individuelle Betreuungsangebote, es ist ständig Personalmangen uvm.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Die Plätze in Altersheimen sind rar.

Dazu kommt, dass die allermeisten Rentner im Altersheim zwar voll verpflegt werden , aber nur ein Taschengeld zur freien Verfügung sowie nur ein Zimmer haben und das mitunter mit einem Zimmernachbarn teilen müssen.

Für Menschen, die alleine nicht mehr zurecht kommen und niemanden haben , aber sicher das Richtige.

In meiner Region muss man für einen Heimplatz etwa 5000 Euro im Monat bezahlen. Dafür reicht die Ente und Pflegeversicherung nicht und Angehörige müssen zuzahlen.

Um in ein Pflegeheim aufgenommen zu werden, muss man mindestens den Pflegegrad 2 haben. Dann hat man Anspruch auf Pflegeleistungen und das Sozialamt springt ein, wenn die Rente und das Vermögen für die Differenz der Kosten nicht reicht.

Abgesehen davon ist kein Rentner darauf angewiesen, Flaschen zu sammeln, denn Anspruch auf Grundsicherung - ggf. als Aufstockung - hat jeder im Alter und bei Erwerbsminderung.


BlueLupus  23.06.2024, 23:37

Falsch. Man kann mit jedem Pflegegrad in einem Altershaim aufgenommen werden.

LG Eine Pflegefachkraft

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okieh56  24.06.2024, 11:03
@BlueLupus

Theoretisch ja.

Bei uns besteht keine Chance und selbst mit einem höheren Pflegegrad gibt es lange Wartelisten. Außerdem gibt es immer Akutfälle, die bevorzugt werden müssen.

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