Was versteht ihr unter "Genderideologe" und wie steht ihr dazu?

5 Antworten

"Genderideologie" ist ein Kampfbegriff, der "Gendertheorie" abwertet. "Gendertheorie" besagt, dass es keine zwei biologischen Geschlechter gibt, sondern mehrere, die auf einem Spektrum angeordnet sind, und dass diese nicht angeboren, sondern soziokulturell erworben sind. Das ist die Definition der Theorie. Wie stehe ich zu dem Begriff "Genderideologie"? Wer das Wort sagt, bekennt sich zu einer Gegnerschaft dieser Theorie, ist aber meistens nicht in einem rationalen Diskurs interessiert.


AuchKarma 
Beitragsersteller
 21.07.2023, 12:37
 "Gendertheorie" besagt, dass es keine zwei biologischen Geschlechter gibt, sondern mehrere, die auf einem Spektrum angeordnet sind, und dass diese nicht angeboren, sondern soziokulturell erworben sind. 

Mehrere BIOLOGISCHE Geschlechter, die nicht angeboren, sondern SOZIOKULTURELL erworben worden sind?!

Hier stimmt irgendwas an deiner Formulierung nicht.

0
Purpurnixe  21.07.2023, 13:02
@AuchKarma

Ich zitiere nur. Du müsstest schon einen Vertreter fragen, wie das gemeint ist. Ich bin keine.

0
AuchKarma 
Beitragsersteller
 21.07.2023, 13:03
@Purpurnixe

So haben die das sicher nicht formuliert...

Und wenn doch, dann sollte jedem auffallen, dass es Schwachsinn ist.

0
AuchKarma 
Beitragsersteller
 21.07.2023, 13:06
@Purpurnixe

Biologische Geschlechter können nicht soziokulturell erworben werden...

Das ist Schwachsinn...

Gender bzw. Geschlechtsidentität kann soziokulturell erworben werden.

0

Die Genderideologie kommt aus der Linken Ecke und ist Wasser auf die Mühlen der Rechten. Die freuen sich über diese Dummheit der Linken, weil die damit kostenlose Wahlwerbung für die AfD machen. Etwa 80% der Deutschen lehnen die Gender Gaga Sprache ab und viele von denen hassen die Vergewaltigung ihrer Sprache so sehr, dass sie ihr Kreuzchen bei der AfD machen.

Wer also nicht von der AfD regiert werden will, der sollte diese Gender Gaga Sprache in Zukunft unterlassen. Denn wirklich nötig ist diese linke Ideologie nicht. Jeder ist in der Lage Mann und Frau zu benennen. Jeder kann Bäcker und Bäckerin sagen. Niemand sollte Bäcker*Innen sagen, denn das spaltet die Gesellschaft und säht Hass und Unfrieden.


Tannibi  21.07.2023, 13:00

Ich glaube nicht, dass jemand wegen des Gender-Irrsinns AfD
wählt. Die AfD hat keinrelei Chance, jemals an einer Regierung
beteiligt zu werden.

Aber was das Gendern betrifft, wird es ja erst richtig lustig,
wenn die Heinis entdecken, dass es auch einen Singular gibt:
"Ich gehe mal zum/zur Bäcker:in" (das ":" mit Gender-Hicks sprechen).

0
Fuchssprung  21.07.2023, 14:55
@Tannibi

Da hat ein Institut eine Straßenumfrage gemacht. Dabei kam heraus, dass es Leute gibt, die nur wegen der Gender Gaga Sprache die AfD wählen.

0
AuchKarma 
Beitragsersteller
 21.07.2023, 12:46

Bedeutet Genderideologie ausschließlich das Gendern bei der Sprache, oder ist es nicht viel mehr?

0
AuchKarma 
Beitragsersteller
 21.07.2023, 13:45
@Fuchssprung

Es geht um ein umfangreiches ideologisches Gebäude: Geschlecht sei nicht nur biologisch zu verstehen, sondern werde auch im sozialen Kontext erworben und "gemacht". Da geht es um Gender und Geschlechtsidentität und um die Vorstellung bei dem biologischen Geschlecht handele es sich nicht um zwei Pole (Mann und Frau), sondern um ein Spektrum.

0
Fuchssprung  21.07.2023, 13:49
@AuchKarma

Du sagst es! Es geht das "ideologische Gebäude", das um diesen Unsinn herum gebastelt wurde. Da wurde eine Ideologie erfunden, um das Wunschdenken zu manifestieren. Es gibt nur männlich und weiblich. Dann gibt es noch Menschen, bei denen es nicht eindeutig ist. Diese Uneindeutigkeit ergibt aber kein neues Geschlecht. Es ist eben nur nicht eindeutig.

1

Die vielen neuen Ideologien, auch gerne in Abwandlung mit den Endungen „-wahn“ oder „-gaga“ kommen aus rechtspopulistischen Kreisen. Machen wir uns nichts vor, wir Menschen sind Gewohnheitstiere und stehen Veränderungen erstmal skeptisch gegenüber. Das betrifft uns alle, auch wenn es je nach Thematik und persönlicher Betroffenheit unterschiedlich ausgeprägt ist. Auch das Alter spielt meist eine Rolle. Es hilft aber, sich mit der Sache auseinander zu setzen, die Argumente nachzuvollziehen oder den Standpunkt der Gegenseite zu verstehen, um sich ein Urteil darüber zu bilden, ob die Veränderung nicht am Ende doch positiv ist oder auch einen vielleicht letztlich egal sein kann.

Genau das wollen Rechtspopulisten verhindern. Sie picken sich Themen raus, bei denen sie eine breite Skepsis in der Bevölkerung erwarten, und diskutieren dann pausenlos, lautstark und unsachlich über das Thema. Die kleinsten Ereignisse werden zu katastrophalen Vorfällen hochgepusht. Und am Ende ist eine anfangs skeptische Person überzeugt, dass das Thema ideologische oder wahnhafte Ausmaße angenommen hat.

Das bedeutet, dass ein zunehmendes Wir-gegen-Die-Gefühl entsteht und anscheinend keine sachliche Diskussion über das Thema mehr möglich ist, weil Die ja so in ihrer Ideologie verfangen sind, dass man keine sachlichen Argumente mehr austauschen kann. Statt zu disktutieren, kann man Die also nur bekämpfen. Und dann kommt der Rechtspopulist um die Ecke und macht das verlockende Angebot: Hey, wenn du uns an die Macht verhilfst, dann lösen wir dieses furchtbare Problem für dich.


xNevan  21.07.2023, 13:14
Die vielen neuen Ideologien, auch gerne in Abwandlung mit den Endungen „-wahn“ oder „-gaga“ kommen aus rechtspopulistischen Kreisen.

Ist natürlich bequem eine Kritik einfach als Rechts zu bezeichnen. Dann muss man sich mit der Argumentation garnicht erst beschäftigen.

2
TheSnowGlobe  21.07.2023, 16:38
@xNevan

Ich habe nirgendwo geschrieben, dass ich Kritik ablehne, noch habe ich das dem politisch rechtem Spektrum zugeordnet. Ich sprach davon, dass Rechtspopulisten diese Begriffe etablieren, um konstruktive Diskussionen unmöglich zu machen. Wenn ich allein durch die Begriffswahl das Gegenüber oder dessen Ideen schon als Schwachsinnig darstelle, bin ich doch nicht an einem sachlichen Austausch von Kritik interessiert.

0
xNevan  21.07.2023, 16:49
@TheSnowGlobe
Wenn ich allein durch die Begriffswahl das Gegenüber oder dessen Ideen schon als Schwachsinnig darstelle, bin ich doch nicht an einem sachlichen Austausch von Kritik interessiert.

Was nicht getan wird. Der Begriff Genderideologie ist erstmal völlig wertfrei ob diese nun positiv oder negativ ist. Wer wird lediglich mehrheitlich negativ ausgelegt.

0
AuchKarma 
Beitragsersteller
 21.07.2023, 12:45

Ich persönlich war von Grund aus offen für neue Sichtweisen bezüglich biologischem Geschlecht und Gender und zwar in Bezug auf Biologie, Medizin, Psychologie und Soziologie. Es gab hier viele, viele, viele Auseinandersetzungen mit Personen, die von sich sagten, dass sie selber betroffen seien, oder versucht haben eine bestimmte Ideologie zu vermitteln, von der sie behaupteten sie sei wissenschaftlich fundiert.

Es stellte sich aber heraus, dass vieles davon nach wiederholtem kritischen Nachfragen nicht stand hielt. Vieles konnte von den Personen, die es postulierten, nicht vernünftig erklärt werden. Inhaltlich ergab einiges einfach keinen Sinn. Oft hörte ich einfach nur: "Man kann das nicht erklären. Es ist einfach so. Akzeptier das!" Das ist aber kein wissenschaftlicher Ansatz! Wenn etwas wissenschaftlich fundiert ist, muss es klar definiert sein, es muss klar und nachvollziehbar erklärt werden können. Das war aber nicht der Fall, sondern man bezog sich immer nur auch subjektives Empfinden, oder auf philosophisch-soziologische Abhandlungen, die teilweise Richtung Esoterik abdrifteten. Damit kann ich nichts anfangen!

1
TheSnowGlobe  21.07.2023, 16:24
@AuchKarma

Vielleicht hast du falsche Erwartungen. Menschen können über ihre Geschlechtsidentität erst einmal nur einen subjektiven Eindruck geben. Dabei kann man bspw. feststellen, dass es Menschen gibt, die sich nicht mit ihrem biologischen Geschlecht identifizieren können. Das kann man zunächst nur so hinnehmen.

Ich pflichte dir bei, dass es natürlich genial wäre, solche Mechanismen wissenschaftlich zu erklären, aber das ist ziemlich schwierig. Man kann natürlich Statistiken führen und dann feststellen, dass es Unterschiede im Verhalten oder Denken von Männern und Frauen gibt. Aber das kann ja ganz verschiedene Ursachen haben. Rollenklischees, geschellschaftliche Normen, Hormone, Gene, frühkindliche Entwicklung, Erziehung, ... Wir sind alle ein Geflecht aus all dem und es ist daher schwierig zu isolieren, was jetzt genau unsere Geschlechtsidentität ausmacht. Und wissenschaftlich gute Studien haben schnell ein ethisches Problem: Wie schließe ich jede Fremdeinwirkung aus, damit ich untersuchen kann, ob ein Verhalten angeboren ist? Soll ich das Baby jahrelang in eine kleine Box einsperren?

Du wirst hier also neben persönlichen Erfahrungsberichten nur auf Menschen treffen, die sich mit der Thematik schon ein bisschen länger aus eigenem Interesse auseinander gesetzt haben. Deshalb sind sie aber keine wissenschaftlichen Experten, sondern können dir nur die wissenschaftlichen Erkenntnisse vorlegen, die sie bereits mitbekommen haben. Und ja, die sind häufig kritikwürdig, weil wissenschaftlich einfach unheimlich schwierig zu untersuchen. Du darfst also nicht erwarten, dass jemand um die Ecke kommt und schreit: hier habe ich einen wasserdichten Beweis.

1
AuchKarma 
Beitragsersteller
 21.07.2023, 16:34
@TheSnowGlobe

Ich treffe hier leider oft auf wenig reflektierte Jugendliche und junge Erwachsene, die mitten in der Pubertät mit unter Umständen überschäumenden Sexualhormonen, psychischen und sozialen Problemen stecken. Einige versuchen ihr psychisches oder körperliches "Unwohlsein" damit zu lösen, dass sie sich selbst ein trendiges LGBT-Label verpassen, das ihnen eine für sie akzeptable Identität gibt und das möglicherweise vorliegende, behandlungsbedürftige psychische Störungen kaschiert. Gerade was das Thema Transsexualität, "Genderfluidität", Bisexualität oder auch Asexualität angeht, denke ich, dass viele einfach nur temporär verwirrt sind.

Mich würde brennend interessieren, wie diese Jugendlichen und jungen Erwachsenen in 10 oder 20 Jahren ihr "LGBT-Outing" bewerten. Ich denke viele von ihnen werden sich dafür schämen, wie unreif und wenig selbstreflektiert sie damals waren und mit welcher Penetranz sie von anderen Anerkennung und Akzeptanz eingefordert haben.

0
TheSnowGlobe  21.07.2023, 17:55
@AuchKarma

Ja, auf dieser Plattform sind viele junge Menschen. Ja, in der Pubertät probiert man sich aus. Ja, einiges wird einem später peinlich sein (geht dir vermutlich auch so). Ja, junge Menschen haben auch psychische und soziale Probleme. Ja, kann sein, dass sich manche zunächst ein Label geben, das sie später wieder überdenken. Alles richtig, aber ich weiß nicht, worauf du hinaus willst.

Vielleicht interpretiere ich jetzt zu viel da rein, aber ich habe den Eindruck, als wolltest du die Genderthematik von jungen Menschen fernhalten, um sie nicht noch mehr als nötig zu verwirren. Aber das ist meinen Augen kontraproduktiv. Menschen kaschieren psychische Störungen oder allgemein Probleme, wenn sie das Gefühl haben, dass das Umfeld das Problem nicht ernst nehmen oder verurteilen würde, weil es tabuisiert wird.

0
AuchKarma 
Beitragsersteller
 21.07.2023, 22:25
@TheSnowGlobe
aber ich habe den Eindruck, als wolltest du die Genderthematik von jungen Menschen fernhalten, um sie nicht noch mehr als nötig zu verwirren. 

Ich will die Genderthematik nicht aktiv von ihnen fernhalten, aber man sollte sie vielleicht nicht absichtlich und aufdringlich damit konfrontieren, wie es derzeit der Fall ist.

0
TheSnowGlobe  22.07.2023, 13:31
@AuchKarma

Ich frage mich, wo der Mittelweg zwischen „aktiv fernhalten“ und „absichtlich konfrontieren“ liegt. Klingt für mich nach teilweise schwanger. Entweder sensibilisiert man Jugendliche für die Thematik oder nicht. Über die Art und Weise kann man sich natürlich viele Gedanken machen. Du magst sie als aufdinglich empfinden, ich eher nicht, aber da mögen wir zwei verschiedene Lebenswelten haben. Aber am besten fragt man doch die Jugendlichen, anstatt an ihnen vorbeizudiskutieren.

0

Genderideologie ist ein rechter Kampfbegriff. Und ich weiss ehrlich nicht, was deren Problem ist. Dieses Geschrei, wenn es darum geht, dass Frauen und andere Geschlechter in der Sprache mitgenannt werden, weckt in mir die Angst, dass sie die Frauen am liebsten hinterm Herd und weitere Geschlechter am liebsten im Knast sehen würden. Auch wenn gendern nicht gerade sprachlich schön klingt – ist es doch ein Versuch alle unter einen Hut zu kriegen – alle mitzunennen. Sprache ist mächtig und beeinflusst. Deshalb dieses rechtsbraune Theater. Aber was ist so schlimm daran, alle mit zu nennen?


xNevan  21.07.2023, 13:16
weckt in mir die Angst, dass sie die Frauen am liebsten hinterm Herd und weitere Geschlechter am liebsten im Knast sehen würden.

Diese Angst ist genauso unbegründet wie die der (angeblich) Rechten.

1
Tannibi  21.07.2023, 12:55

Ganz einfach: Die ganz große Mehrheit will es nicht.
Fast alle Frauen sind dank dreistelligem IQ fähig,
zwischen männlicher und generischer Form zu unterscheiden.

4

Deutschland hat wichtiger Probleme, als über solche Randthemen zu diskutieren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Insiderwissen