Was soll ich machen als nutzloser Mensch?


13.04.2025, 16:09

Therapeuten etc. sagen man MUSS Leben, aber wozu? Das können sie dann halt oft nicht erklären. Ausser das man halt Leben muss. Aber ich zahle ja keine Steuern ein.

10 Antworten

Eigentlich bin ich da wahrscheinlich denkbar schlecht Ratschläge zu erteilen kann es wohl auch gar nicht, aaaber ich bin betroffen.

Ich bin mittlerweile über 30 Jahre und seit etwa10 Jahren ebenfalls arbeitsunfähig bescheinigt.

Ich habe mehrere teils schwere Einschränkungen welcher vor allem psychischer Natur sind.

Vor 4 Jahren habe ich nach kurzer Stabilisierungsphase von mir aus eine Ausbildung begonnen und unter enormen Schwierigkeiten auch abgeschlossen, wobei es eine Ausbildung im geschützten Rahmen war und daher auch im Grunde nicht mit regulärer Ausbildung gleichzusetzen ist. Aber auch zu dem Zeitpunk war ich nicht wirklich fähig sie zu meistern und nur mit viel Glück und offen gesagt auch unzulässiger Unterstützung, habe ich es am Ende doch geschafft. Nur halt ohne irgend eine Möglichkeit sie auch zu verwerten. Sprich damit dann auch in Arbeit zu kommen. Was eigentlich der Sinn und Zweck sein bzw. hätte sein sollen.

Die Frage die du hier stellst, egal ob ernst gemeint oder nicht - weil viele machen sich daraus auch einfach einen Spaß, die habe ich mich ebenfalls lange gestellt und eigentlich auch nach wie vor und einfach gesagt auch noch keine (endgültige) Antwort gefunden, mit der man auch zufrieden sein und vor allem leben kann.

Letztlich ist die Titelgebende Frage ohnehin eine, welche individuell behandelt werden muss und du am Besten mit Unterstützung für dich selbst finden musst. Anders geht es nicht, weil du musst da selbst dahinter stehen. Entweder auf dich allein gestellt oder mit der Unterstützung die du hast, finden oder bekommen kannst.
Klar kann man dir sagen, mach dies oder das und bei manchen scheint das sogar zu funktionieren, aber ich persönlich sehe das kritisch und glaube da auch nicht dran.

Bei mir würde es nicht funktionieren. Aber da ich nach wie vor betroffen bin, da ich eben nach der Ausbildung direkt wieder in der Arbeitsunfähigkeit landete und nach wie vor bin, wobei man mir dies aufgrund der Ausbildung nun nicht mehr anerkennen will, bin ich eben wohl ein denkbar schlechter Ratgeber.

Es sind eigentlich tiefgreifende philosophische und ethische Fragen die hier im Raum stehen.

Muss man Leben - eine Frage die mich seit gut und gerne 15 Jahren beschäftigt.

So wie die Dinge aussehen und gehandhabt werden - zumindest in Deutschland - ist die Antwort darauf: Ja

Du musst.

Zumindest wird man es dir in jeder Hinsicht schwer bis unmöglich machen das zu ändern, selbst in Fällen, in denen man unter Schmerzen und schwerstem Leid einfach nur noch vor sich hinvegetiert und vor allem auch nicht mehr will.
Klar, man kann sich umbringen, aber das geht dann voll und ganz auf eigene Rechnung und Mittel und Wege werden einem nicht gegeben und soweit möglich schwer zugänglich gemacht und auch genommen. Zumindest in einer Weise von wegen: simpel, schnell und sicher. Nicht das es unmöglich ist, aber sehr sehr schwer.

Vieles kann krass nach hinten losgehen und einen nicht nur am Leben sondern auch noch in einer weit schlechteren Verfassung lassen. Spring vom Turm und ggbf. bist du dann Querschnittsgelähmt so mal als Beispiel, oder du schadest deinen Organen oder, oder und stehst eben am Ende lebendig, aber mit weit größeren Qualen da und das so oder anders dann absolut gar nichts mehr geht und ja... am Ende wird man immer irgendwie am Leben erhalten, aber halt meist mehr schlecht als recht. Es sei den man hat das Kapital und den Rückhalt.
Die meisten einfach zugänglichen Formen (ich meine was einem da so aus dem FF einfällt) sind wohl auch einfach mit großen Qualen verbunden. Alles andere als sicher sowieso. Und sicher heißt in dem Fall eben Exitus - Tod.
Mitunter sehe ich das persönlich oftmals auch als Druckmittel, um eben Leute mit diesen Fragen und Konsequenzen zu konfrontieren, damit sie am Ende dann eben dadurch doch zur Funktion gebracht bzw. gezwungen werden.
Verloren hat das System und der Staat im Grunde nur, wenn man eben weder am Leben, noch in Arbeit ist. Aber das wird eben auch wenngleich unwillig billigend in Kauf genommen.

Also sozusagen 'funktionier oder wir erhöhen dein Leid und deine Angst u.a. indem wir dir eben stets und ständig und mit der Zeit mehr und mehr die Daumenschrauben anziehen'.
Dem Rest der Welt wird etwas anders gezeigt und vorgemacht, sodass dem weder Glauben noch Mitgefühl geschenkt wird. Im Gegenteil. Man wird in dieser Position wie du ja bereits erkannt hast vor allem ja verachtet.
Wobei es durchaus auch Unterschiede gibt. So erkennt man es vor allem Menschen mit körperlichen Problemen und bei denen bei 'denen man das sieht/ erkennt' weitaus eher an. Aber selbst da gibt es Missstände und im Endeffekt schert man ohnehin alles über einen Kamm und grenzt alle aus.

Tatsächlich bin ich an dem Punkt und das schon lange mir ebenfalls für mich persönlich Euthanasie zu wünschen.
Giftspritze oder sonst etwas mit dem ich friedlich und schnell abtreten kann, weil ich finde am Leben gar nichts mehr. Ich bin also genau in der Position die du da schilderst. Und mittlerweile lehne ich auch jegliche Hilfen es zu ändern ab. Vor allem, weil ich sie als verlogen ansehe. Hilfen die sich für mich nicht als solche darstellen sondern als Möglichkeiten anderer aus meiner Not und meinem Leid Profit zu machen. Ärzte die sinnlose Therapien anbieten und das auch aufzwingen, Medikamente ausgeben die teilweise höchst bedenklich sind und u.a. unter das Betäubungsmittelgesetz fallen - also einfach gesagt Drogen sind.
Die meine Lage nie verbessert, teils aber auch verschlechtert haben usw.

Im Grunde gezwungen ist eine Existenz zu führen in der man nur noch als Profitquelle bzw. Mittel zum Zweck für andere gillt, sodass eben Menschen über einen an Profite über Staat und Kranken- und Rentenkassen kommen. Ärzte, Pflege und ansonsten muss man ja wenn man existiert sich auch ernähren, muss Rechnungen zahlen etc. Da man dafür aber nichts leistet (wobei egal ist ob können oder nicht), kommt eben vor allem Verachtung und Ausgrenzung.
An vielem kann man ja auch einfach nicht teilhaben oder keinen positiven Nutzen ziehen. Schon allein finanziell. Also lässt man es. Am Ende sitzt man im Grunde nur noch daheim und das Leben besteht nur noch aus Essen, trinken, Zeit totschlagen und Schlafen. Das dann vor allem in Einsamkeit, Verzweiflung, Angst, Trauer und auch Wut auf alles und jeden aber vor allem sich selbst. Viele beginnen das dann zu betäuben. So ist Drogenmissbrauch und Alkoholismus ja bspw. ein großes Thema. Anders ertragen es viele einfach nicht.

Wer es kann wird da natürlich versucht sein es zu ändern, erst gar nicht dazu kommen lassen. Wer es nicht kann. Der bleibt halt in der Position.

Letztlich hat egal wie, jedes Leben irgend einen Sinn nur das man es selbst und vor allem andere es nicht er- oder anerkennen und sind diejenigen die einen am Leben halten wollen auch in irgend einer Weise doch auch daran interessiert. Mit allem lässt sich irgend etwas anfangen. Und wenn es nur ein Mittel zum Zweck ist. Im Grunde ist man eben dann das. Ein Mittel zum Zweck. Bezahlt wird das dann wenn nicht über Familie, über den Staatshaushalt. Soviel dann zum Thema Sozialschmarotzer.

Interessiert keine Sau das man nicht in Saus und Braus lebt und oftmals auch überhaupt nicht leben will. Da himmelt man die an welche tatsächlich im Überfluss leben und verachtet die Ärmsten der Armen, in welcher Menschen wie eben auch ich in der Regel auch sind. Wobei es da weitaus dramatischere Beispiele gibt wie mich. Aber vielleicht ja auch nur eine Frage der Zeit... wer weiß was noch kommt und wird.

Der Staat kommt seiner Verantwortung solchen Menschen gegenüber mehr schlecht als recht nach. Was mich eben auch die gesamte Angelegenheit in Frage stellen lässt: Warum nicht einen Deckel drauf? Das Verhalten und der Umgang mit diesem Thema stimmt so oder so nicht. Also warum nicht das andere Übel und eben die Leute dann auf freiwilliger Basis umbringen? Dann hätte man sie ja los und sie selbst wären von ihrem Elend befreit.
Stattdessen handhabt man es anders und zwingt den Menschen teils schreckliche Zustände und Verfassungen auf. Das wird dann als moralisch und ethisch verkauft.

In gewisser Weise erinnert es mich an ein (negatives) Gegenstück zum Treiben in dieser Angelegenheit während des dritten Reichs.

Als man die sogenannten "Ballastexistenzen" gefoltert und ermordet hat.

Die Einstellung ist geblieben. Nur nennt man sie eben umgangssprachlich und vor allem von Behördenseiten nicht mehr so. Das ist jetzt verpönt. Aber nach wie vor gilt man als Abschaum und Menschenmüll. Menschen denen man insgeheim keine Menschenrechte zugesteht, weil man sie nicht als Menschen anerkennt. Sie leisten ja nichts. Sagen tut man es eher weniger, aber denken und meinen sehr wohl.

Mitunter zwingt man sie niedrigste Arbeiten zu verrichten oder die sinnlosesten überhaupt. Das soll ihnen dann ein Wertgefühl und Struktur geben und den wenigsten Nutzen, wenn den überhaupt aus ihnen ziehen.
So lässt sich immerhin ein klein wenig Leistung rausholen. Aber an der ganzen Situation und Behandlung ändert das wenig bis nichts. Insbesondere wenn es sich eben um Menschen handelt, welche sich ihrer Rolle und Lage sehr wohl bewusst sind und es eben nicht mit sich machen lassen wollen oder auch können. Die sanktioniert man dann eben zusätzlich und treibt sie immer mehr in die Enge und Tiefe.

"Die wollen sich ja nicht helfen lassen, also sind sie selbst schuld"

Zumal ganz nach dem Motto jeder ist seines Glückes Schmied, sind die ja ohnehin alle selbst schuld.

Also ist man dazu verdammt es mitzumachen oder eben noch immer schlimmere Konsequenzen in Kauf zu nehmen.

Im Endeffekt... ich persönlich bin ja nach wie vor da. Ich habe selbst über 6 gescheiterte Selbstmordversuche hinter mir. Offen gesagt, habe ich mit der Zeit den Überblick verloren, zumal ich auch nicht mehr weiß was war wirklich Absicht und was mehr Affekt. Aber ich denke mindestens 6 waren wohl zumindest geplante Versuche in der Absicht dem ein Ende zu setzen.
In Momenten in denen ich so verzweifelt, so hoffnungslos und so wütend war, dass ich es nicht mehr ertragen habe. Vor allem auf mich selbst und meine Unfähigkeiten.
Aber ... wie man sieht, ich bin noch da und insgesamt habe ich eigentlich gar nicht den Wunsch mich umzubringen. Zumindest nicht so.
Für mich wäre das im Grunde das ultimative Schuldeingeständnis und der Inbegriff meines Versagens. Ich möchte es dem Staat und den Menschen auf die Tour auch nicht leicht machen, ihnen sozusagen ihre schmutzige Arbeit abnehmen und sie aus der Verantwortung nehmen. Darum bin ich noch da und auch versucht keine Versuche mehr zu unternehmen. Nicht so.
Auch um die Menschen die mir dann doch nah stehen nicht im Stich zu lassen oder mit Schuldfragen zu konfrontieren usw.

Letztlich ist die Sache die: Wenn der Staat - die Gesellschaft - es so handhaben will, dann soll es so sein. Dann müssen sie wie auch ich oder wir eben auch die Konsequenzen in Kauf nehmen und da werde ich es ihnen auch nicht leicht machen oder entgegen kommen, schon gar nicht darüber hinaus wozu ich im Stande bin und das ist tatsächlich sehr, sehr wenig.
Also wenn ich leiden soll, warum dann nicht auch sie?

Letztlich habe ich persönlich mich auch nicht in diese Lage gebracht. Ich bin tatsächlich nicht schwerbehindert geboren, sondern primär dazu gemacht worden.
Man hätte es anders machen können, so dass es für andere und eben auch für mich funktioniert. Das man sich gegenseitig unterstützt, fördert, gut behandelt und stärkt. Tatsächlich ein gemeinsames Miteinander geführt wird.
Statt diesem Wettbewerb in dem die Stärksten und Besten brillieren und gewinnen, während die Verlierer leer ausgehen. Diejenigen die so geboren werden (oder das Glück haben bereits in elitäre Umfelder hineinzuwachsen) und sind oder werden wie man sie braucht und alle anderen sich im Bestreben die besten Plätze zu sichern, sich gegenseitig regelrecht bekämpfen als wäre man Feind in einem Krieg.
Das ist nicht meine Welt und der füge ich mich auch nicht. Zumal ich eben auch einer von denen bin, welcher in diesem Krieg als Kriegsversehrter zurückgeblieben bin und so eben auch einfach gar nicht mehr oder stark eingeschränkt fähig bin Anforderungen gerecht zu werden.
Im Endeffekt - es braucht Verlierer um Gewinner zu haben und wenn man denen dann jedoch den Status als Minderwertig zuschreibt. Dann ist dies eben eine Konsequenz daraus, dafür schäme ich mich nicht und fühle ich mich noch weniger schuldig. Wie gesagt, meine Wahl und meine Welt war und ist das nicht.
Wer sich seine Welt in Brauchbar und Unbrauchbar einteilen will, der hat auf die ein oder anderer Weise auch den Dreck den er als solchen ansieht, selbst wegzuräumen.

Im Grunde kann diese Gesellschaft sich freuen, dass Menschen wie ich größtenteils keine destruktiven Absichten haben und Ziele verfolgen. Ich will wenn, dann eben auch gut existieren. Wenngleich ich oft durchaus Lust hätte alles um mich herum zu zerstören.
Aber wenn sie es eben weiter so treibt und ihren Hass und ihre Verachtung weiter so zelebriert, dann kann es gut und gern sein, dass sich der Abschaum der Gesellschaft letztlich dazu gezwungen sieht und dann letztlich diese Gewinner und Mitglieder in Angst und Schrecken leben. Weil... was hat unsereins noch groß zu verlieren? Zumal man es uns ja ohnehin ständig in Aussicht stellt uns auch noch das wenigste mit dem wir unsere Existenz bestreiten müssen zu nehmen? Was für einen Wert rechnet wohl etwas das man als wertlos erachtet einem selbst zu?

Ich kann die letztlich nicht sagen was du zu tun hast und was du für Möglichkeiten hast. Das ist bei jedem anders, jeder ist anders und hat andere Ansichten, Ziele, Stärken, Schwächen, Fähigkeiten, Vorlieben usw.. Man muss eben versuchen etwas für sich zu finden mit dem man sich arrangieren kann. Etwas finden was man tun kann und mit dem man sein Leben bestreiten und führen kann. Werden einem diese Möglichkeiten vorenthalten oder gar genommen. Dann muss man entweder versuchen andere Wege zu finden oder aber einfach das nehmen was übrig bleibt. So hat man die bittere Wahl, ewig zu kämpfen für etwas das man vielleicht niemals bekommt oder aber sich einem Schicksal zu fügen. That's life.
Auch mir steht das offen, nur habe ich mittlerweile einfach nicht mehr die Kraft dazu und den Sinn und auch mich selbst aus den Augen verloren. Im Grunde bin ich persönlich nichts weiter als ein Geist oder ein Schatten meiner Selbst. Aber wer weiß, vielleicht finde ich trotz allem wieder zu mir zurück. Fest steht einfach, ich mache es anderen nicht mehr recht. Die Rolle die man mir gelassen hat die habe ich jetzt eben.
Bis sich die Haltung auf die ein oder andere Weise ändert und wenn es das nicht tut. Tja, irgendwann hoffentlich bald, gebe ich so oder so den Geist auf. Ewig wird es so oder so nicht gehen.
Die Hoffnung bleibt, dass der ganze Mist allen und nicht nur uns oder mir, irgendwann um die Ohren fliegt oder man sich auch da wo man die Macht dazu hat besinnt und eben so oder so ein Umdenken und eine andere hoffentlich bessere Handhabung der Dinge statt findet.

Ohne dir zu nahe treten zu wollen – aber wenn du deine Frage schon öffentlich postest, ziehst du auch jemanden wie mich an, der zunächst einmal hinterfragen würde, warum du dich so sehr als „nutzlos“ definierst.

Scheinbar identifizierst du dich stark mit diesem Begriff. Ob das sinnvoll ist? Wenn ja, wofür? Natürlich entbehrst du – sei es durch einen selbst vergebenen oder übernommenen Titel – nahezu jeglicher Pflichten. Denn sobald der Ruf ruiniert ist, lebt es sich ungeniert, könnte man deuten.

Sprich: Wenn du dich mit dem Zustand des „Nutzlosseins“ abgefunden und darin eingebettet hast und indirekt auch die Logik derjenigen, die dich gegebenenfalls als „nutzlos“ betiteln, in Frage stellst, könnte man vermuten, dass du ihnen etwas zurückgeben möchtest. Man könnte auch wild spekulieren, dass du deinem Therapeuten den Job erheblich erschwerst, indem du Fragen zum Sinn des Lebens stellst – Fragen, die du selbst weder beantworten kannst noch beantworten musst. Schließlich gehört es nicht zum Aufgabenbereich deines Therapeuten, dir vorzuschreiben, wie du dein Leben mit einer sinnstiftenden Tätigkeit erfüllst.

Niemand kann oder wird dir den Sinn des Lebens vorgeben. Und falls doch, verfolgen solche Personen meist lediglich das Ziel, ein „Surrogat“ zu schaffen, das ihre eigene Meinung widerspiegelt – damit sollte man vorsichtig sein.

Man kann sich auch, anstatt sich aufzublähen (was eventuell narzisstisch wirkt), bewusst klein halten – auch dies könnte als eine Form von Narzissmus interpretiert werden.

So, genug gedeutet und spekuliert:

Fakt ist: Solange du sinnvoll in Diskussionen gehst – sei es mit deinem Therapeuten oder jemand anderem – leistest du deinen Teil dazu, dass sich die Welt (sprichwörtlich) weiterdreht!

Besprich doch alles mit deinem Therapeuten, ohne von ihm zu erwarten, dir den Sinn des Lebens zu erklären, nur um diesen dann wieder abzuwerten.

Er kann es dir nicht erklären, denn es handelt sich um deine individuelle Entscheidung. Es gibt keine allgemeingültige Blaupause – etwa, dass man arbeiten, Steuern zahlen oder ein Kind bekommen muss. Das muss nicht sein; es kann aber als schön und gesellschaftlich offenbar akzeptabler gelten als beispielsweise nicht zu arbeiten, Drogen zu verkaufen und zu nehmen und dabei auch noch Vandalismus zu betreiben.

Dein Therapeut betrachtet dich sicherlich nicht als einen „hoffnungslosen Fall“, der in keiner Form jemals einen Beitrag zur Gesellschaft leisten wird, sondern als ein „Work in Progress“. Schließlich sitzen wir alle in demselben Boot.

Besprich doch mal mit deinem Therapeuten alles, ohne von ihm zu verlangen, dir den Sinn des Lebens zu erklären, nur um diesen dann doch wieder abzuwerten.

Er kann es dir nicht erklären, denn das ist (d)eine individuelle Entscheidung. Es gibt da keine Blaupause wie z.B. Arbeiten, steuern zahlen, Kind kriegen usw...muss alles nicht sein, kann aber und wäre schön und gesellschaftlich aktuell offenbar mehr tolerierbar als z.B. nicht arbeiten, Drogen verkaufen und nehmen und dabei noch Vandalismus betreiben.

Dein Therapeut betrachtet dich bestimmt nicht als ''hoffnungslosen Fall'' welcher NIEMALS IN IRGEND EINER FORM einen Beitrag zur Gesellschaft leisten wird. Sondern als ''WORK IN PROGRESS''. So wie wir alle auch damit, ebenfalls in einem Boot sitzen.

Dass du dich selbst heute – zumindest – als nutzlos verachtest, zeigt doch, dass du dich immer noch als Verächter wahrnimmst.

Ich schließe aus Deinen Ausführungen, dass Du noch jung bist und dir nicht so sehr deine Erwerbsunfähigkeit zu schaffen macht, als die fehlende Anerkennung von Gleichaltrigen. Hinzu kommt eine schleichende Depression, die sich bei Dir wohl im mittelgradigen Bereich bewegen wird. Hierbei ist es egal ob Du narzisstische Züge hast oder nur einfach hilflos dir vorkommst. Es geht nur darum einen Aufgabenbereich zu finden, der das Leben für Dich wieder Lebenswert macht. Deshalb auch deine Frage nach der Sinnhaftigkeit Deines Daseins. Aus Deiner Frage jedoch ersehe ich, dass Du deine Situation als nicht ausweglos ansiehst, sondern nach Hilfe suchst, denn andernfalls würdest du zu einem Suizid neigen und Deine Frage anders gestalten (wenn überhaupt). Auch wenn Du Erwerbsunfähig bist, so kannst Du dir Wissen aneignen, welches Du z.B. später vermarkten kannst. Es gibt dafür genügende Beispiele von behinderten Menschen, dabei ist es egal wo für Du dich entscheidest. Du bist nicht nutzlos, wenn Du es willst und dich nicht aufgibst.

Was mich aufregt ist der Umstand, dass unsere Gesellschaft nicht für diesen Personenkreis (erkrankte Menschen) wirklich eintritt und es schafft diese Menschen wieder in das normale Leben zu integrieren. Wir geben so viel Geld für andere belanglose Dinge von Seitens des Staates aus, aber für unsere eigenen Mitbürger, die sich in einer solchen Situation befinden ist kein Geld da. Wirklich Kranke Menschen können und müssen von uns alimentiert werden, damit sie die Chance habe ein normales Leben führen zu können. Und denen die es nicht können, sollten wir ein würdiges Leben ermöglichen, aber nicht in Heimen oder in abgeschotteten Räumen/Schulen, sondern mitten in unserer Gesellschaft. Das ist für mich eine Form von Diversität und Gleichstellung, denn niemand hat sich sein Krankheitsbild ausgesucht.

Sehen wir uns doch nur die Folgen der Corona-Impfung an, der Staat übernimmt nicht die Folgen, sondern streitet bis alle verstorben sind. Das die Impfung viele Menschen vor dem Tod bewahrt hat ist unbestritten, doch für die Opfer müssen wir als Gesellschaft aufkommen. Das ist Solidarität mit unseren Mitbürgern und nicht Geld für Frauenrechte in Afrika oder Radwege in Südamerika ausgeben.

Niemand ist nutzlos und auch nicht umsonst auf dieser Welt. Egal wie dein Leben aussieht du kannst es trotzdem sinnvoll gestalten und dir Hobbys suchen die dir gut tun.

Das stimmt nicht, jeder Mensch hat seine Würde. Auch, wer nicht arbeitet. Das ist eine Fehlvorstellung, die aus gewissen protestantischen Kreisen kommt.