Was sind eure persönlichen Erfahrungen und Ansichten zum Thema Selbstzensur in sozialen Netzwerken?

Ich stelle Selbstzensur gar nicht fest./ Ich merke es nicht. 54%
Ich stelle Selbstzensur bei mir UND anderen fest. 29%
Ich stelle Selbstzensur bei mir selber fest. 8%
Ich stelle Selbstzensur nur bei anderen fest. 4%
Selbstzensur gibt es gar nicht! 4%

24 Stimmen

10 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Ich stelle Selbstzensur bei mir UND anderen fest.

Wobei ich das nicht als Zensur sondern als meinungfreiheit beschreiben würde. Wenn ich etwas sage, dann kriege ich eine entsprechende gegenreaktion.

Natürlich kann es sein das ich dann etwas was ich meine nicht sage, weil ich keine lust auf diese gegenreaktion habe besonders zu "heiklen" themen.


orangade 
Beitragsersteller
 09.05.2024, 12:36
Natürlich kann es sein das ich dann etwas was ich meine nicht sage, weil ich keine lust auf diese gegenreaktion habe besonders zu "heiklen" themen.

Genau das ist Selbstzensur.

Kaen011  09.05.2024, 12:39
@orangade

Jein, da es eher launenabhängig ist. Generell kann ich alle themen ansprechen und tue es auch, aber eben nicht immer.

Die Alternative wäre die Meinungsfreiheit der anderen zu beschränken wovon ich auch nichts halte.

Als soziales wesen ist mir und dem Menschen im allgemeinen natürlich wichtig was andere über einen denken (auch wenn einem natürlich die Familie deutlich wichtiger ist als irgend ein dude auf twitter).

Ich stelle Selbstzensur bei mir selber fest.

Ich kann natürlich nur für mich selbst sprechen. Ich sage bei weitem nicht immer das was mir als erstes durch den Kopf geht. Das ist zu oft nicht sozialverträglich. Insofern betreibe ich in gewisser Weise Selbstzensur im Kopf seit ich weiß was Empathie bedeutet.

Hier schreibe ich meine Beiträge nicht selten mit Bedacht, denn wenn ich es zu direkt formuliere könnte es gelöscht werden. Dabei weiche ich aber nicht von meiner Meinung ab, sondern formuliere sie nur weicher.


orangade 
Beitragsersteller
 16.05.2024, 13:36

Das war nicht ganz das, was gemeint war.

Aber danke für deinen Beitrag.

Ich stelle Selbstzensur bei mir selber fest.

Na ja, manches schreibe ich nicht, weil ich mir denke, das gibt nur Ärger. Es heisst ja nicht ohne Grund : reden ist Silber, schweigen ist Gold.


orangade 
Beitragsersteller
 16.05.2024, 14:57
manches schreibe ich nicht, weil ich mir denke, das gibt nur Ärger

Was denn so?

Welche Themen?

swisstime  16.05.2024, 15:00
@orangade

Na zum Beispiel alles, was mit Israel, Palästina und Juden zu tun hat.

Selbstzensur ist völlig unnötig, wenn man von Hause aus, nicht mit unflätigen Reden "argumentiert"

Mit Meinungsfreiheit haben Hasstiraden absolut NICHTS zu tun.


orangade 
Beitragsersteller
 16.05.2024, 13:35

Naja...

Meine Antworten zum Thema Transsexualität wurden hier wiederholt gelöscht, wenn ich nur angedeutet habe, dass einige der Personen, die sich selbst für "trans" halten, nicht "trans" sind, sondern stattdessen in Wirklichkeit an einer behandlungsbedürftigen psychischen Störung leiden KÖNNTEN.

Oder ich wurde eben von einer ganzen Horde aufgebrachter LGBT-Freunde verbal massiv angefeindet wegen dieser Meinung.

Da überlegt man sich dann das nächste Mal, ob man sich dieses Generve wieder aufhalsen will, oder ob man dann nicht lieber für Frieden und Ruhe Selbstzensur betreibt...

tomback2  05.01.2025, 01:15

"Hasstiraden" ist ein sehr schwammiger Begriff und erlaubt Willkür bei der Zensur.

wurde schon mehrmals gelöscht, wegen nichts, mit schwammiger Begründung. Besonders zum Ukrainekonflikt und Israelkritik ist es manchmal schwierig. Manchmal habe ich Kommentare oder Fragen indirekt und harmloser formuliert, damit die nicht gelöscht werden. Manchmal auch Ironie verwendet und gehofft, das es die Kontrolleure nicht merken, wie in Diktaturen.

Bei mir als (theoretisch) anonyme Privatperson ist es zwar frustrierend, aber nicht dramatisch.

Dumm ist es bei Lehrern, die ihren Job riskieren, wenn sie Israel kritisieren. Habe das schon von zwei Personen gehört. Es droht dann immer die Gefahr des "Antisemitismus"vorwurfs und evtl Abmahnungen und Entlassungen.

Oder bei freiberuflichen Journalisten, die keine Aufträge bekommen, wenn sie nicht der offiziellen Linie folgen. Aber zum Glück sind sie ja finanziell durch Harz4 abgesichert (Ironie;)

Oder öffentliche Personen, die von Medien denunziert werden. Bei denen die Diskussion auf die persönliche Eben gezogen wird, um Diskussionen zum Thema im Keim zu ersticken. Beispiele: "Putin-Troll", "von Putin bezahlt", "Antisemitisch" (Gabriele Krone-Schmalz, Sarah Wagenknecht, Greta Thunberg und viele andere)

Oder die "1 gegen n" Talkshows im öffentlichen Rundfunk, bei denen einer vom Mainstream abweicht und vom Moderator und den anderen permanent unterbrochen wird. Ziel ist keine Diskussion, sondern ein Forführen. zum Beispiel Markus Lanz - Sarah Wagenknecht

Oder UniversitätsprofessorInnen, bei denen plötzlich Plagiatsvorwürfe in den Raum gestellt werden, nachdem sie sich kritisch und nicht Mainstreamkonform geäußert haben. Die Karriere ist ein guter Motivator für Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam

Oder Kündigung von Veranstaltungsterminen auf externen Druck. Zum Beispiel eine Veranstaltung von Gabriele Krone Schmalz bei Malteser und der Versuch eine Veranstaltung von Krone Schmalz in einem Münchner Kino zu canceln.

Oder mit Steuergeldern finanzierte Kampagnen, die zum Beispiel gegen die nachdenkseiten.de gefahren wurden. Diese stellten die Seite kurioserweise subtil als "rechtsextrem" dar, obwohl sie eher links liberal sind.

Oder Angriffe auf Webseiten, die angeblich von "anonymous" ausgeführt werden, wie bei Ken Jebsen, nachdem sein Bekanntheitsgrad gestiegen ist.

Die politische Verfolgung von Assange, Snowden usw. oder der angebliche Selbstmord von McAfee in einem spanischen Knast vor der Auslieferung in die USA usw. bewirken auch Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam, weil vermutlich keiner so enden will.

Man muss nur Exempel statuieren um andere abzuschrecken. Direkte Zensur ist dann garnicht mehr nötig. Trotzdem wissen alle, was sie lieber nicht schreiben und womit sie Preise gewinnen.