Was passierte beim Biss in die verbotene Frucht?

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Der Archäologe Ian Hodder vermutet als Ursache für den Übergang zum Ackerbau eine Art Bewusstseinswandel, nach dem unsere Vorfahren die Welt mit anderen Augen sahen. Ackerbau hat Adam aber schon vorher betrieben (Gen. 2.15), also musste hierbei noch was anderes passiert sein.

Sicher braucht es eine Erkenntnis um herauszufinden, dass Ackerbau sinnvoller ist, als auf Ernteertrag wild gewachsener vereinzelter Pflanzen zu hoffen.

Was Adam angeht, so zählt der jüdische Kalender erst das Jahr 5779, wobei dieser angeblich auf das Jahr zurückgehen soll, in welchem Adam und Eva aus dem Garten von Eden ausgestoßen worden sein sollen. Ebenfalls nach der Genesis, genauer Kapitel 5 sollen zwischen dieser Zeit bis hin zur Sintflut etwa 1662 Jahre vergangen sein.

Was hat es also auf sich mit dem Baum der Erkenntnis von Gut und Böse?

Vielleicht ging es dabei nur um ein Verbotsprinzip, dass die Kost von der frucht vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse ein Verstoß gegen ein gottgegebenes Verbot war, was entsprechend zu der Erkenntnis führte, etwas böses getan zu haben und daher das Gute besser zu schätzen zu wissen, wie man Gesundheit vor allem in Zeiten von Krankheit erst zu schätzen lernt.

Was passierte beim Biss in die verbotene Frucht?

Im Groben stimme ich, abgesehen von Punkt 2, mit der Antwort von whgoffline überein, wenn auch nur deshalb, weil es so bereits in Genesis 3,16-24 steht.


Serendipity87 
Beitragsersteller
 30.07.2019, 10:02
Denn die Menschheit beginnt nach biblischen Verständnis mit einem Menschenpaar.

Wird durch Wiederholung nicht wahrer!

Es ist schließlich kein Zufall, dass sowohl Juden als auch die Christen bis in die jüngste Vergangenheit von einer 6000jährigen Erd- bzw. Menschheitsgeschichte ausgegangen sind

Auch hier: Wiederholung macht es nicht richtiger!

Ein Zufall ist das wirklich nicht, denn die jüdisch-christliche Auslegungstradition basiert auf spätbabylonischen Mythen, nach denen menschengleiche ,,Götter" den Menschen fix und fertig im erwachsenen Zustand aus nichttierischen Materialien wie Erde erschaffen. Lange Zeiträume sind bei diesem Schöpfungsverständnis überflüssig und sogar störend. Guck dir die Zeugen Jehovas an. Die verstehen die Schöpfungs,,tage" zwar korrekt als lang, halten sich aber ansonsten an die Auslegungstradition, sodass die Menschheit weiterhin nur 6000 Jahre alt sein darf. Sieht komisch aus. Sogar den damaligen Auslegungsgelehrten muss aufgefallen sein, dass die ,,Blitzschöpfung" im biblischen Handlungsfaden eine zeitgeschichtliche Schieflage provoziert und die ,,Urgeschichte" mit der Paradiesgeschichte allein arg kurz geraten wäre. Deshalb ja der ,,Befreiungsschlag" mit der Streckung der biblischen ,,Urgeschichte" bis zum elften (!) Kapitel.

Zudem gab es von Anfang an immer jüdische wie christliche Ausleger, die die Schöpfungs,,tage" als lang aufgefasst haben. Wahrscheinlich aus soeben genannten Gründen. Soviel zu ,,weil ,,früher" alle so schön daran geglaubt haben, muss diese Auslegung richtig sein". Das ist sowieso kein Kriterium für ein korrektes Verständnis. Entscheidend ist nicht, was wie lange von wem auch immer ,,geglaubt" wurde, sondern was sich objektiv am Text festmachen lässt. Und dazu gehört ganz klar, dass Adam und Eva im Sechstagewerk, dem wirklichen Schöpfungsbericht, gar nicht vorkommen.

Außerdem reicht der siebte Schöpfungs,,tag" bis in unsere Zeit hinein, und ein Abend" ist nicht in Sicht. Das unterstreicht einmal mehr, wie wichtig und unumgänglich das korrekte Verständnis als lange Zeitalter ist und dass Adam, Eva und die anderen biblischen Persönlichkeiten in keiner undefinierbaren Märchenwelt lebten, sondern in derselben Realität wie wir heute.

Und zur Sintflut: Es sollte dich nun nicht mehr überraschen, dass sie nicht global, sondern genauso auf ein bestimmtes Gebiet im Nahen Osten begrenzt war wie praktisch alles ab Gen. 2.5, nach dem Ende der tatsächlich globalen Urgeschichte im Sechstagewerk (bis Gen 2.4). Und somit zwar nicht für ganze Gebirge verantwortlich ist, aber immerhin für den Persischen Golf. Hier kommen wieder Wissenschaftler ins Spiel, wie der Geologe Elmar Buchner. Zeitlich lässt sie sich nicht festnageln, aufgrund der zwei verschiedenen biblischen Chronologien. Aber diese liefern immerhin einen groben zeitlichen Rahmen. Nach der älteren hätte die Sintflut vor ca. 6500 Jahren stattgefunden, was nicht schlecht zum wissenschaftlichen Bild passt. Es gab zum Ende der Eiszeit nicht eine einzige große sofortige Flut, sondern immer mal wieder kleinere lokale Überschwemmungen über lange zeitliche Strecken.

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Serendipity87 
Beitragsersteller
 30.07.2019, 10:23
@Serendipity87

Auch Paulus hat Adam nicht als körperlich ersten Menschen gesehen. In 1. Kor. 15.45-47 stellt er ihm Christus als ,,zweiten" Menschen gegenüber. In der Predigt der Apostelgeschichte spricht er die ganze Zeit von ,,Gott" selbst (Apg. 17.28). Adam meint er nicht, würde auch kontextual wenig Sinn machen.

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Christian3684  30.07.2019, 13:35
@Serendipity87

Der Text sagt genau das Gegenteil aus. Der Mensch wurde zu einem lebendigen Wesen. Hier steht für die Seele der ganze Mensch. Schließlich wurde dem Menschen keine Seele, sondern der Odem "nephesch", d.h. das Leben eingehaucht.

Widerspricht der griechischen Vorstellung, dass der Mensch aus einem streblichen und aus einem unsterblichen Teil bestehen würde. Das ist nicht das biblische Menschenbild. Deshalb besteht die christliche Hoffnung in der Auferstehung von Toten und nicht von der Befreiung des Leibes. Es wird nur der natürliche Leib durch den geistlichen Leib ersetzt.

Schließlich haben Mensch und Tier denselben Lebensodem "nephesch" oder "ruach" erhalten.

Prediger 3, 19: "Denn es geht dem Menschen wie dem Vieh, wie dies stirbt, so stirbt auch er, und haben alle einen ODEM, und der Mensch hat dem Tier nichts voraus.

Da besthet also kein Unterschied zw. Mensch und Tier was dem Lebensodem und seinen Tod anbelangt.

Diesem ersten Menschen mit seinem "natürlichen Leib" stellt er den "geistlichen Menschen" gegenüber, d.h. Christus, der bei seinem 2. Kommen den Erlösten diesen geistlichen/unsterblichen Leib geben wird. So die christliche Hoffnung.

Paulus sagt also genau das Gegenteil aus was Du behauptest, das Adam nicht körperhaft gewesen wäre. Schließlich sind alle seine Nachkommen bis heute körperhaft. Der geistliche/himmlische Leib ist erst zukünftig.

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Christian3684  30.07.2019, 13:43
@Serendipity87

Zusammendfassend:

Was Du hier behauptest lässt sich am Text nicht festmachen. Deshalb erübrigt sich jede weitere Diskussion. Wünsche Dir einen schönen Tag!

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Serendipity87 
Beitragsersteller
 30.07.2019, 16:00
@Christian3684
das Adam nicht körperhaft gewesen wäre

Hab ich nirgendwo behauptet, im Gegenteil. Adam war ein ganz normaler Mensch, der auf natürlichem Weg durch Zeugung und Geburt entstanden war (vgl. Jer.1.5). Seine Eltern gehören zum vorgeschichtlichen Kollektiv aus der sechsten Schöpfungsphase (Gen. 1.27-28). Die Chance, dass du das noch entkräften kannst, ist gleich Null. Von daher: Auch dir noch einen schönen Tag!

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Serendipity87 
Beitragsersteller
 29.07.2019, 17:55

Klar, wenn man nur Theologen und Kirchenväter zu Rate zieht, kommt man natürlich nicht über den engen Deutungsrahmen der spätzeitlichen Auslegungstradition hinaus. Wirkliche Wissenschaftler wie Hodder und andere lassen die Theologen aber sogar auf ihrem vermeintlichen Hoheitsgebiet, der Bibelauslegung, mühelos alt aussehen. Dass die Theologen darüber nicht erfreut sind, ist nur verständlich.

Natürlich ist Ackerbau das Leitmotiv der Paradiesgeschichte, das bestreiten ja nicht mal die Theologen (haha, wie denn auch?^^). Nur dummerweise haben sie durch ihre spätzeitliche Brille glatt übersehen, dass dies keineswegs die ursprüngliche/erste Lebensweise des Menschen ist, sondern es einen radikalen Umbruch gegeben hat - dem sich die Paradiesgeschichte widmet. Stattdessen haben sie ihre lächerliche Erbsünden- und Sühnopferlehre daraus gebastelt, die von der Weisheit des biblischen Wortlauts nichts übrig gelassen hat. Wer diese Leier heute noch weiterspielt und verteidigt, sollte sich schämen! :-(

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Christian3684  29.07.2019, 20:19
@Serendipity87

Dazu kurz: Wer den biblischen Kontext verlässt muss unweigerlich zu völlig falsche Erklärungen kommen. Leider versucht man in die Bibel immer wieder etwas hinein zu interpretieren was aus dem Zusammenhang überhaupt nicht hervorgeht.

Aber wenn Du glaubst, dass die Ackerbautheorie richtig ist, dann halte sie Aufrecht. Schließlich wissen wir heute, dass es vor dem Ackerbau zuerst lange Zeit die Jagd und das Sammeln gegeben hat, bzw. bis es zur Seßhaftigkeit gekommen ist. Was auch die verschiedenen Fundstellen zeigen. Z.B. in Höhlen. Steinwerkzeuge, Pfeile usw.

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Christian3684  29.07.2019, 20:26
@Christian3684

Denn jene, die die Bibel geschrieben hatten kannte nichts anderes als den Ackerbau und die Viezucht. Sie wussten nichts davon, dass es eine Zeit gab, in der die Menschen vom Jagen und Sammeln lebten. Sie übertrugen einfach ihre Lebensweise in die Vergangenheit, weil sie glaubten, dass es diese schon von Beginn an gegeben hat. Nur stimmt das aber nicht! Es wäre dasselbe, wenn wir unsere Lebensweise in die Vergangenheit verlegen würden.

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Serendipity87 
Beitragsersteller
 29.07.2019, 22:34
@Christian3684

Ich darf höflichst erinnern, dass die Bibel prähistorische Menschen vor Adam und Eva erwähnt, welche außerhalb der biblischen Zeitrechnung liegen. Das war kein dummer Scherz! In Gen. 1.27 werden allgemein Menschen erschaffen, in unbestimmter Anzahl. Diese namenlose Menschheit lebt auch ganz anders als Adam, welcher lediglich einen winzigen Ausschnitt der Erde bewohnt und bewirtschaftet. Und zwar im jungsteinzeitlichen Südmesopotamien, einem der wichtigsten Neolithisierungsherden der Welt (siehe Edenbeschreibung). Oder was glaubst du, meine ich mit dem radikalen Umbruch in der menschlichen Lebensweise? Die voradamische Lebensweise entspricht der als Jäger und Sammler. Noch gibt es keine eingezäunten Felder und Acker, kein Eigentum, stattdessen sammeln die Menschen von der freien Fläche Früchte, Kraut, Samen, Nüsse, Pilze etc., was sie zum (Über-)Leben eben brauchen (Gen. 1.29). Besonders deutlich wird am Beispiel der Fische, dass ihre ,,Herrschaft" über die Tiere von Anfang an deren Verzehr einschloss (Gen. 1.28).

Die Tradition zeichnet hier das liebenswürdige Bild eines gütigen Gottvaters, der seine ,,Günstlinge" reich beschenkt. Aber das Leben als ,,Präadamit" war kein Zuckerschlecken. Auch wenn es viele Theologen nicht mehr wahrhaben wollen, meint das hebräische ,,kabesch" (niedertreten) in Bezug auf die Erde die gewaltsame Unterjochung und das Brechen von Widerstand: Die ersten Menschen mussten der Natur die benötigten Ressourcen erst mühsam abringen. Ich bin mittlerweile so weit zu sagen, dass das Wissen um die präadamitische Lebensweise aus Adams und Evas Erinnerung stammt; Und dass sie damit noch aufgewachsen waren, bevor sie sich als Erwachsene im Garten Eden niederließen. Sogar lange danach war die Jagd noch wohlbekannt, siehe Nimrod. Die ,,Urgeschichte" (Gen. 1.1-2.4) nicht mal mit eingerechnet, erstreckt sich der biblische Handlungsfaden über einen gewaltigen Zeitraum, analog dazu unterlagen auch die Lebensumstände der biblischen Persönlichkeiten und Autoren dem Wandel der Zeit. Eine einheitliche ,,biblische" Lebensweise gibt es gar nicht.

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Christian3684  30.07.2019, 08:34
@Serendipity87

Herzliche Gratulation zu Deinen phantastischen Erklärungen! Erstaunlich was Du da alles aus dem Text heraus liest, bzw. hinein interprätierst.

Es gibt keine voradamische Lebensweise. Denn die Menschheit beginnt nach biblischen Verständnis mit einem Menschenpaar.

"Und er hat gemacht, dass von Einem aller Menschen Geschlechter stammen, die auf dem ganzen Erdboden wohnen...." Apostelgeschichte 17,26

So die biblische Vorstellung von der Entstehung des Menschen.

Genauso wenig spricht Genesis 1- 6 von einem gewaltigen Zeitraum. Es ist schließlich kein Zufall, dass sowohl Juden als auch die Christen bis in die jüngste Vergangenheit von einer 6000jährigen Erd- bzw. Menschheitsgeschichte ausgegangen sind.

Anhand der biblischen Geschlechtsregister kann man sich ausrechnen wie lange es von Adam bis zur Sintflut gedauert haben soll.

Nur weiss man heute, dass der angegebene Zeitpunkt der Sintflut vor ca. 4200 nicht stimmt, weil es in diesem Zeitraum keine Flut gegeben hat. Genauso wenig sind damals die Kontinete und die hohen Gebirge enstanden wie das von einer Reihe von christlichen Sekten/Gemeinschaften immer noch behauptet wird.

Heute wird behauptet, dass das vor ca. 10.000 Jahren geschehen sein soll.

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berita85  15.08.2019, 02:53
@Christian3684

allein dass in der Bibel steht, dass Gott adam und EVA NACHHER MIT FELL VERSORGT HAT SAGT FÜR MICH ABER AUS DASS HIER EIN GEIST GESCHRIEBEN HAT DER WUSSTE DASS ES AM ANFANG JÄGER UND SAMMLER GAB= DER GEIST GOTTES

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Serendipity87 
Beitragsersteller
 29.07.2019, 15:24

Hm, aus technischen Gründen muss ich hier weiterschreiben:

Offen gestanden ist es mir zu dumm, auf diesem Niveau zu diskutieren. Darüber bin ich längst hinaus! Sonst hätte ich nämlich nach der Länge der Schöpfungs,,tage" gefragt. Okay, du kannst von meinem über Jahre gesammelten biblischen Wissensstand nichts wissen. Aber zu meiner eigentlichen Frage fällt dir ja scheinbar auch nichts ein. Bisher sehe ich keine Antwort von dir, sondern nur, dass du ausgerechnet zur besten Antwort deinen wertlosen Senf dazugibst. Und dich nach Widerlegung auch noch in den Einwand rettest, dass ,,früher" alle so schön daran geglaubt hätten (und es teilweise immer noch tun). Dabei ist sogar diese Behauptung verzerrend und in zentraler Hinsicht falsch.

Von daher bitte zum Thema zurück! Wenn du mit einer gescheiten Antwort auf meine Frage aufwarten kannst, würde ich mich sehr darüber freuen.

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Christian3684  29.07.2019, 17:28
@Serendipity87

Ich weiss nicht auf welcher Intelligenzwolke Du schwebst, wenn Du jemand weiteren Superschlauen zitierst, der der Meinung ist, dass die Bewusstseinsänderung durch den sogenannten Sündenfall etwas mit dem Ackerbau zu tun hätte. Ich habe schon einer Anzahl von Kommentaren über den Sündenfall mir zu Gemüte geführt, aber keiner kam auf diese absurde Idee wie der Herr Jan Hooder.

Wenn man von einem buchstäblichen Ereignis ausgeht was die Sündenfallgeschichte anbelangt, so geht es darum, dass die ersten beiden Menschen mit einer Vertrauensprüfung konfrontiert worden sind. D.h. ob sie bedingungslos Gott vertrauen oder nicht. Daran würde sich ihr weiteres Leben entscheiden. Daran ist aber der Mensch gescheitert, weil er an dem zweifelte was Gott gesagt hatte. Somit seine Herrschaft in Frage stellte. Schließlich gaukelte ja die Schlange der Eva vor, dass sie durch ihre Missachtung die Gleichheit mit Gott erlangen würde.

Stattdessen geschah genau das Gegenteil indem sie ihr Versagen erkannten, ihre moralische Integrität verloren, sie von Schuldgefühle ergriffen wurden und sich deshalb auch vor Gott verbergen wollten. (Was Menschen bis heute immer wieder machen, wenn sie etwas Falsches getan haben, solange sie noch ein Gewissen haben.)

Was sinnbildlich zu einer Blöße führte oder was andere als ein buchstäbliches Geschehen interpretieren, dass sie dadurch ihr Lichtgewand verloren hätten. Was ja in der Zukunft alle jene bekommen sollen, die am ewigen Leben Anteil bekommen. Deshalb diese Interpretationsmöglichkeit.

Und diese moralischen Blöße/Schuld kann der Mensch selber nicht zudecken, sondern kann nur durch Gottes Gnade bedeckt, bzw. beseitigt werden. Was ja zuerst Adam und Eva durch Blätter auch versucht haben.

Statdessen bedeckt Gott sie mit einem Fell, was die Tötung eines Tieres voraussetzt. Was bereits auf das notwendige Opfer hinweist: "Denn ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung" (Thora). Was aber letzten Endes in Christus seine Erfüllung gefunden hat. Denn nur sein gebrachtes Opfer kann die Sünde bedecken, bzw. wegnehmen. (Jesaja 53,1ff. und Johannes, 1,29 - die Sünden wegnimmt.)

Was die weiteren Konsequenzen des Vertrauensbruches gewesen sind braucht nicht weiter erklärt werden.

Das Entscheidende dabei ist aber, dass die zerstörte Beziehung mit Gott durch den Menschen selber nicht wieder hergestellt werden kann. Alle menschlichen Bemühungen reichen dazu nicht aus. Was sie aber immer wieder in den verschiedensten Formen und Handlungen (Religionen) versuchen. Wenn er glaubt, dass er mit bestimmten Handlungen, Ritualen, religiösen Praktiken usw. sich mit Gott versöhnen könnte. Was aber nicht möglich ist, weil es keine Selbsterlösung gibt. Sie ist nach christlichen Verständnis einzig und allein nur durch Christus möglich.

So zeigt der Sündenfall einerseits den Bruch mit Gott, mit seinen weitreichenden Folgen, aber andererseits wie der Mensch aus seiner ausweglosen Lage befreit werden kann. (Johannes 14,6)

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Christian3684  29.07.2019, 17:48
@Christian3684

Ergänzend möchte ich noch hinzufügen, dass eines der Hauptverhaltensweisen des Menschen darin besteht seine Schuld, sein Versagen auf andere zu schieben, bzw. andere dafür verantwortlich zu machen. Was man als "Schuldverschiebung" bezeichnet". Das ist wohl eines der markantesten Handlungsweisen des Menschen seit dem Sündefall. Denn nichts fällt dem Menschen so schwer als seine Fehler, sein Unrecht oder sein Versagen einzugestehen. Aber gerade das ist die Voraussetzung, damit der Mensch davon befreit werden kann. "Denn wer sein Unrecht einsieht und auch lässt, dem wird es gelingen."

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Christian3684  29.07.2019, 09:40

Sowohl das jüdische als auch das christlich fundamentalistische angenomme Erdzeitalter von ca. 6000 Jahren lassen mit dem tatsächlichen Alter der Erde nicht vereinbaren. Selbst die frühmenschlichen Funde als auch die von vielen ausgestorbenen Tiere reichen weit in die Vergangenheit zurück. Sowie all die morphologischen Veränderungen der Erde lassen sich einfach in den 6000 Jahren nicht unterbringen. Damit steht man auf religiöser Seite vor einem großen Problem, wenn der behauptete erdgeschichtliche Zeitrahmen nicht stimmt, inwieweit entspricht das andere einer historischen Wirklichkeit.

Selbst schon die beiden Schöpfungsgeschichten aus Genesis 1 und 2 widersprechen sich. Indem in der ersten Geschichte erst am Ende der sogenannten Schöpfungswoche Mann und Frau geschaffen wurden. Und das Gleichzeitig. Schließlich würde es ohne einer Frau auch keine Nachkommen geben.

In der zweiten Geschichte soll aber der Mann gleich zu Beginn geschaffen worden sein. Und erst dann die Frau. Nachdem die Tiere geschaffen wurden, Paarweise, stellte man fest, dass auch Adam eine Partnerin(Gehilfin) brauchen würde.

Erst mit dieser Erschaffungsgeschichte der Eva wurde jene Grundlage geschaffen, bzw. entstand die Begründung dafür, dass die Frau dem Manne untergeordnet wäre. Was dazu führte, dass die Frau nicht als gleichberechtigtes Wesen angesehen wurde. Und bis in die jüngste Vergangenheit auch keine Rechtsperson war.

Die Sündenfallgeschichte hat das noch zusätzlich verstärkt, weil die Frau nun die allein Schuldige gewesen ist, warum die Menschen dem Tode unterworfen worden sein sollen und aus dem Paradies hinausgeworfen worden sind.

Worauf auch Paulus Bezug genommen hat, dass sie als Zweite geschaffen wurde und weil sie gesündigt hatte. Deshalb verbot er der Frau in der Gemeinde das Reden und das Lehren. Geschwiege eine Mann belehren zu wollen. Das wäre ein Sarkräleg! Was

Sie durfte auch keine öffentliche Bildung in Anspruch nehmen. Unterrichtet durfte sie nur zu Hause von ihrem Manne. Wenn der dazu überhaupt in der Lage war.

Sie wurde erst nach dem 2. WK. von den Frauen erkämpft und einer der fundamentalen Rechte in den westlichen Demokratien. Leider ist das bis heute in vielen muslemischen und nicht demokratischen Ländern immer noch keine Realität. Was genauso das Wahlrecht betrifft.

Hier kann man die fatalen Folgen sehen was diese religiösen Geschichten letztlich bewirkt haben. Würde man sich sklavisch an diese Geschichten halten g'be es bis heute keine Gleichberechtigung und auch keine Demokratie. Denn diese lebt von der Gleichberechtigung von Mann und Frau. Genauso müssten man alle bisherigen gewonnen wissenschaftlichen Erkenntnisse was die Erdgeschichte anbelangt leugnen.

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Serendipity87 
Beitragsersteller
 29.07.2019, 13:02
@Christian3684

Es ist kein Geheimnis, dass das hebräische ,,yom" ohne Weiteres auch Zeitabschnitte unbestimmter Länge bezeichnen kann. Und diese Einsicht setzt sich glücklicherweise zunehmend durch, besonders was die Schöpfuns,,tage" angeht. Insbesondere die ersten sechs sind überhaupt nicht zeitlich eingrenzbar. Adam betritt am Beginn der siebten Schöpfungsphase die Bildfläche, erst bei ihm setzt die biblische Zeitrechnung an.

Die Paradiesgeschichte knüpft inhaltlich an das Sechstagewerk an, Adam kam in eine seit Ende der sechsten Schöpfungsphase bevölkerte Welt. Gen. 1.27 und Gen. 2.7 sind völlig verschiedene Vorgänge mit enormem zeitlichen Abstand. Soviel zum zweiten Schöpfungsbericht!

In der Bibel wird Eva auch nicht als sündige Verführerin dargestellt. Als diese Interpretation aufkam, war die Wertschätzung der Frau schon vorher gering gewesen. Das Christentum basiert auf griechischen Denkschulen, und die alten Griechen waren die größten Frauenächter unter der Sonne. Die Hauptverantwortung lag bei Adam, welcher im Gegensatz zu Eva gar nicht verführt worden war, sondern bewusst und willentlich gegen das Gebot verstoßen hatte.

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Christian3684  29.07.2019, 14:42
@Serendipity87

Herzlichen Dank für Deine Stellungnahme.

Zu Deinen Erklärungen: Sowohl jüdische Orthodoxe als auch christliche Fundis sehen in den sechs Tagen keine Zeitabschnitte, sondern sehen in ihnen sechs buchstäbliche Tage. Gerade mit dem "YOM" wird der buchstäblichen Tag und keine Zeitspanne begründet.

Dass andererseits sehr viele Kirche von diesen buchstäblichen Tagen Abstand genommen haben ändert nichts an der Tatsache, dass die Fundis auf die "wörtlichen Erklärung" der 6 Tage beharren. Dazu wird dann noch das Geschlechtsregister herangezogen, um das damit zu untermauern.

Zu dem Zeitpunkt, als der sogenannte "Sündenfall" stattgefunden haben soll, gab es außer Adam und Eva noch keine anderen Menschen. Dennn die Zeugung der Nachkommen Adams und Evas fand erst nach dem Sündenfall statt, als sie sich nicht mehr im Paradies befanden. So passt Deine Erklärung überhaupt nicht mit der biblischen Erzählung zusammen. Von einem großen zeitlichen Abstand ist in diesen Aussagen nichts zu finden.

In diesem Zusammenhan möchte ich nur darauf hinweisen, dass überhaupt nicht erklärt wird in welchem Zustand sich die Natur außerhalb des Paradies befunden hat. Schließlich musste ja ein gravierender Unterschied zwischen dem paradisischen und nichtparadischen Bereich gegeben haben. Sonst wäre eine Vertreibung aus dem Paradies nicht notwendig gewesen, wenn kein Unterschied bestanden hätte. Leider wird diesem Tatbestand überhaupt keine Beachtung geschenkt.

Eva ist sehr wohl die sündige Verführerin des Adams. Sagt doch Paulus, dass nur Eva gesündigt hätte, aber Adam nicht. 1. Timotheus 2,14. Verführt wäre nur Eva geworden. Nur ist das defacto falsch, weil er sich durch Eva verführen liess und damit genauso sündigte wie sie. Aber so wird ein Bewertungsunterschied vorgenommen, der die Frau schlechter als den Mann macht.

Du brauchst dazu nur die Kirchenväterliteratur und der Theologen lesen, welche negativen Auswirkungen, bzw. was das für die Beurteilung der Frauen hatte. Was auch zu ihrer gesellschaftlichen Abwertung geführt hat. Diese furchtbaren abwerteten Aussagen über die Frauen wurden erst auf dem 2. Vaticanum 1963 zurück genommen.

Um so schlechter ist es, wenn man im vollen Bewusstsein etwas Falsche tut. Schließlich ist Eva herein gelegt worden. Und wie leicht man Menschen mit falschen Versprechungen täuschen, bzw. hinters Licht führen kann ist kein Geheimnis.

Und zu glauben, dass der Mensch, auch wenn es den Sündenfall nicht gegeben hätte, jemals sein ganzes Leben hindurch ohne Verfehlungen ausgekommen ist sowieso eine religiöse Utopie, bzw. entspringt einem menschlichen Wunschdenken.

Denn all die menschlichen Konflikte, die es im Zusammenleben gibt, wären niemals 100%ig vermeidbar gewesen. Aber genau auf das ist das religiöse System aufgebaut, indem der Mensch trotz aller Bemühung diesen hohen Idealen niemals 100%ig gerecht wird. Und sich deshalb auch fortwährend in einem Schuldenkarusell befindet. Dem wird man dadurch gerecht, indem man ihm die Beichte und die Absolution anbietet, um der menschlichen Realität gerecht zu werden. Aber sich dadurch auch in einer lebenslangen Abhängigkeit befindet.

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Zunächst einmal die Feststellung, dass der biblische Schöpfungsbericht zur Priesterschrift gehört. Diesen hatten die "Soferim" unter Esra erstellt.

Der Begriff "Erkenntnis" ist hier zu eng gefaßt. Es geht hier um eine besondere Art der Gnosis, also um eine höhere Erkenntnis.

Adam und Eva waren im Paradiesgarten von allem abgeschirmt. Sie besaßen deshalb nur eine eingeschränkte Erkenntnis der Dinge. Arbeit kannten sie nicht. Ihnen ist quasi alles zugeflogen.

Mit dem Biss in die Apfel kam die höhere Erkenntnis, dass man für seinen Lebensunterhalt arbeiten, sich für die Abwehr wilder Tiere bewaffnen und sich entsprechend kleiden muss, um allen Widrigkeiten der Natur trotzen zu können.

Es geht hier um die Konfrontation mit der Realität oder Umwelt.

Die Soferim verbinden die Geschichte mit "Gut und Böse", also mit einer "bösen" Schlange, die die ersten Menschen verführt. Das ist aber keine reale Erzählung. Das gehört zur Kategorie einer Dichtung.

Es handelte sich bei der Frucht nicht um eine präparierte oder giftige Frucht. Es war eine ganz normale Frucht.

Das war lediglich eine Gehorsamsprüfung. Hätten die ersten Menschen diese Prüfung bestanden, hätte Gott sie irgendwann zu dem anderen Baum geführt — den „Baum des Lebens“ (1. Mose 3:24). Dann hätten sie von ihm die Garantie bekommen, dass sie ewig auf einer paradiesischen Erde leben könnten.

Da sie aber von der verbotenen Frucht aßen, maßten sie sich etwas an, was ihnen nicht zustand: selbst zu beurteilen, was Gut und Schlecht ist. Damit schlugen sie die göttlichen Maßstäbe für Gut und Schlecht in den Wind (1. Mose 3:22).

Sie trennten sich also vom Quell ihrer lebengebenden Energie. Die Folge: ihr „Akku“ wurde immer schwächer. Keiner mehr da, der ihn auffüllte. Der ihn hätte auffüllen können (Gott), den lehnten sie ab. Schließlich starben sie.

In der MacArthur-Studienbibel findet sich zu 1. Mose 2,25:

"Da vor dem Sündenfall das Böse noch nicht bekannt war, war selbst Nacktheit nicht mit Scham oder Schuld verbunden. Adam und Eva fanden volle Genugtuung in der Freude an ihrer Vereinigung und an ihrem Dienst für Gott. Da es in ihnen kein Prinzip des Bösen gab, das der Sünde einen Ansatzpunkt hätte bieten können, musste die Verführung zur Sünde von außen kommen, wie es auch geschah."

Im Walvoord-Bibelkommentar steht dazu:

"Ihre Nacktheit lässt annehmen, dass sie ungezwungen, ohne Angst vor dem Ausgenutztwerden oder der Möglichkeit der Sünde, miteinander umgingen. Diese Gemeinschaft wurde später beim Sündenfall zerstört und wird seitdem nur bis zu einem gewissen Grad in der Ehe wiedererlangt, wenn ein Paar ungezwungen miteinander umzugehen beginnt. Hier deutet die Nacktheit, trotz des wörtlich zu nehmenden Bezugs, auch auf die Sündlosigkeit hin."


berita85  15.08.2019, 03:11

Es geht aber bei dem PAradies nicht nur um die ungezwungene Haltung eines Paares, sondern überhaupt um einen ungezwungenen UMGANG mit allen Dingen, deshalb sollen wir auch wie Kinder werden(JEsuswort) denn leuten wie diesen gehört das himmelreich, und sie sind normalerweise bester Dinge und in allem "ungezwungen"

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Der Tod hatte begonnen.

1. Mose 2.17