Warum hat Gott Adam und Eva gleich so hart bestraft?
Als Gott Adam und Eva erschuf, erlaubte er ihnen alle Früchte, bis auf diese eine bestimmte Frucht, zu essen. "Die Frucht der Erkenntnis", so hieß es glaube ich.
Doch dann kam die Schlange und redete auf Eva ein, sodass sie sich nicht an Gottes Wort hielt, von der Frucht aß und dem Adam die Frucht weiterreichte. Sie gehorchten dem Herrn nicht, sie waren am Anfang sogar unehrlich zu ihn und niemand bat um Verzeihung, sondern Adam gab Eva die Schuld und Eva beschuldigte die Schlange, der auf sie einredete und sie dazu brachte von der Frucht zu essen.
So bestrafte Gott Adam und Eva, indem er sie vom Garten verbannen ließ und mit dem Tod - und alle nächstgeborenen Menschen werden diese Last tragen und an seine Kinder weiter geben.
Sie waren zwar, trotz deutlicher Ansage, ungehorsam und ließen sich von einer Schlange Lügen einreden.
Zwar war eine Bestrafung gerecht, denn sie gehorchten nicht und haben gar gelogen - aber warum hat Gott gleich eine solch harte Strafe erteilt, obwohl er uns doch so liebt? Warum musste es gleich der Tod sein? Zusätzlich muss der Mann die Last tragen sein Leben lang für seine Familie und sich selbst Nahrung zu erarbeiten, während die Frau mit Schmerzen bei der Geburt verflucht wurde...
Wenn Gott die Menschen doch so sehr liebt, warum also gab er uns ausgerechnet diesen schrecklichen Fluch? Wo mir dazu auch die nächste Frage einfällt... Warum hatte er denn überhaupt eine "verbotene Frucht" in seinem Garten?
Ich möchte erwähnen, dass ich persönlich ein gläubiger Christ bin. Dennoch empfinde ich viele Handlungen in der Bibel als kritisch und würde mich auf andere Meinungen oder Erklärungen freuen. ( Bitte kein "Weil es Gott nicht gibt!" oder ähnliches - das würde meinen Glauben trotzdem nicht ändern und dementsprechend meine Frage nicht beantworten :) )
Ich bedanke mich schon mal für eure Antworten! :)
20 Antworten
Ich glaube an Gott, aber nicht an Adam und Eva. Die Paradieserzählung ist eine Lehrgeschichte, die sich über das Verhältnis von Gott und den Menschen Gedanken macht.
Wichtig ist die Lehre, dass der Mensch selbst die Folge seiner Missetaten erfährt, das muss Gott nicht verhängen. Die Möglichkeit fehlzugehen (hier die verbotene Frucht) ist in der Schöpfung angelegt, damit der Mensch Gut und Böse unterscheiden und sich dann verantwortlich entscheiden kann. Insofern halte ich die "Vertreibung aus dem Paradies" für gar nicht so schlimm.
Würden wir alle in einem Paradies herumspringen, in dem es keinerlei Selbsterkenntnis, Aufgabe, Sorgen, Pflichten, usw. und keine Möglichkeit fehlzugehen, und das ewig (ohne den Tod als zeitliche Begrenzung), wären wir unschuldig, aber naiv, und alles wäre sterbenslangweilig, und das ewig, nein!!!
Ich möchte nicht ins Paradies!
Wohl aber in den Himmel, da dort die Erkenntnis ("Gott schauen") im Vergleich zum irdischen Leben optimal ist. Über Einzelheiten kann man nur spekulieren.
Bis dahin lebe ich aber gern auf der Erde, das ist spannend, und man lernt ewig weiter, auch wenn's dafür manchmal weh tut.
Trollinger Klar wurde sie von Gott angelegt (wenn man dran glaubt), nennt man ja auch freier Wille. Das bedeutet aber nicht, dass man es tun muss, nur weil man fähig dazu ist. Angenommen es wäre vom Gesetz her nicht verboten, sollte ich trotzdem keinen Menschen töten, auch wenn ich es könnte. Und wenn ich es tue, dann ist nicht das fehlende Gesetz Schuld sondern ich, denn ich habe gemordet.
So einen harmlosen Appelklau möchtest du doch nicht wirlich mit einem Mord vergleichen?
Eine gut gemeinte Erläuterung die beweist,dass es keine absolute Wahrheitsfindung gibt für Menschen.Wegweiser wie Bibel Koran uva gibt es.Man sollte sie nicht vergöttern ,denn Gott ist mehr,viel Mehr!!
Das ist natürlich nur so, wenn du die Geschichte wortwörtlich nimmst. So ist aber vor allem das alte Testament oft nicht zu verstehen, schließlich ahben Adam und Eva nicht die Bibel geschrieben, auch nicht die Geschichte von ihnen selbst. Das haben Menschen gemacht, die versucht haben, die Welt zu erklären.
Da kamen dann eben die Fragen auf wie "Warum müssen wir arbeiten und leiden", "Warum müssen wir sterben", "Warum denken die Menschen so, wie sie es tun", "Warum haben Frauen bei der Geburt Schmerzen",...
Man kann es also so deuten:
Diese Fragen wurden mit der Geschichte beantwortet. Adam und Eva stehen dabei auch nicht für zwei konkrete Figuren, sondern für die Menschen als ganzes.
Sie erklärt, dass die ganzen irdischen Leiden Folgen von der Entfernung von Gott sind. In Bezug auf den christlichen Glauben entfernt man sich vom "Ebenbild Gottes", ist es also ab dem Punkt nicht mehr und nur durch den Glauben und dem Handeln nach Gottes Willen auf der Erde, kommt man wieder näher an den Stellenwert als "Ebenbild" heran.
Durch Verstöße gegen Gottes Willen (ihm, den Mitmenschen und sich slebst gegenüber) entfernt man sich von ihm: Adam und Eva werden aus dem Paradies verstoßen, haben also ab da an nicht mehr diese Verbindung zu Gott.
Wenn man Gottes Willen folgt, stärkt sich die Verbindung und man nährt sich ihm wieder an: Im Christentum kommt man dann nach dem Tod in den Himmel.
Das ist natürlich auch nur eine Deutung und das, was wir im Religionsunterricht besprochen haben. Aber ich denke, dass man das alte Testament öfters als "Lehrgeschichten" interpretiert, ist relativ weit verbreitet.
Wenn du es wörtlich nimmst, müsstest du noch beachten, dass danach eine Stelle kommt, in der Gott sein Handeln teilweise begründet und meint, dass die Menschen ja sonst auch noch die Frucht des ewigen Lebens nehmen würden. Die Menschen haben also den Willen, sich in allen Belangen selbst zu erheben und sich auf eine Stufe mit Gott zu stellen (sieht man ja heutzutage wirklich noch). Damit die Menschen sich aber ihrer Position als Schöpfung und nicht als Schöpfer bewusst werden, wurden sie verbannt und vor allem haben sie dann auf der Erde gemerkt, was es heißt, Gut und Böse voneinander zu unterscheiden.
Sie haben ja nicht einmal nur die Frucht gegessen:
Nachdem sie von Gott erwischt wurden, wollten sie es erst nicht zugeben (ich glaube, sie haben sich vor Gott versteckt) und Adam hat dann auch noch alles auf seine Frau geschoben (die wiederum auf die Schlange) und haben es also nicht einmal eingesehen.
Aber ich bin auch kein Theologe, ich wette, es gibt hier welche, die mit dieser Deutung Probleme haben.
Ich hoffe trotzdem, ich konnte dir helfen. :-)
Diese Interpretation ist in sich logisch und stimmig.
Und gerade weil sie in sich stimmig und logisch ist, erledigt sie damit auch gleich auf einen Streich die wortwörtliche Deutung der Geschichte.
Es bleibt die Frage, warum dann unsere "GF-Fundis" mit einer solchen symbolischen Deutung solche Schwierigkeiten haben und immer noch auf der kindhaften wörtlichen Deutung des "Lehr-Märchens" bestehen.
Unser ewige Gott will nicht, dass die Menschen ewig leiden müssen, wenn er ihnen "Geistleben" eingibt.
Satan kommt in dieses ewige Feuer (Offb.20,10).
Wir Menschen haben die Chance, nach der "Trübsal" (Offb.17,1-14) doch in Gottes Reich zu kommen (Offb.20,5; 21,3-4).
Hallo Fizzibubbele,
dazu muss man verstehen, was es bedeutet, wenn ein vollkommener Mensch, wie es ja Adam und Eva waren, eine Entscheidung trifft. Bei uns unvollkommenen Menschen ist es oft so, dass wir uns über einen Fehler ärgern und ihn aus tiefstem Herzen bereuen. Ein vollkommer Mensch hingegen bereut seine Fehler nicht. Seine Handlungen und Taten beruhen ja nicht auf einer Schwäche oder auf angeborene schlechten Neigungen.
Das stimmt auch mit dem Bericht über Adam und Eva überein. Bei beiden ist nach dem Sündenfall weder Einsicht noch Reue zu erkennen. Jeder schiebt seine Schuld auf jemand anderen: Eva macht die Schlange verantwortlich und Adam sein Frau. Auch wenn Gott den Beiden gestattet hätte, für immer am Leben zu bleiben, hätten sie sich doch niemals geändert. Sie hatten ein für allemal Gott den Rücken zugewandt, und aus diesem Grund war auch der Tod als Strafe durchaus angemessen.
Nun noch zu Deiner weiteren Frage: "Warum hatte er denn überhaupt eine "verbotene Frucht" in seinem Garten?" Nun, die verbotene Frucht stand für Gottes Recht, Grundsätze und Regeln für das Leben der Menschen festzulegen. Es ging also um eine einfache Gehorsamsprüfung.
LG Philipp
Römer 9, 20 Was denkst du, wer du bist? Du bist doch nur ein Mensch und willst dich mit Gott streiten? Sagt das Geschaffene etwa zu seinem Schöpfer: »Warum hast du mich so gemacht?« 21 Wenn ein Töpfer Gefäße aus Ton formt, hat er da nicht das Recht, aus demselben Klumpen Ton ein Gefäß für besondere Anlässe und ein anderes für den gewöhnlichen Gebrauch herzustellen?
Aha, und von wem wurde sie angelegt, wenn nicht vom Schöpfer? Da haben wir doch den Schuldigen.