Die letzten Jahre war mein Vater auch hauptsächlich allein, weil seine Frau den Kontakt zwischen den gemeinsamen Kindern und ihm verboten hat und nur ich, also deren älterer Halbbruder, dem sie nichts zu sagen hat, weil ich sein Sohn aus erster Ehe bin, hatte ihn, wenn ich konnte, besucht. Allerdings hätte er es gern gehabt, wenn ich ihn öfter besucht hätte, während er andererseits einen Pflegedienst, den er eigentlich brauchte, nicht akzeptieren wollte. Und ja, hinsichtlich Einsamkeit habe ich Mitleid, aber bei seiner Sturheit, wegen der ich mehrmals von Montage extra zu ihm fahren musste, weil er wieder den Pflegedienst abgelehnt hat, und deshalb quasi Feuerwehr spielen musste, damit die Medikation weiterhin klappt, hat sich irgendwann mein Mitleid in Grenzen gehalten. Und irgendwann diesen Jahres war es dann so weit, dass er es mit der Ablehnung des Pflegedienstes so übertrieben hat, dass auch ich ihm nicht mehr helfen konnte. Anders ausgedrückt hat er da seinen definitiv letzten Umzug eingeleitet. Nun ja, wenigstens braucht sie jetzt nicht mehr auf ein Kontaktverbot bestehen und sie kann ihm auch nicht mehr nach Strich und Faden das Geld aus der Tasche leiern, obwohl sie länger getrennt leben, als der Kontakt zwischen ihr und mir wieder zustande gekommen ist.
Davon abgesehen lebe ich auch allein und habe kein Problem damit. Lieber lebe ich als Single, als mir so etwas anzulachen, mit was mein Vater die letzten Jahrzehnte verheiratet war, die hatte doch nur Geldsymbole in den Augen und etwas anderes als ein Goldesel war er für sie nicht. Und dann hat sie dabei so einen Kontrollwahn, dass er seine letzte Anstellung wegen ihren ständigen Anrufen verloren hatte und mit ihren Kindern hält sie es auch nicht viel anders.
Also Einsamkeit ist zwar schon blöd, aber wenn ich all das berücksichtige, gibt es auch noch schlimmeres.