Was kann man gegen Atemnot bei Pferden tun?
Ich habe einen 17 Jahre alten Wallach, der schon seit wir ihn vor 4 Jahren gekauft haben eine schiefe Lunge wie der Tierarzt gesagt hat. Das heißt er hustet ganz schlimm und hat es sehr schwer beim Atmen und das sogar wenn er nur steht. Wir können fast gar nichts mehr machen was anstrengender als Schritt ist und wenn er mal einen guten Tag hat kann man trotzdem nur kurze Trabtouren machen und mit Glück einen kurzen Galopp. Wir haben vom Tierazt ein Medikamnet verschrieben bekommen das wir seit 1 Jahr im Frühjahr und im Herbst zum Müsli dazugeben sollen, außerdem haben wie von Krämer das Premium Atemwege in Pellets das wir ihm noch zusätzlich geben. Es scheint aber nichts zu helfen. Ich möchte ihm gerne ein so angenehmes restliches Leben ermöglichen wie ich kann aber halt nicht mit tausenden von Medikamenten die nicht helfen. Er hatte im vergangenen Sommer ein Hufgeschwür und hat fast nur gelegen. Dadurch ist es noch mal etwas schlimmer geworden. Hat irgendjemand so etwas schon mal gehabt und kann mir helfen? Bitte stellt gerne Fragen. Aber auf unsachlich, nicht angemessene Fragen reagiere ich erst gar nicht.
Danke schon im Voraus.
Also ein so angenehmes restliches Leben wie möglich
wie würdest du die lebensqualität beurteilen, wenn du oder ein naher angehöriger diese krankheit (COPD) hättest?
Ich verstehe gerade leider nicht die Frage könntest du mir bitte erklären was damit gemeint ist?
das was da steht. völlig interpretationsbefreit. wenn DU diese krankheit hättest, wie hoch würdest du deine lebensqualität einschätzen?
Ich würde sie wahrscheinlich um die 50% schätzen und auch sehr eingeschränkt sein
5 Antworten
Standardverfahren bei Atemwegskranken:
Bewegung, frische Luft, staubarme Umgebung, Inhalation und vom Boden fressen lassen.
Nicht zwangsläufig in der Reihenfolge...
Ich habe selbst ein dämpfiges Pferd (danke an die Vorbesitzer...) und wir kommen gut klar mit folgender Kombination:
Offenstallhaltung 24/7 (auch nachts, auch wenn es regnet, im Winter, egal!)
Tägliche Bewegung, egal ob Schrittrunden (im Sommer oftmals das einzige was geht) oder Trabarbeit (kann nicht wirklich galoppieren...). Galopp wäre gut, da jeder Galoppsprunge in Atemzug ist und sich so die Lunge besser reinigt.
Fressen vom Boden aus (Schwerkraft sei Dank läuft dann der Rotz raus).
Breath Powder von Natural Horse Care.
Inhalation, an schlimmen Tagen sogar 2x täglich. Mobilen Inhalator anschaffen!
Tierarzt könnte zur Not Kortison spritzen, was wir aber bisher nicht mussten. Von grausam verkrampften 55 Atemzügen im Stand sind wir nach einem Jahr bei 22-25 Atemnzüge angekommen, ohne krampfende Bauchmuskulatur. Hätte er sich jetzt nicht ein dickes Bein geholt, wären wir vermutlich bei um die 20 Atemzüge... Verliebter Vollidiot musste ja seine Stute verteidigen...
Wenn er allerdings im Stand wieder so krampfen sollte und es nicht besser wird, darf er erlöst werden. Man muss sich vor Augen halten, dass die Tiere im Stillstand bereits um Luft ringen und Atemnot haben. Ich wäre selbst dieses Jahr beinahe an Corona drauf gegangen und hatte bei vollem Bewusstsein eine Atemnot, die der Erstickung nahe ging... Ich musste ca. 12h leiden und war danach fix und alle und komplett traumatisiert. Wie muss es dann einem Pferd gehen?
Freie Bewegung, Inhalation, vom Boden fressen lassen. Müsli weg, da ist zu viel unnötiger Schrott drin, stattdessen lieber in einen Inhalator investieren. Akzeptieren, dass dieses Pferd ggf nie wieder fit wird - reiten würde ich bei den Beschwerden definitiv nicht mehr.
Was soll eine schiefe Lunge denn bedeuten? Das habe ich tatsächlich noch nie gehört.
Der Atempower Kurs von Sandra Löckener wäre auch eine Variante.
Bei wirklicher Atemnot den Kreislauf mit Weißdorn unterstützen. Im Frühjahr und sommerund jetzt im Herbst gerne noch frisch, für den Winter dann als Tropfen.
Arbeiten ist auch richtig und wichtig, vor allem ohne Belastung von oben.
Schau dir mal den Atempower Kurs an, findest du via Google. Da wird ein individuelles Programm ausgearbeitet.
Beschäftige dich bitte nochmal mit Asthma. Schiefe Lunge ist kein Begriff oder diagnose. Bei asthma hast du IAD oder RAO. Da asthma fast immer allergisch bedingt ist, bezeichnen die Abkürzungen nur die schwere der Allergie.
Meiner hat auch RAO - Diagnose kam vor 8 Jahren, ausschlaggebend war für uns Offenstall, kein Müsli oder sonstiger Industrieschrott und Bewegung, sowie inhalieren. Das Aufbautraining hat mehrere Jahre gedauert. Statt Wurmkuren Kotproben bringt auch enorm, um den Organismus nicht noch weiter mit Chemie zu belasten. Letztendlich wird es immer ein sehr individueller Weg werden.
Vielen Dank
Der Tierarzt hat es so genannt und es uns als Asthma mit Ursache Stauballergie erklärt. Wir werden versuchen es umzusetzen. Wie haben auch schon einem Offenstall und das mit den Kotproben statt Wurmkuren werde ich definitiv auch versuchen umzusetzen.
Darf ich dazu fragen, was man euch bei Kauf gesagt hat? Hat die AKU euer Tierarzt gemacht? Ich habe vor kurzem selbst Pferde gekauft und sehr - wie soll ich sagen - "interessante" Angebote bekommen.
Unser Tierarzt hat bei der AKU gesagt es ist leichter Asthma der ihn nicht allzu sehr beeinträchtigt. Da es aber nach so ungefähr einem halben Jahr schlimmer geworden ist haben wir ihm nicht mehr so stark unter dem Sattel gearbeitet und haben auch mehr am Boden gemacht. Das ist dann halte auch immer mehr geworden sodass wir beim besagten höchstens 1x pro Monat reiten und ansonsten Boden und Longe angelangt sind. Es hat halt auch nicht gerade zur Besserung beigetragen das der Boden im Sommer fast gar keinen Regen mehr abbekommen hat und dadurch sehr staubig war.
ich hatte einen guten freund. einen wirklich guten freund.
dieser mensch hatte einen für geheilt erklärten lungenkrebs - also es waren keine krebszellen mehr nachweisbar. verbleibende leistung der lunge bei 25% - das entspricht einer COPD im endstadium.
vorwiegend verbrachte er seine zeit mit fernsehen und damit, für sich und auch oft für seine freunde was zu kochen.
die normalen erledigungen machten freunde, weil er einfach nicht genug luft bekam, um sich irgendwie auch nur geringfügig körperlich anzustrengen.
genau so geht es deinem pferd. wenn ich raten soll, hat dein pferd eine fortgeschrittene COPD.
meinem guten freund wurde dann ein sekundärkarzinom diagnostiziert, das auf die experimentelle behandlung (eine reguläre gibts dafür noch nocht, man entscheidet also langsam verrecken oder sich als versuchskaninchen für die medizin zur verfügung zu stellen) nicht ansprach. 8 wochen nach der diagnose hat er sich umgebracht. ich kann seine entscheidung gut nachvollziehen.
dein pferd sollte zumindest eine cortison therapie bekommen.
und im übrigen sollte man sein leid nicht unnötig verlängern, wenn die tierärztliche therapie nicht erhebliche verbesserungen der lebensqualität bringt.
Wir haben auch schon überlegt ihn zu erlösen und haben auch gesagt wenn es in den nächsten 2 Monaten nicht irgendeine Lösung gibt wird ist es die werden.
Aber da ich halt sehr an ihm hänge wollte ich nochmal nachfragen ob jemand eine Lösung kennt
Staubarm stellen, Offenstall, Frischluft, Bewegung (nicht nur wegen Energie, sondern vor allem um die Lunge zu belüften) und vor allem Inhalieren! Tägl. Kochsalz, kurweise Sole, bei Bedarf Kortison.
Vielen Danke für die Antwort und der Tierarzt hat gesagt eine schiefe Lunge ist eine Art Asthma für Pferde. Ich reite ihn höchstens nur noch einmal im Monat und auch nur dann wenn er gut drauf ist und bei den letzten Trainigseinheiten am Boden oder an der Longe nicht gehustethat oder schweratmig war. Ansonsten habe ich in letzter Zeit auch nur noch vom Boden und an der Longe mit ihm gearbeitet, da ich ihn nicht reiten wollte und er aber unbedingt gearbeitet werden musste. Er würde uns sonst nämlich die ganze Koppel kaputt rennen da er zu viel Energie hat. Also mache ich etwas Training am Boden, z.B.: Doppellonge, Stangenarbeit, Führtraining und so. Da wird er nicht so belastet wie beim Reiten und kann trotzdem Energie loswerden.