Was ist in letzter Zeit mit den Menschen in Deutschland los, dass es so viele Anschläge und Morde gibt?
Gestern hat ein Junge mit einer Langwaffe vor dem israelischen Konsulat in München rumgeballert, letzte Woche stach ein Typ Leute in Solingen nieder usw. Was ist mit den Leuten los, dass es in Deutschland in den letzten Jahren so eskaliert?
4 Antworten
Bei dem österreichischen "Jungen" geht man von einem terroristischen Anschlag aus. Er war wohl Sympathisant des IS.
Der von der Polizei in München getötete Verdächtige war ein 18-Jähriger aus Österreich. Das gab die Polizei auf einer Pressekonferenz bekannt. Zur genauen Motivlage machten die Behörden jedoch noch keine konkreten Angaben.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann schloss einen Anschlagsplan auf das in der Nähe des Tatorts befindliche israelische Generalkonsulat nicht aus. Es müsse davon ausgegangen werden, dass es "möglicherweise einen solchen Anschlagsplan" gegeben habe, sagte Herrmann. Die Hintergründe müssten jedoch noch aufgeklärt werden.
https://www.tagesschau.de/inland/regional/muenchen-schuesse-ns-dokuzentrum-102.html
Warum er dafür extra nach Deutschland kam, liegt wahrscheinlich am Jahrestag des terroristischen Anschlages von Palästinensern an den israelischen Sportlern von Olympia im Jahr 1972.
Solingen war wahrscheinlich auch ein terroristischer Hintergrund. Siegen: eine psychisch kranke Deutsche. Moers: wahrscheinlich ein 26jähriger Deutscher mit psychischer Erkrankung.
Sicherlich spielen auch die Ereignisse im Gaza Streifen eine Rolle, generell die politische Weltlage und die Tatsache, dass es nun mal leider religiös verblendete Fanatiker gibt, genauso wie psychisch kranke Menschen. Attentate gab und gibt es schon immer und verhindern kann man sie leider auch nicht immer.
Wenn sich Jemand radikalisiert, dann kann man nur hoffen, dass Derjenige so auffällig im Vorwege ist, dass man ihn beobachten kann um Schlimmeres zu verhindern.
Danach wurden im Jahr 2022 zwei Anschläge in Nordrhein-Westfalen verhindert, von denen einer dem Phänomenbereich der politisch rechts motivierten Kriminalität und einer dem Phänomenbereich der „Politisch motivierten Kriminalität - religiöse Ideologie“ zugeordnet wurde. Im Jahr 2023 wurde der Antwort zufolge je ein Anschlag in Nordrhein-Westfalen und in Hamburg verhindert, die beide dem Phänomenbereich der „Politisch motivierten Kriminalität -religiöse Ideologie“ zugerechnet wurden.
https://www.bundestag.de/presse/hib/kurzmeldungen-991758
Und eine psychische Erkrankung kann Jeden ereilen. Man kann ja psychisch kranke Menschen nicht einfach wegsperren.
Natürlich hat man subjektiv betrachtet schnell das Gefühl, dass sich die Anschläge häufen. Nur wenn man mal schaut was so weltweit los ist, dann finden die meisten terroristischen Anschläge eben nicht in Deutschland statt.
https://www.consilium.europa.eu/de/infographics/terrorism-eu-facts-figures/#0 - bis 2021
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Terroranschl%C3%A4gen_im_Jahr_2023 - für 2023
Schlimm ist natürlich jeder Anschlag und wenn noch Opfer zu beklagen sind, dann umso mehr.
2015 und in den darauffolgenden Jahren hatte Europa eine Serie islamistischer Attentate erlebt. Bei Terroranschlägen wie in Paris im November 2015, Brüssel im März 2016 oder Nizza im Juli 2016 wurden Hunderte Menschen getötet. Im Dezember 2016 starben zwölf Besucher eines Weihnachtsmarktes in Berlin, als ein Terrorist einen LKW in die Menschenmenge steuerte. Nachdem die für die meisten dieser Anschläge verantwortliche Terrormiliz "Islamischer Staat" 2019 militärisch besiegt wurde, erlebte Europa zumindest in Sachen Terroranschläge ruhigere Jahre – bis jetzt.
"Ich glaube, dass das Potenzial für den Terrorismus nie weg war", sagt Mathieu Coquelin, Leiter der Fachstelle Extremismusdistanzierung im Demokratiezentrum Baden-Württemberg...
... Gleichzeitig warnte der Experte, im Zusammenhang der Terrorismus-Debatte den Islam an sich zu kritisieren. "80 Prozent der Muslime in Deutschland sind keine Flüchtlinge und Asylbewerber und produzieren fast überhaupt keinen Terrorismus", so Neumann. Mathieu Coquelin zufolge sei das Schüren von Vorurteilen gegenüber Muslimen im Sinne der Terroristen – da Personen, die rassistisch diskriminiert würden, anfälliger seien für islamistische Demagogen.
Ich weiß ja nicht ob in der Vergangenheit über einen Schützen wie in München nicht berichtet worden wäre oder über den Messerattentaten in Mannheim oder Solingen.
Ob das untergegangen wäre in der Berichterstattung und nur mit 5 Zeilen bemerkt worden wäre wahrend die neue Gurkenkönigin eine ganze Seite bekommen hätte!?
Es ist schon erstaunlich wie sich hier ein Relativierung Tsunami aufbaut der über Leichen geht nur um nicht von der Migrationsromantik abrücken zu müssen!
Natürlich sind es Einzelfälle, sogar so viele dass man sie kaum noch zählen kann!
Die selben die hier relativieren sind die die den Schmerz noch immer spüren den der NSU vor 25 Jahren verursacht hat ! Ja und Kritik an Migrationsromantik schmerzt die mehr als jeder islamistischer Messerstich!
Es muss noch schlimmer werden bis die Ponyhofträume endlich wie Seifenblasen platzen obwohl man in ganz Europa sehen kann was zu tun ist.
Ich denke das sich da zunehmend die politischen und gesellschaftlichen Probleme bemerkbar machen:
Die Menschen haben Angst, Grundversorgungen (egal ob medizinisch, Nahrungsmittel usw) geraten ins wanken, Neid und Hass nehmen zu.
Und ja: Natürlich spielt es auch eine Rolle, das wir da quasi auf solche Meldungen zwischenzeitlich "getriggert" sind, d.h. es erscheint uns mitunter auch mehr, als es ist.
Aber das das gesellschaftliche Klima rauer wird, ist nicht von der Hand zu weisen.
Sommerloch.
Ich denke nicht, dass es mehr ist als sonst, sondern eher, dass schlicht mehr darüber berichtet wird.
Stimmt schon, wobei das dann quasi nur der "letzte Tropfen" ist, denn jemand, der sich dann dadurch zu solch einer Handlung bringen lässt, hat dies vorher bereits in Erwägung gezogen.
Aber ist natürlich ein Faktor, warum manchmal solche Handlungen um einen bestimmten Punkt gehäuft auftreten und nicht z.b. gleichmäßig verteit.
Leider kann aber auch eine vermehrte, reißerische Berichterstattung vermutlich die Gefahr von Nachahmern vergrößern, auch hier greift der "Werther-Effekt".