Was haltet ihr von dieser Firma?
Hi,
wollte mal eurer Meinung zu meiner Firma hören…
Ich arbeite für einen US-Unternehmen und komme irgendwie mit der Mentalität dort nicht klar. Es werden nur die Personen befördert, die sich immer in den Vordergrund stellen und die größte Klappe haben. Andere Qualifikationen für Führungspositionen, wie Wissen, Personalführung oder Sozialkompetenz, scheinen nicht so wichtig zu sein.
Ich habe studiert und mache laut meiner Chefin einen tollen Job. Alle meine Kollegen werden ständig befördert, wechseln wie Unterhosen die Jobs. Kaum ein halbes Jahr in der einen Abteilung folgt auch schon wieder die Nächste….
Ich bin eher der leise Typ und halte mich eher im Hintergrund. Meine Kollegin meinte zu mir ich soll mehr eine Show abziehen, dann werde ich befördert…finde das alles irgendwie falsch und oberflächlich.
Generell habe ich das Gefühl, dass meine Chefin mich klein halten will. Bekomme nur Praktikanten-Aufgaben, die keiner machen will. Auch so bekomme ich nicht so viel Gehalt wie Kollegen, die ähnliche Aufgaben machen wie ich.
Habe mit ihr auch schon darüber geredet. Sie meinte, ihr sei es wichtig, dass ich jetzt erstmal diesen Job mache und nicht gleich wieder wechsle.
Was haltet ihr davon? Ist so etwas normal?
7 Antworten
Ist normal. Auch Hierzulande, wenn auch weniger ausgeprägt.
Irgendwann geht es nicht mehr um Qualifikationen oder ob man etwas gut macht - es geht darum aufzufallen, im Vordergrund zu stehen, und sich nen Namen zu machen.
Je höher man steigt, desto unwichtiger werden fachliche Qualifikation (ab einer bestimmten Ebene). Man kann auch eine reine Fachkarriere machen - da ist aber recht schnell schluss. Wenn man dann noch weiter kommen möchte muss man ne große Fresse haben.
Ich für meinen Teil hab daher meine Ambitionen aufgegeben. Mit dem Kasperletheater und der Showbühne die da oben abläuft - nicht meine WElt.
Hierzulande ist das Problem, dass das Arbeitnehmer keinen Bock mehr haben, ihre Arbeitsverträge konsequent zu lesen. Man bewirbt sich - oft weil man muss - unterschreibt und landet dann in der Realität.
Grundsätzlich steht es jedem frei das zu ändern - kündigen und einen neuen Job suchen. Das nennt sich Flexibilität.
Kann das nachvollziehen Ich arbeitete in einem Konzern und habe neben meinem Studium eine weitere Ausbildung in puncto Arbeitsstudien abgeschlossen.
Wen ich Vorschläge machte, dann haben manche versucht, meine Vorschläge als die ihren bei der Geschäftsleitung zu verkaufen
Da kam dann ein Kollege und wollte wissen, wie er ein gewisses Problem lösen könnte Ich wusste, dass er einer derjenigen ist, der gerne die Ideen anderer als die eigenen präsentierte.
Es ging darum, die Herstellungskosten eines Projektes rechnerisch nachzuweisen Diese Aufgabe sollte er erledigen.Er hatte sonst eine große Klappe, lief von Abteilung zu Abteilung um Dinge zu erfahren, die er als Zuträger dem Abteilungsleiter dann mitteilte.
Ich habe dem lieben Kollegen gesagt, wenn er wissen möchte, wie man diese Aufgabe erledigt, dann möge er sich bitte zu einem Studium anmelden, um sich dieses Wissen anzueignen
Er beschwerte sich dann über mich, weil ich in diesem Falle eine Zusammenarbeit ablehnte Meine Ablehnung habe ich dann der Geschäftsleitung mittels interner Mail begründet Damit war der Fall erledigt
Wenn du der Meinung bist, dass die Anforderungen an dich zu ging sind und du deshalb weniger Gehalt bekommst, als vergleichsweise andere, dann hilft nur ein Gespräch mit dem Vorgesetzten. Wenn das zu nichts führt, Ann würde ich eien Wechsel in eine andere Firma überlegen
Es gibt ein paar Regeln.
Tue gutes und rede darüber. Wer schreibt, der bleibt.
Wer nicht gesehen und gehört wird, der ist auch nicht vorhanden.
Wenn Du Dich im Hintergrund hältst , dann wirst Du auch da bleiben. Eine Show sollte man aber nicht abziehen, das ist zu durchsichtig.
Ein Studium an sich garantiert erstmal für gar nichts. In meinem Berufsleben mussten auch schon Leute mit 2 Dr-Titeln mir zeitweise als Hiwi zuarbeiten. Das sagt erstmal gar nichts aus.
Wie sollen andere denn Deine Qualifikation erkennen, wenn Du sie nicht zeigst?
Was Deine Chefin sagt, das ist wenig relevant. Die hat auf diese Art eine günstige Kraft, die sie gern behalten möchte. Wenn es nicht voran geht, dann muss man sich voran wechseln. Man muss aber auch deutlich seine Ansprüche erklären.
Das bestreite ich nicht, hat aber mit meiner Antwort wenig zu tun.
Davon abgesehen sitzen bei den KVen genug rum, die weder tuten noch blasen können. Aber bezieh das jetzt bitte nicht auf dich.
Hier offensichtlich scheint es in dieser Firma normal zu sein und du kannst nur für dich entscheiden ob du das auf Dauer möchtest.
So ganz glücklich scheinst du mit der Situation nicht zu sein und vielleicht wäre es eine Option, dass du dir einen anderen Job suchst, wo nicht so eine Hackordnung herrscht und jeder sich in den Vordergrund drängt und nur dann beachtet wird.
Nein, ist es nicht - nicht nach deinen Ausführungen. Ich meine damit, dass es schon "üblich" ist, weil es wirklich so zugeht i manchen Firmen. Aber eigentlich hast du den Mund aufgemacht. Mehr geht doch nicht.
Bewerbe dich woanders (deine Kündigungszeiten beachten) und nach dem letzte ernüchternden Gespräch mit der Chefin weisst du, dass du dort Null Chancen hast. Sollen die doch einen anderen Doofen suchen. Vorher aber keinem von deinen Absichten erzählen.
Ich bin bei einer Kassenärztlichen Vereinigung beschäftigt, und da zählen auch nur gewisse Ausbildungen. Alles andere ist unter der Gürtellinie.