Was haben Menschen gegen Gendern?
Viele mögen das nicht.
Ich gender auch das wort mensch*innen mit dem artikel dier weil so alle Menschen angesprochen werden und nicht nur männer.
Ich selbst identifiziere mich mit keinem Geschlecht, also nur weil Mann in meinem Namen steht bin ich auch keiner, ich bin nur so geboren.
aber warum stört Menschen das g
Gendern. Es ist doch gut und sprache ändert sich.
Stand hier nicht zuvor das Wort "Mensch*innen"? Hast DU das geändert? Oder "wurde" das geändert?
gutefrage hat es geändert
Mit anderen Worten: Hier hat jemand Zensur ausgeübt?
ja
Wer mag das wohl gewesen sein?
du ständig fragst, hast du das denk ich geändert, aber ich bin mak vorsichtig mit der anschuldigung
27 Antworten
Als Ausländer hatte ich Deutschunterricht und musste die Sprache von der Pieke auf lernen. Indigene Deutsche bekommen ihre Sprache direkt von Kindheit an mit und lernen in der Schule höchstens noch etwas Rechtschreibung und Grammatik, wobei ich von Klassenkammeraden weiß, dass das langweilig ist und eh keiner zuhört.
Nun habe ich aber Deutsch als Fremdsprache gelernt und dabei intensiv studiert, *warum* die Sprache so ist. Daher kommt das, was Fakt ist:
Frauen haben eine besondere Anspracheform. Das Femininum. Dadurch werden sie hervorgehoben. Ansonsten gibt es nur die generische Ansprache, das sogenannte generische Maskulinum. Männer erhalten also anders als Frauen keine hervorgehobene Ansprache, sondern sie werden sozusagen mit dem ganzen Rest unter einen Teppich gekehrt.
Beispiel: Busfahrerin. Wenn jemand "die Busfahrerin" sagt, betont er damit, dass es sich ausdrücklich um eine Frau handelt, die Weiblichkeit wird also besonders hervorgehoben. Wenn aber jemand "der Busfahrer" sagt, wird unter den Teppich gekehrt, dass es auch ein Mann sein könnte. "der Busfahrer" ist die generische Ansprache, damit ist alles gemeint, oder wenn das Geschlecht unklar ist oder auch eine Gruppe wie "die Busfahrer" gemeint ist. Männer erhalten also keine besondere Hervorhebung in der deutschen Sprache, sondern sie werden mit Frauen und unspezifiziertem Geschlecht einfach in einen Topf geschmissen.
Daher verstehe ich das Gendern nicht. Frauen werden ja schon durch das Femininum besonders hervorgehoben, warum wollen sie jetzt nochmal durch das Gendern noch mehr extra zusätzlich hervorgehoben werden?
Und deshalb habe ich etwas gegen das Gendern. Männer werden grundsätzlich mit dem Generikum angeredet und Frauen durch das Femininum bereits hervorgehoben. Das Gendern ist nur nochmals eine zusätzliche Hervorhebung, also die Hervorhebung der Hervorhebung.
Der Meinung bin ich auch. Es gibt männliche und weibliche Busfahrer, aber keine männliche Busfahrerin. Und wenn man Frauen immer extra hervorhebt, vor allem im Plural, bedeutet das für mich, dass man sie im Allgemeinen für unfähiger und dümmer hält als Männer.
Abgesehen davon, dass das Gendern noch nicht über alle politischen und sozialen Positionen hinweg beheimatet ist, greift es, vor allem in seiner radikalen Form, tief in den gewohnten Sprachgebrauch vieler Menschen ein.
Außerdem konstituiert es unter dem Argument der sozialen Gleichheit im Sprachgebrauch Unterschiede, die viele Leute ansonsten überhaupt nicht wahrnehmen würden, beispielsweise ein generisches Maskulinum, wo es allgemein gar nicht empfunden wird, etwa in Worten wie "Mensch". Und es unterstellt meiner Erfahrung nach dabei pauschal dort sprachlichen Sexismus, wo keineswegs zwingend einer bestehen muss. Im Regelfall werden generische Maskulina grundsätzlich eliminiert und ausschließlich generische Feminina und Neutra überhaupt toleriert. Dadurch wird eine noch größere sprachliche Ungleichheit hochgehalten. Ferner führt das Gendern zu holprigen Formulierungen und ist zugleich nicht durchwegs konsequent: Zum Beispiel wird empfohlen, den Begriff "Student" gegen die Gerundform des Partizips "Studierender" auszutauschen, wobei dieses Wort strenggenommen kaum weniger nicht-maskulin ist, bloß ist es traditionell weniger gebräuchlich. Und hier ist der historische Kern erreicht: Unter der grundsätzlich legitimen Forderung von Gleichberechtigung der Geschlechter im Alltag wird eine Sprachtradition nivelliert und eine radikale Änderung des Sprachgebrauchs gefordert, mit dem Argument, dass, wer diese Änderung nicht unterstütze, aktiv Ungleichheit oder gar Unterdrückung betreiben bzw. befördern würde. Zugleich wird von radikalen Anhängern des Genderns gelegentlich ein intellektuelles und akademisches Bildungsmonopol beansprucht, das Menschen, die es nicht betreiben, im radikalen Fall gar die Legitimation auf ein adäquates Niveau von Bildung, Kultiviertheit und ein Eintreten für Gleichberechtigung absprechen möchte.
Ich habe wiederholt den Eindruck gewonnen, dass es in seinen nicht-gemäßigten (!) Ausprägungen unter dem Argument von Gleichheit mehr Ungleichheit und Konflikt stiftet als durch Bewusstseinsbildung aufzulösen. In seiner gemäßigten Form (!) habe ich überhaupt kein Problem mit dem Gendern und meine, dass es auch gegenüber der Mehrheit der Menschen vermittelbar ist.
Lange waren ja auch "Zuschauer", "Einwohner" usw. geschlechtsneutral, und (fast) jede(r) dachte dabei an alle. Jetzt wird im Fernsehen dreimal im Satz die Doppelnennung verwendet. Ich komme mir da als Frau vor, als sein ich per se zu blöd, um Zuschauer, Einwohner, Verbraucher, Mieter usw. zu sein (laut neuem Duden darf ich mich ja auch nicht mehr so nennen) und fühle mich diskriminiert.
Die Gendersprache vertieft die Unterschiede, anstatt sie zu beseitigen.
Ich gender auch das wort mensch*innen
Glaubst du, du tust der Genderidee einen Gefallen, wenn du sie derart ad absurdum führst?
Es sind nur ein paar Mensch*innen, die solche "Innereien" toll finden. Demnächst werden wir auch noch "Mütterinnen" und "Töchterinnen" sagen müssen.
Je weniger das Anhängsel -in benutzt wird, umso klarer wird, dass ein Wort für beide Geschlechter reicht. Im Englischen gibt es damit ja auch keine Probleme.
Der Geschlechtsneutralität und Gleichberechtigung wäre damit auch mehr gedient. Denn der große Unterschied ist, dass es ein weibliches Anhängsel gibt, aber keine entsprechende männliche Endung. Der massenhafte Gebrauch von -in und -innen vertieft nur die Gräben zwischen Frauen und Männern.
Du hast vollkommen recht. Wie ich an anderer Stelle las (ich hoffe, es stimmt), hat man in Schweden die weiblichen Endungen größtenteils abgeschafft. Und Schweden ist uns in punkto Gleichberechtigung Meilen voraus.
Das Kuriose ist ja, dass die Genderfraktion selbst geschlechtsneutralen Wörtern wie "Mensch" oder "Gast" ein -in anhängen will.
Ich persönlich halte es für überflüssig zu gendern. Ich habe noch nie erlebt, dass sich jemand dadurch benachteiligt fühlt, dass er z.B. „Mensch“ genannt wird. Außer dass es unnötig ist, stoppt das Gendern den Lesefluss und macht es aufwendiger zu schreiben. Ich finde es schon nervig Lehrer*innen o.ä. zu schreiben (was ja irgendwo noch ein bisschen Sinn macht), also hoffe ich, dass „Mensch*innen“ zu schreiben niemals normal sein wird.
Unsinn. Mensch ist von der Wortherkunft neutral. Anders ist es aber z B. Bei Berufsbezeichnungen.
Mal anders gefragt warum wird z.B die Bezeichnung Krankenschwester nicht generalbegeiff genutzt?
Ich habe nicht den Eindruck, dass du gerade mit mir geredet hast.
„DER Mensch“ ist NICHT geschlechtsneutral. Ansonsten wären es alle anderen männlichen Nomen auch und wir hätten das Problem nicht.
Versteh mich bitte nicht falsch, ich stehe dem Gendern auch skeptisch gegenüber. Ich will dich nur auf einen Argumentationsfehler hinweisen.^^
"der Mensch" unterliegt nicht dem Problem des generischen Maskulinums, bei welchem durch die Form ein maskuliner Bias vorliegt. Dass Artikel keinen großen Einfluss auf die jeweilige Assoziation haben, zeigen Studien. Wenn man bei "der Mensch" also theoretisch überwiegend an Männer denkt, hat das mit Stereotypen und nicht mit der Sprache zu tun.
Richtig. Meine Antwort gilt auch für jedes andere maskuline Nomen.
Wie gesagt: Im Fokus von gendersensibler Sprache steht vor allem das generische Maskulinum, welches wegen Formgleichheit mit dem "regulären" Maskulinum einen maskulinen Assoziationsbias hat. Deiner Argumentation nach wäre nämlich auch jedes feminine Wort, das eine Person beschreibt, ein Problem - z.B. "die Person". Dieses würde dann nämlich einen femininen Bias zeigen, was ebenfalls nicht im Sinne einer gendergerechten Sprache wäre.
"Gästin" kann ich ohne großen Aufwand mehrere Jahrhunderte zurückverfolgen. Keine Ahnung, weshalb du denkst, das Wort wäre eine Erfindung der Dudenredaktion.
Die Menschin steht schon im Duden; Gästin auch!
Ich habe eben mal kontrolliert: Die Einträge für „Menschenverstand“ und „Intelligenz“ wurden dort (noch) nicht gelöscht.
Bei "Gästin" wusste ich es schon, aber bei "Menschin" nicht. Dann wird es demnächst wohl Mensch*innenverstand heißen. Und das gegen den Willen eines Großteils der Bevölkerung, auch der Frauen. Mit diesen Neuerfindungen grenzt eine kleine Minderheit, die offenbar Langeweile hat, Frauen aus dem Alltag aus. Wir sind also bald keine Menschen mehr. Die Endung -in gehört m. E. ganz abgeschafft, wenn solcher Schindluder damit getrieben wird.
Man muss allerdings anmerken, dass "Mensch*in" auch nicht zu dem gehört, was man unter "Gendern" oder "gendersensibler Sprache" versteht, da "Mensch" bereits geschlechtsneutral ist.