Wieso gendern wir keine Gegenstände?
Der ursprüngliche Gedanke vom Gendern ist doch, dass Frauen und Personen des dritten Geschlechts nicht ausgegrenzt werden, tamam ? Nur stellt sich hier die Frage: wieso nur Menschen ?
Beim Gendern geht man davon aus, dass die ursprünglichen Wörter wie "Lehrer", "Leser", "Teilnehmer" etc, doch ausschließlich männlich sind (angeblich)
und deswegen findet man in der gesamten deutschen Sprache Wörter die Männlich sind, wie "Salzstreuer" zum Beispiel. Ist das Wort jetzt ein Mann ? Müsste man dann nicht sagen "Salzstreuer*Innen ?" Oder statt "der Planet" "der*die Planet*in"? Woher sollen wir wissen ob Planeten männlich sind ?
Es geht halt doch darum. Weil so viele Wörter männlich sind. Ausschließlich männlich.
16 Antworten
Ein Gegenstand oder ein Planet kann nicht gekränkt oder beleidigt sein, weil er sich nicht angesprochen oder ausgeschlossen fühlt. Dem Salzstreuer oder dem Mülleimer ist das völlig egal, ob er als weiblich oder männlich gilt. Das mit dem Gendern ist schon nervig genug, man muss das nicht auch noch übertreiben und bei Sachen anwenden, wo das nicht nötig ist.
Hallo,
gendern hat nichts mit Gleichberechtigung zu tun.
Beim Gendern drehte es sich dem Ursprung nach auch keinesfalls um das 3. Geschlecht, sondern ausschließlich darum die weibliche Form gleichbehandelt hervorzuheben. Die Frage um das 3. Geschlecht kam erst viel später dazu.
Nun soll sich das 3. Geschlecht mit einem Unterstrich, Schrägstrich oder Sternchen identifizieren... Ich halte das für mehr als problematisch.
Gendern ist lediglich eine radikale Variante einer kleinen Minderheit, die die deutsche Sprache verunglimpfen möchten.
Sprachwissenschaftlich betrachtet wären Lehrerinnen dann immer Zwitterwesen, mit beiden Geschlechtern. Wer möchte das. Abgesehen davon, dass der Begriff Lehrer grundsätzlich männlich sei. Eine solche Aussage ist auch falsch: die Lehrer.
Die deutsche Sprache kennt durchaus auch das generische femininum und spätestens im Plural wird vieles weiblich.
Ein respektvolles Miteinander wäre deutlich hilfreicher als die ganze Genderei.
Alles Gute Dir... und bleib gesund.
Gruß, RayAnderson 😏
Weil es unnötig ist. Dem Salzstreuer und dem Planeten, wie jedem anderen Gegenstand, ist es egal, ob es im Deutschen ein "der", "die" oder "das" als grammatikalisches (!) Geschlecht hat.
"So viele" Wörter sind auch nicht männlich, tatsächlich gibt es 12% mehr weibliche Nomen (https://www.duden.de/sprachwissen/sprachratgeber/Die-Verteilung-der-Artikel-Genusangabe-im-Rechtschreibduden#:~:text=Die%20deutsche%20Sprache%20ist%20mehrheitlich,mengenm%C3%A4%C3%9Figen%20Verteilung%20der%20Artikel%20geht.&text=Das%20sind%2012%20%25%20mehr%20als%20Substantive%20mit%20m%C3%A4nnlichem%20Artikel.).
Grammatikalisches Geschlecht sagt nichts über tatsächliches Geschlecht aus, sonst würde nicht jeder Diminutiv auch bei Personen sächlich sein sondern dem biologischen Geschlecht entsprechen... (DAS Mädchen, DAS Herrchen, DAS Männchen/Männlein, DAS Frauchen, DAS Fräulein)
Gegenfrage: Welchen Zweck hätte es denn, unbelebte Dinge zu gendern?
Beim generischen Maskulinum wissen wir aus Studien, dass dieses un(ter)bewusst nicht als "neutral" wahrgenommen wird. Entsprechend die Idee, dieses nicht zu nutzen, sondern gendersensiblere Formen (Beidnennung, Sternchen, neutrale Formen, etc.).
Da es bei "Salzstreuer" und Co. keine realen Geschlecht gibt, sondern nur das grammatische (= Genus), würde eine gendersensible Sprachweise niemandem helfen, keine un(ter)bewussten Assoziationen ändern.
Und was spricht dagegen die weibliche Form für Gegenstände zu nutzen? Ich empfinde Salz als männlicher, dagegen Zimt als weiblicher. Wäre es nicht sinnvoll vom Salzstreuer und von Zimtstreuerin zu sprechen?
Nach deiner Argumentation müsstest du von "der Salz" und "die Zimt" sprechen, ganz unabhängig von "Streuer". Außer das gefühlte Genus der Substanzen übertragt sich in deiner Wahrnehmung auf "Streuer" selbst - dann kannst du sicherlich gerne von "der Salzstreuer" und "die Zimtstreuerin" sprechen. Welchen Sinn oder Zweck das erfüllen soll (und wieso die Sprechergemeinschaft von deinem Empfinden so nachhaltig beeinflusst werden sollte), erschließt sich mir allerdings nicht.
Nein, es geht mir um das Empfinden. Salzgeschmack empfinde ich als männlicher im Vergleich zum Zimt. Bei anderen Gewürzen verhält es sich genauso.
Mir erschließt sich dennoch nicht, weshalb du dein Empfinden in dieser Form grammatisch ausdrücken möchtest.
Beim tatsächlichen "Gendern" geht es nämlich nicht um individuelles Empfinden a la "mehr männlich"/"mehr weiblich".
Beim generischen Maskulinum wissen wir aus Studien, dass dieses un(ter)bewusst nicht als "neutral" wahrgenommen wird. Entsprechend die Idee, dieses nicht zu nutzen, sondern gendersensiblere Formen (Beidnennung, Sternchen, neutrale Formen, etc.).
Und warum sollte man das nicht auf Gegenstände ausweiten? Gegenstände umfassen (gemäß unserer Gesetze) auch Tiere. Wie kannst du wissen, dass sich ein Tier durch Hund angesprochen fühlt statt Hünd*in?
Leute können von mir aus gendern was immer so möchten. Ob ich es für sinnvoll halte, ist eine ganz andere Geschichte (siehe z.B. hier).
Wie kannst du wissen, dass sich ein Tier durch Hund angesprochen fühlt statt Hünd*in?
Relativ simpel. Nur Menschen haben die entsprechenden Hirnanlagen um die Komplexität der menschlichen Sprache zu verstehen (sonst hätten andere Tiere ebenfalls solche komplexen Sprachen). Ob ein Hund sich von etwas angesprochen fühlt, liegt i.d.R. viel mehr an der Intonation als an den einzelnen Lauten.
Kann gut sein, dass das hier als trolling gedacht ist aber ich find die frage gar nicht mal so falsch. Vielleicht wäre es auch gut unbelebte gegenstände zu entgendern. Da hätte ich aber schon gerne wenigstens eine studie, die da einen klaren effekt nachweißt. Also wenn das nicht so den großen unterschied macht wären mir andere projekte zum entgendern erstmal wichtiger.
Die genderei ist sowieso sinnfrei