Warum wird Gott immer als er bezeichnet, obwohl Gott geschlechtslos ist?

23 Antworten

Wenn Jesus von seinem Vater spricht, klingt das schon sehr stark nach einem männlichen Wesen. Dass Gott eine Frau sein könnte, ist eine sehr neue Idee. Die Katholiken haben ja extra Maria neben Gott gesetzt, weil sie die Mutterfigur vermisst haben.


Saubandenkiddy  25.09.2024, 09:07

Ja, als die Christen, uns mit Gewalt, an der Verehrung unserer Götter hinderten und die meisten davon, entweder (im wahrsten Sinne, des Wortes) dämonisierten oder eben durch (meist männliche) ihre Heiligen ersetzten, vergaßen sie zu berücksichtigen, das die immernoch stark im Heidentum verwurzelten Menschen, auch ein Bedürfnis, nach Mutter- und Fruchtbarkeitsgöttinen haben. Frauen wurden (und werden) in der "neuen Religion", komplett übergangen, aber auch gerade die bäuerliche Landbevölkerung, war und ist, auf die Fruchtbarkeit von Mutter Erda, der "Terra Mata", der großen Erdgöttin angewiesen! So entstand dann, der Marienkult, obwohl Maria (meines Wissens nach) ursprünglich nicht als Jungfrau geschildert wurde und ihr auch sonst, keine besondere Bedeutung zukam, da sie einfach nur, als x-beliebiges Gefäß, des göttlichen Willens galt. Hätte also auch jede andere Frau, den sogenannten Heiland, zur Welt bringen können. Aber nicht umsonst, werden Katholiken, von den Protestanten oft abwertend, als "Heiden" bezeichnet! Gerade im Katholizismus Europas, hat sich einiges an vorchristlichem Gedankengut erhalten.

SchakKlusoh  25.09.2024, 08:49

In der Vorstellungswelt passen die Gott zugeschriebenen Eigenschaften eher zu einem Mann. Gütig, allwissend, beschützend, führend, strafend ...

Das Ding ist... Gott hat ein Geschlecht. Zumindest dann, wenn wir hier vom "Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs" reden, dem Gott der drei abrahamitischen, monotheistischen Religionen.

Dieser Gott, genannt Jahwe, wird nämlich in allen Texten, die ihn behandeln, als zweifelsfrei männlich beschrieben. Im Alten Testament führt er Kriege, regiert zeitweise indirekt über Mose/Josua/die Richter das Volk Israel (was eindeutig typisch männliche Rollen sind), und er wird auf einer alten Münze aus dem 4. Jahrhundert vor Christus als bärtige, männliche Figur auf einem geflügelten Rad/Thron dargestellt.

Im Neuen Testament wird er von Jesus, Paulus und anderen stets als Vater bezeichnet. Es wäre ja für eine weibliche Gottheit auch schwierig gewesen, Maria den Gottessohn Jesus "einzupflanzen".

Jahwe ist eine bronzezeitliche Kriegs- und Wettergottheit, ganz ähnlich wie andere kanaanitische Baalsgötter. Er hat im Laufe der Jahrtausende so einige Entwicklungen durchgemacht, in seiner jüngsten Form ist er als Allah der Gott des Islams. Aber sein männliches Geschlecht stand dabei niemals in Frage.

Wenn Gott kein Geschlecht hat, sollte man doch es sagen oder?

Richtig.

Genau so sollte man es eigentlich auch machen bei der Tisch, der Stuhl und die Tür. Aber so ist halt die deutsche Sprache ...

Die religionskochenden Völker vor 1400, 2000, 3000 Jahren waren massiv maskulin bestimmt. In der Regel war unvorstellbar, dass eine Frau herrscht.

Die Völker bastelten sich die Organisation des "Himmels" sehr ähnlich wie auf Erden: Absolute Könige, Oberverwalter (Erzengel), Diener (Engel). Ja sogar "himmlische Heere".

Nichts davon hat die kleinste Wirklichkeit. Über ein Geschlecht Gottes zu streiten ist Blödsinn, da seine Existenz nicht im Geringsten erwiesen ist. Ein Geschlecht würde auch keinen Sinn machen, da er sich nicht vermehrt.


SchakKlusoh  25.09.2024, 08:47

Feministische Erklärungen sind selten wissensbasiert, sondern kolportieren eher eine Verschwörungstheorie (Patriarchat).

Jahweh ist eine Verschmelzung eines Kriegsgottes mit einem Vulkangott. Die sind selten weiblich. Frauen sind selten Krieger und Schmiede.

Im alten Testament wird Gott als "Herr der Heerscharen" bezeichnet und erscheint bei Tag als Rauchsäule und nachts als Feuersäule.

Weil man in unserer physischen Welt zwischen biologischen und grammatikalischem Geschlecht unterscheidet. «Gott» ist grammatikalisch maskulin, in der geistigen Form aber geschlechtslos. Korrektur: Gott ist nicht geschlechtslos, sondern sowohl weiblich als auch männlich.

Ich verwende, wenn es irgendwie geht gar kein grammatikalisches Geschlecht und spreche von «Gott». Lieber wiederhole ich das Wort mehrfach, als im zweiten und dritten Satz auf «er», «ihn» oder «ein» zurückzugreifen.
In meiner Fantasie frage ich mich, ob das Geschlecht am Anfang der Schöpfung überhaupt schon eine Rolle spielt oder nicht erst viel später eine Bedeutung bekommt

In vielen Sprachen dieser Welt ist der Mond weiblich (la Luna) und die Sonne männlich (el Sol). Ich könnte mir vorstellen, dass es mystische Gründe hat (weiß es aber nicht), warum es in unserer Sprache umgekehrt ist. Biologische Gründe können es jedenfalls nicht sein.

Interessant finde ich folgenden Umstand: Menschen, die während einer außerkörperlichen Erfahrung höheren Geistwesen begegnen, nehmen diese manchmal als weiblich und manchmal als männlich wahr (nicht im Sinne von wechselnd, sondern der Eine schildert es so und der andere so). An der Gestalt der Wesenheit ist das aber nicht zu erkennen (oft handelt es sich bei dem Wesen um reines Licht).
Das gilt natürlich nicht für jene Geistwesen, die als verstorbene Verwandte erkannt werden, sondern für solche aus vermutlich höheren Dimensionen.

Letzter Punkt: In der geistigen Welt haben das Männliche und Weibliche - nach dem sich beides getrennt hat - unterschiedliche Funktionen. Ich könnte mir vorstellen, dass daher die Vorstellungen des Menschen von der falsch verstandenen Dominanz des Männlichen kommt.

Es gibt ein Buch, dass sich mit dem Geistwesen «Mensch» beschäftigt und logischerweise deshalb auch mit dem Männlichen und Weiblichen in der geistigen Welt.

https://irp.cdn-website.com/b4a13b5a/files/uploaded/04.%20Das%20Buch%20vom%20Menschen_Bo%CC%82%20Yin%20Ra%CC%82.pdf

Sollten die Sicherheitseinstellungen Deines Computers die Datei als Bedrohung ablehnen, kannst Du das Buch selbst auf der verlinkten Seite herunterladen. Der Buchtitel lautet: «Das Buch vom Menschen» (viertes Buch von oben).

https://www.bo-yin-ra-stiftung.de/die-schriften

Gruß Matti