Warum wird das Wort „Nazi“ so krass missbraucht?

9 Antworten

Man möchte klar darstellen, dass wir den Mist von 1933 ff nicht wiederholen sollten.

Mit einer zu großen Toleranz grenzt man nicht klar ab und macht ein Thema mehr und mehr hoffähig. Dass mittlerweile jene Generation stirbt, die den Krieg schon nicht mehr erlebt haben, wohl aber noch mitbekommen haben, wie nah die Eltern mit dem Thema zu tun hatten, ist ein Nachteil.

Für viele der jüngeren Generation ist das zu weit weg; das sind nur mehr Geschichten ohne jemanden aus der eigenen Familie, der eine Angst vor dem Wiederaufleben dieser Zeiten noch transportieren könnte. Die Schrecken sind denen weit weniger präsent als älteren Generationen.

Vielleicht bezieht es sich darauf, dass diese Menschen vielleicht nicht selbst echte Nazis sind, aber mit tatsächlich nationalsozialistisch gesinnten Menschen gemeinsame Sache machen, weil sie deren Partei wählen und somit indirekt dieses radikale und menschenverachtende Bestreben vorantreiben.

Das lässt sich ganz einfach ändern: Bewusstsein dafür schaffen, dass man durch sein Kreuz die gesamte Partei wählt! Niemand kann sich einen Punkt herauspicken, mit dem man bei der Partei übereinstimmt. So funktioniert das nicht. Leider ist das in den Köpfen immer noch nicht angekommen. Man bekommt das gesamte Paket, inklusive der verabscheuungswürdigen Tendenzen. Wer diese Entscheidung bewusst oder aus der Ignoranz heraus trifft - kann ja heutzutage niemand mehr ernsthaft sagen "wir wussten doch von nichts" - der muss sich dann auch die Beschimpfung als Nazi gefallen lassen, weil er das Gedankengut vllt nicht selbst in sich trägt, aber mit unterstützt. Das Problem ist somit selbstverschuldet. Etwas weniger Gejammer und Opferhaltung wäre also angebracht. Also Augen auf bei der Parteiwahl.

Mangelnde Bildung zusammen mit bewusster Eskalation.

Zum einen mangelt es soweit an Bildung dass viele den Unterschied zwischen Rechtsextremismus, Faschismus, Nationalismus, Nationalkonservatismus, usw. nicht mehr kennen und einfach alles pauschal als "Nazis" bezeichnen. Immer mehr Menschen nutzen den Begriff "Nazi" wenn sie eigentlich rechtsradikale, zuweilen auch nur rechte, meinen. Das ist natürlich einigermaßen dumm, aber wie es um die Bildung hierzulande bestellt ist, ist ja kein Geheimnis.

Zum anderen wird bewusst eskaliert. Man hollt immer mehr die Keule raus um Andersdenkende mit immer "schlimmeren" Wörtern zu betiteln. Dann sind eben grüne "links-grün Versiffte", sozialdemokraten werden zu "sozialisten" und nationalkonservative zu "Nazis". Man versucht immer noch einen drauf zu setzten und noch herabwürdigendere oder noch extremere Begriffe zu finden um den jeweils anderen noch mehr zu diffamieren. Das damit die Begriffe massiv entwertet werden und damit auch verharmlost scheint nicht in deren Köpfe zu gehen.

Sie haben recht, dass es nicht angebracht ist, jeden, der der AfD seine Stimme gibt als Nazi zu bezeichnen.

Trotzdem muss einem bewusst sein, dass dieser Partei Nazi orientiert ist. Auffassungen vertritt, die bei den Nazis zu finden sind.

Und einen politischen ideologischen Kurs vertritt, der bestimmt nicht EU, NATO - und Demokratie förderlich ist. Wo sich selbst andere europäische Rechtsparteien (z.B. Frankreich, Holland, Italien usw.) von der AfD distanzieren.

Das scheinen sich jene nicht bewusst zu sein, oder das nicht wahrhaben wollen, die dieser Partei ihre Stimme geben.

Woher ich das weiß:Recherche

Warum darf man einen Nazi nicht Nazi nennen, wenn er die gleichen Parolen und Ansichten vertritt wie sie?

Wer geht wie eine Ente und quarkt wie eine Ente wird halt Ente genannt. Wenn man das nicht mag, sollte man mal in sich gehen und überlegen, was man da so gesagt hat und wie wenig es mit unserer Verfassung übereinstimmt.

Unser Grundgesetz wurde genau so formutliert mit genau den Artikeln, weil die Verfasser Nazis kannten und diese nie wieder im Land dulden wollten.

Wenn es dich also stört ein Nazi genannt zu werden, dann denke mehr über deine Worte und Forderungen nach. Und les bei Gelegenheit mal wieder unsere Verfassung. Zumindest in groben Teilen sollte dir bekannt sein, was drin steht.


PlueschTiger  16.06.2024, 14:17
Wer geht wie eine Ente und quarkt wie eine Ente wird halt Ente genannt.

Ich habe zweifel das zb. März sich gerne Nazi nennen lassen würde, auch wenn er im Braunen Wasser fischt.

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Realisti  16.06.2024, 15:23
@PlueschTiger

Ich persönlich sehe da auch noch eine Abstufung zwischen einer Frau Weidel oder Herrn Höcke und einem Herrn Merz im Gedankengut und bei der Sprache.

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Realisti  16.06.2024, 18:30
@PlueschTiger

Oh nein. Aber du willst mich ja absichtlich falsch verstehen. Aber das ist ja auch typisch AfD & Co.

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PlueschTiger  16.06.2024, 18:52
@Realisti

Sorry muss ich dich enttäuschen von denen werde ich er als links-grün versifft betitelt. :-)

Und doch, denn oben tust du eben nicht differenzieren, sondern einfach nach der Devise gehen,

Warum darf man einen Nazi nicht Nazi nennen, wenn er die gleichen Parolen und Ansichten vertritt wie sie?
Wenn es dich also stört ein Nazi genannt zu werden, dann denke mehr über deine Worte und Forderungen nach.

Das sind nur 2 teile deiner Antwort welche klar sagen das du keinen unterschied machst. Sprich: Wenn einer redet wie einer ist er einer, auch wenn er nur ein Naiver Mitläufer ist.

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Kylian67772 
Beitragsersteller
 10.06.2024, 13:22

Zum ersten, ich wurde nie Nazi genannt. Zum zweiten, nur weil man Nachbar die AfD wählt nenn ich ihn nicht gleich einen Nazi.

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Silicium58  10.06.2024, 13:35
@Kylian67772

Musst du ja nicht. Er kann auch einfach nur ein Typ sein, der Nazis wählt.

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Realisti  10.06.2024, 14:55
@Kylian67772

Niemand kann dich dazu zwingen, warum auch. Nur wenn sie dann Nazi-Parolen raushauen und anschließend beleidigt sind, weil man es aufdeckt, kommt es mir hoch. Man sollte dazu stehen. Wenn schon Nazi, dann wenigstens ein aufrechter Nazi. Alles andere ist verlogen.

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