Warum sind soviele afrikanische Länder im Bürgerkrieg?

6 Antworten

Es gibt mehrere Faktoren, die zu den Bürgerkriegen in vielen afrikanischen Ländern beitragen:

  1. Koloniale Vergangenheit: Viele afrikanische Länder wurden während der Kolonialzeit künstlich geschaffen, ohne Rücksicht auf ethnische, kulturelle oder sprachliche Grenzen. Dies führte zu Spannungen zwischen verschiedenen Gruppen.
  2. Politische Instabilität: Nach der Unabhängigkeit kämpften viele Länder mit der Etablierung stabiler Regierungen. Korruption, Machtkämpfe und autoritäre Regime trugen zur Instabilität bei.
  3. Ressourcenkonflikte: Der Wettbewerb um natürliche Ressourcen wie Öl, Diamanten und Mineralien kann zu gewaltsamen Auseinandersetzungen führen, insbesondere wenn diese Ressourcen ungleich verteilt sind.
  4. Ethnische Spannungen: In vielen Ländern gibt es ethnische Gruppen, die um Macht und Einfluss kämpfen, was zu Konflikten führen kann.
  5. Wirtschaftliche Faktoren: Armut, Arbeitslosigkeit und ungleiche wirtschaftliche Entwicklung können Frustration und Unzufriedenheit schüren, die in Gewalt umschlagen.
  6. Einfluss externer Akteure: Manchmal mischen sich ausländische Mächte ein, sei es durch militärische Unterstützung oder wirtschaftliche Interessen, was Konflikte verschärfen kann.

Terror und Gewalt: Afrika kommt nicht zur Ruhe - ZDFheute

Konfliktursachen 

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Das hat mehrere Gründe: schlechte Grenzziehungen während der Kolonialzeit, religiöse Spannungen, korrupte und undemokratische Regierungen und auch Bodenschätze.


Anastasia65  31.08.2024, 10:28

Während der Kolonialzeit waren diese Grenzziehungen für die Kolonialmächte sinnvoll, gerade um die Völker Afrikas untereinander in Streit zu halten - dann konnte der weiße "Herr" kommen und so tun, als würde er allein den Frieden schützen und bewahren können.

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Weil andere Staaten andere Interessen haben und das auch mit Afrika. Somit kommt es da zu Rangeleien und Ausladungen agierender Truppen, deren Regierungen jeweils anders denken und handeln. Somit sieht es nach Wechsel aus der jeweiligen Lager dort, eine Truppe zieht ab, eine andere Truppe rückt nach. Diese Vorgänge sind schon länger zu beobachten, auch an der BW dort, die ständig am Kofferpacken ist.

https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/bundeswehr-niger-106.html

Woher ich das weiß:Hobby

Das liegt am Klimawandel. Dadurch sind die Ernten dort seit vielen Jahren gestiegen und mit ihnen die Vermehrungsrate, so dass es bei den geringsten Schwankungen zu Verteilungskämpfen kommt.

Hier ein aktueller Artikel der das Problem benennt:

https://www.welt.de/debatte/kommentare/article198964279/Afrika-Klima-ist-kein-Grund-fuer-die-Flucht-aus-dem-Sahel.html

Überweidung und Denaturierung der Böden geschehen nicht primär durch das Klima, sondern durch enormes Bevölkerungswachstum. Demzufolge ist das Problem der Sahelzone ganz unstrittig nicht klimatischer Natur, schreibt unser Gastautor. [...] Der jüngste Höhepunkt wurde um 1985 erreicht – fast 30 Jahre vor Beginn des Minusma-Einsatzes. Geografische und geologische Recherchen haben zur Überraschung der Experten überdies ergeben, dass sich die     Sahara „keineswegs nach Süden ausgedehnt hat“. Die agrarische Beeinträchtigung aber bestätigen sie. Jedoch habe nicht das Klima, sondern „übermäßige Nutzung die Böden ausgelaugt“.“ [...]
Was aber schleift diese Burgen, wenn es das Klima nicht ist? Die Hauptkampfgebiete in Mali, Niger und Burkina Faso verzeichnen zwischen 1950 und 2019 einen     Bevölkerungsanstieg von zehn auf über 60 Millionen Einwohner. 2050 sollen sie bei 130 Millionen stehen. Nimmt man den Tschad und Kamerun als ebenfalls terrorbetroffene Nachbargebiete hinzu, geht es zwischen 1950 und 2019 von 18 auf 105 Millionen – durch Überweidung und Denaturierung der Böden – die Lebensgrundlage für alle unterminieren.

Mehr Regen bedeutet bessere Ernten.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/hochwasser-in-kenia-wenn-das-wasser-alles-schluckt.979.de.html?dram:article_id=491511

und

https://www.srf.ch/news/international/bedrohte-naturpaerke-in-kenia-mysterioeses-naturphaenomen-kenias-wachsende-seen

https://www.fortschrittinfreiheit.de/aufklaerung/klima/84-sahelzone-wird-gruener

>Übrigens wurden die Wüsten in den letzten Jahrzehnten nicht nur in Afrika kleiner, sondern auch an anderen Stellen in der Welt,  wie man hier lesen kann.Es mögen viele Menschen die Länder südlich der Sahara verlassen und nach Europa kommen wollen, oft auf halsbrecherische Weise. Am veränderten Weltklima liegt es nicht.
Die Ergrünung der Sahelzone ist, auch das ist wahr, ein “sehr zartes Pflänzchen”. Gefährdet nicht durch den Klimawandel, sondern durch die Übernutzung des Bodens. Das Bevölkerungswachstum ist in den Ländern südlich der Sahara nämlich – ungeachtet aller angeblichen “Klimaflucht” – nach wie vor enorm. Der dadurch ebenfalls steigende Bedarf an Ackerboden und Brennholz macht vielerorts die positiven Ansätze zunichte. Was nicht nur dem Buschwerk und den Bäumen zusetzt und so die Erosion fördert. Sondern auch das Mikroklima in den Regionen beeinflusst, und dadurch die eigentlich steigenden Regenmengen tendenziell wieder verringert. Dennoch ist der Begriff “Klimaflüchtlinge” vollkommen unangebracht. Ebenso übrigens wie bei den  Inseln im Pazifik, aber das ist ein anderes Thema.

Auch z.B. in Australien nimmt die jährliche Regenmenge seit Beginn der Messungen leicht zu.

http://www.jingarahmusicstudio.com.au/extra-bits/rainfall-statistics---australia.html

Und das Problem in Afrika ist eben, dass es dort seit Jahrtausenden starke Witterungsschwankungen gibt, wie uns schon die Tora mit der Geschichte von den sieben "fetten" Jahren gefolgt von sieben "margeren" Jahren berichtet. Überbevölkerung führt bei der kleinesten Witterungsschwankung zu Hunger, und Hunger führt zu Krieg.

Udavu hat in seinem Link-Text die wichtigsten Faktoren genannt.

Was noch fehlt sind die Probleme mit

  • Korruption bei den Beamten
  • mangelnde Bildungsmöglichkeiten
  • schlechte Gesundheitsversorgung

Udavu  31.08.2024, 10:56

Mit der afrikanische Korruption ist es wie mit Problemen, die tropfen von oben nach unten durch.

Kleiderspenden an das Rote Kreuz wurden erst vom Zoll "gefleddert" und der Rest an Händler verkauft, die das dann auf Wochenmärkten an Einheimische verkauften.

Ob das wohl im Sinne der deutschen RK- Spender war ?

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Bodesurry  31.08.2024, 12:16
@Udavu

Nein, ist es natürlich nicht. Da wären manche Spender sehr traurig, wenn sie es wüssten.

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