Warum sind die Grünen jetzt so verhasst?

Sicherlich haben die Grünen auch selbst Fehler gemacht. Und keine andere Partei übt mehr Selbstkritik als die Grünen.

Ausschlag gebend ist aber auch, das die Grünen keine einfache bequemen Lösungen anbieten. Sie haben mehr das Große ganze im Auge. Sie richten ihre Politik auf langfristige Erfordernisse aus. Sie richten ihre Politik nicht danach aus bei den nächsten Wahlen gut dazustehen sondern gehen notwendige Schritte an. Das ist dann teilweise sehr akademisch. Veränderungen sind unbequem und wenn dem Wähler dann noch suggerieren, dass das eigene Handeln Teil eines Problem ist, will man dies nicht hören.

Und so werden den Grünen auch etliche Forderungen und Einstellungen unterstellt die so gar nicht von den Grünen gefordert werden. Nicht zuletzt, weil die Grünen den Gewinnen der mächtigsten Konzerne (Ölindustrie) im Wege stehen. Aber auch für Staaten wie Russland sind die Grünen ein wichtiger Gegner. Gerade Russland versucht mit gezielten Desinformationen die demokratische Ordnung in Deutschland zu schaden, insbesondere Grüne zu schaden und Parteien wie BSW und AfD zu puschen.

Es ist schon amüsant wie hier "den Rechten" die Schuld am Untergang der Grünen zugeschoben wird. Dass sie es selbst verbockt haben könnten, nein, unmöglich...

Die Grünen hatten in der letzten Wahl einfach nur einen Höhenflug, weil viele Bürger von der Merkel-Politik die Nase voll hatten. Es gab also viele ehemalige CDU- und Nichtwähler die plötzlich jemandem ihre Stimme geben wollten.

Den Grünen seine Stimme zu geben war bequem - eine Wahl bei der man nichts rechtfertigen oder erklären und auch nicht viel darüber nachdenken musste.

Das Nachdenken setzte dann erst ein, als dem Hausbesitzer Förderungen gestrichen wurden und ihm vorgeschrieben wurde welche Heizung er in Zukunft einzubauen hat. Als Umweltschützer merkten, dass Umweltschutz gerne hinten anstehen darf, wenn es um Windenergie und Netzausbau geht. Das die Pazifisten merkten, dass sich auch die Grünen geopolitisch keiner Realpolitik entziehen können. Etc. pp.

Die Grünen sind entzaubert und fallen einfach nur auf den Stand zurück, denn sie vor der letzten Wahl auch schon hatten: um die 10%.

Einerseits werden die Grünen von den Rechten als das "Böse unter der Sonne" verteufelt. Das ist nur hassgetrieben und beruht nicht auf realen Ereignissen.

Andererseits gibt es viele Exwähler, die total enttäuscht sind, da sich die Grünen sehr verändert haben. Man erkennt keine linke Politik mehr. Ihr Kernthema ist Umweltschutz. Schaut man aber auf deren Realpolitik in den einzelnen Bundesländern bleibt vom Umweltschutz nicht mehr viel übrig. Auch beim Thema Asyl versagen sie völlig und rennen rechten Narrativen hinterher. Sie entwickeln keine eigenen Ideen – Es geht nur noch um Machterhalt.

Durch Kampagnen in den asozialen Medien sind die Grünen zu einer Art Sündenbock und Prügelknabe für alles geworden, was schief läuft und wofür eigentlich auch die Versäumnisse vergangener Jahre oder Jahrzehnte verantwortlich sind. Da machen sich die CDU und SPD auch gerne mal einen schlanken Fuß.

Ich glaube, weil sie die Priorität auf Probleme legen, die sehr vielen Leuten als unwichtigere Luxusprobleme erscheinen.

Wer nicht weiss, wie er am Monatsende Essen kaufen soll, oder ob er die nächste Miete bezahlen kann, dem erscheint der CO2-Ausstoss als ziemlich unwichtige Ablenkung ...