Warum ist es leichter für ein Kamel, durch ein Nadelöhr zu gehen, als für einen Reichen, ins Himmelreich zu kommen?
Diese Behauptung stammt von Jesus, und ich frage mich, was es mit dieser Behauptung auf sich hat. Schließlich leben wir in einer Welt, in der Reichtum für die meisten Menschen als erstrebenswert gilt.
14 Antworten
Du musst bedenken, dass die Sachen die in der Bibel stehen, damals das Volk ermutigen sollten, und ihnen Versprechen unterbreiten sollte, dass der, welcher im leben nichts hatte, wird nach seinem ableben umso reicher sein. So zumindest die damalige philosophie. Heute weiss man das dass alles sowas wie antike vorschriften und regeln waren, um ein leicheres miteinander und leichtere machtausübung von oben und vom klärus zu erzeugen.
Naja, das scheint die ja zu erfüllen und ihnen frieden zu bereiten.. jedem das seine.
Aber die ganzen biblischen "regeln" waren einfach damals vorschriften für ein zusammenleben.
Heisst nicht dass alle diese tugenden schlecht sind, sowas wie nächstenliebe kann man ja auch glaubensunabhängig praktizieren.
Schließlich leben wir in einer Welt, in der Reichtum für die meisten Menschen als erstrebenswert gilt.
Das war in Palästina zur Zeit Jesu ganz anders, da konnte man nur reich werden, indem man andere Menschen brutal ausnutzt, versklavt oder beherrscht. An solche Menschen dachte Jesus dabei.
Und das ist heute anders? Wie kann man denn heute Millionen - oder gar Milliarden anhäufen, ohne andere Menschen für sich arbeiten zu lassen? Wie viel verdienen wohl die Arbeiter vom derzeit reichsten Menschen des Planeten, dem Gründer von Amazon? Oder die Kinderarbeiter in Indien, die für den milliardenschweren Gründer von NIKE Turnschuhe zusammennähen?
Sicherlich ist Reichtum für recht viele Menschen erstrebenswert, doch die meisten haben keinen und wissen auch, dass sie ihn auch zukünftig nicht haben werden. So viel Realismus ist den Meisten denn doch gegeben. Nur wenige Traumtänzer hoffen ständig.
Und wie schaut's mit Dir aus? Würdest Du 10 Millionen Euro ablehnen, wenn man sie Dir anböte?
Ich nehme sie augenblicklich an, doch ist mir völlig klar, dass solch eine Gelegenheit sich nie einstellen wird, daher macht es keinen Sinn derlei bekloppten Träumen nachzuhängen.
Diese Behauptung stammt von Jesus...
Aber ja doch, vom fliegenden untoten Zombie persönlich.
Klar doch, selbstverständlich.......
Im Walvoord-Kommentar findet sich zu Matthäus 19,23-26: "Jesus nahm die Begegnung mit dem reichen Jüngling zum Anlass für einen kurzen Exkurs an seine Jünger. Er sagte, wie schwer es für einen Reichen sei, ins Himmelreich zu kommen, und gebrauchte sogar den Vergleich, dass es leichter sei, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe. Da der Jüngling sich mehr auf seine Reichtümer verließ als auf den Herrn, war es nicht einfacher für ihn, ins Himmelreich zu kommen, als für ein Kamel (eines der größten von den Juden benutzten Tiere), durch "ein Nadelöhr" (rhaphidos, eine Nähnadel, nicht, wie manchmal angenommen wird, ein kleines Tor innerhalb eines anderen Tores) zu gehen. Ein Nadelöhr ist eine extrem kleine Öffnung. Die entsetzten Jünger fragten daher: "Ja, wer kann dann selig werden?" Ihre Frage beweist zugleich, wie groß der Einfluss der Pharisäer noch auf sie war, denn die Pharisäer vertraten allgemein die Auffassung, Gott schenke denen, die er liebt, Reichtum. Wenn also ein Reicher nicht ins Himmelreich kommt, schafft es doch wohl niemand, dachten sie. Doch Jesus machte ihnen deutlich, daß die Erlösung allein ein Werk Gottes ist, der Freude daran hat, gerade das zu tun, was den Menschen unmöglich scheint (vgl. Mt 17,20). 11. Weisungen in bezug auf die Nachfolge und den Lohn der Nachfolge (Mt 19,27-20,16)."
Wenn alle Christen ihren gesamten Besitz weggeben würden, hätte das schwerwiegende Folgen. Sie wären nach der Weggabe ihrer Güter sofort verarmt, könnten selbst keinen Armen und Bedürftigen mehr helfen, ihre Kirche/Gemeinde und Missions- und Hilfswerke nicht mehr finanziell unterstützen usw. Vielleicht bzw. wahrscheinlich würden sie selbst bald zu armen und bedürftigen Menschen werden, die auf die materielle Hilfe anderer angewiesen sind. Die Bibel ist für mich ein sehr lebensnahes und praktisches Buch. Ob ein solches Verhalten aller Christen lebensnah und praktisch wäre, ist zu bezweifeln.
In der Bibel ist von vielen Personen zu lesen, die reich sind (Abraham, Hiob, Josef, Salomo, Zachäus, Lydia usw.). Reichtum wird nicht grundsätzlich verurteilt, kann aber zum Fall führen, wenn man zu sehr daran hängt. Deshalb warnt Jesus auch davor, nicht dem ungerechten Mammon anstatt Gott zu dienen (Matthäus 6,24).
Im Timotheusbrief findet sich eine Aufforderung, wie die Reichen mit ihrem Besitz umgehen sollen: "Den Reichen in der jetzigen Weltzeit gebiete, nicht hochmütig zu sein, auch nicht ihre Hoffnung auf die Unbeständigkeit des Reichtums zu setzen, sondern auf den lebendigen Gott, der uns alles reichlich zum Genuss darreicht. Sie sollen Gutes tun, reich werden an guten Werken, freigebig sein, bereit, mit anderen zu teilen, damit sie das ewige Leben ergreifen und so für sich selbst eine gute Grundlage für die Zukunft sammeln" (1. Timotheus 6,17-18).
Schau Dir heutige buddhistische Mönche an, deren Ziel es ist, durch Meditation frei zu werden von irdischen Gelüsten, und damit Erlösung zu finden. Scheint schon mehr dahinter zu stecken als nur eine Manipulation von Menschen.