Warum ist der Mindestlohn so gering dass es kaum zum überleben reicht?

7 Antworten

Das geht schon wenn man selbst seine eigenen Prioritäten mal nicht zu hoch ansetzt. Ich hatte lange Zeit gerade einmal das zum Leben und konnte davon sogar noch jeden Monat Geld beiseite legen. Und das trotz dass ich Tiere hatte die versorgt werden wollten.

Das Problem ist meist einfach dass die Leute ihre eigenen Prioritäten viel zu hoch setzen und gar nicht mehr wissen wie man günstig kocht. Da muss dann täglich Fleisch und Fisch auf dem Tisch stehen. Da wird dann gesagt eine Suppe oder Eintopf würde nicht satt machen, Pfannkuchen wären kein vernünftiges Essen, es müssen im Winter Erdbeeren sein oder andere Beeren die gerade überhaupt keine Saison haben, usw usw.

Dabei braucht niemand täglich Fleisch oder Fisch, Suppen und Eintöpfe sind super günstig und man kann davon mehrere Tage essen und sie machen auch satt, Pfannkuchen wenn man sie richtig füllt sind auch eine sehr sättigende Mahlzeit, wenn man Obst und Gemüse nach Saison einkauft kommt das auch deutlich günstiger als wenn man eben Erdbeeren im Winter haben möchte usw

Oder es muss die Schickimicki Wohnung sein und unbedingt drei Zimmer obwohl es eine Einzimmerwohnung auch tun würde, man muss ein neues Auto fahren obwohl ein älteres auch tun würde, man muss sich ja die Nägel machen lassen oder regelmäßig zum Friseur gehen obwohl das auch beides nicht nötig ist usw alles steht und fällt mit seinen eigenen Prioritäten. Und wenn man diese mal ein klein wenig runterschraubt kommt man selbst mit dem Mindestlohn als einzelperson sehr weit.

Wie funktioniert Arbeiten, Leben, Geld verdienen, Lebenslanges Lernen?

Mindestlohn ist der Start.

Man beginnt zu arbeiten, zum Mindestlohn, beispielsweise als Helfer und bildet sich selbst weiter, schaut Youtube-Videos und liest ein paar Bücher. Man lernt, warum man wenig verdient und wie man das Ganze steigert. Man lernt warum Zeit (Arbeitszeit) nur sehr wenig wert ist, da es um "Zeit + Wissen + eigene Vermarktung + richtige Zielgruppe" geht.

Dadurch (durch das neue Wissen und durch die neuen Fähigkeiten, die man siuch antrainiert hat) steigert man den Wert seiner Leistung und den Lohn. Man verdient nicht mehr 12, sondern 19 Euro die Stunde.

Diese Spirale setzt man dann lebenslang fort... bis man zu den 20% Top-Verdienern in Deutschland zählt.

Der Mindestlohn ist in den letzten Jahren extrem schnell angehoben worden.

Ob der Mindestlohn erhöht wird, entscheidet die Mindestlohnkommission. Dort sitzen verschiedene Expertinnen und Experten und beurteilen die Auswirkungen und Notwendigkeit in einem Gesamtkontext.

Der Mindestlohn reicht bei einer Vollzeitbeschäftigung locker zur Existenzsicherung aus.

Dafür ist er auch gedacht. Wer mehr verdienen möchte, muss sich entweder beruflich weiterentwickeln oder entsprechend bilden. Die Möglichkeiten gibt es zur Genüge!

Warum der Mindestlohn nicht einfach auf 20 EUR pro Stunde angehoben wird? Weil er die Lohn-Preis-Spirale und Inflation damit extrem ankurbeln würde. Denn dann würden die Gewerkschaften ganz andere Tariferhöhungen verhandeln und und und...

Das führt hier jetzt aber zu weit.

Wenn du mehr Geld möchtest: qualifiziere dich!

emesvau

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – HR-Manager, Ausbilder

Hinkelsteiner  20.12.2023, 09:37
Der Mindestlohn reicht bei einer Vollzeitbeschäftigung locker zur Existenzsicherung aus.

Schön zu sehen, dass der Humor auf Gutefrage nicht verloren gegangen ist. :)

emesvau  20.12.2023, 09:41
@Hinkelsteiner

Anstatt mit leeren Kommentaren um dich zu schmeißen, könntest du auch Argumente anführen.

2.080 EUR brutto verdienst du im Monat bei einer Vollzeitbeschäftigung zu Mindestlohnkonditionen. Ab 2024 sind's 2.151,07 EUR brutto.

Aequaliz  20.12.2023, 10:35
@Hinkelsteiner

Inwiefern kann man davon denn nicht existieren? Natürlich gibt es Härtefälle mit krassen Mietkosten etc. Aber das ist nicht die breite Masse.

Hinkelsteiner  20.12.2023, 14:21
@emesvau

Ich habe dich bei meinem Rumschmeißen mit leeren Kommentaren anscheinend getroffen.
Aua.
Deine Antwort zeigte dann die hier übliche Gereiztheit, Humor ist wohl tot.

Ich komme für 2024 sogar auf 2159,34 brutto.
Das sind dann bei Steuerklasse I ohne Kinder und ohne Kirchensteuer 1576,53.
Und ja, das reicht fürs Existenzminimum.

Das hängt ja auch noch von der Steuerklasse ab. Das ist ja nicht bei jedem gleich. Es tut sich ja was. Bis vor einigen Jahren gab es noch gar keinen Mindestlohn.

Wer jahrelang nur den Mindestlohn erhält, macht irgendwas nicht ganz richtig. Auch ohne Ausbildung qualifiziert man sich meist mit wachsender Berufserfahrung für einen höheren Lohn.