Warum hat meine Mutter mich in ein Gymnasium gesteckt obwohl ich zur Realschule wollte?

11 Antworten

Wahrscheinlich will sie das beste für dich.

Je nach dem wo du lebst sind oft Gymnasien die einzige Alternative eine halbwegs anständige Bildung zu bekommen. Vor allem in GroßStädten und schlechten Vierteln sind oft die Schulen der ärgste rotz und die Leute rotten potatoes.

Gibt aber auch teilweise Eltern die noch denken es sei 1970 und es juckt irgendwen und man hat ansehen wenn das Kind im Gymnasium ist oder etwas studiert. Die Zeiten sind heute allerdings leider vorbei, jeder Sohn eines Hausmeisters studiert heutzutage.

Einen 10-jaehrigen, so alt ist man normalerweise nach Durchlaufen der Grundschule, nach dem Schulwunsch zu fragen, ist m.E. eine komplett sinnlose Übung. Weiß nicht genug, kann nichts davon einschätzen, Berufswunsch Feuerwehrmann oder Lokomotivführer.

Je nach Bundesland wäre das dann auch eine Gesamt- oder Stadtteilschule gewesen, ggf. eine "Gemeinschaftsschule", d.h. Haupt- und Realschule zusammen. Da lernt man dann mitunter auch sozial verschiedene Daseinsformen kennen, kommt nicht jeder mit klar.

Was auch sein kann ist gefühlter sozialer Druck, wenn viele Deine Grundschulfreunde auf Gymnasium machen, das ist dann manchmal fehlgeleitet, geht Ende der 6. daneben, und dann ist der Jammer groß.

Wieso "Leben versaut"? Abgang Gymnasium 10. Klasse ist genauso gut wie ein Realschulabschluss, den bekommst Du dann quasi geschenkt, oder gab es da in der Mittelstufe argen Leidensdruck?

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Hattest du nicht geschrieben:

https://www.gutefrage.net/frage/ist-es-schlimm-auf-eine-ersatzschule-gegangen-zu-sein-und-nicht-auf-eine-staatliche

ISt es schlimm auf eine ErsatzSchule gegangen zu sein und nicht auf eine staatliche?
Ich war auf der Schule von Fethullah Gülen der Prediger. Wir waren nur Türken .

Und das soll ein Gymnasium gewesen sein?

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Für alle die tatsächlich in so einer Situation sind mit Gymnasium obwohl sie Realschule wollten:

Ich wollte auch auf die Realschule, u.a. weil ich eher handwerklich interessiert bin und ich die Leute auf dem örtl. Gymnasium zu hochnäsig fand. Bin nach dem Abschluss auf ein berufl. Gymnasium. Da ist meine Mathe-Note erstmal heftig runter, was eher normal ist, andere hat's noch schlimmer getroffen. Aber wir haben uns wieder gefangen.

Außerdem musste ich von der 11.-13. Kl. Französisch machen, wo man schon recht alt ist um eine neue Sprache wirklich gut beherrschen zu können nach vielen Jahren lernen (hatte in der Realschule stattdessen Natur und Technik genommen).

D.h. es hat auch ein paar Nachteile, wenn man von der Realschule auf's Gymnasium wechseln will.

Umgekehrt haben sich aber auch u.a. "dank" eines Amoklaufs die Möglichkeiten verbessert, wenn man mit Mittlerer Reife vom Gymnasium runter will, weil Noten zu schlecht für die Oberstufe, kein Bock, Mobbing, ... Ein gewisser Amokläufer hat damals wohl nicht mal Hauptschulabschluss vom Gymnasium zugestanden bekommen aufgrund der Schulgesetze, er stand ohne jegl. Schulabschluss da, obwohl er relativ lange in der Schule war und AFAIK mind. das Hauptschul-Niveau erreicht hatte.

notting

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Ich sehe nicht in wie fern. Immerhin kannst du auch vom Gymnasium mit der mittleren Reife abgehen. und bis zur Oberstufe ist das Gymnasium auch nicht so viel anders wie die Realschule.

und NICHTS! von dem was du mit der mitteleren Reife machen könntest, kannst du nicht auch mit dem Abitur machen.


Saradoc  30.03.2024, 06:46

Das mit dem "nicht so viel anders" bis zur Oberstufe möchte ich anzweifeln, deshalb rollen am Gymnasium am Ende der 6. Klasse ja auch die Köpfe, und wer nach der 10 doch noch aufs Gymnasium will, erlebt die 11.1 wohl mal ganz anders, während sich der Rest einen Lauen macht oder ins Ausland geht.

Und ich hab noch nie was schlechtes über die Realschule gesagt, kann man alles mit werden.

Peppie85  30.03.2024, 09:44
@Saradoc

So meinte ich das garnicht. ich meinte nur, dass einem mit einem Abitur in der Tasche eben keine Türen verschlossen werden, die einem mit der mitteren Reife offen stehen.

Saradoc  30.03.2024, 10:43
@Peppie85

Das ist vollständig richtig so, keine Fragen, Euer Ehren ;))

Ich stehe nur persönlich unter dem Eindruck, daß von Schulform zu Schulform (Hauptschule-Realschule-Gymnasium) jeweils in der gleichen Zeit etwa 150% der niedrigeren Schulform rumkommen. Plus, je nach Fall, eine 2. Fremdsprache (geht auch auf Realschule).

Insofern kann eine mittlere Reife an einem Gymnasium, wenn das denn so läuft, durchaus persönliche Vorteile bringen, wenn man sich etwa später noch fortbilden möchte.

Umgekehrt hätte ich (ehemals RA/FAStR, tätig in der Steuerberatung) eine Bewerberin mit einem knackigen Realschulabschluß, alles um die "2", garniert mit mal 'ner 3 und 'ner 1, einem Hänger vom Gymnasium, 10. Klasse Ende mit alles 3 und 4, vorgezogen. Das nützt mir nichts, wenn der gesicherte Lateinkenntnisse hat und Kurvendiskussionen mit gebrochenen Exponenten kann....

Hatte mal einen anerkannten Asylberechtigten aus Sierra-Leone, Mitte 20, dem ich ehrenamtlich für die Caritas "Hausaufgabenhilfe" erteilte, weil der den Realschulabschluß auf der Abendschule nachholen wollte, um einen besseren Job als Lagerist zu kriegen.
Deutsch war völlig OK, nur aber eben nicht schriftlich. Mich mit seinem Lehrer getroffen (Anwälte lösen Probleme), der meinte, eigentlich wäre das "6", aber die Note gäbe man nicht, also hab ich mich dann mal darauf konzentriert, (Anwälte lösen Probleme, kann was mit Gesetzen zu tun haben, muß aber nicht ;)) ), den auf Mathe/Englisch (ganz ausgezeichnet übrigens, nur eben in seinem heimatlichen Argot) auf 2-3 zu halten, und gut. Hilfe zu "Deutsch als Fremdsprache" hätte ich nicht abdecken können, jedenfalls nicht auf dem Level, auf dem der schon war.

Dann hatte ich mich mal mit eine Matheaufgabe von ihm, Volumenbestimmung eines Restglaskontainers, völlig mißraten, hab 20 min gebraucht mir zu überlegen, wo wohl der intellektuelle Haken sein müßte... Höhensatz, Pythagoras, sin/co-sin/tan,... es gab keinen, nur die perspektivische Zeichnung war der letzte Müll. Wenn uns auf unserem Gymmie jemand sowas in der 7. Klasse vorgelegt hätte, wäre der heulend aus dem Klassenraum gelaufen, weil die ganze Bande lachend am Boden gelegen hätte.

Soviel Gymnasium wie möglich, Realschule ist völlig ok, wenn nix läuft, dann ohne Familiendrama lieber letzteres, besser für die jugendliche Seele.

Ich bin von Realschule aufs Gymnasium gewechselt und meine Mutter setzt mich jetzt übel unter Druck nur weil die es nicht auf dem Gymnasium geschafft hatte und jetzt denkt dass ich genauso wäre 😒