Vegan = ungesund?

5 Antworten

Von Veganismus wird man nicht sofort krank, kann langfristig gesehen allerdings Mangelzustände erleiden, vor allem in Bezug auf Zink und Eisen, aber auch auf B-Vitamine. Das Energieniveau und der Muskeltonus sind bei dieser Ernährungsweise nicht übermäßig hoch. Besser ist es, wenn alles roh gegessen wird, das aber hat wiederum den Nachteil der schweren Verdaulichkeit. Als Veganer rüstig und fit zu bleiben ist oft schon ein wenig tricky. Vor allem für körperlich sehr aktive Menschen ist Veganismus die denkbar schlechteste Wahl.

Vor allem in den USA wird des in letzter Zeit mehr und mehr erkannt. Immer mehr Veganer steigen dort aus dieser Ernährungsform aus und manche gelangen geradewegs in entgegen gesetzte Extrem des Karnivorismus, also der Nur-Fleisch-Ernährungsweise. Leute wie Dr. Shawn Baker oder Paul Saladino halten Vorträge und schreiben Bücher über die Vorteile einer ausschließlich oder vorwiegend fleischlichen Diät. Auch Rohfleisch-Essen kommt dort langsam in Mode bei einigen.

Ich nenne solche Leute Hegel-Köstler, da sie eine dialektische Ernährungsweise praktizieren: Als These erst ein paar Jahre Veganismus, dann als Antithese wiederum einige Zeit den Karnivorismus. Doch dabei werden sie am Ende auch nicht lebenslang bleiben. Der erwähnte Paul Saladino, einer der ganz großen Gurus des Karnivorismus, ergänzt seine Fleischberge heute durch gewisse Mengen nicht nur an Milchprodukten und Eiern, sondern auch an Früchten.

Das aber so viele Leute vom Veganismus auf Karnivorismus umsteigen zeigt an sich schon, daß etwas mit der veganen Ernährungsform nicht stimmen kann. Ich rede da selbst aus leidiger Erfahrung. Man magert rasch ab, verliert nicht nur Fett, sondern leider auch Muskelmasse und es ist als Veganer schwer, welche aufzubauen. Daher die gewisse Schlaffheit und Laschheit, die viele Veganer ausstrahlen. Allerdings bin ich nie auf den Karnivorismus umgesattelt und ich empfehle dieses Extrem auch nicht als Antithese zum Veganismus.

Letztlich sollte jeder Mensch seine Instinkte befragen, was zu ihm paßt. Bei mir ist z. B. es eine tendenziell eher vegetarische Ernährung mit viel Nüssen, Früchten, Milch, Frischkornbrei, seltener Gemüse, Hülsenfrüchten und Eiern sowie ab und an auch Fisch und Fleisch, wobei ich bei letzterem Wild entschieden bevorzuge.

Merke: Gesund oder krank hängen nicht so sehr von der Gruppe der Nahrungsmittel ab, von denen man sich vorwiegend ernährt, sondern vielmehr vom Verarbeitungszustand derselben. Jemand, der vorwiegend von frischen Früchten lebt, lebt gesünder als jemand, der sich mit Pizza, Brötchen oder Toastbrot vollstopft. Umgekehrt aber wird jemand, der seine vorwiegende Getreidenahrung als Frischkornbrei zu sich nimmt, wesentlich länger gesund und fit bleiben als einer, der hauptsächlich Ananas und Pfirsiche eingelegt und gezuckert aus Dosen ißt. Dasselbe gilt auch für Fleischesser und Milchtrinker: Hochwertiges, am besten rohes Wild oder „Biofleisch“ stärkt die Lebenskraft mehr als pasteurisierte und homogenisierte („länger haltbare“) Milch vom Discounter, aber frische rohe Vorzugsmilch von frei auf der Weide grasenden Kühen ist gesünder als stark verarbeitete Wurstprodukte oder brasilianische Corned-Beef-Paste aus der Aludose.

Ob jemand Getreide, Obst, Fleisch oder was auf dem Teller liebt, hängt also von seinem Typus ab. Da spielt die Genetik ebenso eine Rolle wie frühkindliche Einflüsse, die das Geschmacksempfinden beeinflußt haben. Doch in welcher Gruppe man hier auch ist (man kann das im Leben nur schwerlich ändern), in jedem Fall sollte man möglichst frische, am besten „biologisch“ erzeugte oder wilde Ware vorziehen und überhaupt vieles Roh essen. Dann bleibt man in jedem Fall gesund.

Nach ideologischen Kriterien wie sie beim Veganismus gegeben sind, würde ich meine Ernährungsweise aber in keinem Fall ausrichten. Die vermeintliche „Moral“ in die Auswahl der Nahrungsmittel mit einzubeziehen, ist eine gerade in Deutschland leider weit verbreitete Macke, die aber zu instinktwidrigem Essen führt und damit zu allem Möglichen, aber ganz sicher nicht zu dauerhafter Gesundheit, Glück und Seelenfrieden.


Daedalus723  06.06.2024, 20:55

Daß die vegane Ernährung übrigens den Welthunger gar nicht zu lindern vermag, wie Veganer immer behaupten und als eines ihrer großen Argumente anführen, wurde mittlerweile nachgewiesen:

https://www.topagrar.com/management-und-politik/news/welternaehrung-vegane-ernaehrung-ist-nicht-zielfuehrend-9596970.html

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Apokalipstic605  09.06.2024, 15:23
@Daedalus723

Man kann nicht überall alles anbauen aber Fleischproduktion verbraucht Ressourcen wie Wasser und eben Platz für Tierfutter und Kühe pupsen zu viel, es ist einfach einer der größten Klimawandelfaktoren. Von der Tierquälerei und dem Spezesusmus mal ganz abgesehen.

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Ohne jetzt hier lange Studien zu zitieren, da ich mich mit dem Thema nicht so ausführlich beschäftigt habe, möchte ich anführen, dass ich in meinem Umfeld zwei Familien habe, die sich komplett seit vielen Jahren vegan ernähren. Es ist ein wenig anstrengender sich komplett ausgewogen zu ernähren, aber keiner von ihnen nimmt irgendwelche Supplements oder hat irgendwelche Mangelerscheinungen. Ich persönlich will nicht komplett auf tierische Produkte verzichten, denn ohne Käse könnte ich nicht leben. Aber die Praxis zeigt, dass es mit ein wenig Überlegung ohne Probleme möglich ist.

Vegan = ungesund?

Nein, eine vollwertige vegane Ernährung ist möglich & gesund. Das bestätigen die größten & renommiertesten Ernährungsgesellschaften auf der ganzen Welt. Diese arbeiten mit seriöser wissenschaftlicher Forschung & Studien. Siehe hier:

Bild zum Beitrag

Man liest ja immer wieder das es manche Nährstoffe nur in tierischen Produkten gibt:

Der einzige Nährstoff, der nicht ausreichend in nicht-tierischen Produkten ist, ist das Vitamin B12 (Cobalamin). Allerdings wird dieser den Tieren in der Regel auch zugeführt, da die wenigsten Tiere auf der Weide sind, wo sie ihr Vitamin B12 natürlicherweise herbekommen. Also entweder ich nehme das Vitamin B12 oder es bekommen die Tiere. Siehe hier:

Da sich Tiere in der Agrarindustrie nicht in der Natur bewegen können und meist auch nicht natürlich ernährt werden, haben sie kaum Zugang zu natürlichen B12-Quellen. Um dem entgegenzuwirken, enthalten Futtermittel unter anderem zugesetztes Vitamin B12. [...]
Statt den Umweg über ein leidendes Tier zu nehmen, können wir B12 und andere Nährstoffe, wie etwa Omega 3, einfach direkt zu uns nehmen. Das bewahrt Tiere vor Qual und Tod und garantiert uns eine bestmögliche Versorgung.
Quelle:  https://www.peta.de/neuigkeiten/b12-nutztiere/

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In tierischen Produkten ist B12 aber enthalten, wie kommt es dann da rein? Ganz einfach, in der Tierindustrie wird es den Tieren über das Futter supplementiert.
Quelle:  https://www.glowyourlife.de/b12/

Außerdem ist man besser versorgt, wenn man das Vitamin B12 künstlich zuführt:

Im Rahmen der VeChi-Diet Study war auffällig, dass unter den ein- bis dreijährigen Kindern wider Erwarten nicht die veganen oder vegetarischen Kinder die höchste Rate an B12-Unterversorgung aufwiesen, sondern die mischköstlichen Kinder. So erreichte knapp die Hälfte der omnivoren Kinder trotz Mischkost die Referenzwerte für B12 nicht. Bei den veganen Kindern waren es lediglich 10%. Bessere B12 Versorgung ging dabei auf die konsequente supplementierung der veganen Kinder zurück, da die verlässlichste Art der B12-Zifuhr eben die Supplementierung darstellt.
Schönfeld, Patrick: Vegan ist Unsinn!; Mainz 2021, S. 281.

Man kann es auch in Form von angereicherten Lebensmitteln konsumieren, Lutschbonbons oder in einer angereicherten Zahnpasta, wo es durch die Mundschleimhaut hindurchgeht.

Außerdem habe ich mal gehört das man durch die Ergänzungsmittel ja eh nicht Veganer ist weil in den Pillen tierische Dinge drin sind.

Es gibt bestimmte Produkte, gerade beim Vitamin D, welche tatsächlich nicht vegan sind. Aber das trifft nicht auf alle zu. Es gibt keinen für Veganer relevanten Nährstoff also Nahrungsergänzungsmittel, den es nicht auch in einer veganen Version gibt. Für gewöhnlich steht das auch auf der Packung:

Bild zum Beitrag

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Aktivist & belesen
 - (Umwelt, Fleisch, Protein)  - (Umwelt, Fleisch, Protein)

Morticia1976  05.06.2024, 11:02

das ist Unsinn. Veganismus ist eie Mangelernährung, die nur duch Supplemente überlebt werden kann

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Morticia1976  05.06.2024, 13:38
@Bodhgaya

"Nein, ein vollwertige vegane Ernährung ist möglich & gesund. Das bestätigen die größten & renommiertesten Ernährungsgesellschaften auf der ganzen Wel..."

Das ist Unsinn. Veganismus ist überlebbar aber nicht gesund. Wenn ich mich von Cola und in Pflanzenöl frittierten Pommes ernähre, esse ich vegan aber lebe höchst ungesund

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Bodhgaya  05.06.2024, 18:01
@Morticia1976

Deshalb habe ich ja auch von einer "vollwertigen veganen Ernährung" gesprochen, die eben nicht nur aus Cola, Pflanzenöl und Pommes besteht.

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Morticia1976  05.06.2024, 18:02
@Bodhgaya

Ist eine Ernährung "vollwertig" die zwingend auf Supplemente angewiesen ist?

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Bodhgaya  05.06.2024, 18:12
@Morticia1976
  1. Per Definition ja da Nahrungsergänzungsmittel als Lebensmittel eingestuft werden. Das sagt beispielsweise das Bundesinstitut für Risikobewertung oder die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit.
  2. Ich habe in meiner Antwort dargelegt, warum Supplemente nicht schlimm sind und sogar Vorteile bieten können.
  3. Auch du supplementierst, weil eben für dich die Tiere die Supplemente bekommen. Weidetiere bekommen zwar diese nicht, aber wir haben heute nicht mehr genug Fläche, alle Tiere auf der Weide zu halten. Also im Blick auf alle Menschen, ist keine Ernährung mehr ohne Supplemente möglich.
  4. Du sprichst von "Supplemente" im Plural. Wie gesagt, eigentlich braucht man nur ein Supplement dringend nötig. Weitere empfehlen sich zwar, aber das ist hier nicht das Thema.
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BlackyD961  09.06.2024, 15:13
@Morticia1976

Ich hab noch nie in meinem Leben so einen dummen Vergleich gesehen. Der Typ bringt doch Quellen und allen ernstes kommst du an und behauptest "ne die ganzen Wissenschaftler haben nicht recht ich aber schon 1+1=3"

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BlackyD961  09.06.2024, 15:16
@Morticia1976

Schön, also lügen alle Quellen? Alle studierten, gar Doktoren in diesem Feld lügen, aber deine Glaubwürdigkeit steigt, weil du dich jahrelang damit beschäftigt hast?

Wie kann man nur so eingebildet sein, bei allem Respekt...

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Morticia1976  09.06.2024, 15:18
@BlackyD961

Diese Quellen sind interpretationsfähig. Vor allem geht es an meiner Aussage vorbei. Natürlich kann man vegan überleben, wenn man Chemie schluckt.

Aber das ändert nichts daran, dass Veganismus nur dann nicht zwingend tödlich ist, wenn man Chemie schluckt.

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BlackyD961  09.06.2024, 15:22
@Morticia1976

Allein schon "Chemie" als Begriff für nahrungserzgänzungsmittel zu nehmen, zeugt davon, dass du keine Ahnung hast. Als wäre das ein Problem oder man müsse zwischen Chemie und natürlichen Stoffen einen Unterschied setzen

Ich studiere Organische Chemie. Ich weiß nicht, woher dieser Irrglaube kommt, aber hier mal ganz eindeutig erklärt:

Ob ein Stoff in natürlicher Komposition vorkommt oder ob er von einem Menschen, aus eventuell sogar giftigen Stoffen hergestellt wurde, macht überhaupt keinen Unterschied. Der Stoff bleibt absolut derselbe. Selbst wenn man also "Chemie" schlucken muss, ist das nicht weniger gesund

Zudem lassen sich, das muss aber gut geplant sein, alle nährstoffe über vegane Ernährung abdecken. Es ist komplizierter, es ist anstrengender und ich halte es für unnötig, aber es funktioniert und das ist der Punkt, den du in diesen Studien, übrigens ohne Interpretationfreiraum, finden wirst.

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Morticia1976  09.06.2024, 15:27
@BlackyD961

Du hast den Sinn meiner Aussage nicht verstanden.

Es geht mir darum fetstustellen, dass der Blödsinn erst ab Erfindung der B12-Substitution überlebbar ist. Veganer argumentieren gerne mit ethischen Größen. Deren gesamte Ethik hängt davon ab, dass man B12 supplementieren kann. Veganimsus ist eine von der chemischen Industrie abhängige Ethik.

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Bodhgaya  09.06.2024, 15:30
@Morticia1976

Ein Steak besteht auch aus Chemie, genau wie alles andere. Alles besteht aus Chemie, sogar du genau wie das Gerät an dem du das Internet nutzt.

Und die Ernährungsgesellschaften sagen, dass eine vegane vollwertige Ernährung keine Nachteile.

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Morticia1976  09.06.2024, 15:32
@Bodhgaya

eben "vollwertig", das ist genauso wie der Spruch der ADA aus den USA, die damit ihre Beratung verkaufen wollten

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Bodhgaya  09.06.2024, 15:37
@Morticia1976

Wenn ich dich richtig verstehe, dann wirst du denen vor, dass sie von vollwertiger veganer Ernährung sprechen, obwohl diese nicht möglich ist, um die Menschen Irre zu führen.

Diese positionspapiere kamen zu einer Zeit heraus, wo kaum jemand vegan war. Auch die wenigsten Menschen in diesen Gesellschaften sind vegan. Und trotzdem vermutest du einen fiesen Plan, der zur damaligen Zeit niemand interessiert hätte.

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Morticia1976  09.06.2024, 15:38
@Bodhgaya

"Vollwertig" ist der verbale Joker, um sich rauszureden, wenn jemand Mangel hat. Dann hat er halt nicht aufgepaßt und sich nicht "vollwertig" ernährt.

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Bodhgaya  09.06.2024, 15:43
@Morticia1976

Da du dich ja angeblich jahrelang beschäftigt hast, kannst du mir auch bestimmt die Beweise nennen, wie du zu dieser Unterstellung kommst.

Und du kannst bestimmt auf die ganzen anderen Dinge eingehen, die ich auch noch dir geschrieben habe.

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Von Experte Bodhgaya bestätigt

Statement der weltweit größten Organisation aus Ernährungsfachleuten zur veganen Ernährung:

Die Academy of Nutrition and Dietetics vertritt den Standpunkt, dass eine angemessen geplante vegetarische, einschließlich vegane, Ernährung gesund und ernährungsphysiologisch angemessen ist und gesundheitliche Vorteile bei der Vorbeugung und Behandlung bestimmter Krankheiten bieten kann. Diese Ernährungsformen sind für alle Phasen des Lebenszyklus geeignet, einschließlich Schwangerschaft, Stillzeit, Säuglingsalter, Kindheit, Jugend, älteres Erwachsenenalter und für Sportler.
(Übersetzt mit DeepL.com)

Quelle

B12 muss man nehmen, ja. Gesundheitlich macht es jedoch keinen Unterschied, ob man seinen B12 Bedarf über Tierprodukte oder über Supplemente deckt. Die Supplemente sind vegan.

Einen Mangel an anderen Nährstoffen zu vermeiden ist nicht maßgeblich schwerer als für Omnivoren. Man sollte sich halt gesund und abwechslungsreich ernähren, das gilt für jeden.

Ich zb esse viele Nüsse und Samen, die viele wichtige Nährstoffe enthalten. Ich esse aber auch öfter Fastfood oder gar nichts. Meine Blutwerte sind top.

Da momentan so viele Veganer mit dem Unsinn aufhören und auf Carnivorismus umstellen, dürfte das nicht allzu gesund sein. Ich würde in der Ernährung ohnehin alle ideologischen Krämpfe rauslassen und mich nur auf den Gesundheitswert von Nahrungsmitteln konzentrieren.


SpookyBatwing  04.06.2024, 18:38

Quelle?

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Flagon705  04.06.2024, 18:58
@SpookyBatwing

Auch Nichtveganer kaufen mal ein Sojaschnitzel. Hab ich auch schon gemacht, aus Neugier. Schmeckt sogar ganz ok, ist halt nur nicht sonderlich gesund.

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