Unterschiedliche Cat Dosen Kategorie oder auch Kabel Kategorie, trotzdem die höhere Cat Netzwerkkabelkategorie?
Hallo,
Ich renoviere gerade innen und hatte mich zuletzt mit jemand unterhalten welcher meinte man könne trotz entweder einer anderen Cat Dosen Kategorie oder auch Kabel Kategorie dann doch die höheren Übertragungsrate bekommen.
Also im konkreten Fall mein ich hat er gesagt Cat-7 Dose und Cat-8 Netzwerk Kabel und trotzdem alle Vorteile von Cat-8
Ist da was dran? Was geht da im besten Fall? Kennt sich jemand aus?
Grüße & Danke
4 Antworten
Mal nachdenken:
Wenn das Kabel einmal in der Wand drinn ist, wäre es sehr aufwändig es später mal gegen ein besseres Kabel zu tauschen -> Also gleich das beste Kabel nehmen!
Die Dosen oder Patchpanels lassen sich später recht einfach tauschen (wenn man genug "Reserveschlaufe" am Kabel übriggelassen hat) -> Also ist es nicht ganz so wichtig wie hoch die Dosen oder Patchpanels spezifiziert sind!
Also nimm nen S/FTP Cat8 Duplex/Twin Kabel, und wenn Du dann zunächst nur Cat 7 Dosen verbaust hast Du zwar zunächst nur ein Cat 7 Netzwerk - bei dem Du aber sozusagen eine Upgradeoption auf Cat 8 hast, indem Du die Dosen später tauschst!
Cat-7 Dose und Cat-8 Netzwerk Kabel und trotzdem alle Vorteile von Cat-8
Was genau nutzt dir ein verlegtes CAT8-Kabel mit einer höheren Betriebsfrequenz, wenn die verwendete CAT7-Dose das gar nicht nutzen kann?
Und was nutzt dir ein CAT8-Kabel mit CAT7-Dosen, wenn du daran einen RJ45-Stecker verwendest, der CAT5e entspricht und somit letztlich dein Netzwerk auf CAT5e kastriert?
Was genau nutzt dir ein verlegtes CAT8-Kabel mit einer höheren Betriebsfrequenz, wenn die verwendete CAT7-Dose das gar nicht nutzen kann?
Man hält sich die Möglichkeit offen, später auf Cat 8 upzugraden:
Zukunftssicherheit? Die Telekom hat ja beim DSLAM Ausbau auch nicht bei 1000m Kabellänge angefangen und alle 2 Jahre das MFG 20m weiter zu Kunden verlegt, damit der wieder 2Mbit mehr bekommt, sondern gleich nahe hingebaut, damit 50-250Mbit gehen.
Ich vermute dass das daheim ziemlich egal ist. Schau mal selbst: https://www.fs.com/de/blog/ethernet-cable-categories-cat6-vs-cat-7-vs-cat-8-cable-2550.html
Mit CAT.8 (und entsprechenden Dosen) kannst Du bis zu 40 GBit/s über 30 Meter übertragen.
Diese Distanz kann im Haus auch schnell einmal erreicht bzw. überschritten werden.
Eines kleiner wären CAT.6 mit 10 GBit/s über 55 Meter oder mit CAT.6A über 100 Meter.
Ob sich der Aufpreis für Dich lohnt, musst Du selbst entscheiden.
Kabel später tauschen ohne Leerrohre ist Irrsinn. Deshalb immer im Leerrohr verlegen. Langfristig läuft es sowieso auf Glasfaser hinaus, auch innerhalb der Wohnungen.
Achtung: Langfristig ist genauso gemeint.
Mittelfristig bin ich bei Dir. Ich habe bei mir auch noch nicht umgestellt. Was hier noch an Equipment in Zukunft kommt, wird sich zeigen.
Sicher ist aber:
- PoE ist solange schon noch eine praktische Sache.
- Die LWL-Kabel sind auch heute schon weniger empfindlich, als man glauben mag.
- Die zukünftigen Geschwindigkeiten werden sich irgendwann nicht mehr sinnvoll über Kupfer übertragen lassen, es werden die damit überbrückbaren Distanzen zu kurz.
PoE ist solange schon noch eine praktische Sache.
Eigentlich bleibt PoE eine praktische Sache, solange es noch APs, Kameras etc. gibt.
Wär ja ein Rückschritt wenn man für die wieder Stromkabel verlegen müsste oder auf Akku Geraffel setzen müsste...
Die einzige Lösung die ich sehe:
Eine Art Hybridkabel mit Kupfer und LWL!
Also Kupfer für PoE und Legacy Endgeräte die LWL nicht können + LWL für Highspeed für die Endgeräte die das können...
Die Hybridkabel gibt es schon.
Wenn das momentan jedoch für einen anderen Zweck verwendet wird.
Wer in Leerrohren verlegt, wird sowie keine Probleme haben. Da passt im Zweifel auch noch eine zweite Leitung hinein.
Sind diese ausreichend dimensioniert - was man sowieso machen sollte - ist das kein Problem.
Rausziehen geht sowieso eigentlich immer, eine dünnere Leitung (Glasfaser!) einziehen sowieso.
Ganz klar: Diese Methode kostet erst einmal mehr! Verringert aber deutlich die möglichen Folgekosten.
Wer in Leerrohren verlegt, wird sowie keine Probleme haben.
Wenn man denn die Möglichkeit hat, Leerrohre zu verlegen.
Klar bei einem Neubau, oder wenn man bei der großen Renovierung eines Bestandsgebäudes die Wände ohnehin aufreißt und neue Deckendurchbrüche macht, sind Leerrohre eine machbare und sinnige Lösung.
Wenn man aber in einem Bestandsgebäude "minimalinvasiv" Leitungen verlegen will, schaut man sich im Haus gründlich um und sucht nach schon vorhandenen Hohlräumen, Ritzen, Kabelkanälen, Leerrohren - da kann man vielleicht ein zusätzliches Kabel einziehen, oder ein altes überflüssiges Kabel (z.B. Telefonkabel) rausziehen und damit gleich ein neues Kabel einziehen...
Dafür braucht man eine "schlanke" Lösung, und da wäre ein Kabel interessant bei dem Twisted Pair Kupfer und LWL in einem Mantel sind.
Der Kupfer Teil des Kabel muss dann ja kein superdickes Cat8 sein - eine geringer spezifizierte Variante reicht ja wenn der Kupfer Teil ohnehin nur für Legacy-Anwendungen genutzt wird...
Ich denke schon dass es einen Marktbedarf für Kabel gibt die "schlank" und zukunftssicher und "abwärtskompatibel" sind - für Bestandsgebäude halt.
also mir rät man immer ab von Leerrohren, bzw. sagt man das es oft liegt und dann aber nicht möglich ist dort ein anderes Kabel durchzuziehen.
Siehe meinen letzten Kommentar zum Thema "Leerrohre".
Und es hängt auch davon ab, was es für ein Leerrohr ist.
Bei einem Riffelrohr mit ner engen Kurve kann es fies bis unmöglich werden, ein zusätzliches Kabel "durchzuwürgen".
Sind diese ausreichend dimensioniert - was man sowieso machen sollte - ist das kein Problem.
Hängt vom Leerrohr ab und was schon drin ist.
Bei Bestandsgebäuden hat sich im Laufe der Zeit der Kabelbestand mitunter immer mehr erhöht. Beispiel für die Verbindung vom Keller zum Wohnzimmer:
- Telefonkabel (früher für Telefonie und wurde dann für DSL zum Router genutzt) - wurde seit der Umstellung auf FTTB durch ein Cat-Kabel ersetzt das den ONT im Keller mit dem Router im Wohnzimmer verbindet.
- EIB oder so z.B. für Heizungs-Fernsteuerung.
- Coax für Sat.
Wenn das Leerrohr dann noch ein Riffelrohr mit engen Radien ist (weil man bei der Verlegung "minimalinvasiv" vorgehen wollte und vorhandene Durchbrüche und Ritzen "geschickt" ausgenutzt hat), wirds eng.
Nicht nur vom Durchmesser wirds eng, sondern weil sich die schon vorhandenen Kabel in den Kurven des Riffelrohrs verwinden (sie liegen nicht einfach schön parallel zueinander) - so wird der Weg für andere Kabel blockiert, egal wie sie dünn sind.
Rausziehen geht sowieso eigentlich immer
In einem Riffelrohr mit Kurven und mehreren Kabeln haben sie die Kabel so eng miteinander verschlugen wie sich paarende Schlangen.
Die Kunststoffoberflächen der Kabelmäntel kleben ja auch ein bisschen aneinander.
Dann wirds mit dem Rausziehen eines Kabels schwierig.
Ganz klar: Diese Methode kostet erst einmal mehr! Verringert aber deutlich die möglichen Folgekosten.
Bei Neubau oder großer Renovierung eines Altbaus stimme ich Dir zu.
Bei der "minimalinvasiven" Nachrüstung in einem Altbau muss man echt schauen wie man es macht - mein Ratschlag ist es daher immer sich zunächst gründlich im Haus umzusehen, welche Möglichkeiten hat.
Beispielsweise kann man im Keller schauen wo welche Leitungen nach oben zum EG laufen.
So findet man Deckendurchbrüche, die man vielleicht fürs neu zu verlegende Kabel nutzen kann. Wenn man im z.B. mit Gips verschlossenen Deckendurchbrruch gefunden hat, kann man vorsichtig den Gips herausprockeln und so einen Spalt schaffen durch die man das neue Kabel durchschieben kann.
Ist Glasfaser wirklich ne gute Idee fürs LAN?
Hier eine Diskussion dazu:
https://www.gutefrage.net/frage/unterschiedliche-cat-dosen-kategorie-oder-auch-kabel-kategorie-trotzdem-die-hoehere-cat-netzwerkkabelkategorie#comment-453119338