Streitthema Religion mit Verwandten?
Ich komme manchmal in die Situation, dass ich andere Werte habe wie meine Verwandtschaft (vollstaendig katholisch, wie ich), und ich wollte Fragen, was andere von der Diskusion halten.
In meiner Verwandtschaft teilen einige die Meinung, dass es besser waere, wenn nicht-Christen an Feiertagen in die Arbeit gehen muessen und nur Christen daheim bleiben duerfen.
Das verwundert mich erst etwas, weil niemand von den beteiligten tatsaechlich "christliche Dinge" machen. Alle nutzen die Feiertage nur als extra Urlaubstage, um sonstwas zu tun, aber nicht um in die Kirche zu gehen (maximal 1 mal im Jahr). Sie gehen noch bei Beerdigungen/Hochzeiten hin, aber das sind ja keine Feiertage.
Also habe ich erwartet, dass es selbstverstaendlich waere, dass andere Menschen dann diese Tage auch nutzen duerfen, um zu tun was immer die an dem Tag tun wollen. "Solange Katholiken die Freiheit haben die freien Tage fuer Urlaub zu nutzen, sollten andere das also auch duerfen": Das klingt fuer mich persoenlich fair, fuer die anderen aber nicht.
Der Punkt ist, sie meinen, dass sie ein Recht auf diese freien Tage haben, weil sie Kirchenbeitrag bezahlen, und nicht-Christen eben nicht.
Damit tue ich mich auch schwer, weil den Kirchenbeitrag bezahlt man ja fuer die Erhaltung der kirchlichen Infrastruktur & fuer wohltaetige Zwecke.
Fuer Spenden dann im Nachhinein eine Gegenleistung zu verlangen waere komisch & die Kircheninfrastrukture wird primaer von anderen Katholiken in Anspruch genommen (Kostenstelle -> Kostentraeger).
Dazu kommt, dass der eigentliche Preis, also die vielen verlorenen Arbeitsstunden, von der Wirtschaft & der ganzen Gesellschaft getragen wird & nicht ausschliesslich von Katholiken.
Ich moechte von euch wissen, was ihr denkt. Also was ihr fuer richtig haltet (nicht was im Gesetz steht).
MICH würde interessieren welche unterschiedlichen Werte Du und Deine verwandten haben?
Ich sehe nicht-Christen benachteiligt. Ich finde Religion sollte man frei waehlen koennen. Die Religion sollte keinen Einfluss haben auf z.B Arbeitsbedingungen & anzahl freier Tage
8 Antworten
Vielleicht sagen sie das, weil viele Nicht-Christen wollen, dass die christlichen Feiertage abgeschafft werden. Aber vielleicht sind das eher Arbeitslose, denen es an solchen Tagen langweilig ist. Das kann natürlich auch sein. Das wäre dann wiederum verständlich, wenn auch egoistisch, weil die, die arbeiten gehen, gerne mal frei haben zwischendurch.
Und die christlichen Feiertage gehören der katholischen Kirche und nicht uns. Deshalb hat SIE das Sagen über ihre eigenen Feiertage. Und sie ist gut, weshalb sie es Nicht-Katholiken/Nicht-Christen gönnt, dass sie aufgrund ihrer Feiertage mal frei haben. Das hat zu gelten. Das Gute hat zu gelten, nicht das Schlechte.
Zunächsteinmal hat sie diesen Auftrag von Jesus Christus nicht bekommen, sondern den Auftrag, Barmherzigkeit zu üben und Gutes zu tun, ob für Freund oder Feind. Glaubenszwang kennt die katholische Kirche grundsätzlich nicht. Des Weiteren zahlt jeder berufstätige Nichtchrist einen Teil von seiner Lohnsteuer für die katholische Kirche (nicht identisch mit der Kirchensteuer), weshalb schon deswegen Nichtchristen den Nutzen ihrer Feiertage haben sollen. Sie dürfen ihre Kinder in katholische Kindergärten und Schulen schicken. Sie dürfen, wenn sie krank, pflegebedürftig und alt sind, in ihre Krankenhäuser, Pflegeheime und Altenheime gehen. Sie dürfen in diesen Einrichtungen einen Job haben. Die katholische Kirche ist der größte Arbeitgeber Deutschlands, für Katholiken und Nichtchristen, auch für Protestanten und Orthodoxe. Sie macht keinen Unterschied.
Der Gedanke, dass christliche Feiertage den Christen vorbehalten bleiben sollten, ist ja nicht ganz unbekannt. Aber dann müssten wir auch eine Liste der Feiertage anderer Religionen führen und den Angehörigen dieser Religionen an ihren Feiertagen frei geben.
Ich hätte dazu noch eine andere Idee. Jedem Angestellten würde eine gewisse Anzahl von Feiertagen zugestanden, die er zur Verfügung hat. Der Mitarbeiter kann selber bestimmen, wann seine Feiertage sind.
Aber zu dem Urlaub gibt es ja dennoch Feiertage. Urlaub dient der Erholung. Feiertage dienen der geistlichen Besinnung.
Die o. g. Regelung sollte dann auch beinhalten, dass diese Tage einzeln und nicht am Stück genommen werden sollten.
Natürlich kann man auch über Religion streiten, wie über viele andere Dinge auch.Man sollte aber auch bedenken, dass man andere nicht bekehren kann, weil das jeder für sich tun muss.
In diesem Fall ist es aber kein persoenliches Thema mehr, weil man anderen vorschreiben will, dass sie in die Arbeit gehen muessen, man selbst aber nicht, unabhaengig davon wofuer man den "Feiertag" (eher Urlaubstag) tatsaechlich nutzt.
Was heißt hier "...dass sie in die Arbeit gehen muessen,..."? Dürfen!
Du kannst es ja auch anders sehen: Sie dürfen an den Feiertagen arbeiten, die andern müssen zuhause bleiben, in die Kirche gehen und dürfen nicht arbeiten. Sie müssen Feiern und dürfen sich nicht beim Arbeiten entspannen. Ist schon ungerecht, finde ich.
Es ist eben niemand da, der Christen vorschreibt dass sie feiern muessen. Und arbeiten kann man auch ausserhalb vom Job. Man hat freie Wahl ob man an einem Feiertag arbeitet, feiert oder urlaub macht. Diese freie Wahl soll in diesem Fall nur den Christen zustehen. Deshalb finde ich das etwas unpassend.
O je, du bist ja komplett humorbefreit! Das tut mir richtig leid für dich.
Ich komme vom Kaff und verstehe schon Humor. Dass dein Text ironisch gemeint ist war mir schon klar. Ich will auf deinen Humor aber nicht wirklich eingehen. Ich kann naemlich nicht sagen ob du damit das Problem herunterspielst (nicht ok), oder einfach nur witzig sein willst (ok). Man koennte auch sagen "Schickt die ganzen Auslaender ins Arbeitslager, haben sie wenigsten was zu tun", da waere fuer mich einfach ein Gewisser Grad ueberschritten.
Deine Verwandten sind wirklich sehr schräg. Sie unterscheiden sich eigentlich gar nicht von Nichtchristen.
Du meinst, weil sie ihre Religion an Feiertagen nicht ausueben?
Richtig. Denn wenn sie nicht zum Gottesdienst gehen, können sie auch arbeiten.
Natürlich kann man dies nicht anderen wegnehmen wollen!
Punkte die dies zur absurden Forderung machen hast du schon aufgezeigt.
Für mich gründet es eher auf Hass, und es würde ja alle Muslime treffen, als auf eine Meinung die gehört werden wollte.
Fair wäre doch fast allen die Tage frei wählen zu lassen, aber dass will natürlich niemand, jeder Gläubige will sehen dass Feiertag ist und dass sollte auch so sein wenn der Tag etwas bedeuten sollte.
Aber um eine Bedeutung geht es leider natürlich längst nicht mehr, sonst könnte man nicht den Karfreitag aufgeben, um allerlei katholische Dogmen zu feiern.
Findest du, die Katholische Kirche sollte Menschen vorschreiben duerfen, dass diese in die Kirche gehen muessen, wenn sie die Feiertage in Anspruch nehmen?