Sportunterricht abschaffen - warum?
Man hört öfter, dass das Fach abgeschafft werden sollte.
Ich finde Sport trägt zu einem vernünftigen Leben bei, auch wenn Benachteiligte im Unterricht in der Regel schlechter bewertet werden. Das sollte sich ändern, aber was spricht für eine Abschaffung?
7 Antworten
Ehrlich gesagt habe ich davon noch nicht gehört. Höchstens einige Schüler fordern das immer mal wieder. Ich finde aber, dass sich Sportunterricht ändern sollte. Er sollte vorrangig Fähigkeiten vermitteln, im Alltag (auch nach der Schulzeit) Sport zu machen. Geräteturnen am Barren oder Schwebebalken gehören da für mich nicht dazu. Speerwerfen und Kugelstoßen halte ich da auch für ungeeignet. Ballsportarten schon eher, Volleyball kann man an vielen Orten spielen. Krafttraining mit geringem Geräteaufwand, Ausdauertraining, Parkour wären weitere Möglichkeiten, die mir so einfallen. Für effektives Training ist die Zeit im Schulsport zu kurz. Es sollten vielmehr Möglichkeiten gezeigt werden, selbst freudbetont Sport zu machen.
Und Du meinst durch ein paar Stunden Übungen am Barren da eine Verbesserung zu erreichen? Wäre es nicht effektiver, statt den Schülern einen Hass auf Sport beizubringen, ihnen zu vermitteln, wie Sport in den Alltag integriert werden kann, wie man sich freudbetont bewegen kann?
Gerade der Schüler mit Übergewicht, der auf dem Barren nichts zuwege bringt, nimmt davon so gar nichts mit außer Frust.
Diese Herangehensweise sorgt eher dafür, dass nach der Schule viele Erwachsene überhaupt keinen Sport mehr machen, weil ihnen die Freude daran im Schulsport nachhaltig vergrault wurde.
Als ob nur die dicken Jugendlichen schlecht in Sport sind...
Der Schulsport hat mehrere Probleme: Erstens wird im Sportunterricht kaum Bildung vermittelt. Anstatt nur wild mit dem Ball herumzubolzen, sollte auch Wert auf Sporttheorie gelegt werden. Wie wärmt man sich richtig auf, welche Muskelgruppen werden wie trainiert, was zeichnet einen guten Schiedsrichter aus. Das gibt es leider alles nicht.
Zweitens hat von diesem Fach niemand einen Vorteil. Wer unsportlich ist, wird durch das bisschen Herumrennen auch kein Olympia-Teilnehmer und wer ohnehin schon im Sportverein ist, fühlt sich durch die „Amateure" in der Klasse ständig ausgebremst und hat auch keinen Bock darauf. Schulsport müsste individueller sein, z. B. mehr Krafttraining oder Sportarten wie (Tisch-)Tennis, die man auch mal nur zu zweit spielen kann.
Außerdem wird bei der Benotung auf Erkrankungen oder auf den Körperbau kaum Rücksicht genommen. Ältere, körperlich weiter entwickelte Schüler sind gegenüber den Jüngeren in der Klasse immer im Vorteil, vor allem bei Basketball, Weitsprung usw.
Es ist von Lehrer zu Lehrer unterschiedlich, welche Noten am Ende dabei heraus kommen. In dem Fach war bei mir notenmäßig von 2 bis 5 alles dabei... so eine riesige Streuung hatte ich nicht einmal bei den Aufsätzen in Deutsch.
Das Fach bringt also für niemanden wirklich einen Nutzen und gehört abgeschafft.
Weil es genug Jammerlappen gibt, für welche die zwei Stunden Schulsport in der Woche die reinste Qual sind. Und da man ja heutzutage auf alles und jeden Rücksicht nehmen muss, soll es halt für niemanden mehr Sport geben.
So ungefähr würde ich diese Debatte zusammenfassen, welche meines Wissens nach aber gar nicht wirklich geführt wird. Glücklicherweise.
Es muss ja nicht jeder sportlich sein, aber das hat einfach was mit Disziplin zu tun.
Wir bleiben jetzt aber schon bei der Wahrheit, dass der Unterricht wöchentlich statt findet ;)
Ich habe das noch nie gehört, abseits von genervten Schülern.
Ich hielte es auch nicht für sinnvoll, Sportunterricht abzuschaffen. Veränderung ja, Abschaffung nein.
In dieser Form ist Sportunterricht nicht sinnvoll. Ich würde es eher befürworten, dass man als Schüler einen bestimmten Sportkurs wählen muss, der dann auch extern statt finden kann
- Man kann in aller Regel vor Ort nicht duschen (mangels Anlagen oder Zeit) : d.h. man hockt dann verklebt und stinkend im Unterricht
- Es geht darum, dass Schüler sich bewegen - wieso muss aber Jemand Teamsportarten machen, der lieber Badminton spielt?
Wenn Schwimmen gelernt werden soll, nützt das Badmintonspiel nichts.
Ohne Witz, der Schwimmunterricht an Schulen ist eh nutzlos. In meiner Schule konnte da niemand besser schwimmen als vorher. Effektiv war man maximal 20 Minuten im Wasser; die restliche Zeit ging für die Busfahrt ins Hallenbad und zurück, fürs Umziehen und für Erklärungen des Lehrers drauf.
Bei dem Kosten-Nutzen-Faktor des Schwimmunterrichts würde jeder BWL-er die Hände über dem Kopf zusammenschlagen...
Schwimmen, Fahrradfahren und dergleichen sollte man in der Freizeit lernen. Das hat mit Schulbildung an sich nichts zu tun. Die Mädchen hätten in Sport ja am liebsten eine Reitstunde gehabt 😂
Schade, dass ich nicht mehr als nur ein like geben kann. 100 Prozent so ist es. Und das sage ich als jemand der schwimmen lernen absolut wichtig findet.
Das ist deine Meinung, zum Glück nicht die der Zuständigen. Sport dient nicht der Bespaßung sondern der Leibesertüchtigung. Und wenn jemand Probleme am Barren oder Schwebebalken hat, sollte diese Person sich fragen, weshalb sie unfähig ist, sich dort zu betätigen. Bei über 50% Adipositasanteil bei den m/w Schülern, sollte dieses Thema deutlich angesprochen werden dürfen. Und zwar zum Schutz der Betroffenen. Ansonsten: Siehe meine Antwort.