Sollte das Sitzenbleiben in der Schule [in allen Bundesländern] abgeschafft werden?

Nein, weil 77%
Ja, weil 23%

22 Stimmen

8 Antworten

Nein, weil

Insbesondere nicht im Interesse der betroffenen Schüler.

Sitzenbleiben mag nicht angenehm sein, es dient aber dem Aufholen von Schulstoff und dem Schließen von erheblichen Lücken. Das wird dadurch dass die Klasse wiederholt wird DEUTLICH vereinfacht, anstatt das Kind einfach in die nächste Klasse zu pressen und dann zuzusehen, wie es mit mangelhaften Grundlagen noch größere Lücken bekommt.

Nebenbei: Durch Abschaffung des Sitzenbleibens hat man weder eine massive Kostenersparnis, noch schafft das Fördermöglichkeiten oder gezielte Nachhilfe für Schüler.

Hätten die Schüler Nachhilfe in Anspruch genommen (was möglich ist), dann hätten sie die Lücken wohl schon zuvor auffüllen können und es wäre gar nicht zu dem Problem gekommen.

Insofern bleibt von den Pro Argumenten letztlich nur das 'gesteigerte Selbstwertgefühl'... das allerdings würde auch nicht so gut funktionieren, wenn das Kind zwar in die nächste Klasse versetzt wird, aber dort weiter kontinuierlich schlechte Leistungen bringt und immer mehr merkt, dass es nicht mehr mithalten kann.

Insofern: Deine Pro Argumente sind bis auf eines eigentlich keine, die mit dem Thema zu tun hätten und das eine ist mehr als fraglich.

Andererseits hat uns Corona gezeigt, dass das Abschaffen von Sitzenbleiben sinnvoll war. Einige Bundesländer haben deshalb das Sitzenbleiben abgeschafft.

Das hat nichts mit 'sinnvoll' zu tun. Schulen haben hier lediglich anerkannt, dass durch die Fernlehre Lücken entstanden sind, weil das Prinzip nicht optimal war und dann unter der Überlegung, dass es ein besonderer Jahrgang war, das Sitzenbleiben ausgesetzt.

Da es hier aber dem GANZEN Jahrgang so geht, es also eine allgemeine Geschichte war, werden die Lehrer im nächsten Jahr wohl auch Rücksicht darauf nehmen, dass durch Covid bestimmte Lücken entstanden sind.

Und auch hier sieht man, dass viele Schüler überfordert sind.

Das ist überdies keineswegs zu vergleichen mit einzelnen Schülern, die den Anschluss verlieren.

Nein, weil

Wir haben doch jetzt schon immer weiter abnehmendes Schulwissen, bis zu dem Punkt wo Jugendliche - die hier geboren oder aufgewachsen sind - nicht mehr richtig lesen und schreiben können. Corona hat uns EXAKT das Gegenteil gezeigt, nämlich dass Leute durchgeschubst worden sind, die jetzt extrem überfordert und am verzweifeln sind.

Deine Argumente machen in der Kombination von 2 und 3 wenig Sinn. Hier mehr Geld, aber da weniger Geld. Das hebt sich gegenseitig auf.

Nein, weil

Manche gehören einfach nicht in eine höhere Klasse. Den ganzen Nachmittag lernen nur um gerade so mithalten zu können muss wirklich scheiße sein.

Nein, weil

Der Stoff jedes Schuljahres baut auf dem Stoff vom vorherigen Schuljahr auf.

Wenn ein Schüler den Schulstoff des vergangenen Schuljahres nicht ausreichend gelernt hat, dann macht es keinen Sinn, dass er in die nächste Klasse versetzt wird.
Dann muss er das Schuljahr wiederholen, um fit für die nächste Klasse zu werden. Nur das macht Sinn.

Alles andere würde den (ohnehin schon viel zu schwachen) Bildungsstand vieler Schüler noch weiter verschlechtern.

Nein, weil

Hey,

bin nicht so der Fan vom sitzenbleiben, aber der Gedanke sitzen zu bleiben hat mich sehr für die Schule motiviert, allerdings kann man an meiner Schule nicht sitzenbleiben. Viele bleiben erst in der 10ten sitzen, da sie die Schule nie ernst genommen haben und dann nicht mal den Abschluss schaffen.