Sollte man Wörter künftig so schreiben wie man sie spricht?
Also beispielsweise Hebl, Kwale, Jakke oder Komuter
Ich würde es bei einigen Wörtern vorallem bei Fremtwörter besser finden. Also Repertwa
Teilweise wird das ja gemacht wie beispielsweise bei dem Wort "Foto"
26 Stimmen
13 Antworten
Nein, natürlich sollte man das nicht tun -- das beste Gegenbeispiel bist du selbst, denn du sprichst viele Wörter offensichtlich falsch aus.
Computer > "Komuter"? Wie kommst du denn darauf? Es wird etwa "Komm-pjuta" gesprochen, also IPA [kɔmˈpjuːtɐ].
"Repertwa"... da musste ich länger überlegen. Auch dieses Wort sprichst du offensichtlich falsch aus. IPA ist [ʁepɛʁˈto̯aːɐ̯], also eher etwas in Richtung "Repertu.a". Solche französischen Laute lassen sich gar nicht mit deutschen Silben darstellen. Deine Aussprache ist auf jeden Fall falsch, wenn du es als "Repertwa" empfindest.
Was soll denn "Kwale" überhaupt sein? Ich kenne kein Wort, das so gesprochen wird. Es scheitert bei dir schon daran, dass du keine gute "Laut > Buchstaben"-Entsprechung findest, die für Leser eindeutig ist.
Dein Beispiel "Foto" geht am Inhalt vorbei. Hier wird nicht "geschrieben wie gesprochen", denn das trifft auch auf "Photo" zu, sondern der Laut wird nur durch ein einfacheres Zeichen wiedergegeben. Dabei verzichtet man dann darauf, erkennen zu können, aus welcher Fremdsprache das Wort stammt (Griechisch vs. Lateinisch zum Beispiel), was auch schade ist.
Es gab ja bereits eine Rechtschreibreform, die letztlich mehr schlechter als besser gemacht hat. Sicherlich könnte man einzelne Buchstabenkombinationen überdenken. Ob man nun Jacke oder Jakke schreibt, wäre egal, aber lesbar ist Jacke definitiv besser, finde ich.
So gut wie keine Sprache der Welt schreibt man genau wie man sie spricht. Deutsch ist da sogar im oberen Mittelfeld, Englisch ganz besonders weit unten.
Es wäre unpraktisch, genau so zu schreiben wie man spricht, weil dann Sprachfehler, Dialekte, regionale Unterschiede auch noch zur Verwirrung im Schriftlichen führen würden. Viele dialektal beeinflusste Sprecher dann nicht mal korrekt schreiben könnten, weil sie auch nicht korrekt sprechen können.
Na ja, so nah dran ist Spanisch auch nicht, aber besser als Deutsch. Für Spanisch gilt, dass man aus der Schreibung gut auf die Aussprache schließen kann, aber umgekehrt nicht aus der Aussprache auf die Schreibung. Auch Spanisch behält viele etymologische Schreibweisen bei (Beispiel: beber, vivir geschrieben, aber beide mit [b] gesprochen). Das "h" ist silent und wird mal geschrieben, mal nicht.
Was Schreibweise zu Aussprache angeht, so muss man auch etliche Regeln beachten, z.B. Buchstabe "z" kann [δ] oder [θ] sein, "g" kann [x], [g] oder [γ] sein, "n" kann [ɱ], [ŋ] oder [n] sein und so weiter. So einfach ist es also auch im Spanischen nicht.
Für Spanisch gilt, dass man aus der Schreibung gut auf die Aussprache schließen kann,
Genau das meine ich mit "ziemlich nahe" insbesondere.
Mir half / hilft es bei der Aussprache, der Rest ist so schwierig wie Du schreibst.
Wer aber erst einmal das "R/r" vorne so rollen kann, wie es in der spanischen Sprache üblich ist, der ist fein rrraus 😉
Sprachübung / Zungenbrecher:
Torrrnikoti torrrnikota, der Zebulon ist wieder da.
Un tigre dos tigres tres tigres.
Hallo Kajjo,
ich wollte dir einfach mal kurz Respekt zollen, dafür, dass du so viele hilfreiche und reflektierte Antworten schreibst — und das schon seit Jahren!
Danke.
Bei den Beispielwörtern stell ich mir die Frage, wie du sprichst.
Bei Hebel hört man für gewöhnlich das 2. "e" auch. Versuch das Wort mal ohne das "e" zu sprechen. Bei Qualle sollte eigentlich auch deutlich das "Qua" erkennbar sein.
Lediglich bei Computer würde ich die Verwendung von einem "K" anstelle des "C" verstehen.
Aber eben mit zwei "l", nicht wie Du in der Frage schreibst Kwale...^^
Qualle wird Qualle gesprochen.
Im Deutsche hat Q den Lautwert "kv".
Q bzw Qu wird entweder Kw oder Ku gesprochen
In einem satz sagt in der Regel Hebl das Phänomen gibt es häufiger
??? die Aussage verstehe ich nicht. Bei Regel und Hebel werden die "e" gleich betont.
Als einzelwort ja im sorechflusd nein. "Senf" wird da auch wie "Sempf" ausgegangen
Darf ich fragen in welchen Bundesland du lebst?
Im normalen Hochdeutsch wird Senf auch Senf ausgesprochen. Wenn du in einer Region mit starken Dialekt aufgewachsen bist, dann würde ich dein Problem aber verstehen, da deine Sprechweise einfach eine andere ist.
und Komuter sagst du nicht, glaub ich, sondern eher: Kompjuter, oder gar Kompiuta, Kompyutä?
Speech to Text: Es hilft sehr, wenn die KI weiß, wie die Wörter geschrieben werden.
Lesegeschwindigkeit:
- (kurze Abschweifung): Ich hab neulich mit einem Legastheniker (sagte er selbst) darüber gesprochen, wie er Wörter/Texte wahrnimmt: Nämlich very confusing. Es strengt ihn sehr an, die Buchstaben in die Richtige Reihenfolge zu bringen etc.
- (Argument, aus der Abschweifung gewonnen): So würde es uns allen gehen, wenn jeder schreibt, wie er will. Wir bräuchten ewig, um Texte zu lesen und es wäre super anstrengend.
Je nach Region werden Wörter verschieden ausgesprochen und damit wäre es für andere, die nicht aus dieser Region kommen, unmöglich, etwas zu verstehen. Die Rechtschreibung hat schon einen Sinn.
Eben nicht. Es gibt ziemlich viele Dialekte, das kann man nicht einfach so vereinheitlichen. Und was macht man mit Sprachlernern oder Menschen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Die sprechen Wörter unter Umständen anders aus - und würden diese dann auch anders schreiben. Das wäre als ein komplettes Chaos
Äh.. nein... - man würde es eben gerade nicht vereinheitlichen, wenn ein Ostfriese anders schreibt als ein Schwabe, Sachse oder Bayer, weil sie alle unterschiedlich sprechen. Die Vereinheitlichung kommt durch die einheitliche Rechtschreibung, auf die man sich einigt. Du willst es für dein subjektives Empfinden vereinfachen, aber nicht alle Menschen würden verstehen, was du da in deiner Aussprache niederschreibst. Damit machst du es vielleicht für dich leichter, aber für alle anderen schwieriger, dich zu verstehen.
Das „so“ verstehe ich nicht. So, nämlich wenn alle ihre regionalen dialekte schreiben würden, würde man doch nicht vereinheitlichen. — Man würde deutsch vereinheitlichen, wenn alle eine einheitliche Schreibweise hätten …
Richtig! Rechtschreibung ist nichts anderes als der Versuch, die gesprochene Sprache nach einheitlichen Regeln schriftlich darzustellen. Maßstab ist dabei aber die Standardsprache und nicht die Vielzahl mehr oder weniger vernuschelter Regiolekte! :-) Daher ist deine Überlegung grundsätzlich ja auch richtig - aber eben auch schon praktizierter Alltag. :-)
Zitat Reinka(r)nation Fragesteller:
So würde man Deutsch vereinheitlichen
Das will aber kein Mensch.
Dialekte sind Teil unserer Kultur und müssen erhalten bleiben.
Tut mir leid, wenn ich mich jetzt unbeliebt mache.
Ich finde aber, dass die deutsche Sprache ohnehin immer mehr verhunzt wird. Das macht mich manchmal etwas traurig. Vor allem wird sie immer mehr ""verenglischt"
Man geht doch nicht umsonst in die Schule. Irgendwas kann man auch einfach mal lernen, finde ich. Es ist Übung. Natürlich verstehe ich auch die Menschen mit LRS. Aber auch wenn es sich total mies anhört: Das ist einfach die Minderheit. Und deren Rechtschreibung wird ja eh nicht gewertet (zumindest an unserer Schule)
Wenn Menschen wüssten, wie gut man die Rechtschreibung durch viel Lesen lernt...
Ich glaub dann würden die Fehler um 50% reduziert werden (zumindest wenn sie es dann auch umsetzten)
Die Spanier sind ziemlich nah dran.