Sollte man Behindertenwitze machen dürfen?
Viele Leute machen Witze über alles Mögliche - über Blondinen, über Ausländer, über Männer, usw. Zu so gut wie jeder "Gruppe" werden Witze gemacht.
Aber wie findet ihr, wenn Leute über Behinderte (vor allem körperlich eingeschränkte) Witze machen?
Ist das respektlos und unverschämt oder könnte man es als Integration in die Gesellschaft interpretieren? Schließlich würden die Behinderten doch auf eine gewisse Art ausgegrenzt, wenn man nur sie von den Witzen "verschonen" würde.
Also vorausgesetzt man macht gerne Witze: Sollte man absichtlich keine Witze über Behinderte machen oder ist die Inklusion ihrer "Gruppe" in Ordnung?
Was meint ihr?
46 Stimmen
25 Antworten
Behinderte wollen wie ganz normale Menschen behandelt werden und das gehört einfach mit dazu. Ich kenne einige Behinderte und für die ist es unerträglich wie ein rohes Ei behandelt zu werden. Man sollte eben immer bei jeden Witz aufpassen, das er nicht unter die Gürtellinie geht. Aber das trifft bei allen Menschen zu.
Generell sage ich erst mal: Klar sollte man das dürfen - es kommt halt wie bei anderen Witzen auch aufs Niveau an.
Hi.
Wie Du schon sagtest: über wen man keine Witze machen darf, der wird diskriminiert. Dave Chapelle hat sich mal köstlich darüber echauffiert, dass es keine Schwarzenwitze mehr gibt. Obwohl er doch in Vorleistung geht, und permanent Weißenwitze erzählt, so, dass die sich das auch trauen. Und dass er sich voll diskriminiert vorkommt.
Ich finde, das sollte man so machen, wie immer. Wenn man jemanden persönlich gut kennt, und weiß, dass er es nicht falsch versteht, dann kann man auch über ihn Witze machen. So à la "jaja, der gierige Jude". Ansonsten macht man Witze über ne Gruppe, die gerade nicht vertreten ist. Erzähle ich in der Männerrunde nen Frauenwitz, dann ist das lustig. Ist meine Freundin daneben, dann zwinge ich ihr ne Wahl auf: entweder ignorieren und als schwach wahrgenommen werden oder mich zurückpfeifen und die Stimmung vermiesen. Frauen erzählen ja in gemischter Runde auch keine Männerwitze. Und nie in der Öffentlichkeit, weil sonst kommt die PC-Polizei und geilt sich daran auf, kläffen zu können. Nicht, weil sie daran glauben, sondern, weil sie so auch mal recht haben und sich stark fühlen können.
Ich seh es so: wenn dieser lustige kleine Rollstuhlfahrer die Behindertenwitze als tragende Säule seinens Comedyprogramms hernehmen kann, dann kann ich das auch - wenn es passt und keinen Anwesenden beleidige.
Und kommt mir jetzt bitte nicht mit antidiskriminatorischem PC-Gelaber. Soziologie und Psychologie sind sich einig, dass eine Ausgrenzung bereits ab 3 Personen stattfindet. Wir sind dafür gebaut. Genießt es, solange Eure kruden Thesen noch dem Zeitgeist entsprechen aber backt kleine Brötchen, sonst hört das noch schneller auf. Disclaimer: Ausgrenzung nur, wenn es keinem Anwesenden weh tut, also keine Blondienen/Ossis/Ösis/Männer/Frauen/Juden/Behinderte/Hautfarbige zugegen sind. Nicht wegen der Ausgrenzung, sondern aus Höflichkeit...
Man sollte über alles und jeden Witze machen dürfen. Wenn Witze verboten werden endet das in einer Diktatur.
Man mag es als geschmacklos empfinden, aber auf welcher Grundlage will man es verbieten? Und sollte man das überhaupt? Ich finde, nein. Man muss nicht alles gut finden, aber wenn jeder alles verbieten darf, was ihm irgendwie missfällt, leben wir bald in einem Land von emotionslosen Arbeitsrobotern, weil sich niemand mehr traut, irgendwelche zwischenmenschlichen Interaktionen zu betreiben oder auch nur miteinander zu reden.
Wie lautet noch gleich das gern eingebrachte Zitat, das fälschlich Voltaire zugeschrieben wird? "Ich lehne Ihre Meinung ab, aber ich würde mein Leben dafür geben, dass Sie sie äußern dürfen".
Spiegelt ein Stück weit meine Denkweise wider. Ich selbst mache solche Witze nicht und kann auch nur bedingt drüber lachen. Ich bin aber auch kein "SJW", wie man in Amerika zu sagen pflegt. Ich habe kein Recht, anderen meine Meinung aufzuzwingen.